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Pardona 2 - Lied der Sieben Sphären: Das Schwarze Auge Roman 173
Pardona 2 - Lied der Sieben Sphären: Das Schwarze Auge Roman 173
Pardona 2 - Lied der Sieben Sphären: Das Schwarze Auge Roman 173
eBook399 Seiten5 Stunden

Pardona 2 - Lied der Sieben Sphären: Das Schwarze Auge Roman 173

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Über dieses E-Book

Die Hochelfen befinden sich im Krieg. Mehrere ihrer Städte sind bereits an den Drachengott Pyrdacor gefallen. Nach dem Ende ihrer alten Gefährten stellt sich die Kriegern Israni selbstmörderisch gegen die Horden des Feindes. Sie erfährt von einer Prophezeiung, die von einer Rettung von jenseits der Sterne spricht. Von einem Elfen, der dazu bestimmt ist, zurückzukehren, wenn Pyrdacor fällt. Israni begibt sich auf eine Queste, um die sieben Sphären zu durchqueren und schließlich die Niederhöllen zu erreichen – während Aventurien vom Krieg der Drachen zerrissen wird.
Die Pardona-Trilogie erzählt über einen Zeitraum von 5.000 Jahren die Geschichte einer der bekanntesten bösen Figuren Aventuriens und enthüllt, dass alle ihre Taten einem höheren Ziel dienten. Die Reihe führt durch die aventurische Geschichte, während sich eine epische Geschichte entfaltet, und eignet sich deswegen auch sehr gut für Neulinge in der Welt des Schwarzen Auges.

Zweiter Teil einer epischen Trilogie um eine der bekanntesten Figuren aus der Welt des Schwarzen Auges.
SpracheDeutsch
HerausgeberUlisses Spiele
Erscheinungsdatum25. Nov. 2021
ISBN9783963319501
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    Buchvorschau

    Pardona 2 - Lied der Sieben Sphären - Mháire Stritter

    Impressum

    Ulisses Spiele

    Band US25734

    Titelbild: Dagmara Matuszak

    Redaktion: Nikolai Hoch

    Lektorat: Frauke Forster

    Korrektorat: Claudia Waller

    Umschlaggestaltung und Illustrationen:

    Steffen Brand, Nadine Schäkel, Patrick Soeder

    Layout und Satz: Jörn Aust, Michael Mingers

    Administration Christian Elsässer, Cora Elsässer, Carsten Moos, Sven Paff, Stefanie Peuser, Marlies Plötz, Markus Plötz

    Marketing Philipp Jerulank, Björn Meyer, Katharina Wagner, Wolfgang G. Wettach Ulisses Digital Alina Conard, Nico Dreßen, Thomas Engelbert, Nele Klumpe, Julia Metzger, Phillip Nuss, Maximilian Thiele, Jan Wagner, Carina Wittrin, Kai Woitczyk

    Verlag Zoe Adamietz, Jörn Aust, Mirko Bader, Steffen Brand, Bill Bridges, Timothy Brown, Simon Burandt, Carlos Dias, Christiane Ebrecht, Frauke Forster, Christof Grobelski, Kai Großkordt, Darrell Hayhurst, Nikolai Hoch, Nadine Hoffmann, Johannes Kaub, Christian Lonsing, Matthias Lück, Susanne Majewski, Thomas Michalski, Elisabeth Raasch, Nadine Schäkel, Maik Schmidt, Ulrich-Alexander Schmidt, Nils Schürmann, Eric Simon, Alex Spohr, Ross Watson Vertrieb Jan Hulverscheidt, Anke Kühn, Thomas Schwertfeger, Stefan Tannert

    Copyright © 2021 by Ulisses Spiele GmbH, Waldems. DAS SCHWARZE AUGE, AVENTURIEN, DERE, MYRANOR, RIESLAND, THARUN, UTHURIA und THE DARK EYE sind eingetragene Marken der Ulisses Spiele GmbH, Waldems.

    Alle Rechte vorbehalten.

    Titel und Inhalte dieses Werkes sind urheberrechtlich geschützt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, die Bearbeitung, Verarbeitung, Verbreitung und Vervielfältigung des Werkes in jedweder Form, insbesondere die Vervielfältigung auf photomechanischem, elektronischem oder ähnlichem Weg, sind nur mit schriftlicher Genehmigung der Ulisses Spiele GmbH, Waldems, gestattet.

    Mháire Stritter & Nicolas Mendrek

    Lied der Sieben Sphären

    Pardona I

    Ein Roman in der Welt von

    Das Schwarze Auge©

    Originalausgabe

    Mit Dank an

    Bernhard Hennen

    Prolog

    Über ihm drehten sich die Sphären. Unter ihm verflochten die Elemente unermüdlich ihre Kräfte zu dem, was die Sterblichen ›Welt‹ nannten. Der goldene Drache umschlang die Thronpyramide so eng mit seinem Leib, dass ihre Kanten barsten und Statuen wankten. Die Echsen warfen sich in verzweifelter Anbetung auf den Straßen seiner Stadt nieder.

