Die Krimizimmerei: Spannende Kurzgeschichten für Kinder und Jugendliche - Band 2
Von Martina Meier
()
Über dieses E-Book
Mehr von Martina Meier lesen
Wünsch dich in Wunder-Weihnachtsland Ich und Du: Herzgeschichten für Kinder und Jugendliche Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnd was ich dir noch sagen wollte ...: Geschichten für Kinder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEcht drachige Drachengeschichten: 10 Jahre Papierfresserchens MTM-Verlag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Die Krimizimmerei
Titel in dieser Serie (1)
Die Krimizimmerei: Spannende Kurzgeschichten für Kinder und Jugendliche - Band 2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Oma Anna und die bunten Socken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSmilla: Weihnachten in Wiesenstadt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf den Spuren des Glücks: Der Bergpfarrer 140 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Klapperschlangenbande vom Hasenhügel 3: Zirkus Hudriwudri Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWundersame Heimkehr: Sophienlust 424 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Krähenzauberfeder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTintenfraß: Eine spannende Fantasygeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOmageschichten: Neue omageschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weihnachtsmord Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaya und Domenico: Liebe zwischen zwei Welten Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Reise zum ersten Kuss: Eine Kosovarin in Kreuzberg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKindheit. Kein Kinderspiel: Erzählung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas Maren nicht verriet: Dr. Norden Gold 45 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWundersame Heimkehr: Sophienlust 380 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInfektion: Zombie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMordstorte: Heiterer Krimi zum Geburtstag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMalinos Reise in die vergessene Märchenwelt: Auf Dreihorns Spuren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kichererbsen und die Entführer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHöllenritt auf Linie 666 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer verschwundene Brief Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHilfe für Rotkäppchen: Abenteuer im Märchenland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenManchmal gehört mir die ganze Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie wir gehen: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHollys Manuskript Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOmageschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeschichten und Bilder in vier Farben: Ein literarisches Fotobuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTante Milla: Chaos total Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZurück im Fundbüro der Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEmma & Nico: Aller Anfang ist schwer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchlüssel der Zeit - Band 2: Der Hexer von Bergheim: Histo-Fantasy-Serie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Kinder für Sie
Oh, wie schön ist Panama: Die Geschichte, wie der kleine Tiger und der kleine Bär nach Panama reisen. Vierfarbiges Bilderbuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Tiger braucht ein Fahrrad: Die Geschichte, wie der kleine Tiger Rad fahren lernt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Physiker - Lektürehilfe und Interpretationshilfe. Interpretationen und Vorbereitungen für den Deutschunterricht. Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Post für den Tiger Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Spanisch - Lerne Spanisch Anders Paralleler Text Lesen (Vol 2): 10 Geschichten in Spanisch und Deutsch für Spanisch lernen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWoyzeck - Lektürehilfe und Interpretationshilfe. Interpretationen und Vorbereitungen für den Deutschunterricht. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufsatz Deutsch 4. Klasse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGriechische Mythologie: Die schönsten Sagen des klassischen Altertums Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEnglisch Lernen - Paralleltext - Einfache, unterhaltsame Geschichten (Deutsch - Englisch) Bilingual Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFestmahl der Drachen (Band 3 im Ring der Zauberei) Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Spanisch Lernen - Bilinguales Buch (Spanisch - Deutsch) Die Abenteuer Julius Cäsar Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Aschenputtel: Märchen der Brüder Grimm für Kinder zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Polizeigeschichten: Mein Leselernbuch: Lesestufe 2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVater & Sohn – Band 2: Unzensiert und vollständig (HD-Ausgabe) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKurzgrammatik der deutschen Sprache: Wörter und Sätze. Ein Überblick über die wichtigsten Regeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Übungsheft Lesen - 1. Klasse: Vom Wort zum Satz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Übungsheft Rechtschreiben - 4. Klasse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeidi: Urtextausgabe (1880) mit Illustrationen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Übungsheft Rechtschreiben - 2. Klasse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeidi (Illustrierte Ausgabe: Buch 1&2): Der beliebte Kinderklassiker: Heidis Lehr- und Wanderjahre & Heidi kann brauchen, was es gelernt hat Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEnglisch - Englisch Lernen Anders Parallelem Text (Vol 1): 12 Geschichten in Englisch und Deutsch für Anfänger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜbungsdiktate: Kurze Vokale - Schärfung. Regeln zur Rechtschreibung mit Beispielen und Wortlisten: Deutsch - ganz praktisch Band 4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus dem Leben eines Taugenichts - Lektürehilfe und Interpretationshilfe. Interpretationen und Vorbereitungen für den Deutschunterricht. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHomo Faber - Lektürehilfe und Interpretationshilfe. Interpretationen und Vorbereitungen für den Deutschunterricht. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPolitik als Beruf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAutogeschichten: Vorlesebuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErstleseblock - Die Welt entdecken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Die Krimizimmerei
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Die Krimizimmerei - Martina Meier
Impressum
Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Besuchen Sie uns im Internet - papierfresserchen.de
© 2021 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR
Mühlstr. 10, 88085 Langenargen
Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchauflage erschienen 2013.
