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Die Totenbändiger - Band 21: Nebelzeit
Die Totenbändiger - Band 21: Nebelzeit
Die Totenbändiger - Band 21: Nebelzeit
eBook226 Seiten3 Stunden

Die Totenbändiger - Band 21: Nebelzeit

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Über dieses E-Book

London steht ein weiterer Nebellockdown bevor, doch der ist die geringste Sorge der Rifkins und Hunts, als sie erfahren, dass Evan verschwunden ist. Wohin hat Carlton ihn verschleppt und was hat er ihm angetan?

Der 21. Roman aus der Reihe, "Die Totenbändiger", von Nadine Erdmann (Cyberworld, Die Lichtstein-Saga).
SpracheDeutsch
HerausgeberGreenlight Press
Erscheinungsdatum15. März 2022
ISBN9783958344600
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    Buchvorschau

    Die Totenbändiger - Band 21 - Nadine Erdmann

    Table of Contents

    Nebelzeit

    Was bisher geschah

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel 6

    Kapitel 7

    Kapitel 8

    Kapitel 9

    Kapitel 10

    Kapitel 11

    Kapitel 12

    Kapitel 13

    Kapitel 14

    Kapitel 15

    Kapitel 16

    Kapitel 17

    Kapitel 18

    Kapitel 19

    Kapitel 20

    Kapitel 21

    Kapitel 22

    Kapitel 23

    Kapitel 24

    Vorschau

    Impressum

    Die Totenbändiger

    Band 21

    Nebelzeit

    von Nadine Erdmann

    Verlagslogo

    Was bisher geschah

    Traumfänger - Logo

    Zurück aus Cornwall stehen für die Ghost Reapers verschiedene Aufträge an. Cam hilft ihnen dabei, um sich weiter mit dem Zwillingsgeist vertraut zu machen. Ein besonderes Augenmerk legt er dabei darauf, herauszufinden, wann und wie der Geminus ihm Energie nimmt. Außerdem versucht er, neue Wege der Kommunikation mit dem Wesen zu finden.

    Für die Spuk Squads der Metropolitan Police steht derweil die erste der Säuberungsaktionen an, mit denen man nach und nach alle Verlorenen Orte Londons zurückerobern will. Während der Säuberung des Scarlet Theaters kommen neue Gerätschaften zum Einsatz, die im Tower entwickelt wurden. Außerdem findet ein Teil der Säuberung in Kooperation mit dem London Fire Department statt. Der erste Teil der Säuberung verläuft sehr erfolgreich und es gelingt durch ein gezieltes Manöver, gleich einen Großteil der Geister zu vernichten. Bei der anschließenden Überprüfung des Theaters, dem zweiten Teil der Säuberungsaktion, bei der letzte Geister in ihren Verstecken aufgespürt werden sollen, finden Gabriel, Matt, Connor und Thad einen Gruß von Carlton. Im Namen der Death Strikers hat er eine Silberbox mit einem Schatten verstecken lassen, den er ferngesteuert auf die Spuks hetzt, um sie daran zu erinnern, dass die Death Strikers noch nicht geschlagen sind und einen Vergeltungsschlag planen. Die vier können den Schatten vernichten und entscheiden gemeinsam mit Commander Pratt, dass nichts davon an die Öffentlichkeit dringen soll.

    Carlton nutzt den Tag der Säuberungsaktion aus, um Evan aus der Akademie zu locken. Unter dem Vorwand, mit ihm eine erste Prüfung in einem der Trainingshäuser abhalten zu wollen, bringt er Evan auf das abgelegene Gelände einer verlassenen Ziegelei. Dort will er seine Loyalität auf die Probe stellen und von Evan erfahren, ob Cam tatsächlich ein Ritualkind ist und wie weit sich der Geminus in ihm entwickelt hat, sollte Cam die Rituale vollzogen haben. Als Evan dazu schweigt, foltert Carlton ihn mit Silberenergie. Als das ebenfalls nicht zu der gewünschten Kooperationsbereitschaft führt, tötet er Evans Eltern, um ihn so zum Reden zu bringen. Evan ist jedoch davon überzeugt, dass Carlton ihn ebenfalls töten wird, um ihn als Zeugen zu beseitigen. Deshalb schweigt er eisern weiter, um Cam zu schützen und nicht als Verräter zu sterben.