    Er blickte aufwärts. Wo seine niederen Diener Himmel, Sterne und leere Weite sahen, nahmen seine Augen die schimmernden Strukturen der Sphären wahr. Ihr ewiges Mahlen, das Wabern des formlosen Limbus zwischen ihnen, das Bollwerk der toten Sterne und eine leuchtende Festung, deren Tore fest verschlossen waren.

    DIES SOLLTE MEIN SEIN, sprach er zu der Welt. Die Vieldeutigkeit und Macht seiner Worte, die sich auffächernden Bedeutungsebenen von ›DIES‹, die Herrschaft, eine ferne Festung, sechs Sphären und sechs Elemente und einen Thron über seinesgleichen umfassten, ließen einige der Echsenpriester tot zu Boden sinken. Blut rann aus ihren Mäulern und leeren Augenhöhlen.

    Seine Brüder …, die eine Hälfte fern in der Festung, hochmütig und auserwählt, unter Göttern zu weilen; die andere Hälfte zufrieden mit den ihnen übertragenen Aufgaben, zu wachen und zu schützen. Ersteres war ihm verwehrt geblieben ob des Makels seiner Entstehung und seines Paten. Zweiteres widersprach seinem Stolz. In Ruhe und Geduld ewige, immer stupide zyklische Befehle zu befolgen, war nicht möglich mit dem Feuer in seinen Knochen und der nimmer endenden Unruhe in seinem Geist.

    Diese Sphäre, diese feste Welt, aus Elementen gesponnen und eifersüchtig von Göttern beobachtet? Sie nahm ihm immer nur. Wenn er zu schaffen versuchte, entglitten ihm die Werkzeuge seiner Macht. Die Wesen, die er heranzog, verrieten ihn für seinen lange verlorenen Meister. Jene, denen er Zivilisation, Wissen und Macht über die Elemente geschenkt hatte, richteten die Waffen gegen seine Heerführer. Diese Wunden brannten ebenso bitter wie die, die sein Bruder ihm im Kampf geschlagen hatte, als er ihm erneut das Tor der Festung verwehrte.

    Seine Flügel öffneten sich und tauchten die Stadt in Schatten. Der reiche, grüne Wald, der sein Geschenk an die Echsen gewesen war, neigte sich unter der Sturmböe. Pyrdacor sah hinauf in die Sphären, wo der Riss in ihnen klaffte.

    SIE NEIDEN MIR MACHT, WEGEN DIR, sandte er in die Finsternis.

    Etwas regte sich. Ketten aus Zeit und Ewigkeit spannten sich. Ein einzelnes purpurnes Auge glomm auf.

    SIE HASSEN MICH OB DEINER VERFEHLUNGEN. Der goldene Drache sank in einem Wirbel zusammen, zu der Gestalt eines fey, und das Schwinden der Masse erzeugte einen neuen Sturm. Golden gekrönt hob er die Hände in der Geste eines Priesters, wie die Echsen unter ihm ihn selbst um Gnade anflehten. Doch er würde nicht flehen. Er forderte.

    SOLLEN SIE MICH HASSEN. Sein Geist streckte sich dem purpurnen Licht entgegen. LASSEN WIR ERNEUT DIE SPHÄREN ERZITTERN.

    Das Licht erstarkte. Armeen würden marschieren. Das Licht versprach ihm Krone und Thron und einen Sieg über seine Brüder. Selbst wenn es Jahrhunderte des Krieges kosten würde, wenn er dafür Berge einebnen und Meere trockenlegen musste.

    Macht gehörte nicht den Sanftmütigen und nicht den Dienern. Macht gehörte denen, die sie sich nahmen. Er würde diese Welt mit einem Griff umschließen, der sie neu formen würde. Er und sein Patron. Er und sein Pate. Er und sein Schöpfer.

    Er hätte den Verräter nie verraten sollen.

    Nicht Ordnung und nicht Frieden

    Verbleiben in der Welt

    Vor langer Zeit entschieden

    Das Urteil lang gefällt

    Was geht und was vergangen

    Und was für immer fort

    Und wessen ungestillt Verlangen

    Versiegelt letzter Hoffnung Hort.

    In gold’nem Schatten schwärt

    Des gold’nen Drachen Groll

    Dem Gotteskron verwehrt

    Und ungezahlt der Zoll

    Als Herrscher über Himmel

    und Bote hoher Macht

    verbleibt ihm nur das Erdgewimmel

    und Purpurstern in schwarzer Nacht.

    Er fordert nun das Erbe,

    Legt Bruder Ketten an

    Und wenn das Land verderbe

    In seinem Wahn und Bann

    Dann mag es ihn verraten

    Verrät ihn alle Welt

    Dann trägt er seine Wut und Taten

    Zu jenem, der die Bresche hält.

