Queen Victoria: Ein intimes Porträt der Monarchin
Von Walter Brendel
()
Über dieses E-Book
Mit der Thronbesteigung Victorias am 20. Juni 1837 endete aufgrund des im Königreich Hannover geltenden Salischen Gesetzes, das Frauen von der Thronfolge ausschloss, die seit 1714 bestehende Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover. Während der folgenden 63-jährigen Regierungszeit Victorias erreichte das Britische Empire den Höhepunkt seiner politischen und ökonomischen Macht, die Ober- und Mittelschichten erlebten eine beispiellose wirtschaftliche Blütezeit (Viktorianisches Zeitalter). Prägend für ihre Regentschaft waren der Einfluss ihres Ehemannes Albert von Sachsen-Coburg und Gotha sowie ihr nahezu vollständiger Rückzug aus der Öffentlichkeit nach dessen Tod 1861. Einen wesentlichen Anteil an der seelischen Entspannung der verwitweten Victoria schrieb man ihrem langjährigen Diener John Brown zu, der zunächst als schottischer Jagdgehilfe von Prinz Albert in Balmoral angestellt war. Insgesamt interpretierte Victoria ihre Rolle als konstitutionelle Monarchin sehr eigenwillig und durchaus selbstbewusst.
Mehr von Walter Brendel lesen
Pascal Ein Mord ohne Sühne: Nach Schwurgerichtsakten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWerner Gladow: Al Capone in Berlin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Nürnberger Prozess: Siegerjustiz oder Gerechtigkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Liebesleben der Habsburger: Eine Zeitreise Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenProzess gegen Jesus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Fugger: Ein schwäbisches Kaufmannsgeschlecht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFranz Joseph I.: Zwischen Macht und Ohnmacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Stasi – Eine Behörde im Osten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter der Sonne geboren, 2. Teil: Der Sonnenkönig und der Absolutismus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Leben der Marie Antoinette in Versailles Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mord bleibt ungesühnt: Ermordung von Liebknecht und Luxemburg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Ku-Klux-Klan und seine Erben: Eine zeitgeschichtliche Betrachtung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Prinz als Geißel: Prinz Dschem von der Kirche interniert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Macht der Geimbünde: Geheimnisse, Mythen, Tatsachen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fall Ludwig XV. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie gespaltene Seele der Kaiserin: Elisabeth von Österreich-Ungarn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer letzte Gang einer Königin: Die letzten Tage der Marie Antoinette Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer BND-Eine Behörde im Westen: 2. Band der Reihe Zeitgeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSkandale beim Fußball in Deutschland: Manipulation und Gewalt im deutschen Fußball - Ein Tatsachenbericht – Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch bin unfehlbar Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen10 Mordprozesse aus Deutschland: Nach Tatsachen gestaltet Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKriminalfälle aus der DDR, 1. Band: Nach Gerichtsakten, Vernehmungsprotollen und Stasi-Unterlagen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeheimdienst in Russland: Von Lenin bis Putin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMenschenfleisch: Der Kannibale von Rotenburg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCanaris Abwehrchef unter Hitler Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWahre Kriminalfälle und Skandale Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Tempelritter und ihre geheimnisvolle Welt: Eine Betrachtung über Aufstieg und Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerbert Köfer - Ein Leben für die Kunst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKidnapping in Altenburg und die Sächsische Fehde: Der Prinzenraub im Mittelalter und seine Nachwirkungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welt des Axel Cäsar Springer: Aufstieg eines Verlegers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Queen Victoria
Ähnliche E-Books
Victoria: 100 Tage Kaiserin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe, List und Leidenschaft: Neue Geschichten aus der Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Traum vom Weltreich: Geschichte und Geschichten zur Personalunion Hannover – England 1714 bis 1837 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEnglands Königinnen aus dem Hause Hannover (1714-1901) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frauen der Wittelsbacher: Ein Frauenbild vom Mittelalter bis in die Gegenwart Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElisabeth von England Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElisabeth von England: Das Werden einer Königin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWilhelm II. und seine Geschwister Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaiser Wilhelm II. