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Winterküsse in den Highlands: Band 2
Winterküsse in den Highlands: Band 2
Winterküsse in den Highlands: Band 2
eBook340 Seiten4 Stunden

Winterküsse in den Highlands: Band 2

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Über dieses E-Book

Die Highland-Saga geht weiter:
Der gutaussehende Jake Miller ist ein arroganter deutscher Schauspieler, der auf dem kleinen Pferdehof in den Highlands das Reiten lernen will. Und ausgerechnet in ihn verliebt sich Alyson, Rowans beste Freundin. Schon wieder in einen Mann, der ihr nicht guttut, wie sie weiss. Aber wer ist schon gefeit vor der Liebe?
Zwar entwickelt Jake auch nette Seiten: über Weihnachten und Neujahr besorgen sie zusammen den Hof, weil Rowan und Tristan die Feiertage bei seinen Verwandten verbringen. Er steht Alyson bei, als es ihrem Pferd Hamlet schlecht geht und gibt ihr das Gefühl, dass sie ihm gefällt. Aber meint er es auch wirklich ernst? Denn, wer will schon eine etwas pummelige Frau mit Vorliebe für Schokolade als Freundin haben? Erst noch ein so begehrter Junggeselle wie er? Zudem hat Jake ein dunkles Geheimnis, von dem niemand hier in Schottland etwas weiss...


Artikel des Stiepeler Boten:
Einen Genre-Wechsel nimmt die junge Stiepeler Autorin Rebecca Loebbert mit der Veröffentlichung ihres nächsten Buches vor. Nach dem historischen Roman „Der keltische Gobelin“ geht es diesmal um eine romantische Feelgood-Geschichte. Realität und Fiktion werden vermischt, wenn unter dem Titel „Der kleine Pferdehof in den Highlands“ Loebberts eigenes Welsh-B-Pony Silvano eine Rolle in dem Roman übernimmt.
Rebecca Loebbert studiert an der University of the Highlands and Islands Literatur und schottische Geschichte, plant ihren Master und den Doktor und das zukünftige Leben als Lehrende an der Uni sowie als Romanautorin.
Ging es in ihrem Erstlingswerk um eine fiktive Geschichte vor einem realen historischen Hintergrund, bietet „Der kleinen Pferdehof in den Highlands“ nun Unterhaltungsliteratur, bei der sie Spannung, Romantik und Humor in leicht zu konsumierende Balance bringen möchte. Die 352 Seiten füllen sich thematisch mit Liebe, Herzschmerz, zweiten Chancen, Pferdegeschichten und intensiven Blicken auf die Schönheit der schottischen Highlands. Uli Kienel
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum16. Feb. 2022
ISBN9783986465674
Winterküsse in den Highlands: Band 2
Autor

Rebecca Loebbert

Rebecca Loebbert wurde 1999 in Essen geboren. Schon als kleines Mädchen liebte sie es, Geschichten zu erfinden und jeden, der es hören wollte (oder auch nicht) mit langen und fantasievollen Erzählungen zu erfreuen. Als Zwölfjährige begann sie, Bücher über ihr Familienleben und ihre Hunde zu schreiben. Nach dem Abitur begann sie dann die Arbeit an ihrem ersten Roman, einer Zeitreisegeschichte, die unter dem Titel „Der Keltische Gobelin“ im Verlag Oeverbos erschienen ist. Durch zahlreiche Reisen auf die britischen Inseln entdeckte sie ihr Herz für Schottland und vor allem für die Geschichte der unglücklichen Königin Mary Stuart, der sie sich sehr verbunden fühlt. Pferde haben schon immer eine wichtige Rolle in ihrem Leben gespielt. Vor 17 Jahren begann sie mit dem Reiten und vor drei Jahren begegnete sie Silvano, dem kleinen weißen Pony, das ihr Herz im Sturm erobert hat. Heute studiert sie Literatur und Schottische Ge-schichte an der University of the Highlands and Islands am Inverness College. Neben dem Studium arbeitet sie für das Estate Team des National Trust for Scotland, das sich um den Erhalt des bekannten Culloden Battlefields kümmert.

