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Cassel Wilhelmshöhe: 1799 - 1853
Cassel Wilhelmshöhe: 1799 - 1853
Cassel Wilhelmshöhe: 1799 - 1853
eBook188 Seiten2 Stunden

Cassel Wilhelmshöhe: 1799 - 1853

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Über dieses E-Book

1) Kurze Beschreibung von Wilhelmshöhe bey Cassel 1799

2) Cassel in historisch-topographischer Hinsicht
nebst einer Geschichte und Beschreibung von Wilhelmshöhe und seiner Anlagen 1805

3) Geschichte und Beschreibung des kurfürstlich-hessischen Lustschlosses Wilhelmshöhe und seiner
Anlagen, von erster Entstehung an, bis auf gegenwärtige Zeiten 1821

4)Cassel Wilhelmshöhe und die schönsten Punkte der Umgebung 1853
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum25. Aug. 2021
ISBN9783753196862
Cassel Wilhelmshöhe: 1799 - 1853
Autor

Erik Schreiber

Erik Schreiber ist Autor, Herausgeber, Verleger, der in seinem Hauptjob als Dispatcher arbeitet. Mit Ausbildung zum Industriefachwirt, Webdesigner und anderen hat er die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Verlag. Mit "historisches Deutschland" veröffentlicht er alte Texte zu Orten und Landschaften neu.

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    Buchvorschau

    Cassel Wilhelmshöhe - Erik Schreiber

    wilhelmshöhe e-book

    Herausgeber

    Erik Schreiber

    Historisches Deutschland

    e-book 047

    Cassel-Wilhelmshöhe 1799 – 1853

    Erscheinungsdatum 01.10.2021

    © Saphir im Stahl

    An der Laut 14

    64404 Bickenbach

    www.saphir-im-stahl.de

    Titelbild: Simon Faulhaber

    Lektorat: Peter Heller

    Vertrieb: neobooks

    Herausgeber

    Erik Schreiber

    Cassel-Wilhelmshöhe

    Historisches Deutschland

    Inhaltsverzeichnis

    1) Kurze Beschreibung von Wilhelmshöhe bey Cassel 1799

    2) Cassel in historisch-topographischer Hinsicht

    nebst einer Geschichte und Beschreibung von Wilhelmshöhe und seiner Anlagen 1805

    3) Geschichte und Beschreibung des kurfürstlich-hessischen Lustschlosses Wilhelmshöhe und seiner

    Anlagen, von erster Entstehung an, bis auf gegenwärtige Zeiten 1821

    4)Cassel Wilhelmshöhe und die schönsten Punkte der Umgebung 1853

    Kurze Beschreibung

    von

    Wilhelmshöhe

    bey

    Cassel

    Cassel, in der Hampischen Buchdruckerey.

    1799

    Wilhelmshöhe, wo der jetzt regierende Herr, Landgraf Wilhelm IXte im Jahr 1787 das vorherige alte Schloß abreissen und ein neues erbauen lassen, liegt eine gute Stunde, durch eine in gerader Linie geführte Lindenallee, von Cassel, hart an dem Fuße des hohen Carlsberges, auf welchem Landgraf Carl, im Anfange diesen Jahrhunderts, sich durch die bekannte große Anlage eines Riesengebäudes ein immerwährendes Denkmal errichtete.

    Der vormals geführte Name Weissenstein kommt von einem weissen Steinfelsen her, der nächst an dem linken Flügel des Schlosses liegt. Im Herbste des Jahres 1798 erhielt der Ort den Namen: Wilhelmshöhe.

    Es besteht dieses neue Schloß in einem Hauptgebäude und zwey Flügeln. An dem Frontispice des ersteren, das mit einer Kuppel gedeckt ist, stehen einwärts, nach dem Karlsberge hin, die Worte: Wilhelmus IX. Condidit und auswärts: Wilhelmshoehe.