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElisabeth: Kaiserin aus dem Hause Wittelsbach Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine kurze Geschichte der Tudors: Historische Familienkurzbiografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Verschwörung der Maria Stuart Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Kampf um den englischen Thron - Lebensgeschichten von Elisabeth Tudor & Maria Stuart: Biographien von zwei Königinnen und Thronerbinnen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElisabeth von England: Biographie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElisabeth von England (Das Werden einer Königin): Elisabeth I. - Lebensgeschichte der jungfräulichen Königin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuguste Viktoria: Die letzte deutsche Kaiserin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Schicksal der zwei Königinnen: Elisabeth Tudor & Maria Stuart: Biographien von Königin Elisabeth I. und Königin Maria Stuart Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Werke der Gertrude Aretz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUm Krone und Liebe: Die Macht der Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPretty Kitty: und die Frauen der Rothschilds Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaiser Maximilian I. & die Frauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTragödien im Hause Habsburg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElisabeth von Österreich-Ungarn "Sisi": Eine selbständige Frau, ihr ganzes Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHaus der Könige: Das Wiener Palais Coburg. Throne, Triumphe, Tragödien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin König und seine Frauen: Heinrich VIII. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElisabeth von England: Biografie: Elisabeth I. - Lebensgeschichte der jungfräulichen Königin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeit ich tot bin, kann ich damit leben: Geistreiche Rückblicke ins Diesseits Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElisabeths Erbe: Die Grafenwürde von Kendal Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSissi: Wahrheit und Legende Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Historienromane für Sie
Wovon wir träumten Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Uromas Grundkochbuch Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Brief an den Vater Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSternstunden der Menschheit: 14 historische Miniaturen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das Verlorene Paradies (Illustriert) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Jakobsbücher Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Alice im Wunderland: illustrierte Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Räuber Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJeder stirbt für sich allein Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Marie Antoinette. Bildnis eines mittleren Charakters: Die ebenso dramatische wie tragische Biographie von Marie Antoinette Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Judenbuche: Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westfalen Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Vater und Sohn: Die Riesen-Sammlung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTill Eulenspiegel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUlysses Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliche Liebschaften: Illustrierte Fassung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Emma: Vollständige Fassung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrei Fälle für Dupin: Die Morde in der Rue Morgue - Das Geheimnis um Marie Rogêt - Der gestohlene Brief Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie versteckte Apotheke: Roman | Der New York Times Top Ten Bestseller über Gift, Rache und einen geheimen Frauenbund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Armee der Schlafwandler Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Nibelungen: Glanzzeit und Untergang eines mächtigen Volkes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Tochter des Zementbarons Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die drei Musketiere: Illustrierte Fassung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das Judenauto Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Ingenieurin von Brooklyn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErzählungen: Vor dem Gesetz, Das Urteil, Der Landarzt, Ein Hungerkünstler, Blumfeld, Bericht für eine Akademie, Der Jäger Graccus uvm. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Studie in Scharlachrot: Der erste Roman mit Sherlock Holmes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleider machen Leute Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Der Tod des Vergil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Verwandte Kategorien
Rezensionen für Queen Victoria
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Queen Victoria - Walter Brendel
Einleitung
Ihr Name steht für eine ganze Epoche der jüngeren Geschichte. Am 24. Mai jährt sich ihr Geburtstag zum 200. Mal. An ihr irritiert noch heute, dass das Bild, das die höfische Propaganda von ihr zeichnete, nicht die „echte" Victoria widerspiegelt: eine lebenslustige, machtbewusste Frau.
Ihren Ruhm ersaß sich die Monarchin, die länger herrschte als alle vor ihr. Ihr Auftreten prägte ein Zeitalter. Victoria (1819 -1901), Königin des Vereinigten Königreichs, Kaiserin von Indien, Herrscherin über das größte Empire der Weltgeschichte – vor allem Fotos prägen das Bild von ihr: mal als streng dreinblickende Landesmutter, mal als biederbrave Ehefrau an der Seite von Prinzgemahl Albert, der Liebe ihres Lebens.