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    Buchvorschau

    Winterküsse in den Highlands - Rebecca Loebbert

    Winterküsse

    in den Highlands

    Rebecca Loebbert

    IMPRESSUM

    © 2022 Copyright by Verlag Federlesen.com

    Text by Rebecca Loebbert

    Umschlag: Verlag Federlesen.com

    Pferdebilder by Rebecca Loebbert / Laura Klügel

    Schneefoto by James Ryan

    Webseite: federlesen.com

    E-Mail: federlesen@gmx.ch

    ISBN: 978-3-98646-567-4

    Verlag GD Publishing Ltd. & Co KG, Berlin

    E-Book Distribution: XinXii

    www.xinxii.com

    logo_xinxii

    Inhalt

    Kapitel 1: Wer ist Jake Miller?

    Kapitel 2: Die Ankunft

    Kapitel 3: Ich schreib mir einen Mann …

    Kapitel 4: Das Wasser des Lebens

    Kapitel 5: Reitunterricht

    Kapitel 6: Andere Länder, andere Menschen

    Kapitel 7: Georgianische Herzensbrecherin

    Kapitel 8: Eisblumen in der Mähne

    Kapitel 9: Das Gefühl von Freiheit

    Kapitel 10: Besondere Freunde

    Kapitel 11: Süß und scharf

    Kapitel 12: Partyplaner

    Kapitel 13: Why did it have to be me?

    Kapitel 14: Telefonat mit Folgen

    Kapitel 15: Eingeschneit

    Kapitel 16: Tatsächlich …

    Kapitel 17: Ein Lied und ein Tanz

    Kapitel 18: Das Scheunenfest

    Kapitel 19: Weihnachtsgepäck

    Kapitel 20: Heiligabend

    Kapitel 21: Die schönste Weihnacht

    Kapitel 22: Ein neues Jahr

    Kapitel 23: Enthüllungen

    Kapitel 24: But the very next day…

    Kapitel 25: Ein Kuss im Schnee

    Prolog

    Danksagung

    Alysons Überraschungs-Schoko-Marzipan-Muffins

    Über die Autorin

    Winterküsse

    in den Highlands

    Rebecca Loebbert

    Verlag Federlesen.com

    Kapitel 1: Wer ist Jake Miller?

    Der schottische Wind blies über den grasbewachsenen Hügel, von dem aus man die Stadt Nairn und das Meer sehen konnte. Doch die beiden Mädchen und ihre Pferde störten sich nicht daran. Sie waren an die schottischen Winter gewöhnt und für Mitte November war es sogar einigermaßen mild.

    „Ich liebe es hier oben", seufzte Alyson und streckte beide Arme aus, als wollte sie fliegen.

    Hamlet, ihr rundliches, braunes Großpony, schnaubte zustimmend.

    „Ich war hier an dem Tag, bevor ich Tristan kennengelernt habe, grinste Rowan. „Damals habe ich zu Silvano gesagt, dass ich niemals einen Mann brauchen werde, dass er der einzige Mann in meinem Leben bleiben soll.

    Silvano, Rowans kleines, weißes Pony, wieherte, als erinnerte er sich. Aber Rowan war sicher, dass er nicht eifersüchtig war. Er mochte Tristan und freute sich bestimmt für ihn und Rowan.

    „Wahrscheinlich hat Silvano damals genau wie ich gedacht, dass du deinen Vorsatz von keine-Männer-in-meinem-Leben schon viel zu lange gehalten hattest. Wie gut, dass am nächsten Tag ein Typ aufgetaucht ist, den du für den menschgewordenen Silvano gehalten hast." Alyson warf den Kopf in den Nacken und schüttelte sich vor Lachen bei der Erinnerung.

    „Mach dich nur lustig", brummelte Rowan und tätschelte ihrem Pony den Hals.

    „Ich mache mich gar nicht lustig. Ich finde es nur lustig", erklärte Alyson.

    „Jaja, murmelte Rowan. „Was ist denn mit dir, hm? Du bist jetzt seit über einem Jahr Single.