    Für tausend Jahre Schweigen,

    worin ein Krieg kein Ende findet, sondern nur neue Orte, und die Diener dessen ohne Namen ohne Zahl zu sein scheinen.

    Zu ihrer eigenen Überraschung spürte sie mehr Verachtung für ihre Angreifer als Erleichterung darüber, dass sie noch am Leben war. Mit der Muße und Klarheit von frisch überwundenem Schmerz und dem geschäftigen Schweigen eines Gewaltmarsches, gab sie innerlich zu, dass neben Glück und Wut auch die Dummheit ihrer Feinde zu einem guten Teil ein Grund war, warum sie nach zwei Jahrtausenden auf der Welt noch lebte. Speziell jetzt, in diesem Krieg und zu dieser Zeit und in dieser Situation, verstand sie diese Dummheit umso weniger.

    Rostige Eisenketten schnitten tief in ihr Fleisch und ließen ihr gerade genug Freiheit, um sich auf den Beinen zu halten, während sie vorangetrieben wurde. Man hatte ihr einen abscheulich stinkenden Sack über den Kopf gezogen, der jedoch so fadenscheinig war, dass sie vage erkennen konnte, wohin es ging. Nicht, dass es viel zu sehen gegeben hätte. Es war Mitternacht und kein Stern am Firmament erhellte die Schwärze, sodass bei den meisten Wesen der Sack ohnehin überflüssig gewesen wäre, doch ihre Katzenaugen überblickten ein karges Hochplateau, über das ein eiskalter Wind heulte.

    In diesem Wind ging das chaotische Stimmengewirr ihrer Peiniger fast unter, das zwischen langen Phasen des Schweigens an- und abschwoll. Es war eine bizarre Mischung aus verschiedensten ihr bekannten und fremden Sprachen, einige aufgeregt und ängstlich, andere kehlig und bedrohlich. Ebenso vielfältig waren die Schemen um sie herum. Einige der Kreaturen reichten ihr nur bis zu den Hüften und wuselten wie besessen zwischen den Beinen anderer umher, schnappten irre zischend nach ihren Knöcheln. Andere überragten sie um das doppelte ihrer Körpergröße und schritten wie riesige Windbrecher vor ihr her. Hin und wieder wurde eines der kleineren Wesen dennoch vom Sturm zu Boden gedrückt oder stolperte und wurde dann von den Füßen der größeren Geschöpfe zertrampelt, ohne dass sie auch nur die geringste Regung gezeigt hätten.

    Nachdem sie auf diese Weise das andere Ende des Plateaus erreicht hatten, verstummte das Stimmengewirr abrupt und endgültig. Der Großteil der Horde war hinter ihr zurückgeblieben und hielt nun respektvoll Abstand von dem, was immer hier warten mochte. Wenige Schritte vor ihr hörte der Fels einfach auf. Sie ahnte, dass sie vor einem gähnenden Abgrund stand, aber auch dahinter erstreckte sich nur Schwärze, wo sie eigentlich weitere Bergrücken des Ehernen Schwerts erwartet hätte.

    Eine langfingrige Hand riss Israni von hinten den Sack vom Kopf.

    Das Bild wurde schärfer, doch viel zu sehen gab es nach wie vor nicht. Der Wind fegte aus dem Abgrund herauf und durch ihr Haar. Um sie herum stürzten einige der Geschöpfe auf die Knie. Etwas erhob sich aus der Tiefe vor ihr und näherte sich der Horde. Die wild gemischte Schar von Schraten und anderen Wesenheiten erhob die Stimmen in einem misstönenden, anschwellenden Chor voller Angst und Hingabe.

    Israni hob das Kinn und schwieg. Sie war seit zwei Jahrtausenden über diese Welt gewandelt und war bereit, dem Tod gefasst ins Auge zu blicken.

    Oder ihm erneut ins Auge zu spucken.

    »Es hat sich noch keiner von eurer Art bis zu diesem Ort vorgewagt, fey

    Ob die Stimme nur in ihrem Kopf erklang oder trotz des Jaulens des Windes und des Chors so klar ihren Weg an ihr Ohr fand, vermochte Israni nicht zu sagen. Auch wer sprach, war ihr nicht klar. Vor ihr erhob sich ein Schemen von der Größe eines gewaltigen Trolls, der sich vor der Finsternis der Nacht abzeichnete. Er schien das wenige Licht zu schlucken, das noch übrig war. Die Stimme sprach ihre Sprache, Asdharia, doch die Worte klangen leblos und verzerrt, einstimmig und ohne eigene Melodie und Harmonien.

