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COMMANDER CONNAR (SEHNSUCHT DER STERNE)
COMMANDER CONNAR (SEHNSUCHT DER STERNE)
COMMANDER CONNAR (SEHNSUCHT DER STERNE)
eBook457 Seiten5 Stunden

COMMANDER CONNAR (SEHNSUCHT DER STERNE)

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Über dieses E-Book

Tarik Connars Kampfboot wird von feindlichem Feuer getroffen und stürzt auf einen namenlosen Planeten ab. Er überlebt und muss sich unter den wilden, katzenartigen einheimischen Lebensformen behaupten. Connar ist in einer Traumphase der VR-Strahlen gefangen und sieht sich in einer fantastischen, exotischen Welt, die er zunächst für Wirklichkeit hält. Auch Syeel befindet sich in einer neuen Traum-Sequenz. Als er endlich wiedererwacht, kann er sich zunächst nur schwerlich zurechtfinden.
Syeel findet Altrea im Schläfer-Bau. Sie liegt im Sterben und nur die Chron-Bastion kann ihr Weiterleben sicherstellen, wenn auch nur für einen hohen Preis, die Umwandlung. Der malakurische Usurpator Mreckk’saah Mahl greift aktiv in das Geschehen ein. Er hat mittlerweile die Kopah übernommen und sich an deren Spitze gesetzt. Commander Tarik Connar erwacht aus einem tiefen Traum.
SpracheDeutsch
HerausgeberS. Verlag JG
Erscheinungsdatum23. Aug. 2021
ISBN9783966742719
COMMANDER CONNAR (SEHNSUCHT DER STERNE)
Autor

Jens Fitscher

Jens Fitscher war bereits als kleiner Junge begeisterter Leser von Science-Fiction und Fantasy Büchern. Insbesondere liebte er die gängigen Taschenbücher der 70er und 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Ein starkes Interesse zeigte er dabei für die Protagonisten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Seine Geschichten handeln immer von starken Persönlichkeiten, die durch ungewöhnliche Umstände über sich selbst hinauswachsen und dafür mit übernatürlichen Fähigkeiten belohnt werden.

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    Buchvorschau

    COMMANDER CONNAR (SEHNSUCHT DER STERNE) - Jens Fitscher

    Prolog

    Tarja befand sich mit dem bewusstlosen Syeel im Schlepp auf dem Weg zur Chron-Bastion TILMUN.

    Syeels Schiff SOWALLO hatte eine Notlandung vollzogen, nachdem die gesamte Besatzung in einen Tiefschlaf gefallen war.

    Zeno war im Schiff zurückgeblieben, um notfalls einen möglichen, weiteren Angriff abzuwehren. Die VR-Strahlung hatte die Besatzung lahmgelegt, nur sie und Zeno waren davon ausgenommen worden, da ihre Hightech-Körper ein entsprechenden Absorberfeld erzeugen konnten.

    Zuerst wollte Zeno selbst den erstarrten Syeel zur Chrom-Bastion schleppen. Tarja hatte ihn überrumpelt und genau das war es, was ihm jetzt zu schaffen machte. Am liebsten wäre er ihnen nachgeflogen.

    Nur sein immer noch menschliches Pflichtgefühl hielt ihn davor zurück, die Besatzung ihrem Schicksal zu überlassen.

    Mehr als unzufrieden mit sich und der Welt machte er sich auf den Weg zurück zur Schiffsbrücke.

    Immer wieder musste er an Tarja denken und wie sie diesen Syeel angeschaut hatte. Das Ganze gefiel ihm immer weniger.

    Die beiden Tegaren S’schrack und Z’schuck lagen immer noch an der gleichen Stelle, als er durch das Schott die Schiffzentrale betrat.

    Die beiden besaßen das für ihre Spezies typische Aussehen. Das Volk der Tegaren bestand aus einer reptilienartigen Spezies, die Repbs genannt wurde.

    Ihr Aussehen konnte man sich als Mischung zwischen Schlange und Reptil vorstellen.

