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Die Erlösung
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eBook226 Seiten3 Stunden

Die Erlösung

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Über dieses E-Book

Nachdem Jazar gefallen ist, erkennt Ariana das volle Ausmaß seines Handelns. Sie stellt sich ihren wahren Gefühlen und
kämpft um ihr Überleben. Ihre Hoffnung Jazar noch retten zu können, begleitet sie auf ihren Kampf gegen die Himmelsgarde.
Als Ariana sich ihrer größten Herausforderung stellt, muss sie erkennen, dass es nur einen Weg für die ersehnte Erlösung gibt.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum10. Juni 2020
ISBN9783752902204
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    Buchvorschau

    Die Erlösung - Claudia Rack

    1. Kapitel

    Kampfgeräusche drangen zu Arabas vor, desto näher er dem Geschehen kam. Jazar hielt sich tapfer gegen seinen Gegner und gab nicht auf. Sariel, der Vollstrecker, stand ihm in nichts nach und traf ihn zum wiederholten Male schwer. Jazar blutete aus mehreren Wunden am Oberkörper und schwankte bedrohlich. Höhnisches Gelächter drang in Arabas Ohren. Sariel amüsierte sich und konnte stundenlang so weitermachen, das wusste er. Der Vollstrecker war ein gefährlicher Gegner. Unbemerkt beobachtete Arabas den Kampf zwischen den beiden aus sicherer Entfernung. Nötigenfalls würde er eingreifen, sollte Jazar aufgeben oder zu Boden fallen. Stolz verfolgte der Gefallene jede elegante Bewegung von Jazar, die er mit dem Schwert ausführte. Ausgerechnet Jazar kämpfte für ihn. Der einstige Engel und Beschützer der Menschheit schlug sich auf ihre Seite und gehörte zu den Gefallenen. Er fragte sich, was Ariana denken würde, wenn sie das sehen könnte. Er hatte ihren Blick bemerkt, sobald Jazar aus dem Schatten getreten war und sich zu Arabas gesellte. Zutiefst getroffen hatte sie den Verrat gespürt. Merkwürdig, er verstand die Auserwählte, besser als sie annahm. Die Tatsache, dass sie zukünftig als Nephilim auf der Erde weilte, reizte ihn. Wer hätte gedacht, dass aus dem unschuldigen Mädchen ein Geschöpf aus halb Engel und halb Mensch entstand? Rückblickend hätte Arabas jeden ausgelacht, der ihm das hätte weismachen wollen. Jetzt, nachdem es geschehen war und er es mit eigenen Augen gesehen hatte, wusste er, dass es wahr war. Die Worte des Orakels gingen nicht aus seinem Kopf. Hatte er sie falsch verstanden? Es ergab keinen Sinn. Laut dem Orakel war Ariana mit Jazar verbunden. Müssten sie nicht Seite an Seite stehen? Müsste Jazar nicht an ihrer Seite kämpfen, statt für ihn? Kopfschüttelnd konzentrierte sich Arabas auf das Geschehen. Jazar holte aus und traf den Vollstrecker. Arabas riss überrascht die Augen auf, sobald Sariel auf die Knie sackte und fassungslos das Schwert betrachtete, welches aus seinem Bauch ragte. Jazar hielt inne und starrte auf die Hände herunter, die das Schwert hielten. Sariel hob den Kopf und sah Jazar direkt an. Mit schmerzverzerrtem Gesicht spuckte er Blut und hatte Schwierigkeiten sich auf den Beinen zu halten. Arabas wollte ihm zurufen, dass er es beenden sollte, hielt sich aber zurück. Es war Jazars Kampf. Würde er den Vollstrecker töten? Oder war noch ein Rest von Mitgefühl in ihm, sodass er ihn verschonen würde? Gespannt beobachtete Arabas die Gesichtszüge von Jazar. Der Zwiespalt stand ihm ins Gesicht geschrieben. Es war Sariel, der ihm die Entscheidung abnahm. Mit einem Grunzen zog der Vollstrecker das Schwert aus dem Bauch. Bevor Jazar reagieren konnte, teleportierte sich Sariel fort. Arabas zischte vor Wut und trat vor. Jazar erschrak, sobald der Gefallene in sein Sichtfeld kam. In seinen Augen konnte er Verzweiflung erkennen. Arabas tat so, als ob er es nicht bemerken würde, und lächelte ihm zu.

    „Mein Freund, ich bin stolz auf dich. Du hast dich gegen den Vollstrecker behauptet. Das ist eine hervorragende Leistung." Jazar nickte kurz und stand noch unter Schock. Das Schwert fiel aus seiner Hand und landete scheppernd auf dem Boden.

