Faith: You changed my World
Von Valuta Tomas
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Über dieses E-Book
Abigail liebt das Leben und die Frauen – reihenweise. Das was ihr im privaten Leben an Kontinuität und Festigkeit fehlt, macht sie in ihrem Job wieder wett. Als Detective versucht sie mit ihrem Partner Liam eine Mordserie aufzudecken. Im Laufe der Ermittlungen stößt sie auf eine Spur, auf die sie selbst nie gekommen wäre. Zwischen vergangenen Vergewaltigungsfällen und ihren Mordfällen gibt es eine Verbindung. Dass sie diese Möglichkeit überhaupt in Betracht ziehen kann, liegt an Madison. Eine kleine unscheinbare Person, die Abigail eines Abends in einer Bar antrifft. Tagelang versucht die Polizistin Madison etwas näher zu kommen - vergeblich. Erst nach mehreren Anläufen erreicht sie diese fremde Frau, die keine allzu große Anteilnahme am Leben zeigt.
Als Abigail allerdings eines Abends selbst Opfer einer Vergewaltigung wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. Eine Vergewaltigung die es in dieser Art und Widerwärtigkeit sicherlich noch nicht gab.
Verängstigt und verwirrt findet Abigail in Madisons Armen Schutz und Sicherheit. Gemeinsam tanzen die beiden Frauen einen Tanz, der alles Bisherige in Frage stellt. Einen Tanz, der beide Frauen näher bringt und deren jeweilige Leben und Welten vollkommen verändert.
Dennoch läuft draußen auf der Straße weiterhin ein eiskalter Mörder, der sein nächstes Opfer sucht.
:: Fortsetzung mit ~Faith - Heart of Courage~ :
Valuta Tomas
... weil das schreiben eine Herzensangelegenheit für mich ist. Besuchen Sie Valuta Tomas auch auf ihrer HP: http://autorin-valuta-tomas.jimdo.com/
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Buchvorschau
Faith - Valuta Tomas
Kapitel 1
Nachdenklich tippt Abigail mit einem Bleistift gegen die Unterlippe. Ihre Augen wandern über zwei Pinnwände. Foto für Foto betrachtet sie die Gesichter von fünf Männern, die laut Statistik nicht unterschiedlicher sein können. Anwalt, Börsenmakler, Lehrer, Obdachloser und ein Dealer haben auf diesen beiden Pinnwänden ihren letzten Platz gefunden. Fotos die von ihren jeweiligen Familien für diese Untersuchungen bereitgestellt worden sind, hängen über jenen, die die toten Körper der Männer zeigen. Erstochen und in ihrem eigenen Blut zum sterben zurückgelassen, haben sich die Tatortfotos schon so detailreich in Abigails Gedächtnis gebrannt, dass sie diese Fotos eigentlich nicht mehr bräuchte. Sie kennt jede Einzelheit.
»Na Blondchen, bist schon weitergekommen?« Genervt rollt Abigail die Augen und atmet dementsprechend laut aus. Sie nimmt das Geräusch hinter sich wahr, wie sich ihr Kollege mit vollem Körpereinsatz in seinen Sessel wirft. Sie weiß selbst, dass die Haare auf ihrem Kopf durchaus nicht blonder sein könnten. Aber genau dadurch wird sie oft unterschätzt. Sie verstand schon sehr schnell, dass die meisten Menschen tatsächlich noch nach dieser beleidigenden Einstellung Blond-Blauäugig-Blöd vorgehen. Allerdings konnte sie mit ihren Fähigkeiten und ihrem Wissen schon viele von solch stumpfsinnigen Menschen in die Schranken weisen. Wenn es nötig war, wühlte sie in ihrem Mitte dreißiger Kopf und warf ihrem Gegenüber einen Wissensstand vor die Füße, dass dieser erst einige Zeit brauchte, um den Brocken zu schlucken. Sie würde sich zwar selbst nicht als Intelligenzbestie bezeichnen, aber den Titel Blond-Blauäugig-Blöd konnte sie somit schon oft genug abstreifen. Dass sie zu ihren blonden Haaren tatsächlich noch blaue Augen mit auf dem Weg bekam, scheint von der Natur ein schlechter Scherz gewesen zu sein. Oder ihr wurde einfach das falsche Gehirn mitgegeben. Diese Möglichkeit besteht natürlich auch noch. Weshalb ihre Eltern ihr aber auch diesen typischen Porno-Namen Abigail gaben, versteht sie bis heute nicht. Vielleicht standen ihre Eltern damals bei der Namenssuche unter illegalen Betäubungsmitteln.