    »Weißt du, was dies für ein Ort ist? An welch heilige Stätte wir gezogen sind? Hier, wo du jetzt stehst, stand vor fast drei Jahrtausenden unser Heerführer, den ihr Maruk-Methai nennt …«

    Die anwesenden Orks, Trolle und die kleineren, vielgliedrigen Geschöpfe flüsterten ehrfürchtig diesen Namen in den Chor, als würden sie ein Stoßgebet aussprechen: »Maruk-Methai! Maruk-Methai!«

    Einige schluchzten vor Hingabe.

    »Hier stand er und erblickte zum ersten Mal den neuen Kontinent, den er für unseren Herrn unterwerfen sollte.«

    Israni konnte nicht anders, als den Kopf zu wenden. Von diesem Plateau inmitten der höchsten Gipfel des Ehernen Schwerts musste man bei Tageslicht einen atemberaubenden Blick über die Nordlande haben. In den letzten Monden, während der sie mit anderen Jägern und Kriegern die Hänge erklettert hatte, war ihr Blick so oft zurück nach Westen gewandert. Zurück zu den blassen Horizonten, die weite Länder und einsam gewordene Städte verbargen. Zum Himmelsturm Ometheons im Nordwesten, längst in die Hände des Feindes gefallen. Zu den endlosen Wäldern Simyalas im Südwesten, wo sie Kind gewesen war und Kinder verloren hatte. Aber auch zu den anderen Elfenstädten und dem gleißenden Tie’Shianna, Sitz des Hochkönigs Fenvarien, weit im Süden.

    Die Kreatur vor ihr war aus den unbekannten Regionen hinter dem Ehernen Schwert gekommen, um alle Feinde der fey zu vereinen und das zu vernichten, was von ihrem Großreich geblieben war. Wälder, Türme, Festungen und zuletzt die Erinnerungen und Lieder. Zunächst fuhr der Trollartige aber mit seinem Geschwätz fort, in wirren Echos von seinem Chor an Dienern begleitet. Israni hatte für derlei wenig Geduld und nutze die Gelegenheit, um ihre letzten Reserven zu sammeln.

    »Von hier begann er seinen glorreichen Feldzug und machte sich auf, den falschen Elfengott Simia zu erschlagen!«

    Das dunkle Wesen war jetzt nähergekommen und sie konnte trotz des Windes die Kälte spüren, die von ihm ausging. Die letzten Worte hatte es hasserfüllt ausgespuckt und die Orks an Isranis Seite waren zurückgewichen. Stille senkte sich herab und es schien einen Moment so, als würden alle auf ihre Antwort auf eine ungestellte Frage warten.

    Ja, Israni kannte die Geschichte, das Lied, wenn auch anders. Simia, der erste fey, der aus dem Licht in die Welt getreten war. Simia, dessen Name ihrer Heimatstadt Simyala gegeben worden war, hatte sich an der Spitze der Helden, Krieger und Zaubersänger den Invasoren unter dem Dämon Maruk-Methai entgegengestellt und den Heerführer im Zweikampf bezwungen, während rings um ihn das dhaza, das Unlicht, im Schatten und im Gefolge Maruk-Methais die Welt verdorben hatte. Vögel waren tot vom Himmel gefallen, das Gras verfault, die Bäume verdorrt. Selbst im Sieg hatte das dhaza auch Simia dahingerafft, der in Licht und Traum aufgegangen war für die fey.

    »Die fey von heute sind nur noch ein schwaches Echo ihrer einstigen Größe. Sie sind uneins und ihr Reich zerfällt bereits. Sie sind im Krieg mit denen, die sie Götter hießen. In ihrer bodenlosen Arroganz glauben sie gar, keine Götter mehr zu brauchen! Mit diesem Größenwahn freveln sie dem goldenen Herrn des Weltenbrands und müssen vom Antlitz dieser Welt getilgt werden. Wir sind hier, um den Kontinent von dieser Plage zu säubern – bis hin zu ihrem Hochkönig Fenvarien, aber beginnend mit dir, kleine fey

    Das Geschöpf, das aus Schatten zu bestehen schien, war jetzt so nahe heran, dass Israni seine Umrisse klarer erkennen konnte. Sie wusste nicht, welche Ungeheuer im Land jenseits des Ehernen Schwertes umgingen. Man sprach von barbarischen Trollstämmen und Kannibalen, Riesen mit mehreren Köpfen und Insektenwesen. Der namenlose Feldherr hatte die Ausmaße eines Trolls, aber die Aura des dhaza, die ihn umgab, war so stark, dass er nicht ganz von dieser Welt sein konnte.