    Alle drey Gebäude, in alt- Römischer Bauart, durch zirkelförmige Communicationsterrassen verbunden, fallen vortrefflich ins Auge, sind inwendig sehr räumlich und bequem, und auf das Pracht und Geschmackvolleste ausmeublirt; sie scheinen für die Ewigkeit gebaut, und sind dem erhabenen Styl, in welchem das Gebäude oben auf dem Berge angelegt ist, ganz angemessen. Sie bestehen aus drey Stockwerken, haben platte mit Kupfer gedeckte Dächer, welche rund um von Galerien, mit Urnen geziert, umkränzt sind. - Beym Eingange des rechten Flügels, der zugleich eine Kirche in sich faßt, liegen zwey große Löwen, von Herrn Ruhl in Stein gebildet; beym Eingang des linken Flügels zwey dergleichen, mit jenen in ebener Größe, von den Gebrüdern Herren Hand verfertigt. - Der ganze Vorgang des linken Flügels, welchen vier Säulen zieren, ist marmorirt. Man tritt aus diesem Vorgange in einen grossen Saal, dessen Wände zum Theil mit 23 sehr schönen Gemälden vom verstorbenen Hofmaler, Rath Tischbein, bedeckt sind, welche mehrstentheils die Geschichte des Antonius und der Cleopatra vorstellen; rechts an diesen Saal stößt der ebenfalls marmorirte Speisesaal, und links ein Vorzimmer, woraus man in ein Schreib-Kabinet, und aus diesem, durch ein daran grenzendes kostbares halbrundes, mit den schönsten Gemälden bekleidetes Zimmer, in das mit einem reichen Bette versehene Schlafgemach kommt. - Ueber der Thüre dieses letzteren, woran noch zwey Zimmer stoßen, sieht man das Gemälde einer liegenden Venus, von der Hand des hiesigen Professors und Hofmalers Herrn Bötner. - In der Haupt- Etage, zu welcher eine mit einer schön gearbeiteten eisernen Umfassung versehene Treppe führt, herrscht das nämliche Verhältniß und dieselbe Eintheilung der Zimmer. Preussens König, Friedrich Wilhelm II. bewohnte sie, als er im Augustmonate 1796 dem Fürsten einen Besuch gab.

    Es sind hier die mehresten Gemälde von eben gedachtem Herrn Bötner. Zum Gegenstand wählte er sich den Wielandischen Oberon, und man findet daher in diesem Zimmern:

    Hüon mit der Amande, in dem Augenblick, wo sie auf der wüsten Insel von dem Einsiedler gesegnet werden; die Entbindung der Amande; dieselbe, wie sie erwachend den neugeborenen Knaben auf ihrem Schoose erblickt; und Hüon, wie er zurück kommt, und über die neue Erscheinung staunt.

    Ausser dem großen und dem Speisesaal, sind alle Zimmer mit Seidenstoffen verschiedener Farben, zum Theil in Hanauer Fabriken verfertigt, tapeziert, womit Vorhänge und Stühle-Ueberzüge der Zimmer übereinstimmen; so wie dann die Gesimse der Kamine von Marmor verschiedener Art im neuesten Geschmack gearbeitet sind. Es würde zu weitläufig seyn, die mannigfaltigen Verzierungen der Zimmer im Einzelnen anzuführen; indessen trägt Alles, auch die Parkets, Trumeaux, Sessel, Tische - zur Pracht des Ganzen bey. Um das Innere zu sehen, hat man den Burggrafen, Herrn Rothe, anzusprechen.

    Linker Hand des Schlosses ist ein See, worauf man spazieren fahren kann, daher solcher auch mit ein paar zierlichen Lustschiffen besetzt ist; jenseits desselben aber ein sogenanntes Chinesisches Dorf Mou-Lang benahmt, wo man einen artigen Speisesaal, eine kleine Fürstliche Wohnung, die Bagatelle genahmt und Seitwärts eine Schweizerey, eine starke Fasanerie und einen Thiergarten antrift, in welchem Damhirsche und Rehe zum Vergnügen unterhalten werden.