»Nicht wirklich.« Bockig wie eine Bergziege setzt sie sich zu ihrem Kollegen an den Besprechungstisch. Sie blickt noch einmal flüchtig zu den Fotos zurück bevor sie sich den mitgebrachten Karton Donuts ranzieht. Kaum ist der Deckel geöffnet, klappt ihr die Kinnlade herunter.
»Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Du hast alle Donuts weggefressen?« Liam grinst, zwinkert ihr zu und wischt sich demonstrativ die letzten Krümel aus dem Oberlippenbart.
»Bullenklischee. Außerdem«, mit einem flüchtigen Blick über Abigails schlanken Körper, spricht er somit auf ihre Figur an.
»brauchst du dieses fettige Zeug nicht. Sonst bekommst du vielleicht irgendwann das Halfter nicht mehr an deine Hüfte.«
»Arschloch«, grummelt Abigail, als sie den Karton mit einer Handbewegung zur Tischmitte befördert.
»Das habe ich gehört.«
»Wäre schlecht wenn nicht. Schließlich sitzt du direkt neben mir.« Abigail nahm noch nie ein Blatt vor den Mund. Sie sagte was sie dachte und eckte damit leider schon allzu oft bei einigen Leuten an. Selbst Liam, der mit Anfang vierzig sicherlich noch kein Hörgerät benötigt, sagt sie deutlich was sie denkt. Auch wenn er den Anschein macht, als wenn er das manchmal gar nicht hören will.
Sie blickt wieder zu den beiden Pinnwänden.
»Es ist echt zum verrückt werden. Alle wurden erstochen. Es wurde sich also Mühe mit dem ermorden gegeben. Die Männer sollten nicht das Vergnügen haben auf schnelle Weise durch eine Kugel sterben. Scheinbar wollte unser Täter, dass sie genau wussten was auf sie zukam.« Stumm stimmt Liam der Aussage seiner Kollegin nickend zu.
»Mich macht es aber auch stutzig, dass es in keinem der Fälle um einen Raubmord ging. Jeder von ihnen war noch im Besitz seiner Brieftasche, oder seines Hab und Guts. Dem Täter ging es offensichtlich also nur um die reine Person. Nur warum?« Anstatt sich in Abigails Gedankengänge einzubringen, rührt Liam in dem mitgebrachten Cappuccinobecher herum.
»Auch gibt es keinerlei Verbindungen zwischen den Männern. Sie sind sich noch nie im Leben begegnet. Noch nicht einmal in einer Kneipe. Der Täter scheint seine Opfer willkürlich auszusuchen.«
»Glaubst du?« Endlich mal ein Wort von Liam.
»Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Mich macht dieser Fall wahnsinnig.« Abigail lehnt sich in den Stuhl zurück und beginnt mit den Beinen zu wackeln. Das tut sie immer wenn sie angestrengt nachdenkt. Ihre Augen verweilen derweil auf den Fotos.
»Ok, willkürlich war das falsche Wort. Der Täter wusste schon wen er da vor sich hat und wo diese Person zu finden war. Er muss sich also vorher gründlich über die Opfer informiert haben. Der Anwalt und der Börsenmakler wurden jeweils nach Feierabend in ihren Büros ermordet. Der Lehrer auf dem Nachhauseweg von einem Elternsprechabend. Der Obdachlose in seiner Zuflucht und der Dealer hinter einer Bar. Unser Mörder musste ihnen also auf Schritt und Tritt folgen.«
»Und was sagt dir das?« Stellt Liam nur Fragen, oder bringt er auch mal selbst ein paar Ideen mit ein?