Lektorat: Melanie Wittmann, Raphael Milker, Sandy Penner
Titelbild: © fotokalle & © design on arrival - Fotolia.com lizenziert
Herausgegeben in Zusammenarbeit mit CAT creativ - cat-creativ.at
ISBN: 978-3-86196-221-2 - Taschenbuch
ISBN: 978-3-99051-069-8 - E-Book
*
Inhalt
Der bellende Hund im Schulranzen
Geldübergabe
Bunte, streng verbotene Sterne
Neffe in Not
Logans letzter Einsatz
Kleinholz
Wer hat Oma Meier entführt?
Die verschwundene Ikone
Ausgelebt
Herr Smith
Enter
Wo sind die Fotos?
Der Fensterbohrer ist unterwegs
Zehn Euro
Gustav und das dreiste Diebestrio
Nächtliche Gespräche
Die verschwundene Speerspitze
Der Neue
Freitag, der 13.
Der Novembernachtkeks
Mein Handy und ich
Die dunkle Seite Londons
Der Dienstagsdieb
Stadt-Land-Hamstertod
Hüpfer, Lena und die rote Socke
Die gestohlene Uhr
Was ist los auf Burg Rabenstein?
Der Auftragsmörder
Die gestohlene Kette
Ranger Becht versteht etwas vom Schnee
Die gespreizte Hand
*
Der bellende Hund im Schulranzen
Svenja schlug die Augen auf. „Juhu, heute ist Sonntag und mein Geburtstag!, war ihr erster Gedanke. Sie eilte ins Schlafzimmer und landete mit einem Hechtsprung zwischen ihren Eltern. „Guten Morgen, hier ist das Geburtstagskind
, lachte sie laut.
„Oh nein, schon so spät?, gähnte ihre Mutter. „Komm her, Svenja, lass dich drücken. Alles Gute zum zwölften Geburtstag wünsche ich dir.
Sie gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Aufstehen, Papa!", rief Svenja ungeduldig und zog ihm die Decke weg.
Dann verließ sie das Ehebett, um sich anzuziehen. Sie putzte schnell ihre Zähne. Ob sie wohl alles bekommen würde, was sie sich wünschte, fragte sie sich, während sie in ihre Hose schlüpfte. Auf dem Frühstückstisch standen Kerzen und drei Geschenke schmückten ihren Sitzplatz.
„Darf ich vor dem Frühstück auspacken?", fragte sie ungeduldig.
„Klar, sonst schmeckt dir doch dein Brötchen nicht", grinste ihr Vater.
„Oh, wie schön Auspacken ist!", dachte sie und ließ sich Zeit beim Öffnen der Geschenke. Zuerst wickelte sie den Füller aus, den sie sich gewünscht hatte. Dann kam ein Buch zum Vorschein. Nervös nestelte sie das bunte Papier ihres dritten Geschenks ab. Oh ja, es war das Handy, das sie unbedingt wollte. Freudig fiel sie ihren Eltern um den Hals. Es war genau das richtige. Sie zog es aus dem Karton. Silbrig glänzend lag es vor ihr.