    „Wie lange siehst du schon zu, Arabas?", zischte er ihn an. Seine stahlblauen Augen bohrten sich in seine. Die Kiefermuskeln spannten sich an.

    „Eine Weile. Ich hätte geholfen, wenn das erforderlich gewesen wäre. Jazar erkannte, dass Arabas absichtlich zugesehen hatte und sich herausgehalten hatte. Wütend schnaubte er und stöhnte gequält auf. Erst jetzt registrierte er die Verletzungen. Jazar sah an sich herunter und entdeckte zahlreiche Wunden am Oberkörper. Sie waren nicht tief, dennoch schmerzten sie und hinderten ihn daran, sich normal zu bewegen. „Ich kann das für dich erledigen, erklang seine Stimme. Arabas wollte auf ihn zugehen und streckte eine Hand aus.

    „Nein!", brüllte er ihn an. Jazar sprang ein wenig zurück und ließ Arabas nicht an sich heran. Verwundert sah Arabas ihn an.

    „Wieso nicht? Das ist eine Kleinigkeit, Jazar. Ich finde, das ist das Mindeste, was ich für dich tun kann, nachdem du dich für mich in den Kampf gestürzt hast", meinte er. Jazar brummte beleidigt und verdrehte die Augen.

    „Ich will nicht, dass du mich heilst. Ich habe mich nicht für dich in den Kampf mit Sariel gestürzt."

    „Ach nicht?"

    „Wieso sollte ich das tun, Arabas?" Der Gefallene betrachtete Jazar eingehend und ließ sich mit der Antwort Zeit. Er schnalzte mit der Zunge und schüttelte belustigt den Kopf.

    „Du bist einer von uns, Jazar. Es ist normal, dass du dich für deinen Boss opferst und ihn beschützen willst, wenn ihm Gefahr droht. Widerstrebend schüttelte Jazar den Kopf und wollte das nicht hören. Ohne Arabas aus den Augen zu lassen, bückte er sich stöhnend und nahm das Schwert vom Boden auf. Sobald er sich aufgerichtet hatte, drehte er sich um und ließ Arabas wortlos stehen. „Du kannst nicht dagegen ankommen, Jazar. Du bist ein Gefallener. Desto früher du das akzeptierst, desto leichter wird es für dich werden, glaub mir, rief Arabas ihm noch nach.

    „Gib ihm Zeit", erklang die mitfühlende Stimme von Calliel. Arabas wirbelte auf dem Absatz herum und entdeckte sie am anderen Ende des Raumes. Sie lehnte lässig mit dem Rücken an der Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihre faszinierenden Augen strahlten selbstbewusst und hielten seinem Blick stand.

    „Zeit ist genau das, was wir nicht haben, Cherub. Das müsstest du am besten wissen, entgegnete er entrüstet. Calliel ließ sich von dem Ausbruch nicht einschüchtern. Sie kannte Arabas gut genug und wusste, dass er sich beruhigen würde. Es gab wichtigere Ziele für ihn als Jazar. „Und wie lange siehst du schon zu, wenn ich fragen darf? Seine Belustigung darüber war deutlich herauszuhören. Calliel grinste ihn an und zuckte mit den Schultern.

    „Eine Weile", meinte sie provozierend. Arabas stieg in ihr Grinsen ein, bis er lachte. Dass der Cherub seine eigenen Worte als Antwort wählte, reizte ihn. Calliel wusste, wie sie ihn aus der Reserve locken konnte. Er nahm es ihr nicht übel. Sie war eine von den Personen, die sich das erlauben konnten. Arabas musste sich eingestehen, dass es ihm gut tat, wenn jemand ihm Paroli bot. Das holte ihn zurück auf den Boden der Tatsachen. Er wusste nicht, ob Calliel sich dessen bewusst war, er war ihr insgeheim dankbar.

    „Einverstanden, ich gebe ihm Zeit. Früher oder später wird er es erkennen. Er gehört zu uns, freiwillig oder nicht, das spielt keine Rolle. Calliel nickte wissend. „Er hat sich gut geschlagen gegen Sariel, nicht wahr? Sie lächelte milde und kam auf ihn zu.

    „Das hat er. Sariel wird wütend sein. Er hasst es, wenn er verliert. Es wird es erneut versuchen. Wir müssen damit rechnen, dass er jederzeit auftauchen kann, um zu beenden, was er begonnen hat." Sein Nicken bestätigte ihre Schlussfolgerung.