    Kapitel 1

    Kapitel - Rabenlogo

    Dienstag, 12. November

    15:07 Uhr

    In der Wohnung der Rifkins

    Jack stieg hinauf in sein Zimmer, das zusammen mit drei weiteren Schlafzimmern im obersten Stockwerk der Wohnung über dem Mean & Evil lag. Er war erledigt und brauchte jetzt dringend einen Moment für sich, um seine Gedanken zu ordnen. Vor dem Bewerbungsgespräch mit dem Dekan der London University School of Law and Criminology war er nervöser gewesen, als er sich selbst eingestanden hatte. Doch das Gespräch mit dem Dekan war gut gelaufen und er hatte die Zusage, als erster Totenbändiger ab Januar an der LUSLC studieren zu dürfen, wenn er alle Unterlagen fristgerecht einreichte. Unter Euphorie und Stolz hatten sich allerdings ziemlich schnell Zweifel und Bedenken gemischt, weil er die Studiengebühren nie im Leben allein würde aufbringen können. In den letzten beiden Stunden hatten jedoch sowohl seine Eltern als auch seine Schwester Willa ihm versichert, dass sie die Finanzierung innerhalb der Familie schon stemmen würden. Zu hören, wie sehr sich alle für ihn freuten, wie stolz sie auf ihn waren und dass sie ihn auf jeden Fall unterstützen wollten, tat unglaublich gut, sorgte allerdings gleichzeitig auch für Druck, weil er jetzt natürlich niemanden enttäuschen wollte. Außerdem gab er lieber, statt zu nehmen, daher fiel es ihm schwer, das Geld für die Studiengebühren von seinen Eltern und Geschwistern anzunehmen.

    Er stieß die Tür zu seinem Zimmer auf, warf sich aufs Bett und starrte an die Decke.

    Endlich allein.

    Das ganz Gefühlschaos schlauchte echt. Und es hatte auch nicht gerade geholfen, dass er in den letzten beiden Stunden alles zweimal hatte erzählen müssen. Als er heimgekommen war, waren nur seine beiden Dads da gewesen. Seine Mum und Willa hatten Lebensmittel in eine Obdachlosenunterkunft im East End gebracht. Der Nebel, der eigentlich erst zum Wochenende angekündigt gewesen war, sollte schon in der nächsten Nacht kommen. Damit drohte bereits ab morgen ein neuer Lockdown und weil das Mean & Evil dann ebenfalls schließen musste, hatten sie einen Teil der Lebensmittel des Pubs gespendet, bevor sie hier womöglich verdarben.

    Gerade als Jack seinen beiden Dads alles erzählt und eigentlich in sein Zimmer hatte verschwinden wollen, waren seine Mum und Willa zurückgekehrt und er hatte alles noch einmal erzählen müssen. Völlig begeistert hatte Willa daraufhin gleich Cleo und Adam angerufen und sie per Handy am Gespräch teilhaben lassen, was Jack eine Flut von Nachrichten einbrachte, die Cleo ihm parallel geschickt hatte. Jede einzelne versicherte ihm, dass sie unfassbar stolz auf ihn war und ihn wahnsinnig liebte, sie aber beides in keinster Weise davon abhalten würde, ihm achtkantig in den Hintern zu treten, sollte er sich jetzt einen Kopf über die Finanzierung machen und deshalb darüber nachdenken, sich nicht einzuschreiben.

    Tom und Mark, die im neuen Haus der Hunts renovierten, hatte Willa ebenfalls informiert. Auch die beiden freuten sich riesig für ihn und sicherten Unterstützung zu, brauchten dafür aber jeweils nur eine Nachricht und nicht gefühlte hundert. Sie drohten ihm netterweise auch nicht.

