Das Erbe der Macht - Band 32: Sigilschwingen
Von Andreas Suchanek und Elizaveta Nazarova
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Über dieses E-Book
Unterdessen wird Annora von Albträumen geplagt und realisiert, dass der nächste der sieben Stäbe sich offenbart.
Das Erbe der Macht ...
... Gewinner des Deutschen Phantastik Preis 2019 in "Beste Serie"!
... Gewinner des Lovelybooks Lesepreis 2018!
... Gewinner des Skoutz-Award 2018!
Das Erbe der Macht erscheint als E-Book und alle drei Monate als Hardcover-Sammelband.
Andreas Suchanek
1982 in Landau in der Pfalz geboren, studierte Andreas Suchanek Informatik, doch sein Herz schlug schon immer für Bücher. Also begann er zu schreiben. Seine Bücher wurden unter anderem mit dem Deutschen Phantasik Preis und dem LovelyBooks Leserpreis ausgezeichnet. "Flüsterwald" ist seine erste Reihe für Kinder.
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Rezensionen für Das Erbe der Macht - Band 32
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Buchvorschau
Das Erbe der Macht - Band 32 - Andreas Suchanek
Table of Contents
Sigilschwingen
Was bisher geschah
Prolog
1. Nächste Schritte
2. Temporalmagie und ihre Tücken
3. Nur der Tod öffnet den Weg
4. Moriartys Zugang
5. Das temporale Interdikt
6. Die Resonatoren
7. Verfaulendes Wissen
8. Zwischen schwarzen Flammen
9. Ich bin Kastoel
10. Ein Riss in der Wirklichkeit
11. Wer ist Alfie Kent?
12. Schlagabtausch
13. Zwei Seiten im Streit
14. Doppelschwingen
15. Ein erwachender Gedanke
16. In Ketten gelegt
17. Realitätsverschränkung
18. Gefangen
19. Die Ketten der Tiefen
20. Erneuerung
21. Ein gefallener Engel
22. Ritter Baby-Kent
Epilog
Vorschau
Seriennews
Glossar
Impressum
Das Erbe der Macht
Band 32
»Sigilschwingen«
von Andreas Suchanek
VerlagslogoWas bisher geschah
Kapiteltitel-GrafikNach den Ereignissen um die Zerstörung des Onyxquaders landen Jen und Alex in einer veränderten Gegenwart. Sie werden mit einer Welt konfrontiert, in der die Magier alles beherrschen und Nimags einfaches Fußvolk darstellen. Es gelingt ihnen, Tyler zu finden, der zusammen mit Joshua im Bernstein geschlafen hat. Sie erfahren, dass Kevin die Zeit nicht zerstört und neu geschaffen hat, stattdessen wurde die Zeitlinie gesplittet. Es gibt jetzt zwei verschiedene Linien, die nebeneinander existieren. Noch. Denn in Kürze wird eine davon endgültig ausgelöscht.
Auf beiden Seiten müssen die Essenzstäbe der Macht vereint und ein neuer König gekrönt werden. Die jeweiligen Könige werden dann auf dem Schlachtfeld darüber entscheiden, welche Zeitlinie überlebt.
Joshua stirbt aufgrund seiner Verletzungen, hat vorher aber ein Portal für Alex und Jen geöffnet. Gemeinsam mit Tyler treten sie hindurch in eine sichere Zuflucht.
Ihnen bleibt nur die Möglichkeit, die Passage zu finden, die beide Seiten verbindet, und damit nach Hause zurückzukehren. Wo der Übergang sich befindet, ist jedoch ein Rätsel. Auch der Verbleib von Kevin und Artus ist ungewiss.
Prolog
Kapiteltitel-GrafikRegen peitschte vom Meer heran.
Annora schlug den Kragen ihrer Jacke in die Höhe. Es wäre so einfach gewesen, diesen lächerlichen Sturm zu bändigen. Doch niemand sollte wissen, dass sie sich hier trafen. Noch nicht. Jeder weitere Schritt musste mit Bedacht gegangen werden.