    Sie bewegten ihren etwa ein Meter fünfzig großen, sehr geschmeidigen Körper schleifend fort und passten die Farbe der Außenhaut immer ihrer unmittelbaren Umgebung an.

    Tatsächlich würde man die beiden Körper übersehen können, wenn man nicht von ihrem Vorhandensein gewusst hätte.

    Nicht nur die Schuppenhaut, sondern ebenso die Bordmontur der beiden Träger hatte sich der Bodenfarbe angepasst.

    Zeno blickte unentschlossen über die beiden Körper.

    Dann heftete sich sein Blick auf ein Kontrolldisplay, das in einem dezenten Orange zu leuchten begann. Zeno spürte regelrecht, dass eine Gefahr auf ihn zukam.

    Noch war sie körperlos, nicht greifbar. Aber das konnte sich schnell ändern.

    Der Schläfer-Bau trug die Eigenbezeichnung Clek’kl-1. Die künstliche Intelligenz des Bauwerks handelte, wie es ihr Grundprogramm vorsah.

    Als in nächster Nähe ein fremdes Raumschiff niederging, wurde eine Alarmmeldung abgestrahlt.

    Dararena, ehemals Erfüllungsgehilfin der Meister, hatte das quadratische Gebäude mit einer Kantenlänge von 500 Metern verlassen.

    Ihr Geist war befreit worden. Befreit von dem aufoktroyierten, künstlichen Bewusstseins der Situations-Positronik der Schlafstätte.

    Sie war plötzlich frei.

    Ihre Gedanken wurden nicht mehr manipuliert.

    Unter einem unbändigen Bewegungsdrang bewegte sie sich durch die Flora, welche aus schenkelhohen Buschgras bestand, das stellenweise durch Elefantengras abgelöst wurde.

    Vereinzelt standen riesige Laubbäume auf der Ebene, auf die sie jetzt zu rannte. Nur weg von dem Monster, das sich weit in die Hemisphäre erstreckte und tiefe, dunkle Schatten auf den Boden warf.

    Weg von der Schläfer-Stätte. Dararena stolperte abwechselnd über tiefe Bodenfurchen und durch dichtes Unterholz, dann blieb sie im Schilfdickicht stecken und ließ sich einfach zu Boden sinken.

    Die Panik flaute langsam ab und sie atmete tief durch. Ihre Augen suchten immer wieder die nähere Umgebung nach möglichen Verfolgern ab.

    Erst, als ihr bewusst wurde, dass sie allein war und der Schläfer-Bau, verdeckt durch die massiven Stämme der Mammutbäume, nicht mehr erkennbar war, beruhigte sich ihr Herzschlag und das bewusste Denken gewann wieder Oberhand.

    Sie erhob sich langsam vom Boden, schaute sich kurz um und ging vorsichtig weiter.

    Sie wusste nicht, wohin, aber sie wollte zunächst auch nur zwischen sich und der Schläfer-Stätte eine größere Distanz herstellen.

    Nach etwa einer Stunde erreichte sie das Ende des Schilfgebiets und der feuchtnasse Boden blieb zurück.

    Der jetzt trockene, harte Boden unter ihren nackten Fußsohlen taten ihr besonders gut. Die Wiese, die jetzt vor ihr lag, welche sich fast bis zum sichtbaren Horizont erstreckte, gab ihr neuen Mut.

    Alles wirkte so friedlich. Die Wiese war übersät mit Kornblumen in allen möglichen Farben und Formen.

    Insekten schierten umher und ließen sich auch von ihrer Anwesenheit nicht beirren.

    Vorsichtig bewegte sie sich durch die Reihen der Blüten und versuchte keine einzige umzuknicken.

    Es war ein von vornherein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen, es gab zu viele von ihnen.

    Sie hatte das Ende des Blumenfelds fast schon erreicht, als über ihr ein dumpfes Brausen einsetzte.

    Dararena blieb sofort stehen und schaute angsterfüllt nach oben. Als sie das riesige schwarze Ungetüm erblickte, begann sie augenblicklich zu rennen.

    Ihre Füße mähten reihenweise die herrlichsten Wiesenblumen um, bis sie mit einem Fuß an einer dicken, oberirdischen Wurzel hängenblieb und zu Boden stürzte.