    Obwohl die Flut von Nachrichten und das gleichzeitige Reden mit seinen Eltern, Willa, Cleo und Adam anstrengend gewesen war, war Jack Willa dankbar, dass sie das Weiterreichen der Neuigkeiten für ihn übernommen hatte. Der Einzige, der noch nichts wusste, war Matt, da er mit den Spuks im Sondereinsatz im Scarlet Theater und entsprechend nicht erreichbar war. Jack ging aber schwer davon aus, dass Willa auch ihm eine Nachricht geschickt hatte, also würde Matt sich sicher bei ihm melden, sobald der Einsatz vorbei war.

    Müde rieb Jack sich über die Augen und musste dann plötzlich ganz unvermittelt grinsen, als die Vorfreude mit einem Mal über alles andere gewann.

    Er durfte Jura studieren.

    Etwas, das vor einem Jahr, als er sein Abi geschafft hatte, noch unerreichbar schien.

    Jetzt war es auf einmal möglich und selbst wenn vermutlich nicht alle Universitäten sofort nachzogen, weil nach dem Terroranschlag auf die Ravencourt viel Verunsicherung herrschte, war es ein riesiger Schritt in eine neue Richtung. Damit konnte vielleicht auch Jules studieren, wenn er im nächsten Jahr sein Abi in der Tasche hatte. Ella auch – wenn sie das wollte. Sie wusste noch nicht genau, was sie werden wollte. Am liebsten würde sie etwas mit Kindern machen. Sie liebte ihre neuen kleinen Brüder und ging in der Rolle der großen Schwester völlig auf. Erzieherin oder Grundschullehrerin wären da sicher genau ihr Ding und Jack hoffte sehr, dass sich die Gesellschaft in London weiter wandeln würde und man Ella eine entsprechende Chance gab. Jaz dagegen wollte eine Geisterjägerin werden. Ob als Spuk bei der Polizei oder in einer privaten Agentur wie den Ghost Reapers, wusste sie noch nicht so recht. Evan versuchte aber, sie für die Polizeiakademie zu begeistern, weil sie dann gemeinsam dort hingehen konnten. Cam versuchte er ebenfalls davon zu überzeugen. Der wollte auch Geisterjäger werden, war sich aber genauso unschlüssig wie Jaz, wo genau er arbeiten wollte.

    Jack hoffte sehr, dass sich zumindest einer der beiden für die Karriere als Spuk entschied. Evan würde sich dann sicher weniger als Outsider fühlen. Obwohl keiner von ihnen ihn so sah, sah Evan sich selbst oft so, weil er sich schwer damit tat, beim Blocken und Geisterjagen noch ein Anfänger zu sein. Er hasste es, bei manchen Aktionen noch nicht mithalten zu können, und es war ihm unangenehm, wenn sie beim Training Geister erst schwächen mussten, bevor er mit ihnen üben konnte. Er schien zu denken, dass er damit eine Last oder ein Schwächling war, der einen Job mühsamer und langwieriger machte. Was totaler Quatsch war, denn so funktionierte Training ja nun mal. Jeder fing klein an und lernte von denen, die es schon konnten. Das war doch nur selbstverständlich. Genauso, dass Anfänger von den Erfahrenen im Team beschützt wurden, weil Geisterjagen ja nun mal gefährlich war. Klar kam man sich dabei hin und wieder ein bisschen blöd vor oder war frustriert, wenn Fortschritte sich gefühlt nur quälend langsam einstellten. Aber deswegen war man kein Schwächling oder gar eine Last.

    Besonders Evan nicht.

    Nach allem, was Jack gehört hatte, hatte er Cam an der Ravencourt mehr als einmal vor seinen Mobbern beschützt. Und nicht nur ihn. Auch Jules, Ella und Jaz hatte er an seiner Schule immer wieder gegen Anfeindungen verteidigt. Ganz abgesehen davon, dass er sich jetzt als Spitzel zu Carlton an die Akademie gewagt hatte und dafür seit Wochen seine Freunde nicht sehen konnte.