    „Rowan, du weißt doch …"

    „Ich weiß, dass Brodie uns alle hintergangen hat, dich allen voran. Aber nun sage ich dir das, was du mir damals gesagt hast: Nicht alle Männer sind Mistkerle. Ich habe auch nicht daran geglaubt, bis ich Tristan begegnet bin. Und jetzt … Rowans Gesicht verzog sich zu einem verträumten Lächeln. „Ich bin so glücklich wie nie zuvor.

    „Das freut mich so sehr für dich, Rowan, ehrlich. Aber was Brodie getan hat … Ich mache mir immer noch Vorwürfe. Ich hätte etwas merken müssen! Beinahe hätte er die Pferde umgebracht!" Bei der Erinnerung an das Feuer, das den ganzen Stall und einen Teil des Farmhauses niedergebrannt hatte, beugte sie sich vor und schlang Hamlet die Arme um den Hals.

    „Al, du hättest es nicht wissen können! Brodie war so verschlossen", versicherte Rowan.

    „Ich weiß."

    „Dann sorge dafür, dass es in deinem Kopf ankommt."

    „Ich werde mich bemühen", versprach Alyson.

    „Du bräuchtest einen Mann, der offen und ehrlich ist, das genaue Gegenteil von diesem eigenbrötlerischen Stallerben, meinte Rowan. „Jemand Fröhliches und Lustiges, das wäre richtig.

    „Ach ja. Und wo finde ich so jemanden? Außer in deinen Büchern?"

    Rowan strich sich nachdenklich über das Kinn. „Also, eine Möglichkeit wäre natürlich, dass wir eine Zauberzunge finden, die dir aus einem meiner Romane einen Typen herausliest. Aber da die Zauberzungen selbst leider nur Romanfiguren sind – glaube ich – wird das wohl eher nichts. Aber andererseits habe ich ja auch nicht daran geglaubt, den Richtigen zu finden, bis Tristan kam."

    „Na, dann bin ich mal gespannt."

    „Vielleicht ist dieser Schauspieler ja schnuckelig", überlegte Rowan.

    „Meinst du den, der bei euch reiten lernen will?"

    „Genau. Morgen holt Tristan ihn ab. Du kannst ja mit mir das Begrüßungskomitee bilden. Sie grinste frech. „Ich finde, wir sollten ihn mal googeln, wenn wir zurück sind.

    „Wie heißt er noch gleich?", fragte Alyson nachdenklich.

    „Jake. Jake … Miller."

    „Komisch, ich dachte, er käme aus Deutschland. Das hört sich so britisch an", meinte Alyson.

    Rowan zuckte die Achseln. „Vielleicht hat er britische Vorfahren."

    „Mag ja sein, aber stell dir vor, er ist wirklich schnuckelig. Alyson Miller. Klingt doch blöd, oder? Miller ist so ein Standardname."

    „Du sollst ihn ja nicht gleich heiraten. Und falls doch, dann kannst du ja deinen Namen behalten, oder er nimmt deinen mit an. Wir leben immerhin im einundzwanzigsten Jahrhundert."

    „Hm, machte Alyson. „Naja, einen Blick kann ich ja mal riskieren. In der Gegend habe ich schließlich nahezu alle Männer gesehen.

    „Und er kommt zum Reiten lernen, das heißt, ihr könnt gemeinsam ausreiten. Das konntest du mit Brodie nicht."

    „Schon richtig, stimmte Alyson zu. „Ich könnte hinter ihm sitzend in den Sonnenuntergang reiten. Als Schauspieler hat der doch sicher Erfahrung mit sowas.

    Rowan lachte schallend. „Dann kann Tristan bei ihm zum Austausch für die Reitstunden ja mal einen Kurs darin belegen."

    „Im in-den-Sonnenuntergang-reiten?"

    „Ja, und in romantische Szenen."

    Alyson lachte nun ebenfalls los. „Wie lange bleibt der Schauspieler?"

    „Bis ins neue Jahr, soweit ich weiß. Ich meine, reiten lernt man ja auch nicht von einem Tag auf den anderen."

    „Nö, aber wenn ich mir manche Filme so anschaue, haben die Schauspieler vorher nicht mal eine Woche Reitunterricht genommen", wandte Alyson ein.