    Das anfänglich noch mit mäßiger Lautstärke zu hörende Geräusch der spontan verdrängten Luft über ihr wurde zu einem wahren Orkan.

    Wie Donnerschläge in einem stampfenden Stakkato ertönte der immer noch mehrfache Überschallflug des zur Landung ansetzenden Raumschiffs auf sie hernieder.

    Dararena hielt sich mit den Händen die Ohren zu und drückte ihren Kopf in die Grasnarbe.

    Sie begann am ganzen Körper vor Furcht zu zittern. Ein eisiger Wind fegte über ihren nur spärlich bekleideten Körper, dann setzte Hagelschauer ein.

    Die eisigen Körner, die auf sie herabfielen, taten ihr gut, obwohl einige von ihnen auch Blutergüsse verursachten.

    Das Schiff wirkte riesig, obwohl die Entfernung zum Landeplatz noch über einen Kilometer betrug.

    Wie eine zweite Schläfer-Stätte, nur viel bedrohlicher, erhoben sich die Schiffswandungen steil in den Himmel hinein.

    Dararena erhob sich fröstelnd, als sich der Hurrikan etwas gelegt hatte und begann, in die entgegengesetzte Richtung zum Schiffslandeplatz, davonzurennen.

    Der große Zentralbildschirm hatte sich selbstständig aktiviert. Zeno sah das fremde Schiff mit weit überhöhten Werten auf die Oberfläche zustürzen.

    Zuerst hatte er noch angenommen, dass es sich um Aufnahmen der SOWALLO handelte, als sie auf den Planeten abzustürzen drohte.

    Erst einige Minuten später realisierte er, dass es sich doch um ein fremdes Raumschiff handelte und es Echtzeitaufnahmen waren, die er sah.

    Das fremde Schiff nahm beim Landeanflug keine Rücksicht auf die Umwelt, noch auf die Fauna und Flora.

    Der von ihm ausgelöste Orkan versuchte mit aller Gewalt, das von den Schwerkräften abgeschirmte Raumschiff auf den Boden zu drücken oder es mit vernichtender Wucht gegen die schroffen Gipfel der Berge zu treiben.

    Es wurde immer dunkler, je weiter sich das Schiff dem Bodenniveau näherte, umso wilder und eisiger wurde der Sturm.

    Donnernd senkte sich das riesige Schiff auf den Schläfer-Bau zu, bis die Bodenstützen des mächtigen Rumpfes auf dem flachen Dach Bodenkontakt bekamen.

    Zwischen den niederzuckenden Blitzen und dem dichten Hagel wurden unvermittelt metallene Körper reflektiert.

    Zeno konnte nichts Genaues erkennen, dann brach die Übertragung vollkommen zusammen und der Zentralschirm wurde schwarz.

    Jetzt hielt ihn nichts mehr auf.

    Er musste herausfinden, was dort draußen vor sich ging. Zeno verließ das Schiff durch das Außenschott, welches sich etwa 115 Meter über Bodenniveau befand und er und Tarja bereits zum Verlassen des Raumschiffs genutzt hatten.

    Er stürzte einhundert Meter in die Tiefe, bevor sein flugfähiger Körper ein Antigrav-Feld projizierte, dass ihn abfing und horizontal ausrichtete.

    Mit steigender Geschwindigkeit flog er in Richtung des gelandeten fremden Schiffs, wobei er darauf achtete, immer in relativer Bodennähe zu bleiben, um die hier sehr dichte Flora als Ortungsschutz zu nutzen.

    Er machte sich zwar wenig Hoffnung, dass die Flora eine Ortung seines Metallkörpers und den von ihm emittierten Energien wirklich verhindern konnte, aber er würde so jedenfalls kein direktes Angriffsziel bieten.

    Das fremde Schiff war etwa einen Kilometer vor dem schwarzen Quarterbau niedergegangen.

    Die Entfernung zur SOWALLO schätzte er dabei auf etwas weniger als zehn Kilometer.

    Das war nicht wirklich viel. Er reduzierte seine Geschwindigkeit auf etwa 50 KM/Stunde.