    »Doch was treibt dich hierher? Wie Schafe haben wir deine Leute abgeschlachtet und ihre Knochen aufgebrochen. Es waren nur eine Handvoll. Ist euer Wissen um eure und unsere Stärke so fehlgeleitet, dass ihr dies für eine ausreichende Menge haltet, um ein Wesen wie mich zu vernichten? Dass euer König es für ausreichend hielt, euch ins Herz meiner Streitmacht zu schleusen und uns meucheln zu lassen, wenn wir schlafend niederliegen? Sprich! Welche feige Tat brachte dich zu mir?«

    »Fenvarien hat mich gesandt«, gab Israni freimütig zu. »König wider das dhaza. Erbe eines Reichs ohne Götter. Ich war schon da, als Amadena Pyrdona, Zunge des dhaza, in die Niederhöllen geschickt wurde. Er hoffte, ein Schoßhund Pyrdacors würde ähnlich enden, wo der goldene Drache nun ebenfalls das Haupt vor dem ohne Namen neigt.«

    Sie streckte ihre Glieder, soweit es ihr möglich war. Das Eisen war nicht nur schwer, sondern zog an ihrem Geist und ihrem inneren Licht ähnlich wie an ihren Armen und Beinen. Doch so wie Israni niemals aufgegeben hatte, wenn sie ein verwundetes Kind oder einen toten Freund aus Schlachten heimgetragen hatte, so sehr ihre Kraft aufgezehrt sein mochte, so wenig würde sie die Kraft ihres Geistes in Eisen legen lassen. Still, nur in der Ruhe zwischen ihren Schläfen, im verborgenen Licht in ihrem Inneren, sang sie zur Welt und zögerlich begann die Welt zu antworten.

    »Fünfzig Jahre Krieg der fenvar und Drachen sind genug, spricht Fenvarien«, fuhr sie fort. »Dich und deine Heerscharen aus dem Riesland zu rufen, wird Pyrdacor auch nicht retten.«

    Das Schattending neigte sich vor und sein kalter, schaler Atem drang durch den eisigen Wind. Der Rachen der Kreatur roch nach frischem Blut und fauligem Fleisch. Dann lachte der Hüne.

    »Wenn Tapferkeit zu Dummheit wird und Dreistigkeit zur Lüge«, grollte der Heerführer amüsiert. »Ich bin froh, den Befehl gegeben zu haben, dass deine Knochen nicht im Eis faulen sollen, dass ich mit dir sprechen wollte, Israni Katzenauge. Ich war neugierig, wie die Seele einer schmeckt, die schon so lange lebt, was sie ausmacht. Sturheit, wie es mir scheint.«

    Das war eine Antwort, mit der sie sich zufriedengeben konnte. Zwei Jahrtausende und Kinder und Kindeskinder und sie alterte nicht, lebte weiter, und sie kannte ebenso wenig einen Grund dafür wie die anderen ihrer Art, denen ein ähnliches Schicksal zuteilgeworden war.

    »Es heißt unter manchen Gelehrten, dass fey erst altern, wenn sie eine Lebensaufgabe erfüllt haben«, sagte sie so ruhig wie es ihr möglich war, während sie in ihrem Inneren einen glühenden Funken der Magie nährte, der gegen die kalte Schwere des Eisens ankämpfte. »Pyrdona in die Niederhöllen zu schicken, war am Ende doch nicht meine Aufgabe. Aber vielleicht bist du es?«

    Erneut lachte die Kreatur, tief und grollend. »Ich bin vielleicht dein Ende«, sagte sie genüsslich und streckte eine Hand aus, deren Finger sich mühelos ganz um Isranis Kopf legten. Die graue, kaum im Dunkeln auszumachende Haut roch bitter und sauer zugleich.

    Israni kämpfte gegen den Würgereiz, schluckte ihn herunter und beschwor stattdessen mit dem Feuer zusammen Wut und Starrsinn herauf.

    »Deine Jammergestalt sicherlich nicht. Wenn, dann will ich durch etwas sterben, über das wenigstens große Geschichten erzählt werden. Nicht eine traurige Erscheinung, stinkend und überheblich, wie du es bist.«

    Für einen Augenblick starrte der Heerführer mit seinen gerade eben als zwei glimmende Funken sichtbaren Augen auf Israni und war ansonsten vollkommen regungslos, so, als würde er nicht ganz verstehen, was sie da gerade gesagt hatte, oder als ob er ihre Arroganz nicht fassen konnte. Die Schratigen um ihn herum wichen ein paar Schritte vor ihm zurück, wimmerten leise. Dann warf der Schemen das, was er anstelle eines Kopfes hatte, in den Nacken und begann schallend zu lachen. Die mächtigen Finger spannten sich an, um Isranis Kopf zu zerdrücken, doch der Moment der Ablenkung hatte ihr gereicht, die letzte Nagelprobe ihrer Kraft zu beschwören und in ein Lied zu flechten, dass nun mehrstimmig und klar über ihre Lippen drang.

    Ihr Leib ging in Flammen auf.