    „Wenn sie nur mal kurz drauf sitzen, müssen sie es ja auch nicht. Aber stell dir vor, er spielt einen Helden auf dem weißen Pferd. Dann wird das reitende Publikum schon auf den Sitz achten und die Macher wollen sicher, dass nicht alle von ihnen aus dem Kino stürmen und ihr Geld zurückverlangen."

    „Ich glaube zwar nicht, dass das so dramatisch wäre, aber wenn du meinst. Kommt wahrscheinlich auch drauf an, ob der Reiter trotz falschem Sitz und schlechtem Reiten gut ist."

    Heiß ist, meinst du wohl", verbesserte Rowan.

    Gut ist. In seiner Rolle", stöhnte Alyson.

    „Kommt auf die Zuschauerin an, was ihr da wichtiger ist."

    „Rowan, du bist schrecklich! Vor zwei Jahren um diese Zeit wolltest du nicht mal an Männer denken und jetzt … nicht, dass Tristan eifersüchtig wird!"

    „Ach, keine Sorge, winkte Rowan ab. „Der ist mir unersetzlich. Aber für dich suchen wir und du sollst ja auch nicht irgendwen bekommen.

    „Ich glaube nur nicht, dass ich nach dem Aussehen gehen sollte. - Er sollte das bei mir zumindest nicht", überlegte Alyson und strich sich über die Hüfte, die davon zeugte, dass sie gutes Essen nicht verschmähte und eine unbezähmbare Sucht nach Schokolade hatte.

    „Ach Al, Männer stehen auf kurvig."

    „Kurvig. Ich bin pummelig."

    „Kurvig, beharrte Rowan. „Hübsch und kurvig.

    Alyson warf ihr einen Luftkuss zu. „Genau wie mein Hamlet, der hat eine Heukurve am Bauch. Trotzdem ist er schneller als Silvano."

    „Ha, das denkst du!", rief Rowan, die die Herausforderung sofort annahm.

    Lachend galoppierten die Freundinnen ihre Pferde an und preschten den Hügel hinab.

    ~

    „Na ihr zwei, wie war der Ausritt?", begrüßte Tristan die beiden Mädchen, als sie später auf den Hof geritten kamen.

    „Sehr schön", meinte Alyson und Rowan, die auf ihrem Pony sitzend auf Augenhöhe mit ihrem Freund war, drückte ihm einen Kuss auf die Nasenspitze.

    „Rowan meinte, du übernachtest heute hier?", wandte Tristan sich dann lächelnd an Alyson.

    „Ja, ich helfe ihr morgen früh bei der Stallarbeit. Ich will doch da sein, wenn du euren Gast mitbringst", grinste sie.

    „Na, dann ist es ja gut, dass ich das Gästebett schon bezogen habe."

    „Du bist der Beste, weißt du das?" Rowan streckte den Arm aus und zog ihn zu sich heran, um ihn noch einmal zu küssen.

    Alyson wandte diskret den Kopf ab. Sie hörte Rowan kichern, dann sagte Tristan: „So, ich muss mich jetzt mal an meine Hausarbeit begeben. Wenn ihr Zeit habt, könnt ihr ja gleich nochmal das Cottage checken, ob alles für Jake bereit ist. Er senkte die Stimme. „Und denkt dran, keiner darf wissen, wer er ist. Offiziell ist er nur ein Bekannter meiner Cousine Isobel.

    „Aye, aye, Captain", lachte Rowan und Alyson hielt sich wie ein Soldat beim Salut die Hand an den Reithelm. Dann ritten sie auf den Putzplatz, wo sie absaßen.

    Schon tauchte der rosa-rote Alptraum in Gestalt eines Mädchens auf.

    „Guckt euch mal meine neue Putzkiste an", krähte Griselle und hielt ein pink-goldenes Ungetüm hoch, das mehr nach einem gigantischen Schminkkoffer aussah.

    „Ähm, toll", machte Alyson, die ohnehin nicht viel mit Kindern anfangen konnte.

    Rowan hielt nur einen Daumen hoch.

