Philosophie für Anfänger: Überblick und Grundlagen der Philosophie - Von der Antike bis zur Gegenwart
Von Patricia Sommer
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Über dieses E-Book
Der Inhalt des Buchs lautet:
- Die Grundprinzipien der Philosophie
- Die Disziplinen der Philosophie
- Dokumentiertes Nachdenken
- Praktische Philosophie
- Einführung & Schlusswort
In diesem Buch wurde sich daher auf die wichtigsten Aspekte der Philosophie mit ihren zwölf Disziplinen konzentriert, die die Basis für alle weiteren Positionen bilden. Manche Disziplinen haben dabei von der Antike bis zur heutigen Zeit überdauert und stellen daher sehr wichtige Aspekte der Philosophie dar, andere Disziplinen sind vergleichsweise jung, so auch einige der Strömungen, welche für die Gegenwart besonders wichtig sind.
Nicht nur spielt die Philosophie in der Politik und der Staatsführung eine große Rolle, sondern sie ist auch die Grundlage einer jeden Wissenschaft. In diesem Buch soll daher erklärt werden, warum genau dieser Aspekt von so vielen Menschen übersehen und manchmal sogar ignoriert wird, obwohl selbst die Psychologie auf die Philosophie zurückzuführen ist.
Dieses Buch soll damit denjenigen helfen, die versuchen wollen, ihren philosophischen Horizont zu erweitern. Der erste kleine Einstieg in die Welt der Philosophie. Viel Spaß!
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Buchvorschau
Philosophie für Anfänger - Patricia Sommer
Einführendes
D
ieses Buch soll im Detail beschreiben, was genau die Philosophie eigentlich ist. Die einfache Erklärung besagt, dass es sich bei der Philosophie um die »Vernunfterkenntnis« handelt. Allerdings kann die Antwort nicht ganz so einfach dargestellt werden, denn nun müssen sich die Fragen gestellt werden, was die Vernunft ist und auch was die Erkenntnis ist. Entsprechend muss auch gefragt werden, ob eine Zusammensetzung dieser beiden Begriffe überhaupt sinnvoll ist und ob dieser Ausdruck der Vernunfterkenntnis überhaupt gerechtfertigt wird.
Für manche Menschen ist es so schwer, einen Sinn in der Philosophie zu finden, da eine jede Wissenschaft sich mit der reinen Erkenntnis beschäftigt. Jede Wissenschaft strebt irgendwo nach Wissen. Nicht direkt so stark, wie dies bei der Philosophie der Fall ist, doch jede Wissenschaft strebt nach einem Ziel, welches sich mit Wissen umgibt. So versucht die Physik, die Gegebenheiten der Natur zu erklären, die Chemie hofft auf Wissen, welches sich durch Experimente erklären lässt, und die Medizin kümmert sich um das Wissen über Krankheiten. Erkenntnisse stellen also Urteile dar und diese Urteile können in so gut wie jedem Lebensbereich angewandt oder versucht werden.
In all diesen Wissenschaftsbereichen geht die Philosophie daher ziemlich verloren. Wenn Wissenschaften aufgezählt werden, dann kommt eher die Psychologie zum Vorschein als die Philosophie und auch nur in einer Handvoll von Schulen wird dieses Fach als Ersatz für den Religionsunterricht verwendet. Zudem hat die Philosophie auch nicht gerade den besten Ruf, denn wer jemand anderen als Philosophen bezeichnet, meint dies meist nicht als ein Kompliment. Stattdessen wird von Philosophen gesagt, dass sie den Bezug zur Realität verloren haben, dass sie das Wichtige nicht erkennen und sich stattdessen mit Fragen beschäftigen, die weder Sinn noch Fakt darstellen.
Die einst so wichtige Philosophie, die in der griechischen Antike vor 2.000 Jahren wahre Wunder verbracht hat, wird heute nur noch als Nebenprodukt dargestellt. Was also genau soll dieses Buch vermitteln, wenn die Philosophie doch heute nicht mehr so wichtig ist?
Die wenigsten Menschen wissen, dass es sich bei der Philosophie um einen Urvater aller bekannten Wissenschaften handelt. Das Konzept der Physik, der Chemie und sogar der Medizin als Verständnis einer Wissenschaft sind sehr neue und vor allem junge Gedanken. Die meisten dieser Bereiche sind erst vor wenigen Jahrhunderten entstanden, genauso wie die Psychologie, welche erst im letzten Jahrhundert wirklich an das Volk geraten ist. Doch die Menschen in der frühen Antike lebten nicht ohne Wissenschaften. Damals trugen sie lediglich noch nicht diesen Namen.
Es ist die Philosophie, welche den heutigen Wissenschaften ihren Erfolg verschafft hat, und das durch recht einfache Erklärungsvorgänge. So beschreibt die Philosophie die Vernunfterkenntnis. Dieses Wort spielt auf den Ursprung jeglicher Erkenntnisse an. Es ist also die Vernunft selbst, aus welcher erkannt werden soll, und das ganz ohne Erfahrung. Durchaus waren Erfahrungen hilfreich, doch es war kein Muss, so, wie es heute bei empirischen Wissenschaften der Fall ist. Die Philosophie überzeugte also damit, dass jeder den Lehren von großen Philosophen lauschen konnte. Nur wenige Philosophen wählten ihre Schüler vorsichtig. Zenon von Kition, Erschaffer des Stoizismus, ließ sogar Frauen und Sklaven an seinen Lehren teilhaben, was vor 2.000 Jahren noch ungerne gesehen wurde. Doch auch, wenn nur Männer als Schüler erlaubt waren, dann mussten diese keine Akademiker sein. Sie konnten arm oder reich sein, schlau und intelligent oder Handwerker. Es brauchte keine Versuchsanordnung und keine experimentelle Arbeit, mit welchen standardisierte Randbedingungen gewährleistet werden konnten.