    Innerhalb eines Augenblicks verwandelte sich ihr Haar in eine Lohe und ihr Fleisch in ein Inferno. Die Ketten glühten weiß auf und brachen dann mit einem schrillen Heulen. Der Heerführer hörte abrupt auf zu lachen, als das lebende Feuer die Haut von seiner Hand fraß und seine Knochen schwarz verkohlte.

    Israni, frei von Fesseln und schwerelos, leicht wie aufwirbelnde Funken, sprang ihm mit ihrem verwandelten Körper ins Gesicht und unter Händen und Knien verkochte sein Fleisch in brodelnden Fontänen.

    Statt eines wahnsinnigen Lachens stieß der Heerführer nun gellende Schreie aus, seine Untergebenen schnatterten, geiferten hilflos und duckten sich unter der Hitze weg. Israni hielt das Ende der glühenden Kette, die eben noch sie gefesselt hatte, in einer Hand und ließ sie wieder und wieder auf den Körper des riesigen Schemens niedersausen, während sie ihre brennenden Finger wie glühend heiße Klauen tiefer in sein Fleisch grub. Das Wesen schrie und schlug nach ihr, riss an ihrem Leib aus Flammen und schrie dann noch lauter. Sie packte die Kette mit beiden Händen und schlang sie um die Schwärze, die sie für seinen Kopf hielt. Die Finsternis des abstrusen Wesens schluckte das Licht der Flammen, aber die Augen spiegelten einzelne glühende Funken wider – und Furcht. Der Heerführer taumelte rückwärts auf den Abgrund zu, eine schreiende Säule aus brennenden Schatten. Die wimmelnden Kreaturen um ihn herum waren noch immer in Panik und blieben es auch noch einige Augenblicke, nachdem er mit Israni in Flammengestalt rücklings in die Tiefe gestürzt war.

    Sie durchbrachen mehrere Eisschollen und landeten hart auf einer Felsnadel, nur um sofort abzurutschen und weiter in die Tiefe zu stürzen. Isranis brennender Leib wurde von den Pranken ihres Gegners zerdrückt, doch sie hatte sich in ihre Beute verbissen und schlang die glühende Kette immer fester. Lange würde sie den Flammenleib nicht mehr aufrechterhalten können. Sie gab die letzte Kraft, die ihren Gliedern noch innewohnte, und riss an der Kette – und plötzlich brach etwas ab. Ihr Feind schrie noch lauter auf, gurgelnd und heulend, und sie bekam etwas zu fassen. Öliges Blut spritze ihr entgegen und sie hielt ein schwarzes, gewundenes Horn in der Hand, ähnlich dem eines Einhorns.

    Und da spürte sie, wie etwas den Körper des Heerführers verließ … eine Präsenz, tödlich, berechnend und erdrückend in ihrer Intensität. Der bittersüße, goldene Lockruf des dhaza lag um sie, ein Wispern in ihrem Schädel und eine erstickende Dunkelheit. Sie glaubte, eine Stimme in ihrem Kopf zu hören.

    Wessen Stärke versiegt, der wird meine Stärke nicht tragen, wird allein ziehen und allein sterben.

    Die unnatürliche Finsternis wich aus dem schreienden Wesen und sie erkannte, dass es tatsächlich eine Art Troll war, aber wie von der wahnsinnigen Hand eines Schülers Amadenas verwachsen und verwoben mit anderen Kreaturen. Auf den massigen Schultern warf sich der halb verbrannte Schädel eines Einhorns hin und her, dem nun jedoch die Stirnzier abgerissen und die Mähne versengt worden war.

    Gemeinsam rutschten und stürzten Israni und die verstümmelte Kreatur weiter den Abhang hinab, dann sah sie im Licht ihres eigenen Feuers den Boden auf sich zu rasen und stieß sich von ihrem Feind ab, bevor ihre Kraft sie endlich verließ und mit ihr das Licht.

    Calmador war in Panik, aber er gestand es sich noch nicht ein. In einer Hand hielt er ausgestreckt das juwelenbesetzte Kurzschwert seines Vaters, in der anderen die Axt, die seinem gefallenen Gefährten Gomalan gehört hatte. Beide Hände zitterten, als er durch den Tunnelkomplex huschte.

    Er war der letzte, der noch übrig war. Alle anderen waren von der Dunkelheit verschluckt worden, und zwar – was Calmador am meisten beunruhigte – fast ohne einen Laut von sich zu geben. Sie waren einer nach dem anderen von einer namenlosen Monstrosität in die unermesslichen Tunnel unter dem Berg geschleift worden und hatten keine Schreie von sich gegeben, denen er hätte folgen können.