    „Ich werde vorbereitet sein. Es wird mir ein Vergnügen sein, ihn gebührend zu empfangen", meinte er siegessicher. Calliel konnte ihm ansehen, dass es in seinem Kopf arbeitete und er sich einen Plan für Sariel zurechtlegte. Das nächste Mal, wenn der Vollstrecker die Höhlen der Gefallenen aufsuchte, würde er es mit Arabas höchstpersönlich aufnehmen müssen. Sie wollte unbedingt dabei sein. Diesen Kampf durfte sie nicht verpassen, schwor sie sich. Jazar kämpfte sich in das nächstgelegene Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Als er sich darin umsah, stellte er fest, dass es das Zimmer war, indem er zusammen mit Ariana Zeit verbracht hatte. Sein Blick schwankte zu dem Bett und er sah die Bilder von ihnen beiden vor sich. Gequält stöhnte er auf und stiefelte ins Badezimmer. Sein Spiegelbild starrte ihn anklagend an. Die Haare zerwühlt vom Kampf und Blessuren von Sariels Fäusten im Gesicht erinnerte er sich an die letzten Minuten mit dem Vollstrecker. Er hatte ihn besiegt. Es ärgerte ihn zwar, dass Sariel feige geflohen war, aber er hatte den Kampf überlebt. Innerlich zerrissen musste er sich fragen, weshalb er den Kampf mit Sariel gesucht hatte? Tat er es um Arabas zu schützen? Oder wollte er damit Ariana schützen und hatte sich Sariel vorgenommen, bevor dieser sie angreifen konnte? Jazar schüttelte verzweifelt den Kopf. Er wusste es nicht mit Gewissheit. Die Gefühle für Ariana waren nicht mehr dieselben. Er wollte nicht, dass jemand ihr Schaden zufügte. Sie war ihm nach wie vor wichtig. Allerdings spürte er den Verrat ihr gegenüber, den er begangen hatte. Er hatte sich auf Arabas Seite gestellt, direkt vor ihren Augen. Ihre dunkelbraunen Augen verfolgten ihn und ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Anklagend und entsetzt hatte sie ihn angestarrt. Sie hatte die Tränen zurückgehalten. Er würde es erneut tun, gestand er sich ein. Es war wie ein innerer Zwang, gegen den er nicht ankam. Das Leben von Arabas war ihm heilig. Es gab keinen Zweifel für ihn. Sollte es zu einem Kampf zwischen Ariana und Arabas kommen, würde er sich für Arabas entscheiden. Er war ein Gefallener. Jazar stützte sich mit den Händen am Waschbecken ab und beugte sich stöhnend vor. Den Kopf gesenkt, versuchte er sich zu beruhigen. Was sollte er tun? Wie konnte er Ariana das antun? Nach allem was sie zusammen erlebt haben, was sie durchgestanden haben. Konnte seine Liebe zu ihr verblassen? Das war absurd. Oder nicht? Sein Herz schlug kräftig in der Brust, aber es schrie nicht mehr nach ihr. Jedenfalls nicht so, wie es das zuvor getan hatte. Vor dem Fall. Bevor er zu dem geworden war, was er jetzt darstellte. Jazar verfluchte die Himmelsgarde. Er verfluchte die Entscheidung den Mann umzubringen, damit er als Gefallener zurückkehren konnte. Alles stürzte auf ihn ein. Sämtliche Entscheidungen, die er getroffen hatte, seitdem er Ariana das erste Mal begegnet war. Erinnerungen an ihre Zweisamkeit und die Nähe, die sie miteinander geteilt hatten, fraßen sich in seinen Kopf. Er versuchte alles, um die Gefühle für sie aufleben zu lassen. Er wollte, dass es wieder so war, wie damals. Er wollte, dass er sich nach ihr sehnte. Er wollte, dass sein Herz nach ihr schrie, wenn sie nicht bei ihm war. Er wollte sie berühren, sie küssen, sie lieben. Sein wütendes Brüllen ließ die Wände erzittern, sobald er die Verzweiflung herausschrie. Jazar ließ sich erschöpft auf den Boden nieder und senkte betrübt den Kopf. Er war verloren. Die Liebe zu Ariana war erloschen, egal wie sehr er sich das Gegenteil wünschte. Gefühle konnte er nicht erzwingen, das wusste er. Jazar sah auf und wischte die Tränen energisch mit einer Hand ab. Er konnte nur noch eines tun. Er konnte dafür sorgen, dass der Vollstrecker und die Himmelsgarde sie nicht in die Finger bekamen. Er würde zusammen mit Arabas und Calliel dafür sorgen, dass sie unbeschadet davon kam. Er musste noch Arabas davon überzeugen, dass sie keine Beute war. Der Gefallene wollte sie ebenfalls für seine Zwecke fangen. Jazar schwor sich alles zu tun, um das zu verhindern. Das war er ihr schuldig. Sie verdiente ein Leben in Freiheit.