    Schwächling – ja, klar.

    Schnaubend rieb Jack sich über den Bauch, in dem es in letzter Zeit immer ziemlich wohlig kribbelte, wenn er an Evan dachte. Oder wenn sie sich online sahen.

    Er mochte ihn. Mittlerweile sogar sehr.

    Schon seit Cam ihn das erste Mal zum Training mitgebracht hatte, foppten sie sich gegenseitig und hatten hin und wieder auch ein bisschen geflirtet, aber es war nichts Ernstes gewesen. Als Evan dann jedoch an die Akademie gegangen war, hatten sie sich bei den Updates, die er jeden Abend lieferte, besser kennengelernt und auch an den Wochenenden viel Zeit online miteinander verbracht. Sie waren Freunde geworden und Jack freute sich jeden Tag auf die Zeit mit Evan. Und Evan schien es ganz genauso zu gehen.

    Wie spät war es eigentlich?

    Draußen vor dem Fenster schien es immer düsterer zu werden, was allerdings nicht unbedingt bedeuten musste, dass der Abend schon nahte. Das Wetter wurde immer trüber.

    War es schon halb vier? Dann hatte Evan in der Akademie Unterrichtsschluss. Meist bleib er jedoch noch länger dort, um mit Ruben zu trainieren, und kehrte erst zum Abendessen heim. So lange würde Jack noch warten müssen, um ihm von seinem Erfolg an der Uni erzählen zu können.

    Er schwang sich vom Bett, tauschte die guten Klamotten, die er fürs Bewerbungsgespräch angezogen hatte, gegen Jeans, Longsleeve und Sneakers und kramte in seiner Messenger-Bag nach seinem Handy. Vielleicht konnte Cleo noch Hilfe bei den Vorbereitungen auf den Nebellockdown gebrauchen. Sie hatte die Geburt ihrer kleinen Tochter zwar gut überstanden und half Adam sogar schon wieder stundenweise in ihrem Internetcafé, weil Tia ein absolutes Sonnenscheinbaby war und Cleo daheim schnell die Decke auf den Kopf fiel. Trotzdem war mit einem Baby an der Seite jetzt alles umständlicher, vieles musste sich erst einspielen und ein paar extra Hände waren immer willkommen. Jack war sich zwar sicher, dass sich Cleo und Adam gut auf den Lockdown vorbereitet hatten, doch dass der jetzt früher kam als eigentlich angekündigt, sorgte eventuell doch für Stress. Vielleicht konnte er noch ein paar Besorgungen für sie erledigen. Oder er passte auf Tia auf, wenn Cleo selbst losgehen wollte. Er fand es faszinierend, dass sich auch dieses Minimenschlein wieder genauso schnell in sein Herz geschlichen hatte wie seine anderen Nichten und Neffen.

    Als er sein Smartphone anschaltete, zeigte ihm sein Display noch drei Nachrichten von Cleo an. Er musste schmunzeln. Irgendwann hatte er sie vorhin während ihres Gesprächs ignoriert, weil sie ihn nur noch hatte foppen wollen und die meisten Nachrichten bloß noch aus Emojis bestanden hatten.

    Eine vierte Nachricht war von Nell und informationsmäßig deutlich gehaltvoller. Die Übergabe des gesäuberten St James’s Parks an die Stadt war erledigt und sie, Leslie und Dash waren auf dem Weg zum Mean & Evil.

    Außerdem hatte irgendwer ihm eine Notfallnachricht geschickt. Sie war irgendwann zwischen den gefühlt tausend Nachrichten von Cleo reingekommen, doch Jack hatte sie ignoriert, weil er sie als eine dieser reißerischen Werbebotschaften abgetan hatte, mit denen Hilfsorganisationen um Spendengelder baten. Jetzt erkannte er jedoch das Logo.