    Silvano schien ähnlich viel von dem Putzkoffer zu halten wie die Mädchen, denn er schnaubte laut und besprenkelte das Pink und Gold dabei mit Heuresten, die ihm wohl noch zwischen den Zähnen gehangen hatten.

    „Ieh!, quietschte Griselle. „Blödes Pony!

    „Hey, er wollte ihn nur dekorieren", stellte Rowan klar.

    „Er soll den aber nicht dekorieren!", echauffierte sich Griselle und verzog angewidert das Gesicht.

    „Das ist doch ein Putzkoffer. Er wollte ihn nur einweihen, sodass du ihn jetzt putzen kannst", gluckste Alyson.

    Griselle verstand offenbar nicht ganz, was sie gemeint hatte, denn sie rümpfte nur die Nase und stapfte davon.

    „Meine Güte." Alyson schüttelte den Kopf.

    Silvano, der offenbar stolz auf sich war, klopfte mit dem Huf auf den Boden und wischte Rowan dann einen feuchten Kuss über das Gesicht, was sie zum Kichern brachte.

    Alyson sah an ihrem eigenen Pferd hoch.

    „Hast du auch etwas dazu zu sagen?", fragte sie.

    Hamlet zuckte mit dem Ohr, seine blauen Augen blickten ein wenig irritiert.

    „Tja, dir fällt wohl auch nichts mehr zu ihr ein", deutete Alyson.

    Auf dem Weg in den Stall begegneten sie Catriona, die ihrem Pferd King Olaf gerade das Halfter überstreifte.

    „Na ihr beiden", grüßte sie, ehe sie ihr altes, knochiges Pferd nach draußen brachte.

    Alyson und Rowan kratzten ihren Ponys die Hufe aus, dann machten sie sich auf den Weg ins Feriencottage, in das Jake einziehen würde.

    ~

    Es lag nur ein kleines Stück hinter dem Farmhaus mit Aussicht auf die Pferdeweiden. Es war klein, aber gemütlich eingerichtet mit einem altmodischen Kingsize-Bett, einer kleinen Küche und einem hellen Wohnzimmer.

    „Sieht doch alles einzugsbereit aus, stellte Alyson fest. „Ich würde hier auch wohnen. Vielleicht miete ich mich hier ein, wenn er wieder weg ist. Damit ließ sie sich rückwärts auf das Sofa fallen.

    „Pass auf, deine Hose ist voller Pferdehaare!", mahnte Rowan, doch dann sank sie neben die Freundin.

    „Er will bei uns doch zu einem richtigen Pferdemann werden, dann kann er hier direkt mal anfangen, sich an den Geruch zu gewöhnen", grinste Alyson frech.

    „Er will nur reiten lernen."

    „Kein reiten ohne den wundervollen Duft nach Pferdehaar."

    Rowan lachte und holte ihr Handy heraus. „Dann wollen wir uns Mister Jake doch mal ansehen", entschied sie. Sie tippte in der Suchzeile J a k e M i l l e r ein und scrollte durch die Einträge.

    „Jake Miller – Dachdeckermeister. Anwaltskanzlei Jane Miller, las sie vor und scrollte weiter. „Jack Miller wird Jahrgangsbester beim Volleyballturnier. Irgendwie finde ich den nicht.

    „Hä?, machte Alyson. „Der Typ ist doch Schauspieler. Es muss doch was zu ihm geben.

    Rowan reichte ihr das Handy, doch auch Alyson fand nichts. Sie gab J a k e M i l l e r D e u t s c h S c h a u s p i e l e r ein und las die obersten Ergebnisse vor: „Jack Müller auf Instagram. Jack Millers neues Buch … Nichts."

    „Komisch", meinte Rowan.

    „Vielleicht ist der gar kein Schauspieler, sondern ein gesuchter Verbrecher. Das würde doch auch erklären, warum er hier am Ende der Welt untertauchen will", mutmaßte Alyson.

    „Ach, meinte Rowan. „Wer will denn jetzt hier Detektiv spielen? Ich erinnere mich an letztes Jahr … Sherlock Rowan und Silvano Holmes, war es nicht so? Wer wolltest du nochmal sein – Mrs. Hudson?