„Ich habe den Akku schon geladen. Du kannst es also nachher gleich in Betrieb nehmen, bemerkte ihr Vater. „Aber zuerst wird gefrühstückt!
Nach dem Essen verschwand Svenja in ihrem Zimmer. Sie legte ihre Telefonkarte in ihr neues Handy und verbrachte den Vormittag damit, die Klingeltöne auszuprobieren, Fotos zu speichern und Telefonnummern ihrer Freunde und Eltern einzugeben. Dann rief sie Mariella an.
Nachdem ihre Freundin ihr gratuliert hatte, fragte Svenja stolz: „Was denkst du, welches Telefon ich gerade benutze?"
„Hast du wirklich das Superhandy bekommen? Bringst du es morgen mit in die Schule?"
„Ja klar, versprach Svenja. „Also, bis morgen. Ich hole dich ab.
Am nächsten Tag fragte ihre Mutter, als sie Svenjas Pausenbrot einpackte: „Willst du wirklich dein neues Handy mitnehmen? Du darfst es doch in der Schule sowieso nicht benutzen."
„Ach, das kümmert doch niemanden. Außerdem muss ich ja anrufen, wenn wieder was ausfällt." Dann schnappte sie ihren Ranzen und ging mit Mariella zum Bus.
Im Klassenzimmer angekommen nutzte sie die Zeit bis zum Schulanfang, um ihr Geburtstagsgeschenk vorzuführen.
„Wow, tolles Teil!", sagte Ben bewundernd.
„Darf ich mal sehen, was man damit alles machen kann?", fragte Mariella.
„Klar", sagte Svenja und lieh ihr das Handy.
In den nächsten Tagen gab es keinen Mitschüler, der es nicht anschauen wollte. Ben wich ihr kaum noch von der Seite, wenn sie es herauszog, um damit zu spielen. Einige Tage war das Geburtstagsgeschenk das Hauptgesprächsthema im Klassenzimmer, doch dann ebbte das Interesse ab.
Eine Woche nach ihrem Geburtstag suchte Svenja ihr Handy in ihrem Schulranzen, denn sie wollte Musik hören. Sie hatten Aufsicht bei Herrn Schnepf, dem es egal war, wie sie die Schulstunde verbringen wollten. Sie legte alle Schulbücher auf den Tisch und räumte ihren Ranzen völlig leer. Ihr Handy war weg! Warum hatte sie es bloß in der Pause im Ranzen gelassen? Das war doch nicht möglich! Zur Sicherheit suchte sie sämtliche Hosen- und Jackentaschen durch.
„Mein Handy ist gestohlen worden!, zischte sie Mariella zu, die neben ihr saß. „So ein Mist. Wer hat mein Handy geklaut?
„Bist du sicher?", flüsterte ihre Freundin.
Svenja nickte. Alles verschwamm hinter dem Schleier ihrer Tränen. Was sollte sie jetzt nur machen?
„Du musst es der Klassenlehrerin nachher sagen", meinte Mariella.
„Meinst du?", sagte Svenja und schluckte ihre Tränen hinunter. Ja, das war wohl das Beste.
In der nächsten Pause fragte sie jeden Mitschüler, ob er ihr Handy gesehen hätte. Alle verneinten.
Ben versuchte, sie zu trösten. „Vielleicht taucht es ja doch noch irgendwo auf. Doch dann meinte er: „Es könnte natürlich auch sein, dass ein Schüler aus der Parallelklasse in der großen Pause ins Zimmer gegangen und es genommen hat.
Da trat Frau Kaiser ins Zimmer. Sie war ihre Klassenlehrerin. Svenja ging zu ihr und berichtete von dem Diebstahl.
„Weiß jemand etwas über den Verbleib des Handys?, fragte Frau Kaiser. Alle schüttelten den Kopf. „Tja
, meinte die Lehrerin. „Im Moment können wir nichts machen. Du solltest es noch dem Hausmeister melden. Vielleicht wird es irgendwo gefunden!"