    Zu zehnt waren sie aufgebrochen, um eben die Kreatur zu erlegen, die nun sie bis auf den letzten Zwerg gejagt hatte – und Calmador war dieser letzte Zwerg. Er hatte eine Pflicht gegenüber seiner Sippe, doch er hatte versagt. Das Wesen war wie aus dem Nichts gekommen, über die Verteidiger von Schtromonosch hergefallen wie ein Schatten und keiner hatte sie je erblickt. Die Wachen waren einfach verschwunden. Nur aus den wenigen Spuren, welche die Kreatur hinterlassen hatte, konnten die Zwerge ableiten, dass es sich um eine Art Tier handeln musste, das ihnen im Dunkeln nachstellte.

    ›Morbrosch‹ hatten sie es genannt, den Tod aus dem Felsen. »Eine neue Waffe der Drachen!«, hatte die Bergkönigin sofort vermutet. Seit Monden wurde Schtromonosch von Pyrdacors Horden belagert und die Angroschim der Sippe von Murkonaxa waren in ihren Hallen eingeschlossen. Nun schienen die Echsen ihnen durch ihre eigenen Tunnel eine neue Gefahr gesandt zu haben, die sie zermürben und nach und nach ausschalten sollte. Zehn Krieger hatten wie mehr als genug geschienen, als Calmador und seine Begleiter losgeschickt worden waren. Sehr schnell hatte sich herausgestellt, dass dies ein bitterer Irrtum gewesen war. Calmador hatte sich freiwillig gemeldet, um endlich eine Trophäe zu erlangen, die er in sein Gesellenstück für die Göttin Simia einarbeiten konnte – und jetzt war er allein in den tiefsten Tunneln seiner Stadt gestrandet, hatte völlig die Orientierung verloren und wusste, dass ihm sein Jäger bereits auf den Fersen war. Doch wenn er der Panik nachgab, würde er auf jeden Fall sterben. Wenn er jedoch den Verstand bewahren konnte, blieb ein Funken Hoffnung. Er suchte sich eine schützende Nische, legte die Axt ab und stützte sich kniend auf das Kurzschwert. Dann begann er das einzig Sinnvolle zu tun, nämlich zu seinen Göttern zu beten.

    »Simia – holde Göttin aus dem Wald, Herrin der Kunstfertigkeit und der … ah … Weisheit. Der Weg des Schwertes und der Axt hat mich und meine Freunde in den Tod geführt, und Vater Angrosch wünscht offenbar, dass wir ihm unser Leben im Kampf darbringen. Falls du … die Sache anders siehst, Simia, dann zeig mir einen Ausweg aus diesem Schlamassel. Gib mir ein Zeichen, damit ich meinen Hintern hier wieder lebendig rausbekomme und …«

    In der Finsternis glaubte Calmador ein Geräusch vernommen zu haben, kaum hörbar, doch in der absoluten Stille dieser Tunnel, gut Hundert Schritt unter den Hallen von Schtromonosch, das einzige Geräusch neben seiner eigenen Stimme. Es war eine Art Kratzen oder Schaben. Bisher hatten die Gespräche, das Atmen seiner Kampfgefährten oder das Klappern seiner Stiefel und Rüstung meist alles übertönt. Nun herrschte absolute Stille. Bis auf das Schaben, das langsam lauter wurde.

    Calmador setzte sein Gebet stumm fort und achtete dabei genau auf das Schaben. Simia war keine altmodische Göttin. Angrosch akzeptiere sicher nur gesprochene Gebete, doch Simia hatte sich den Brillantzwergen erst vor einigen Jahrhunderten in ihrer Stadt namens Simyala offenbart, die die Elfen ihr geweiht hatten. Sie war den Brillantzwergen um ihren König Calaman in einer Vision erschienen und hatte ihnen einen ewigen Bund angeboten. Eine Göttin des Kunsthandwerks, eine Göttin der schönen Dinge, das passte besser zu diesem Zwergenschlag, der sich nicht über die Schwere der Axt oder des Biers definierte, sondern über Poesie in Form von Worten und Schmiedekunst. Simia würde auch ein stummes Gebet akzeptieren, solange es ansprechend formuliert war. Ihr zu Ehren hatte Calmador sogar mithilfe der Priester in Aradolosch ein paar Brocken der Elfensprache gelernt, die aus seinem Mund natürlich krude und roh klang. An schönen Worten, in welcher Sprache auch immer, mangelte es Calmador in diesem Moment leider sehr.

    Das Schaben war lauter geworden. Calmadors Blick vermochte die Finsternis zwar zu durchdringen, doch nur einige Dutzend Schritt weit im sanften Glimmen eines letzten Funkens im Feuerkäfig an seiner Hüfte. Hinter dieser Grenze glaubte er vage Bewegungen in den Schatten ausmachen zu können. Hilf mir, dieses Monstrum mit in den Tod zu nehmen, Simia, dachte er. Sein Blut an den Wänden dieses toten Tunnels soll mein letztes Gemälde für dich sein.