    „Ach, vergiss es, winkte Alyson ab. „Aber denk doch mal nach, das macht doch Sinn.

    Rowan tippte sich an die Stirn. „Du hast wohl nicht mehr alle Ponys im Stall."

    Alyson zuckte mit den Schultern. „Ich meine doch nur."

    „Ich denke, wir sollten Tristan nochmal fragen. Vielleicht habe ich mir den Nachnamen nur falsch gemerkt." Dann erschien ein erkennender Ausdruck auf ihrem Gesicht. „Ich bin so blöd! Tristan hat mir selbst gesagt, dass er unter einem Decknamen kommt. Ich hatte zwar gedacht, Tristan sagt mir den richtigen Namen, aber vielleicht hat er mir den Decknamen genannt. Ich werde ihn definitiv verhören, wenn ich ihn sehe!"

    „Wie du meinst. Alyson schloss die Augen und blies sich eine lose, rote Haarsträhne aus der Stirn. „Ich glaube, ich schlafe jetzt hier.

    „Nichts da, du kannst mir nachher bei der Abendrunde füttern helfen." Rowan piekste sie spielerisch in die Seite.

    Alyson zuckte zusammen, weil es sie kitzelte. „Du bist gemein!", maulte sie und hielt sich schützend ein Kissen vor den Bauch.

    „Gemein?, wiederholte Rowan. „Du klingst wie Griselle.

    „Tu ich gar nicht!", rief Alyson aus und warf mit dem Kissen nach Rowan, die lachend auswich und sich nun ebenfalls ein Kissen schnappte.

    Wie zwei Kinder sahen die beiden Frauen aus, als mitten in der Kissenschlacht eine maskuline Stimme ertönte: „Was soll das denn werden? Ich hatte euch gebeten, es für unseren Gast ordentlich zu machen, nicht alles durcheinander zu bringen."

    „Tristan!, rief Rowan aus und klimperte mit den Augenlidern. „Aber das tun wir doch, also alles ordentlich machen. Nur diese beiden Kissen hier lagen noch herum und haben das Bild gestört. Damit legte sie das Kissen wie etwas sehr Wertvolles auf das Sofa und tätschelte es noch einmal.

    Auch Alyson legte ihr Kissen zurück. Sie streichelte mit den Worten: „Und bleib jetzt da, mein Schatzzzzz", darüber und setzte ebenfalls ihre Unschuldsmiene auf.

    „Ihr zwei seid echt unglaublich." Tristan schüttelte den Kopf, doch es blitzte amüsiert in seinen blauen Augen.

    „Unglaublich toll, ich weiß. Aber danke, dass du es noch einmal erwähnst, Liebling." Rowan schlang die Arme um ihn und sah mit einem Blick, der dem Kater von Shrek Konkurrenz machen könnte, zu ihrem Freund auf.

    Tristan brummte etwas, doch dann küsste er sie rasch auf den Scheitel.

    Alyson räusperte sich. „Also, Tristan, wir hätten da noch eine kleine Frage an dich."

    „Oh oh, meinte er und sah gespielt besorgt über den Kopf seiner recht kleinen Freundin hinweg auf Alyson. „Was ist es diesmal?

    „Dieser Schauspieler, dieser Jake – wer ist er wirklich?"

    „Wie meinst du das?"

    Rowan sah an ihm hoch. „Wir haben ihn gegoogelt und es gibt keine Ergebnisse zu einem Schauspieler namens Jake Miller."

    „Also ist er entweder gar kein Schauspieler, erklärte Alyson, „oder es ist nicht sein echter Name. Hmmm?

    „Genau. Hast du mir etwa seinen wahren Namen vorenthalten, Mister Scott?" Rowan hob anklagend den Zeigefinger.

    Tristan fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Na schön, euch kann ich es ja sagen, aber ihr müsst schwören, dass es niemand erfährt, ja?"

    Alyson schloss ihren Mund ab und warf den imaginären Schlüssel weg. Dann wollte sie wissen: „Ist er etwa auch ein Duke?"

    „Erstens, Alyson, bin ich nur der Neffe eines Dukes, wie du weißt, und zweitens: nein nein."

    „Hmm, ein Lord vielleicht?"