Svenja setzte sich wieder und Frau Kaiser begann mit ihrem Unterricht. Wie sollte sie das nur ihren Eltern beibringen, fragte sie sich. Ihre Eltern reagierten allerdings nicht so verärgert, wie sie befürchtet hatte. Mit einer neuen Handykarte benutzte sie nun wieder ihr altes Handy.
Nach einigen Wochen kam Ben mit einem neuen Handy in die Schule. Es war das gleiche Modell wie Svenjas, doch die Rückseite war nicht silberfarben, sondern schwarz. Ben spielte damit, als sie morgens das Klassenzimmer betrat.
„Cooles Handy", sagte sie zu ihm.
„Ja, hab ich von meinem Onkel bekommen", sagte Ben stolz.
„Wie, einfach so?", fragte Svenja skeptisch.
„Mmh, ja", stotterte Ben. „Er ist zu Besuch aus Berlin gekommen.
„So, aus Berlin also", bemerkte sie.
Mariella flüsterte, als sie sich neben sie setzte: „Hast du gesehen? Es sieht fast aus wie deins!"
„Ja, klar. Was meinst du, wie oft es das Modell überall auf der Welt gibt." Damit war für Svenja das Thema erledigt.
Am nächsten Morgen wollte Mariella ihrer Freundin unbedingt eine Neuigkeit erzählen. „Ich habe gestern zufällig Bens Mutter beim Metzger getroffen und nach dem Onkel gefragt. Stell dir vor, sie haben gar keinen Besuch und von einem Onkel wusste sie nichts."
„Du meinst also, Ben lügt? Und er hat mein Handy?", fragte Svenja ungläubig.
Mariella nickte. „Klar, warum sollte er sonst so eine Geschichte vom Onkel erzählen. Vielleicht hat er eine Folie auf die Rückseite geklebt!"
„Ja, aber wie soll ich jetzt beweisen, dass das mein Handy ist? Ich kann ihn doch nicht einfach beschuldigen", gab Svenja zu bedenken.
„Nein, ich glaube, du musst das Handy einfach vergessen", antwortete Mariella. Doch Svenja wollte nicht aufgeben. Als der Unterricht zu Ende war, hatte sie einen Plan.
Am nächsten Tag lieh sich Svenja das Handy ihrer Mutter. Sie gab vor, dass ihr Akku leer sei. In der Schule ließ sie sich noch einmal das Handy von Ben zeigen, der stolz damit angab.
„Lässt du es immer an?", fragte sie neugierig.
„Ja, klar, sonst muss ich wieder den Code eingeben, meinte er. „Warum fragst du?
„Och, einfach so", gab Svenja zur Auskunft.
In der ersten Stunde hatten sie Deutschunterricht bei Frau Kaiser. Es waren einige Minuten vergangen und sie besprachen gerade den Inhalt eines Gedichtes, da bellte plötzlich ein Hund.
„Hat jemand ein Tier in seinem Ranzen versteckt?, fragte die Lehrerin witzelnd. Svenja sah zu Ben hinüber, doch dann bemerkte sie, dass das Bellen ganz in ihrer Nähe war. Frau Kaiser ging durch die Reihen und folgte dem Geräusch. Vor Mariella blieb sie stehen. „Mariella, was hast du in deinem Ranzen? Das Bellen kommt von dir!
„Ich weiß nicht", stotterte sie.
„Mach bitte mal auf", bat Frau Kaiser. Dann fischte sie ein bellendes Handy aus der Tasche.
Da stand Svenja auf. „Das ist mein Handy! Man hat es mir gestohlen, rief sie wütend. „Ich habe in mein Handy die Nummer meiner Mutter eingespeichert. Wenn sie mich anrief, konnte ich es an diesem Klingelton, dem Bellen eines Hundes, erkennen.
Sie schwenkte das Handy ihrer Mutter. „Du hättest besser meine eingespeicherten Daten löschen sollen, Mariella!", sagte sie zornig.
„Tja, das Handy behalte ich. Ich glaube, wir sollten nachher mal mit deinen Eltern sprechen, Mariella", beendete Frau Kaiser den Disput.