    Calmador griff Schwert und Axt wieder fester und machte sich auf den Anblick gefasst, der ihn erwartete. Was würde ihn gleich anfallen? Eine Art Höhlendrache? Vielleicht auch eines der vielgliedrigen Biester, wie die Horden des goldenen Drachen sie angeblich in ihren Reihen haben sollten? Eine gewaltige Spinne oder eine Art Gruftassel?

    Keine dieser Vorstellungen kam der Wahrheit nahe. Als das Wesen sich schließlich ungelenk aus den Schatten schälte, mit Bewegungen und Gliedmaßen, die schlichtweg falsch waren, entflohen Calmador all seine Worte.

    Der schneidende Gebirgswind weckte Israni, indem er ihr Schnee und fernes Geschrei in die Ohren wehte. Sie lag auf einem Felsvorsprung, zerschunden und zerkratzt, doch ihre Flammengestalt hatte sie vor den schlimmsten Folgen des Sturzes bewahrt. Allerdings war ihre schützende Winterkleidung verbrannt.

    Der Tag war angebrochen und mit ihm war ein Schneesturm gekommen. Die Schwärze war einem heulenden Grau gewichen, in dem sie keine Spur mehr von ihrem Gegner ausmachen konnte. Der Boden der Schlucht erstreckte sich einige wenige Schritt unter ihr, doch in diesem Unwetter konnte sie nicht erkennen, ob sich dort etwas oder jemand befand. Die Schreie, die sie durch das Heulen des Sturmes hören konnte, drangen vom Plateau zu ihr heran. Es waren die Söldner des Namenlosen, die dort oben in Aufruhr waren. Sie war ausgelaugt, doch etwas Kraft war ihr noch geblieben. Sich in ihr Seelentier zu verwandeln, das gelang ihr auch unter den schlimmsten Umständen noch. Ihr Körper streckte sich in die Länge, ihre Eckzähne wurden zu Fängen und einige Augenblicke später erhob sich eine müde wirkende, weiß und schwarz gezeichnete Katze von fast drei Schritt Länge von der Felsspitze.

    Träge ließ die Katze sich in die Tiefe fallen und landete federnd auf dem Boden der Schlucht. Israni konnte den Gestank ihres Feindes jetzt deutlicher wahrnehmen. Er war hier, wenige Schritte von ihr entfernt, in der Schlucht gelandet. Auch wenn es bereits einige Stunden geschneit haben musste, waren immer noch vage Umrisse seines Körpers im Schnee zu erkennen und sie erkannte auch noch Spuren von schwarzem, fauligem Blut. Das Wesen war entweder direkt in die Niederhöllen gefahren – doch so viel Glück hielt Israni für unwahrscheinlich – oder hatte sich blutend und geschlagen davongeschleppt, vermutlich zurück zu seinem Heerhaufen auf dem Plateau. Da fiel ihr das Horn wieder ein, dass sie der Troll-Chimäre abgerissen hatte. Sie sprang mit einigen Sätzen wieder auf den Vorsprung und folgte ihrer Nase, bis sie das seltsame gewundene Ding in einer Felsspalte gefunden und mit einigem Widerwillen mit dem Maul aufgenommen hatte. Es schmeckte bitter und verkohlt, wie Honig aus einem von Krankheit befallenem Bienenschwarm und verbranntes Haar.

    Es war das Einzige, was sie für ihren Auftrag vorzuweisen hatte, der anderweitig zu einem immensen Fehlschlag geworden war. Während sie erschöpft und halb blind durch den Schnee hinkte, stellte sie sich testweise und unwillig dem Gefühl des Versagens.

    Der Heerführer hatte recht gehabt, ihre Gefährten waren von seinen Schergen niedergemacht und sie recht einfach gefangen genommen worden. Die Größe und Effizienz des Heeres, das da über die kaum passierbaren Pässe des Ehernen Schwertes gequollen kam, hatte sie ebenso überrascht wie die beiden Hippogriffenreiter aus Tie’Shianna, die sie begleitet hatten. Es sollte eine simple Erkundungsmission werden und nun würde sie vermutlich nicht rechtzeitig in Fenvariens Königreich zurückkehren können, um die Allianz noch zu warnen.

    Das Reich der fenvar, der Städtebauer und Zauberweber, im Krieg mit einem weiteren Wahnsinnigen auf der Suche nach dem Dasein als Gott. Selbst als die fenvar Pyrdacor oder Pyr’Dakon noch als Gott verehrt hatten, war der Drache ein gleichgültiger und zuweilen grausamer Herrscher gewesen, der Verehrung mit Missmut belohnte und für jede Gabe eine Gegengabe forderte. Sie erinnerte sich, wie er in Gestalt eines fey im Eis gestanden hatte, ohne zu merken, wie zu seinen Füßen fenvar im dunklen Wasser ertranken, während sie noch seinen Namen auf den Lippen hatten.

    Zorn brannte in ihr, Zorn auf die Gesandte des Pyr’Dakon, die dem dhaza gedient

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