    2. Kapitel

    Sie standen vor der verschlossenen Tür. Nicholas ließ ihre Hand los, nachdem die Teleportation abgeschlossen war, und sie ihr Ziel erreicht hatten. Ariana sah ihn von der Seite skeptisch an.

    „Bist du dir sicher?", meinte sie. Nicholas holte Luft und klingelte. Sobald die Türglocke erklang, starrte Ariana die Tür vor sich an. Sie war unsicher, ob das eine gute Idee war. Nicholas war überzeugt davon. Sie hatte kein gutes Gefühl bei dieser Sache. Ausgerechnet dieser Ort sollte ihre Zuflucht werden? Das war eine blöde Idee. Sie wollte schon umkehren und gehen, bis die Tür geöffnet wurde. Blaue Augen starrten sie entsetzt an, sobald sie erkannten, wer vor ihrer Tür stand. Sie öffnete kurz den Mund, brachte aber keinen Ton heraus. Ihre blonden Locken hatte sie hochgesteckt, sodass ihre Gesichtszüge besser zur Geltung kamen. In dunklen Jeans und einem weinroten Sweatshirt stand sie da. Sie hielt sich mit einer Hand am Türrahmen fest, als ob sie jeden Moment in Ohnmacht fallen würde.

    „Hallo Kate, hast du kurz Zeit?", erklang Nicholas muntere Stimme. Seine Exfreundin sah ihn entgeistert an, bis sie die Stirn runzelte und ihr Blick sich veränderte. Wütend betrachtete sie ihn und hob den Kopf an.

    „Was tust du hier, Nick?, donnerte sie los. „Hatte ich mich nicht klar ausgedrückt? Nicholas wechselte mit Ariana einen kurzen Blick, der ihr Zuversicht geben sollte. Die merkwürdige Situation beunruhigte sie. Wieso sollte Kate ihnen helfen? Nicholas hatte sie verlassen. Und jetzt stand er vor ihr und tat, als ob nichts geschehen war. An ihrer Stelle würde Ariana ihm die Tür vor der Nase zuknallen. Kate reagierte anders. Fragend sah sie ihn an und wartete auf eine Erklärung von ihm. Ariana nahm sie nicht zur Kenntnis, was sie ihr nicht verübeln konnte. Der Schock musste erst einmal verarbeitet werden. Ariana sah sich um und prüfte, ob Arabas ihnen gefolgt war. Anscheinend hatte er aufgegeben und die Verfolgung abgebrochen. Erleichtert entspannte sie sich.

    „Ich weiß, wir hatten gesagt, dass wir den Kontakt abbrechen und nicht mehr miteinander reden, fing er an, „wir wussten uns keinen anderen Rat. Wir brauchen deine Hilfe, Kate. Können wir drinnen weiterreden? Ich erkläre dir sofort alles, versprochen. Nicholas sah sich gehetzt um, bevor er Kate flehentlich ansah. Erst jetzt wandte Kate sich an Ariana und betrachtete sie von oben bis unten mit überheblichem Blick. Ariana hatte das Gefühl, als ob sie der Grund für die Trennung der beiden war. Kate sah sie an wie eine Furie, die jeden Moment auf sie losgehen wollte. Fragend sah sie zu Nicholas. Er räusperte sich verlegen und zuckte kurz entschuldigend mit den Schultern. Also hatte er sie angelogen, was die Trennung der beiden betraf. Verärgert boxte sie ihm in den Oberarm.

    „Du Idiot! Wieso lügst du mich an?, meinte sie zu ihm. Kate hielt sich den Bauch und fing an zu lachen. Was war daran amüsant? Entgeistert sah Ariana sie an. „Das ist nicht witzig, sagte Ariana beleidigt.

    „Es tut mir leid, Ari. Ich habe nicht alles erzählt, ich hielt es für das Beste", erklärte er entschuldigend. Kate verstummte abrupt und starrte ihn verärgert an.

    „Mich wundert das nicht, Ariana. Dein bester Freund kann das hervorragend und erzählt ständig nicht alles, weißt du?" Ariana zog eine Augenbraue nach oben und sah Nicholas belustigt an. Offenbar hatte Nicholas auch Kate nicht alles erzählt, was zu Streitigkeiten geführt hatte. Es musste einen guten Grund für ihn gegeben haben.