    Noch befand er sich in einem dicht bewachsenen Wald und musste ständig den Stämmen der hier wachsenden Mammutbäume ausweichen.

    Seine Gedanken beschäftigten sich kurz mit Tarja und dem fremden Stahl-Kämpfer, der Syeel genannt wurde.

    Mittlerweile sollte die Chron-Bastion TILMUN ihn aus seinen Träumen befreit haben.

    Es war mit Tarja abgesprochen, dass sie mit ihm sofort wieder zurück zum Schiff kam, sobald die Chron-Bastion ihn mit einem VR-Strahlungsabsorber ausgerüstet hatte.

    Irgendwie gefiel ihm die Vorstellung nicht, Tarja mit dem Fremden alleingelassen zu haben.

    Er hatte schon ein mulmiges Gefühl dabei, als sie mit ihm im Schlepptau vom Schiff aufgebrochen war.

    Jedenfalls wollte er unbedingt wieder im Schiff sein, wenn beide zurück zum Raumschiff kamen.

    Somit blieb ihm nur wenig Zeit, für seinen Erkundungsgang.

    Unvermittelt lichtete sich der Wald und eine Grünfläche tat sich auf, die mit unzähligen Wiesenblumen bewachsen war.

    Zwischen den bunten Klecksen ihrer Blüten bemerkte er plötzlich Bewegung. Sofort reduzierte er die Geschwindigkeit, stoppte den Flug und ließ sich zu Boden sinken.

    Dann stand er direkt vor der Frau, die mit einem Ruck ebenfalls stehenblieb und ihn aus großen Augen anstarrte, als würde sie gerade ein Gespenst sehen.

    Traum-Sequenz Syeel

    Syeel erwachte schweißgebadet. Er wusste zuerst nicht, wo er war. Der Raum lag in einem düsteren Dunkel, jedoch nicht ganz so dunkel, dass man nichts erkennen konnte.

    Es gab nicht genug Helligkeit, um etwas mehr zu erkennen, als nur schemenhafte Umrisse. Es war absolut still.

    Seine Gedanken versuchten noch, die letzten Bilder seines Albtraums zu erhaschen, bevor sie sich ganz verflüchtigt hatten. Es gelang nur zum Teil.

    Er sah sich noch in einem dreckigen Loch zwischen Abfällen herumstolpern - mit zerrissener Kleidung und einem hungrigen Magen. Merkwürdige Gestalten, die so wenig Ähnlichkeit mit dem Aussehen eines Menschen hatten, beobachteten ihn.

    Reptilienhafte Wesen stürmten mit ihm zusammen durch in Flammen getauchte, stinkende und verrauchte Korridore. Dann explodierte direkt vor ihm ein noch schwach glühender Beleuchtungskörper.

    Verwirrt blinzelte er in das dämmrige Licht und richtete sich auf. Sofort erhellte sich der Raum um einige Nuancen.

    Das war aber nicht sein Studentenzimmer im Studentenwohnheim. Verwirrende Gedankengänge liefen wie nicht zueinander gehörende Filmsequenzen in seinem Geist ab. Seine Schweißdrüsen reagierten auf die scheinbar ungewohnten Erlebnisse und Umgebungen. Er fing wieder an zu transpirieren.

    Ein leises, aber beständiges Trillern ließ ihn nach links schauen. Dort befand sich das Holoscreen, eine Art dreidimensionales Multikommunikationsdisplay mit Interfaceverbindung direkt in den Transferchip, der in seine Schläfe implantiert war und direkten Zugang zum auditorischen Cortex hatte.

    Mit einem Schlag setzte seine kurzzeitig blockierte Erinnerung wieder ein. Ob es sich jedoch dabei um eine wirkliche Erinnerung handelte, oder aber nur um eine weitere, fiktionale Bewusstseinsstörung, das war im Moment für ihn zweitrangig. Es war für ihn ein greifbarer, weil noch deutlich klare erscheinender Ansatzpunkt seines Erlebten. Ob es sich dabei tatsächlich um die Wirklichkeit handelte, war jetzt sowieso nicht nachzuprüfen. Er glaubte es einfach.