    Nahe hinter dem Schlosse sind auch beyden Seiten Lustwälder in angenehmen Abwechslungen angelegt, deren mannigfaltige Schönheiten den aufmerksamen Beobachter ganze Tage hindurch beschäftigen können. Gleich Anfangs stößt man auf die Einsiedeley des Peters, einen zur Sommerzeit äußerst angenehmen Ort, durch das kühle Dunkel der Bäume, welche die Einsiedeley umgeben. Versunken in diese schauerliche Einsamkeit, hört man auf einmal vor sich den Donnerfall des Aqueducs, eines großen Römischen Gebäudes, welches in 14 ziemlich weit gesprengten Bogen, woraus dessen beträchtliche Länge zu ermessen ist, besteht. Das Ganze hat völlig das Ansehen einer Ruine, so wie auch der darauf halb zusammengestürzte Thurm, und ist von dem herrschaftlichen Baudirektor Herrn Jußow nach Römischen Denkmälern aufgeführt. Hinten ist diese Ruine der Anhöhe, von welcher das Wasser aus einem dahinter gelegenen Bassin darauf geleitet wird, gleichgebaut. Das Wasser strömt mit Heftigkeit durch breite Kandeln, stürzt sich 18 Fuß breit, und 1 Fuß im Durchmesser in eine Tiefe von 104 Fuß, und erfordert in jeder Stunde 2800 Ohmen Wasser. Der Fall selbst gewährt ein herrliches Schauspiel. Das Wasser stürzt mit einem fürchterlichen Getöse die Ruine herab in einen Behälter, wo es zu lauter Schaum aufwallt; so, schlängelt es sich eine kurze Strecke, rauschend über Felsen und Klippen hin in das Bassin der Fontaine. Auf beyden Seiten der Ruine sind breite Gänge, worauf man dreist hin und her bis an den Sturz des Wassers spaziren kann.

    Seitwärts davon liegt in einer kleinen Anhöhe der Tempel des Apoll's, so wie in einiger Entfernung der des Merkur`s, und die Halle des Plato, wo man diesen Weltweisen unter seinen Schülern erblickt. - Auf der entgegen gesetzten Seite findet man, nachdem man einen sogenannten Philosophengang durchwandert hat, den Socrates. Hier hat das Auge die reizendste Aussicht; man sieht in der Tiefe den großen See, und in der Ferne eine Landschaft, welche man nicht malerischer denken kann; weshalb jedem zu rathen ist, an diesem zauberischen Orte ein wenig auszuruhen, und im Genusse der schönen Natur zu verweilen. - Von hier kommt man unbemerkt in ein kleines romantisches Thal, wo Pytagoras, der weinende Heraklit, und der lachende Demokrit, neben dem weisen Anaxagoras hausen, und wo man der Cumäischen Sybille in ihrer 100 Fuß tiefen dunkeln Grotte, mit Hülfe eines Lichts, einen Besuch machen kann. - Die Grabmäler Virgil's und eines Cajus Sextus, wovon das erstere nach dem bey Neapel befindlichen, der Sage nach, wahren Monumente dieses Dichters erbaut ist, begrenzen dieses herrliche Thal, und zugleich die schönsten Spazirgänge, die man wünschen kann. Man bemerkt übrigens in dieser Gegend sehr viele ausländische Holzarten, womit die Lustwälder durch den Fleis des bekannten Garten- Inspektors Herrn Schwarzkopf‘s bepflanzt sind; z.B. verschiedene Sorten Cedern, den Tulipanen-Baum, verschiedene Arten Nadelhölzer, als: Amerikanische Fichten mit 5 Sprossen, den sogenannten Baum des Lebens, die Hemloks-oder Schierlingstanne aus Amerika, etc.

    Etwas weiter hin, und zwar oberhalb des schon bemerkten Aqueducs, wird man ebenfalls durch den Anblick eines prächtigen Wasserfalls überrascht. Das Wasser fällt hier über einen ungeheuren Felsen, halb so tief, allein in einer größeren Breite, als das Wasser des Aqueducs, und vielleicht gewährt dieser Anblick mehr Ergötzen, als der des Aqueducs, da der Fels, welcher diesem Wasserfall zur Grundlage dient, ganz Natur zu seyn scheint. Ueber demselben ist eine Brücke gesprengt, nach einer ähnlichen in der Schweiz, die Teufels Brücke genannt, auf welcher man den majestätischen Wasserfall unter sich hörbar durchstürzen sieht, und vor sich die prächtigste Aussicht hat, indem das Auge den Strom des Wassers bis an den äußern Rand des Aqueducs, wo es herabstürzt, verfolgen kann. -