    „Ich bin sicher, es lässt sich alles aufklären, Kate. Wir sollten drinnen weiterreden, oder?" Skeptisch starrte Kate sie an und haderte mit sich. Ariana ließ sie nicht aus den Augen und wartete gespannt auf ihre Entscheidung. Nicholas wollte das Wort ergreifen, sie stoppte ihn, indem sie ihn erneut boxte. Abrupt verstummte er und sah sie bedröppelt an.

    „Na schön, ich muss zugeben, dass ich verdammt neugierig bin. Eventuell erfahre ich endlich, was das alles zu bedeuten hat. Sie trat beiseite und ließ sie eintreten. Ariana lächelte Nicholas an und ging vor. Er zweifelte noch, bis Kate ihn herausfordernd ansah. Mit erhobenem Kopf drängte er sich an ihr vorbei und ging ins Haus. Kate schloss die Tür und starrte ihm nach. Ariana sah sich kurz um. Sie war zum ersten Mal in der Wohnung von Kate und musste zugeben, dass es schön eingerichtet war. Es war eine smarte Wohnung, für Kate reichte es aus. Warme Töne erzeugten eine gemütliche Atmosphäre und die Wohnlandschaft in der Mitte des Wohnzimmers lud zum Verweilen ein. Der Fernseher lief, bis Kate ihn ausschaltete und es sich auf der Couch bequem machte. Sie deutete ihnen, es ihr gleich zu tun. Im Schneidersitz saß Kate vor ihnen und sah sie abwartend an. Sie wartete darauf, dass sie eine Erklärung erhielt. Ariana entschied sich für einen der Sessel und ließ sich dort nieder. Sie sah zu Nicholas, der unsicher da stand und nicht wusste, wo er Platz nehmen sollte. Er wählte den zweiten Sessel ihr gegenüber, sodass Kate in ihrer Mitte saß. „Was führt euch zu mir? Ihre Frage verursachte Bilder in Arianas Kopf, die sie durcheinanderbrachten. Wo sollte sie anfangen? Alles, was ihr bisher widerfahren war, stürzte auf sie ein. Der Moment, als sie das erste Mal Jazar entdeckt hatte, der sie verfolgte. Das Geschenk von ihm zu ihrem Geburtstag, welches sich als Prophezeiung herausstellte, in der sie die Hauptrolle spielte. Die Begegnung mit Arabas, dem Boss der Gefallenen. Die Kämpfe, die sie schon ausgefochten hatten, sowohl mit Engel als auch mit den Gefallenen. Die Beziehung, die sie mit Jazar geführt hatte und die sie erfüllt hatte. Sie sah den Moment vor sich, als er in der Höhle der Gefallenen sich auf Arabas Seite stellte. Dieser Augenblick hatte alles verändert. Sie erinnerte sich an ihren letzten Kuss, der sich merkwürdig angefühlt hatte. Beide hatten es gefühlt. Sobald ihre Lippen aufeinandertrafen, sträubten sie sich. Anstatt mehr davon zu wollen und den anderen heran zu ziehen, hatten sie voneinander abgelassen. Mit Tränen in den Augen schüttelte sie den Kopf und verdrängte die störenden Bilder.

    „Es tut mir leid, wie das zwischen uns ausgegangen ist, Kate, meinte Nicholas. „Ich wollte dir nicht wehtun, das musst du mir glauben. Entschuldigend sah er Kate an. Sie begegnete seinem Blick und strahlte Verärgerung aus. Nach ein paar Minuten nickte sie und schien sich zu beruhigen. Sie warf kurz einen Blick zu Ariana.

    „Weshalb seid ihr hergekommen, Nick?", antwortete sie provozierend. Er schüttelte bedauernd den Kopf. Ariana konnte ihm nachempfinden, wie schwer es ihm fiel. Er wollte einen Gefallen von Kate. Ob sie ihnen helfen würde, wagte Ariana zu bezweifeln. Vermutlich würde sie ihnen kein Wort glauben. Sie war gespannt darauf, wie ihr bester Freund die Situation erklären wollte. Er warf ihr einen kurzen Blick entgegen.

    „Erinnerst du dich noch an diesen kräftigen Kerl, der ständig in der Nähe von Ariana war?, fragte er. Kate runzelte die Stirn und nickte vorsichtig. „Wie sich herausstellte, scheint er nicht so nett zu sein, wie wir dachten. Ariana sträubte sich und wollte schon widersprechen, bis Nicholas ihr stumm zu verstehen gab, dass sie nichts sagen sollte. Kate bemerkte den stummen Austausch der beiden und wurde nervöser.

    „Sag schon, was ist los?", forderte sie gereizt. Nicholas beugte

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