    „Nein, Al, er ist nicht mal mit jemandem von Adel verwandt. Jedenfalls nicht, soweit ich weiß. Aber er heißt nicht Jake Miller. Tristan sah sich um. „Wir alle werden ihn Jake nennen, er selbst wird das. Aber in Wirklichkeit heißt er Jakob Schulz.

    „Schulz?" Alyson verzog das Gesicht.

    Miller hätte sich standardmäßig angehört, aber Schulz? Das klang so deutsch.

    „Jakob? Oh, nach Jakob Grimm? Ich liebe deutsche Märchen." Rowans Augen glitzerten, als die literaturbegeisterte Seite wieder in ihr aufstieg.

    Sie arbeitete in einem kleinen Buchladen und schrieb selbst Gedichte und Artikel für das Kundenmagazin des Ladens. Sie hatte auch mit ihrem ersten Buch angefangen.

    Alyson hingegen war nicht gerade eine Leseratte, dafür war sie die Extrovertiertere von ihnen beiden. Sie hatte Tourismus in Edinburgh studiert, wo ihre Eltern wohnten, und arbeitete seit ein paar Jahren nun in Urquhart Castle, wo sie im Shop half und Führungen für Touristen anbot.

    „Ich habe keine Ahnung, Rowan. Und du wirst ihn auch nicht fragen, denn er darf nicht wissen, dass ihr seinen eigentlichen Namen kennt."

    „Okay. Rowan zuckte die Achseln und angelte in ihrer Hosentasche nach dem Handy. Sie tippte etwas ein und rief dann triumphierend: „Ha!

    Alyson sprang vor und sah ihr über die Schulter. „Oh wow!", kommentierte sie.

    Rowan scrollte die Bilder hinunter. „Der ist ja echt ziemlich gutaussehend. Und schau mal, der ist dreißig. Drei Jahre älter als du, Al, das ist doch perfekt."

    „Eieiei", machte Tristan und sah ein wenig verzweifelt drein.

    „Der ist schon ziemlich attraktiv, gab auch Alyson zu. „Schau mal, diese dunklen Locken - denkst du, die sind echt?

    „Bestimmt, meinte Rowan. „Und die Augen! Sie zoomte ein Bild heran, was Tristan dazu veranlasste, mit einer Mischung aus Enttäuschung und Fremdschämen die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen.

    „Wie alt seid ihr? Fünfzehn?", rief er aus.

    Alyson und Rowan brachen in Gelächter aus. Dann erspähte Rowan ein Bild, das den Schauspieler ohne Oberteil zeigte, und Alyson zeigte darauf. „Ach du heiliger Ponygott, schau dir das mal an."

    Tristan lugte nun ebenfalls auf das Handy und überlegte dann laut: „Vielleicht bestelle ich ihn lieber wieder ab. So ganz diskret wird das, fürchte ich, nicht werden."

    „Nenene." Rowan schüttelte den Kopf.

    „Wir müssen nur aufpassen, dass Silvie keinen Wind von ihm bekommt", warf Alyson ein.

    Bei dem Gedanken an ihre ehemalige Nachbarin, die über alles und jeden informiert und seit Jahren auf der verzweifelten Suche nach einem Mann war, rollte Rowan die Augen. „Ich weiß noch, wie sie sich letztes Jahr an Tristan ranmachen wollte."

    „Ich auch, schmunzelte Tristan. „Sie hat mir erzählt, dass du keinen Mann haben wolltest, seit dein Ex dich verraten hatte. Und war sie es nicht auch, die dir die Kekse geschenkt hatte, die aussahen wie gebrochene Herzen?

    „Hör bloß auf!" Rowan wedelte mit der Hand, als könnte sie die Erinnerung daran damit fortfächeln.

    „Aber jetzt mal ehrlich, ich finde, wir sollten uns heute Abend einen Film angucken, in dem er mitspielt", schlug Alyson vor.

    „Hm, aber die sind doch alle deutsch", gab Rowan zu bedenken.

    „Meinst du nicht, dass irgendwas davon mal synchronisiert wurde?"

    „Leider nicht."