Doch dieses Image ist das, was man heute Fake bezie-hungsweise durchkalkulierte Propaganda nennen würde: Der Erfinder dieser steril-prüden Victoria war Prinzgemahl Albert. Er ist es, der die junge Frau an seiner Seite in das enge Korsett eines sittsamen Frauenideals schnürt, für das die viktorianische Epoche heute noch verrufen ist. Ihrem Albert gegenüber zeigt sie sich dagegen als leidenschaftliche und erotische Frau. Auch nach seinem frühen Tod sollte sie ihr Interesse an attraktiven Männern nicht verlieren.
Sie versüßt sich den Lebensabend mit einem Jagdgehilfen des verstorbenen Prinzgemahls: John Brown, sieben Jahre jünger als sie, ein schlichter, derber Schotte, der ihr Diener und ständiger Begleiter wird. Viele Untertanen gehen davon aus, dass er auch ihr Geliebter ist.
Es ist die Witwe Victoria, die sich mehr und mehr in die Politik ihres Weltreichs einmischt. Nicht ohne Eitelkeiten: Immer wieder drängt sie ihre Premiers, ihr doch eine Kaiserkrone zu beschaffen. Nicht auszudenken, wenn ihre Tochter Kaiserin von Deutschland ist und sie „nur" Königin.
Eine Mutter ihrer Untertanen war sie nur bedingt: In ihrer Jugend bedauerte sie das Los der bitterarmen Unterschicht.
Für soziale Reformen hat sie sich freilich erst im Alter eingesetzt. 230 Kriege führte Großbritannien unter ihr in den Kolonien – ein königliches Bedauern über die vielen Toten ist nicht überliefert. Im Mai 2019 feiert die überzeugte Imperialistin und lebenslustige Queen ihren 200. Geburtstag.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist das britische Königshaus reichlich heruntergekommen. George III. hat seinen Lebensabend in geistiger Umnachtung verdämmert, seine beiden Nachfolger sind kaum königliche Figuren. Als der derbe Wilhelm IV. („Matrosen-Bill") 1837 stirbt, hinterlässt er keine männlichen Nachkommen; die nächste in der Erbfolge ist seine Nichte Viktoria.
Sie wird Königin, und so endet auch die 123-jährige Personalunion zwischen England und dem Königreich Hannover: Dort sind Frauen von der Erbfolge ausgeschlossen, Viktorias Onkel Ernst August I. wird König.
Viktoria, 18 Jahre alt, war nicht als Thronerbin vorgesehen und ist nicht dafür ausgebildet. Sie vertraut auf den Rat des Premierministers William Lamb Viscount Melbourne und den ihres Onkels, des belgischen Königs Leopold I. Ihr wichtigster Berater wird bald ihr Cousin, Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha, den sie 1840 aus Liebe heiratet.
Die nächsten 20 Jahre ist Viktoria damit beschäftigt, neun Kinder zur Welt zu bringen – dabei mag sie keine Babys und haßt es, schwanger zu sein. Später wird man sie „Großmutter Europas" nennen, weil viele ihrer 40 Enkel und 88 Urenkel auf den Thronen des Kontinents Platz nehmen.
Die Amtsgeschäfte führt im Hintergrund Albert. Manche Untertanen sehen den Einfluss des „Deutschen", wie sie ihn nennen, mit Argwohn. Vom Stadtleben und Buckingham Palace hält das Paar wenig, es zieht nach Windsor Castle in Berkshire, kauft Osborne House auf der Isle of Wight und Schloss Balmoral in Schottland.
Die Monarchin hält Auseinandersetzungen auf Schlachtfeldern für unzivilisiert. Den blutigen Krim-Krieg gegen Russland kann sie nicht verhindern, aber sie regt Reformen im Militär an. Die sozialpolitischen Ideen Alberts fördert sie halbherzig.