    In einer kleinen Entfernung von dieser Brücke, etwas unterwärts, kommt man in die Hölle oder das Plutonische Reich, welches tief in einen Felsen gehauen ist. Auf einer Seite des Eingangs steht Herkules, mit Alcesten, welche er aus der Unterwelt zurückbringt, und ihrem entzückten Gemahl, dem König Admet zuführt; er wird von den drey Furien verfolgt, welche ihm den schönen Raub wieder abnehmen wollen. Alle diese Figuren sind von Gips, und haben viel Ausdruck. Auf der andern Seite sieht man den Sänger Orpheus, mit seiner Geliebten Euridice. Pluto hatte, gerührt vom Saitenspiel des Unglücklichen, die Rückkehr seiner Geliebten auf die Oberwelt ihm unter der Bedingung verstattet, daß er sich, so lange er mit seiner Beute noch in seinen Staaten verweilen würde, nicht nach ihr umsehen sollte; er überschreitet dieses Gebot, und nun bemächtigen die Furien sich von neuem der Euridice, und ein kleiner Armor beweint das harte Schicksal der beyden Liebenden. - Neben diesen Statuen erblickt man die drey Parcen, Lachesis hält den Rocken, Clotho zieht den Faden, und Atropos schneidet ihn ab; - als eine Abbildung der drey menschlichen Alter. -

    Inwendig steht beym Eingang der Grotte abermals Herkules mit seiner Keule, welche er gegen den Cerberus, den strengen Wächter des Tartarus, schwingt. In der Mitte sitzt auf einem Thron, Pluto, der Gott der Unterwelt, mit seiner Gemahlin Proserpine, welche die drey Höllenrichter: Minos, Aeacus und Rhadamantus zu ihrer Rechten haben. - Verschiedene Gruppen stellen die mancherley Stufen vor, womit, nach der Dichtung der alten Griechen, die Verbrechen der Oberwelt im Tartarus gebüßet wurden.

    So sieht man den Tantalus, angeschlossen im Wasser; über ihm beugt sich ein Baum mit schönen Früchten, welche aber, so wie er im Begriff ist, sie mit dem Munde zu haschen, gleich dem Wasser, worinnen er bis ans Kinn steht, zurück weichen. Er leidet diese Strafe um deswillen, weil er die Geheimnisse der Götter, womit diese bey einem von ihm veranstalteten Gastmale, unter den Freuden des Weins und der Tafel, zu freygebig gewesen waren, zum größten Aerger unter die Leute gebracht hatte.

    Ixion ist mit Schlangen auf ein Rad geflochten, welches sich schnell und unaufhörlich mit ihm umwendet. Er hatte die Verwegenheit gehabt, seine Augen zur Gemahlin des ersten der Götter zu erheben, und ihre nähere Bekanntschaft zu wünschen. Jupiter, welcher sich ein Gleiches in diesem Punkte von seinen Geschöpfen natürlicherweise nicht gefallen lassen wollte, empfand das Beginnen Ixions, ihn einem so menschlichen Schicksale unterwerfen zu wollen, sehr übel, und strafte den Frevler auf die gedachte Art. Auch Juno entrüstete sich gewaltig darüber, daß Ixion sie schön gefunden hatte, - zum offenbaren Beweise, daß sie nicht zu den Töchtern der Erde gehöre. - Sisyphus ist verurteilt, einen großen runden Stein einen hohen Berg hinauf zu schieben, welcher sich immer, sobald er dem Gipfel desselben nahe ist, wieder in die Tiefe wälzt. Seine Räubereyen auf der Oberwelt hatten ihm diese ewig vergebliche Arbeit auferlegt. - Tityus, weil er Latone, die Schwester Apoll's liebte, wurde von diesem getödet und im Tartarus auf dessen Befehl auf einen Felsen geschmiedet, wo ein Geyer ihm am Tage die Leber zerfleischt, welche Nachts wieder wächst; ein zu grausames Urtheil

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