    Rowan sah mit gerunzelter Stirn zu Tristan auf. „Woher weißt du das?"

    Er zuckte die Achseln und tat plötzlich unbeteiligt.

    Doch Rowan und Alyson sahen sich an und begannen zu grinsen.

    „Du hast also schon nachgesehen, hm? Gefällt er dir etwa auch? Rowan pieskte ihm neckend den Zeigefinger in den Arm. „Vielleicht bestellen wir ihn doch lieber ab.

    „Ich muss doch wissen, wen ich in mein Haus lasse", verteidigte Tristan sich.

    „In unser Haus", stellte Rowan richtig.

    „Ist ja auch egal, winkte Tristan ab. „Die Filme sind alle nur auf Deutsch verfügbar, damit können wir nichts anfangen. Es sei denn, eine von euch hat geheim gehalten, dass sie deutsch spricht?

    „Noch nicht", grinste Rowan in Alysons Richtung.

    „Dann müssen wir uns wohl überraschen lassen", erkannte diese und tat, als bemerke sie Rowans Blick gar nicht.

    „Hoffentlich könnt ihr heute Nacht schlafen!", brummte Tristan vor sich her.

    Kapitel 2: Die Ankunft

    „Da bin ich ja mal gespannt", sagte Alyson und ließ eine volle Mistgabel in die Schubkarre fallen.

    „Und ich erst. Immerhin werde ich in den nächsten zwei Monaten seine direkte Nachbarin sein", meinte Rowan und schob Paula, die auf einem Haufen Mist stand, zur Seite.

    Als die beiden Mädchen mit dem Ausmisten angefangen hatten, war Tristan losgefahren, um den Gast vom Flughafen Inverness abzuholen.

    „Guten Morgen, grüßte eine fröhliche Stimme, und kurz darauf erschien Aiden in der geöffneten Boxentür. „Na, ist euer Bekannter schon da?

    „Er ist gar kein Bekannter …", begann Alyson.

    „Er ist ein Bekannter von Isobel", unterbrach Rowan und Alyson nickte eilig.

    „Wie auch immer. Aber ist er schon eingetroffen?"

    „Noch nicht, aber er könnte jeden Moment kommen", meinte Rowan.

    „Schön, schön. Aiden fuhr sich durch das dunkle Haar. „Ich wollte jetzt Percy reiten und danach muss ich schnell los. Könntet ihr ihn und Buttercup nachher auf die Weide stellen?

    „Kein Problem."

    „Danke!" Pfeifend ging er die Stallgasse hinunter bis zu der hintersten Box, in der seine Pferde standen.

    Alyson beförderte unterdessen die letzte Mistgabel aus der Box in die Schubkarre, dann machten sich die Mädchen an die nächste Box.

    „Musst du nachher noch los?", fragte Rowan, nachdem sie Donut und Dumplin, die beiden Shetland Ponys, die in der Box standen, begrüßt hatte.

    „Ich habe frei, ich muss erst morgen wieder ran, meinte Alyson. „Und du?

    Rowan grinste. „Ich habe die ganze Woche Urlaub. Ivy meinte, ich sollte ruhig mal ein paar freie Tage nehmen. Ich bin ja letzten Monat eingesprungen, als Fergus krank war."

    „Ah, seufzte Alyson. „Ich will auch so eine entspannte Chefin wie du.

    Rowan grinste vor sich hin. „Ja, ich habe da schon Glück gehabt."

    „Eine tolle Chefin, einen Freund, der mal eben einen Reithof gekauft und wiederaufgebaut hat … Ich will auch!"

    Alyson rümpfte die Nase, als Dumplin direkt neben ihr den Schweif anhob, um ein wenig Gas freizusetzen. „Das ist echt widerlich."

    „Er ist halt kein Einhorn, bemerkte Rowan. „Bei meinem kleinen Silvano duftet das natürlich nach Rose und kommt in Form von Glitzer heraus.

    „Ich kann dir bestätigen, dass das nicht stimmt", erwiderte Alyson und wedelte mit der Hand vor ihrer Nase herum, ehe sie sich abwandte, um mit der Arbeit weiterzumachen.

    „Klar stimmt das, er ist

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