»Dass es sich um einen Racheakt handelt. Was anderes fällt mir hierzu langsam nicht mehr ein. Nur warum? Wir haben die Vergangenheit sämtlicher Opfer fast bis zur Geburt durchforstet. Nichts deutet darauf hin, dass sie sich kannten. Sie hatten noch nicht einmal dieselben Interessen. Was wollte unser Mörder also mit seinen Taten erreichen?«
»Das, Blondchen, ist unsere Aufgabe herauszufinden. Aber für heute reicht es. Ich mache Feierabend. Wir sehen uns morgen.«
»Ja ja, lass mich ruhig mit meinen Gedanken alleine. Wofür habe ich eigentlich einen Partner?«, grummelt Abigail wütend vor sich hin. Liam hat zu diesen einzelnen Morden tatsächlich noch nicht allzu viel mit eingebracht. Liegt aber vielleicht auch daran, dass sie sämtliche Informationen wie ein Schwamm aufsaugt und für ihren Kollegen nur noch der letzte Rest übrigbleibt.
Liam verabschiedet sich mit einem flüchtigen Winken und huscht durch die Bürotür. Stille kehrt ein. Abigails Augen ruhen auf den Fotos.
»Was habt ihr angestellt, dass man euch das antat?«
Bild 321Das Holster und die Marke abgelegt, betritt Abigail kurz vor Mitternacht eine Lesbenbar. Eine der wenigen die sie noch nicht ausprobiert hat. Ansonsten kann sie sich tatsächlich damit brüsten schon jede Lokalität für sich beansprucht zu haben. Ebenso eine ungewisse Anzahl an Damen die solche Räumlichkeiten aufsuchen.
Was ihre Arbeit angeht ist Abigail das pulsierende Gesetz. Sie hütet es und spielt nach sämtlichen Regeln. Allerdings hat sie es nicht so mit dem Pflichtbewusstsein wenn es um ihr Liebesleben geht.
Weil es der einzig freie Platz an der Theke ist, setzt sie sich auf den letzten Hocker am Ende des Tresens. An der anderen Eckseite fällt ihr eine junge Frau auf die ganz ihrem Beuteschema entspricht. Kurze schwarze Haare und sportlicher Körper. Was will man mehr?
Unbewusst beißt sich Abigail leicht gierig auf die Unterlippe. Die Nacht kann also noch sehr interessant für sie werden.
Gerade als sie die Frau ansprechen und einen Drink anbieten will, sieht sie, wie auf der anderen Seite eine fremde Frau die Schwarzhaarige anspricht.
»Lust auf einen Tanz?«, säuselt die junge Frau verführerisch. Wer könnte da schon Nein sagen? Abigail definitiv nicht. Die Frau an der Theke offensichtlich schon. Ohne die Frau anzusehen oder den gesenkten Kopf zu heben, schüttelt sie diesen. Schaufend und diesen Korb verdauend, tritt die tanzfreudige Dame den Rückzug an.
Abigail bestellt ein Bier, behält ihre Augen aber bei der schwarzhaarigen Frau. Sie will ihre Chance nicht verpassen. Diese behält ihren Blick auf ihrer eigenen Flasche Bier. Mit gepflegten Fingern zupft sie an einer Ecke des Etiketts. Sie scheint sich keineswegs für das rege Treiben in dieser Bar zu interessieren. Aber weshalb geht man sonst in so eine Lokalität? Wirklich nur um ein Bier zu trinken? Abigail würde so etwas nie in den Sinn kommen. Schon immer suchte sie solche Räumlichkeiten auf, um sich für ein paar Stunden mit einer hübschen Frau zu vergnügen. Für mehr sind diese Bars in ihren Augen nicht geeignet. Jedenfalls nicht um stumm am Tresen zu sitzen und interessante Gelegenheiten an sich vorbeiziehen zu lassen.
Bei dem Gedanken, muss Abigail schmunzeln. Sie würde eine Einladung niemals ausschlagen. Allerdings wird sie stummer Zeuge davon, dass eine weitere Frau die Schwarzhaarige zu einem Tanz auffordert. Wieder verneint diese.
Auch wenn Abigail die Entscheidung der Frau absolut nicht nachvollziehen kann, wird dadurch ihr Interesse geweckt. Nicht nur ihr Interesse, sondern auch ihr Kampfgeist. Sie wird einen Versuch starten, sich aber nicht so leicht abwimmeln lassen wie die anderen beiden Frauen zuvor.
»Kein Verlangen nach Gesellschaft?«, wirft sie der schwarzhaarigen Frau hinüber. Diese hebt den Kopf und schaut