Erfahrung konnte durchaus hilfreich sein, doch für die Erkenntnis war sie nicht von Nöten. Stattdessen war und ist es noch immer die Vernunft selbst, welchen den Ursprung einer jeden Erkenntnis darstellt. Diese Vernunft führte im Laufe der Zeit dann dazu, dass herausgefunden wurde, dass Vernunft selbst in manchen Gebieten nicht weiterhelfen konnte. Manchmal brauchte es Erfahrung, manchmal brauchte es wissenschaftliche Vorgehensweisen und Experimente, die über die Kraft eines Philosophen hinausgingen. Manche Bereiche des Lebens waren nur für Akademiker bestimmt. All dies allerdings wurde durch die Vernunft selbst herausgefunden, durch die Grundkenntnisse der Philosophie.
Auch heute spielt die Philosophie eine sehr wichtige Rolle, nachdem sie einen teilweise schwierigen Werdegang durchlebt hat. Mittlerweile kann die Philosophie, wie damals vor 2.000 Jahren, im Alltag der Menschen angewandt werden oder aber sie hilft in den Bereichen, in denen die Wissenschaft allein nicht vorankommen kann. Die Einsatzgebiete sind damit unterschiedlich und schier unbegrenzt.
Das komplexe Gebiet der Philosophie soll in diesem Buch erklärt werden: von den Grundprinzipien über die Disziplinen und den Werdegang der Philosophie bis hin zu den Unterschieden zwischen Praxis und Theorie und der Anwendung im heutigen Zeitalter.
Die Grundprinzipien der Philosophie
Philosophie – was ist das überhaupt?
Mit Hilfe der Philosophie (altgr. philosophía; lat. philosophia; »Liebe zur Weisheit«) wird versucht, die menschliche Existenz und die Welt um den Menschen herum nicht nur zu deuten, sondern auch zu ergründen und vor allem zu verstehen.
Die Philosophie unterscheidet sich von anderen Wissenschaftsdisziplinen dadurch, dass sie sich nicht auf ein spezifisches Gebiet einer gewissen Methodologie spezialisiert hat oder sich auf diese begrenzt. Stattdessen ermöglichen die Fragestellungen und Herangehensweisen der Philosophie es, besonders vielfältig zu sein und damit auch vielfältige Gegenstandsbereiche aufzuweisen, in welchen diese Fragestellungen und Herangehensweisen zum Einsatz kommen können. Sie ist damit charakteristisch vielfältig, wobei sich dies nicht erst über die Jahre hinweg gebildet hat. Die Philosophie entstand in der griechischen Antike und damit bereits vor über 2.000 Jahren. Sie wurde durch wissenschaftlich orientiertes und systematisches Denken begründet, welches damals in allen Lebenslagen verwendet wurde.
Mittlerweile wird die Philosophie als eine empirische Wissenschaft angesehen, allerdings war dies nicht immer selbstverständlich. Diese Selbstverständlichkeit kam erst im Laufe der Geschichte. Die ersten Philosophen in Griechenland dagegen verstanden ihre Taten als alleiniges Erkenntnisstreben, was sich stark von dem damaligen Weltbild nach Religion, Mythen und dem Übernehmen anderer Nationen unterschied. Der Fokus wurde nun viel mehr auf das Denken gelegt und auf das Sein eines Individuums als auf die Grundsätzlichkeit von Mythen. Diese wurden nur dann von Philosophen verwendet, wenn sie ihre Lehren dichterisch zum Ausdruck brachten.
Erst im 19. Jahrhundert kam dann ein Umschwung in die Richtung zu einer Fachwissenschaft, welche die heutige Philosophie darstellt. Sie zählt als eine Naturwissenschaft und wird in gesellschaftswissenschaftlichen Fächern in Schulen und Universitäten unterrichtet. Doch im Alltag geriet die Philosophie weitestgehend in Vergessenheit. Während sich besonders viele junge Menschen im antiken Griechenland noch für die Philosophie interessierten und Philosophen werden wollten, ist mittlerweile ein Weltbild entstanden, welches die Philosophie in ein schlechtes Licht rückt. Wenn von einer Person als Philosoph gesprochen wird, dann wird damit meist impliziert, dass diese Person immer in Gedanken ist und mit seinen Gedanken wortwörtlich in den Sternen hängt. Es ist jemand, der den Bezug zur Realität verloren hat, ein Tagträumer, der das Wesentliche aus den Augen verloren hat.
Dabei ist dies gar nicht der Fall. Die moderne Philosophie wird in beinahe allen Wissens- und Praxisgebieten verwendet, da philosophische Methoden durchaus hilfreich sein können. Zudem gilt in der heutigen Philosophie die Ethik mit all ihren Themen als ureigenes Gebiet, wobei es nicht um die Religion selbst geht, sondern um das Erörtern von ethischen Thematiken. Doch die Ethik ist nicht die einzige Disziplin. Es gibt zwölf philosophische Disziplinen, die als Selbstverständlichkeit in Universitäten gelehrt werden. Da all diese Disziplinen in die Richtung von Wissenschaftstheorien neigen, sollen sie in diesem Buch beschrieben werden, wobei gesagt werden muss, dass diese Disziplinen durchaus jung sind. Die Philosophie der Antike beruft sich auf Einfachheit. Damals war die Philosophie gewiss nicht so komplex, wie dies heute der Fall ist.
Die heutige Philosophie wird in Verbindung mit Technik, Genetik, Ökologie und auch mit der Medizin gebracht. Mittlerweile stellt sie also eher eine interkulturelle Philosophie dar als eine allgemeine