    Er befand sich auf dem Handelsraumschiff ZERBRASS, einem 200 Meter durchmessenden Raumschiff der Händlerallianz des Planetensystems ESTRATO.

    Mit etwas Wehmut dachte er an das zurückliegende Jahr.

    Damals, fast vor genau 365 Tagen war er aus bis heute noch nicht geklärten mysteriösen Umständen von seinem Heimatplaneten verschwunden. Er hatte sich auf einem fremden Planeten wiedergefunden.

    Der Schock, als er all die fremden Lebensformen erblickt hatte, saß noch heute tief in seiner Seele.

    Der tägliche Kampf als Obdachloser.

    Die Erlernung der Tegaren-Sprache und die erste Anstellung als Mädchen für alles in einem heruntergekommenen Club.

    Erst als er sie kennenlernte, bekam sein bis dahin fast aufgegebenes Leben wieder einen Sinn. Sie, das war Altrea, ebenfalls eine Mammalianer, wie man seine Spezies innerhalb des Sternenreichs von Bahrein nannte.

    Bis auf die Anordnung einiger weniger innerer Organe war ihr Aussehen menschenähnlich. Sie war der Kapitän des Raumschiffes, auf dem er sich jetzt befand.

    Er arbeitete genau wie Altrea, seine jetzige Freundin, für die Handelsvereinigung Kopah. In deren Auftrag und mit Unterstützung der Händler-Allianz waren sie auf dem Weg zu seinem Heimatplaneten.

    Er hatte Altrea bereits viel von ihm vorgeschwärmt. Die Erinnerungen waren immer noch frisch und das Verlangen, die Sehnsucht nach seinem zu Hause, war niemals erloschen, im Gegenteil: Sie war immer größer geworden.

    Aus reinem Zufall war der Kopah eine Sternenkarte mit einigen Randbezirken in die Hände gefallen und er, Syeel, hatte ebenfalls mehr durch Zufall diese Karte in seinem Multicom auf den Holoscreen angezeigt bekommen.

    Aus Spaß hatte er alle Daten seines Heimatplaneten in den Hightech-Computer eingegeben und war mehr als erstaunt, als dieser nicht nur einen Planeten lieferte, sondern ebenfalls eine genaue Route dort hin.

    Schnell stellte er fest, dass es sich nur um seinen Planeten handeln konnte.

    Die Sternenallianz hatte anscheinend schon vor Äonen diesen Teil des Sternhaufens befahren und katalogisiert.

    „Mein Terry, endlich aufgewacht?"

    Altrea meldete sich aus der Zentrale. Sie sprach ihn, wenn sie allein waren, immer mit seinem Kosenamen an, einem kleinen, Babybär ähnlichen Tier auf ihrem Heimatplaneten Traster.

    „Guten Morgen Altrea. Was machst du so früh in der Zentrale?"

    „Wir hatten in der Nacht einen Intern-Alarm. Ich weiß auch nicht, aber irgendetwas scheint mit unserem Baby nicht in Ordnung zu sein."

    Sie nannte das Raumschiff ZERBRASS immer „Baby". Syeel war auf einmal hellwach.

    „Was meinst du mit ‚nicht in Ordnung’?"

    „Kann ich auch nicht sagen. Das Diagnoseprogramm läuft noch oder hat sich aufgehängt."

    Ich bin gleich in der Zentrale. Lass mich nur noch kurz duschen."

    Mit einem Sprung stand Syeel neben dem Bett und schüttelte sich kurz.

    Die ZERBRASS besaß eine Besatzung von fünfzig einigermaßen gut ausgebildeten Männern und Frauen der Händler-Allianz.

    Bis auf die vier Tegaren waren alle mehr oder weniger ebenfalls menschenähnlich.

    Nur waren es keine Speziallisten für Raumschifftechnik, genauso wenig wie er.

    Als Syeel in der Zentrale ankam, saßen neben seiner Freundin Altrea noch zwei weitere Traster.