»Ich hätte nicht gedacht, dass du tatsächlich auftauchst«, sagte Max Manning mit der ihm typischen hochgezogenen Augenbraue, mit der er jeden verhöhnte.
Niemand schien auf der gleichen Stufe wie er zu stehen, zumindest aus seiner Sicht. Sie hätte ihn liebend gerne hier und jetzt erledigt. Bedauerlicherweise hatten die Dinge sich geändert.
»Gibt es Neuigkeiten?«, fragte sie anstelle einer Begrüßung.
Er trat neben sie. Gemeinsam gingen sie die leere Straße am Meer entlang. Der Wind störte ihn offenbar wenig. Der Höchste Magier von Australien war nach einer Handvoll Schritten klitschnass. Das dunkle Haar klebte an seinen Wangen. Einzig die sanften Gesichtszüge, die so viele Feinde getäuscht hatten, blieben unverändert. Er trug eine simple Herbstjacke, die er nicht einmal geschlossen hatte.
»Der falsche Kevin Grant befindet sich noch immer in London«, erklärte er. »Moriarty hält seine schützende Hand über ihn.«
Jeder, der auf dem Parkett der Macht verkehrte, hatte Zuträger, Informanten, Spione in den Reihen der anderen. Ein Geheimnis existierte niemals lange.
Sah man von jenem ab, das sie selbst seit langer Zeit verbarg. Aber sie, Annora Grant, war nun einmal etwas Besonderes.
»Wir wissen ebenso, wo sich Artus befindet«, sagte sie. »Jennifer, Alexander und Tyler sind jedoch durch ein Portal verschwunden, dessen Magie sich hinter ihnen aufgelöst hat.«
»Konntest du keinen Zeitschattenzauber weben?«, spie er ihr vorwurfsvoll entgegen.
»Nein«, sagte sie leichthin.
»Es geht um unsere Welt.« Ein gefährliches Funkeln trat in seine Augen, als er stehen blieb und sich ihr zuwandte.
Regen perlte über seine Haut, dunkelblonde Haarsträhnen klebten auf seiner Stirn. Hass schillerte in seinem Blick in jeder erdenklichen Facette, wie ein dunkler Regenbogen.
»Tut es das nicht immer?«, fragte sie. »Der Anbeginn bedroht uns seit einer Ewigkeit, und wir existieren nach wie vor.«
Unnötig zu erwähnen, dass sie auch dabei ihre Finger im Spiel hatte.
»Mach mich nicht noch wütender, Annora Grant.« Max’ Stimme war kalt wie Eis und scharf wie Stahl. »Du weißt nicht, wozu ich fähig bin.«
»Ich habe Erinnerungen gesehen«, setzte sie dagegen. »Wie hieß diese Stadt noch gleich, die du ausgelöscht hast, weil eines der Noblen Häuser dich beleidigt hatte?«
»Du weißt nicht, wozu ich fähig bin«, wiederholte er nur.
Sie seufzte. »Es ist unabdingbar, dass wir die sieben Stäbe finden und den dazugehörigen König. In der Zwischenzeit gibt es nur ein Ziel: Wir müssen die Passage in Besitz nehmen, bevor Jennifer, Alexander und Tyler dies tun. Kontrollieren wir diese, können die drei ihre Seite nicht warnen.« Sie lächelte. »Außerdem dürfte es dann recht simpel sein, Agenten dort einzuschleusen.«
Für einige Augenblicke gab es nur das Meer hinter, den Sturm über und den Hass vor ihr.
»Dann sei es so«, sagte Max.
»Und all das sollte uns gelingen, bevor das Institut sich einschaltet.«
Er runzelte die Stirn. »Ich stelle mich nicht gegen das Institut. Nicht einmal ich wage das.«
Wieder einmal fühlte Annora sich in ihrer Tat bestätigt: den Zwillingsfluch erschaffen zu haben, geborene Magier mit eigenen Sigilen. Unangreifbar durch das Institut. Was sie nicht gegeben hatten, konnten sie nicht nehmen.