    Die Message war über die App der Agentenuhr gekommen, die er Evan geschenkt hatte. Eigentlich war sie bloß ein Fitness-Tracker, der wie eine Agentenuhr aufgemacht war. Für Leute, die gern durch die Wildnis wanderten oder auf weniger belebten Strecken joggen gingen, besaß sie einen GPS-Sender und einen Notfallknopf, mit dem man Hilfe rufen konnte, falls in der Abgeschiedenheit etwas passierte. Jack hatte Evan die Uhr als Gag geschenkt, nachdem er als ihr Undercover-Agent in die Akademie gegangen war. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Evan sie wirklich tragen würde, doch der hatte das Geschenk witzig gefunden und sie hatten die Uhr aus Spaß mit der App verknüpft, sodass Jack ihn tracken konnte.

    War Evan aus Versehen an den Knopf gekommen? Die Notfallnachricht war um kurz vor drei eingegangen. Zu dem Zeitpunkt hatte Evan noch Unterricht. Welcher Notfall sollte da schon eintreten – außer vielleicht Sterbenslangeweile.

    Andererseits hatte es an der Ravencourt einen Terroranschlag gegeben. Wirklich sicher war es in Schulen also nicht. Aber an der Akademie war ein Terroranschlag nicht möglich. Zumindest nicht von den Death Strikers.

    Aber vielleicht ein Amoklauf? Irgendein Schüler, der durchgedreht war?

    Die Gedanken jagten plötzlich durch seinen Kopf, bis Jack sich mental in den Hintern trat. Himmel, warum sollte jemand in der Akademie Amok laufen? Er guckte offensichtlich zu viele Horrorfilme über mordlustige Teenager.

    Trotzdem blieb ein ungutes Gefühl und er öffnete die App, die ihm die Notfallnachricht geschickt hatte. Eingegangen war sie um 14:57 Uhr. Darunter waren die GPS-Koordinaten als Standortangabe aufgeführt. Damit konnte Jack nicht das Geringste anfangen, es gab aber zum Glück die Funktion, sich den Ort auf einer Karte anzeigen zu lassen. Er tippte darauf und erwartete, dass ihm die Akademie angezeigt werden würde. Stattdessen zoomte der rote Punkt jedoch auf einen Fleck im verwilderten Wald des Richmond Parks. Roehampton Brickworks erschien als Bezeichnung für ein paar Vierecke, die schematisch eine Gruppe von Gebäuden darstellten.

    Was zum Henker?

    Mit wachsendem Unbehagen wechselte Jack bei der Darstellung der Karte auf Satellitenansicht und zoomte so nah wie möglich an die Gebäude heran.

    Es waren halb verfallene Ruinen.

    Ihm wurde eiskalt.

    Evan hatte den Notfallknopf ganz bestimmt nicht aus Versehen ausgelöst.

    Kapitel 2

    Kapitel - Rabenlogo

    16:03 Uhr

    Jack saß auf der Rückbank des Familienkombis, kaute nervös auf seinem Daumennagel und starrte aus dem Fenster auf die Landschaft, die endlich ländlicher wurde, als sie die Außenbezirke von London erreichten. Sein Magen fühlte sich flau an, weil das schlechte Gewissen darin herumwühlte.

    Evan hatte schon vor über einer Stunde um Hilfe gerufen. Unwirsch fuhr Jack sich durch die Haare. Warum hatte er die verdammte Notfallnachricht nicht sofort als solche erkannt?

    Angespannt warf er einen Blick nach vorne. Seine Mum gab zwar ordentlich Gas, jetzt, da sie aus dem zähen Stadtverkehr heraus waren, aber laut Navi würden sie noch dreizehn Minuten brauchen.

    Jack presste seine Faust gegen seine Lippen.

    Was, wenn sie zu spät kamen, weil er die verdammte Nachricht ignoriert hatte?

    Als er hinunter ins Mean & Evil gestürmt war, um sich die Schlüssel für den Familienkombi zu holen, hatten seine Eltern und Willa seine Sorge bezüglich Evan sofort ernst genommen, und weder seine Mum noch sein Dad hatten ihn allein fahren lassen. Lorna hatte sofort einen

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