Über ihren Mann schreibt Viktoria: „Er war für mich alles, mein Vater, mein Beschützer, mein Führer, mein Ratgeber in allen Angelegenheiten, fast möchte ich sagen, er war mir Mutter und Mann zugleich. Im Dezember 1861 stirbt Albert an Typhus. Von nun an trägt die Queen schwarz. Sie zieht sich zurück und bekommt den Beinamen „Witwe von Windsor
.
Viktoria meidet London, lässt die Minister zu sich kommen. Die jährliche Rede zur Parlamentseröffnung hält sie nur siebenmal in ihren 40 Witwenjahren selbst. Ihren ältesten Sohn Edward lässt sie nicht an den Regierungsgeschäften teilhaben, denn sie gibt dem Thronfolger die Schuld am Tod ihres Mannes: Albert ist, obwohl schon krank, nach Cambridge gereist, um den Prinzen von Wales wegen einer Affäre mit einer Schauspielerin zur Rede zu stellen.
Öffentlich hingegen ist die Königin auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Wenn die wechselnden Premierminister, zunehmend gestützt auf ihre demokratische Legitimation und das Unterhaus, sich ihrem Willen nicht beugen, droht sie mit Abdankung. Als Ehrfurcht gebietende ernste Gestalt in schwarzen Kleidern verkörpert Viktoria die steifen Ideale ihrer Zeit, in der sich viele Briten angesichts der voranschreitenden Industrialisierung an die überkommene Ordnung klammern.
Alle Enkel Victorias sollten ihren oder ihres Mannes Namen als ersten Vornamen tragen. Sie verheiratete sie in Fürstenhöfe überall in Europa und hoffte, so den Frieden zu sichern. Noch heute regieren ihre Nachkommen: Elisabeth II. von England und ihr Mann sind beide Ururenkel Victorias, ebenso Sophia und Juan Carlos von Spanien. Auch Harald V. von Norwegen, Karl XVI. Gustav von Schweden und Margarethe II. von Dänemark sind ihre Nachkommen.
Auch unter den nicht mehr regierenden Königinnen und Königen Europas finden sich die Nachfahren Victorias, Konstantin II. von Griechenland und Michael I. von Rumänien zum Beispiel. Nachkommen der Queen sind auch die Oberhäupter der ehemaligen Herrscherhäuser von Serbien, Russland, Preußen (Deutschland), Sachsen-Coburg-Gotha, Hannover, Hessen, Baden und Frankreich.
Viktorias Lieblingspremier Benjamin Disraeli betreibt eine Expansionspolitik, die die Königin begeistert. Das Empire wird groß und mächtig wie nie – die Queen, die sich seit 1877 auch Kaiserin von Indien nennen darf, wird zu seinem Symbol. Zu ihrem Goldenen und Diamantenen Thronjubiläum 1887 und 1897 kommen zahlreiche europäische Fürsten; ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Adelshäusern des Kontinents nutzt Viktoria, um ihre Stellung zu festigen.
Das Weihnachtsfest 1900 verbringt Viktoria in Osborne House. Die 81-Jährige hat Rheuma, ist vom Grauen Star fast blind und fühlt sich schwach und schwindlig; sie stirbt am frühen Abend des 22. Januar 1901. Bei ihr sind unter anderem ihr ältester Sohn, der als Edward VII. ihr Nachfolger wird, und der deutsche Kaiser Wilhelm II., ihr Enkel.
Kaum eine Königin war für England so prägend, wie Queen Viktoria. Sie begründete ein Weltreich, in dem die Sonne niemals unterging. Nie davor und nie mehr danach war das Empire größer, als während ihrer Regierungszeit. Sie überlebte sieben Attentate.
Kindheit und Prinzessin
Die spätere Monarchin, die diesem Zeitalter ihren Namen gab, wurde am 24. Mai 1819 im Londoner Kensington-Palast geboren. Ihr Vater, der den recht pompösen Namen „Edward Augustus (1767 - 1820) hatte, trug als vierter, legitimer, Sohn des 1811 wegen einer Erkrankung von den Throngeschäften entbundenen Königs Georg III. (1738 - 1820) den Prinzen-Titel „Duke of Kent
. Bei der Geburt von Victoria wurde davon