»Wir machen es einfach, wie die Römer es taten«, sagte sie: »Teile und herrsche. Ich denke, es ist an der Zeit, dass das Institut sich um die gefährlichen Subjekte kümmert. Immerhin sind mit Alexander, Jennifer und Tyler drei Magier dort draußen unterwegs, die Sigile besitzen, obwohl sie ihnen nie vom Institut verliehen wurden. Das wird die Jäger des Instituts eine Weile beschäftigen.«
Sie las die Zustimmung in den Augen von Max, bevor er etwas sagte. »Willst du ihnen den Tipp geben oder soll ich es tun?«
Annora lächelte seinem Hass überlegen entgegen.
1. Nächste Schritte
Kapiteltitel-GrafikAlles wirkte so idyllisch.
Jen starrte durch das Fenster und betrachtete die Wolken. Im Unterschied zu sonst sah sie diese heute aus anderer Perspektive – von oben. Joshua hatte Wort gehalten und ihnen einen sicheren Unterschlupf geschaffen. Ein Haus, das im Himmel schwebte. Getragen von einem Fundament aus Bernstein, in das ein Permanentzauber eingewoben war. Eine Illusionierung hatte diese Zuflucht unsichtbar werden lassen.
»Die Wolken sehen aus wie ein Meer unter uns«, sagte Jen leise zu sich selbst.
Die Sonnenstrahlen kitzelten ihr Gesicht. Sie spürte Wärme und Frieden.
Und einen Körper.
Ihren eigenen.
Wie lange war sie nicht mehr gewesen als pure Gedanken, in Form gehalten von einem magischen Artefakt; davor bewahrt, als Geistessplitter in der Zeit verloren zu sein.
In den vergangenen Tagen hatte sie Schaumbäder genommen, war auf dem Balkon durch die frische Luft spaziert, hatte ihre Muskeln trainiert. Jedes Gefühl hatte sie genossen, jede Berührung.
Sie blickte hinüber zum Bett, wo Alex noch immer schlief. Er lag quer auf der Matratze, wie immer, sobald sie das Bett verlassen hatte. Sein brauner Haarschopf lugte zerzaust hervor, während die Decke den Rest seines Gesichts bedeckte. Seine Füße hatte er natürlich freigestrampelt. Bei jedem Atemzug bewegte sich der Deckenhügel. Er atmete regelmäßig und entspannt, was ein gutes Zeichen war.
Die vergangenen Tage hatten sie alle bis ans Limit gebracht, aber wenigstens nicht darüber hinaus. Alex schlief die meisten Nächte durch. Im Gegensatz zu ihr. Immer wieder schreckte sie hoch und überprüfte, ob ihr Körper noch da war, ob Haut und Knochen nach wie vor existierten.
Sie schlüpfte in die Jogginghosen, streifte sich ein Shirt über und schlich aus dem Raum. Sollte Alex noch etwas schlafen. Sie benötigten ihre Kräfte für das, was ihnen bevorstand.
Eines musste man Joshua lassen: Er hatte vorgesorgt. Immer wieder war er aus dem Zeitschlaf gekommen, wobei er direkt auch dieses Haus ausgestattet hatte. Mit Kleidung, Nahrungsmitteln, Kaffee.
Sie lebten in purem Luxus, weitab von jedem Problem. In einer fliegenden Villa. Es hätte ein wunderbarer Urlaub sein können, doch stattdessen tickte die Uhr. Kevins Tat hatte die Zeitlinie gesplittet in jene, die sie kannten, und eine zweite, die einer Dystopie ziemlich nahekam. Der Anbeginn war dort stärker, machtgierige Magier hatten die Kontinente und Länder unter sich aufgeteilt, und ein ominöses