Klaudia Gräfin von Rank, wurde 1967 geboren und lebt mit ihrem Mann und drei Kindern im Frankenland. Sie hat bisher einige Kurzgeschichten und Gedichte in Anthologien veröffentlicht.
*
Geldübergabe
„Dieser Kotzbrocken Sven aus der 11 hat heute mal wieder eine seiner Shows abgezogen, erzählt Katrin ihrem Bruder, und ihr ist immer noch der Ärger anzumerken. „In der Pause hat er großspurig mit einer Armbanduhr geprahlt, so einem hässlichen Ding mit Stoppfunktion.
„So ein Ding nennt man Chronograf", wirft Martin lässig ein.
„Ja, so heißt das Teil wohl. Katrin kann sich noch immer nicht beruhigen. „Vor ein paar Wochen hat er genau so eine Welle mit seinem iPod gemacht, davor mit seinem neuen Handy. Kein anderer macht so viel Aufhebens, nur dieser Blödmann.
Katrins Augen funkeln angriffslustig.
„Schau mich nicht so böse an, lacht Martin, „ich kann doch nichts dafür, wenn sich dieser Kerl so aufspielt.
Dann wird er ernst, zieht die Stirn in Falten und setzt sein Detektivgesicht auf.
„Was hast du? Worüber denkst du nach?", fragt Katrin.
Martin scheint mit sich zu ringen. „Ich weiß nicht, ich weiß wirklich nicht, murmelt er, „aber komisch ist es doch.
„Was ist komisch? Katrin platzt beinahe vor Neugier. „Los, rück schon raus mit der Sprache
, drängt sie.
Martin druckst herum. „Na ja, es ist vielleicht nur eine merkwürdige Idee von mir." Er tut sich sichtlich schwer damit, auszusprechen, was ihn beschäftigt.
„Mach schon, spann mich nicht auf die Folter", bettelt Katrin und knufft ihren Bruder in die Seite.
„Seit gestern fehlt auch Linda wieder in der Schule, sagt er endlich. Linda ist eine Klassenkameradin von Martin. „Und als du mir damals die Sache mit dem iPod erzählt hast, hat sie ebenfalls gefehlt. Und wenn mich nicht alles täuscht, auch, als du dich über Svens Angeberei wegen seines neuen Handys aufgeregt hast.
Katrin ist beeindruckt. „Woher weißt du das denn so genau?", will sie wissen.
„Weil Linda eine sehr gewissenhafte Schülerin ist und eigentlich vorher nie gefehlt hat. Und jetzt drei Mal innerhalb relativ kurzer Zeit. Und jedes Mal hast du dann davon erzählt, dass sich Sven mit seinen neuen Sachen dicke getan hat. Irgendwie hat sich mir das eingeprägt."
„Und du nimmst an, dass da ein Zusammenhang besteht?", fragt Katrin.
„Das genau ist mir zumindest eben durch den Kopf gegangen, antwortet Martin. „Mehr als eine vage Vermutung ist das natürlich nicht. Aber dieses zeitliche Zusammentreffen ist halt doch ein bemerkenswerter Zufall.
„Oder gerade kein Zufall, pflichtet Katrin ihm bei. Sie legt ihren Arm um ihn. „Mein kleiner Bruder ist ein wirklich cleveres Bürschchen.
So viel Lob von seiner Schwester ist Martin nicht gewohnt. „Ist das dein Ernst?", erkundigt er sich.
„Mein völliger Ernst, erwidert Katrin. Sie hält den Daumen der linken Hand unter ihr Kinn, mit dem Zeigefinger drückt sie die Unterlippe gegen die Zähne. Das macht sie immer, wenn sie intensiv nachdenkt. „Meinst du, dass Sven Linda die Sachen abgenommen hat?
, fragt sie schließlich.
Martin wiegt leicht den Kopf hin und her. „Das glaube ich nicht, erwidert er. „Oder hat Sven etwa mit einer Damenuhr geprahlt?
Katrin zieht in Gedanken einen