    Sie nickte ihm lediglich zu, ohne ihn wie gewohnt zur morgendlichen Begrüßung in den Arm zu nehmen. Auf dem Bildschirm der Kontrolleinheit zur Schiffsintern-Überwachung liefen Zahlenreihen über Zahlenreihen.

    Das geht schon die ganze Nacht so. „Wie sieht unser Kurs aus. Haben wir Abweichungen zu verzeichnen?

    „Subator, irgendwelche Abweichungen?"

    Altrea schaute zu dem Traster hinüber.

    „Nein, Kapitän. Wir werden in genau fünfzehn Zeiteinheiten das Zielgebiet erreicht haben."

    „Vielleicht ist ja die Kontrolleinheit defekt!" Syeel schien nicht wirklich besorgt zu sein.

    Er legte von hinten seine Arme um Altreas Schulter und zog sie zu sich heran. Er wusste natürlich, dass sie Hemmungen hatte im Beisein von anderen Humanoiden Zärtlichkeiten auszutauschen.

    Das war ihm aber in dieser Minute vollkommen egal. Außerdem reizte es ihn gerade deswegen so.

    Syeel drückte sie fest an sich und ihre ablehnende Haltung schmolz dahin, als er sie hingebungsvoll küsste. Etwas irritiert schaute sie ihn danach an.

    Sie kannten sich jetzt etwas mehr als ein Viertel Trasterjahr. Er hielt sie immer noch im Arm.

    „Ist etwas? Du scheinst mir heute Morgen irgendwie anders zu sein."

    Syeel fing an zu lächeln. „Nein, ich fühle mich wie immer. Vielleicht etwas beschwingter, aber sonst normal."

    Als er ihr wieder einen Kuss geben wollte, entzog sie sich seinem Zugriff.

    „Dein Planet wird gleich auf dem Zentralbildschirm auftauchen."

    Syeel hatte noch seine Hand an der Hüfte von Altrea liegen, als das Raumschiff aus der Überlichtphase trat.

    Und plötzlich schien in dem Handelsraumer die Hölle los zu sein. Auf dem Zentralbildschirm waren für kurze Zeit lange Feuerstreifen zu sehen, die mit rasender Geschwindigkeit auf das Schiff zustürzten.

    Im gleichen Moment war ein hartes, berstendes Geräusch zu vernehmen, und die Feuerstreifen waren in den mächtigen Körper des Raumers eingedrungen. Ein schrilles Sirenengeheul tönte nervenaufpeitschend durch das ganze Schiff, rote Gefahrendisplays zuckten auf, in allen Räumen des Schiffs schaltete die Raumbeleuchtung auf rotes Gefahrenlicht um. Höchste Gefahrenstufe!

    Auf der ungeheuer widerstandsfähigen Stahlfläche der Schiffswand zeigten sich reifengroße Blasen, im Bruchteil einer Sekunde wuchsen sie zu dicken Bällen an und platzen auf.

    Und dann begann die Panzerwand zu zerbröckeln, immer tiefer werdende Löcher wurden sichtbar.

    Syeel und Altrea fielen zu Boden. Die Steuerbordfläche begann zu zerbrechen.

    Vollkommen überrascht und starr vor Schrecken lag Syeel auf dem Fußboden. Wie gebannt irrten seine Augen von einem Schreckensbild zum anderen, irrten hin und her in ungläubigem Staunen.

    Doch plötzlich stieß er einen Schrei aus.

    In der Zentrale ertönte ein grollender Donner, eine riesige Feuersäule stieg auf, brach sich Bahn durch den gesamten Schiffskörper und drang, begleitet von zerfetzendem Metall und davonfliegenden Maschinenteilen, aus dem Oberschiff des Transporters ins Freie, in den leeren Weltraum.

    Gähnende Öffnungen klafften in den Schiffswänden, ungehindert konnte die Weltraumkälte in das Schiffsinnere eindringen.

    Doch die meisten Besatzungsmitglieder spürten nichts mehr davon, denn auch in den anderen Teilen des Raumschiffs hatten ähnliche verheerende Explosionen stattgefunden.

    Von den beiden Trastern der Kommandobesatzung war kein Stäubchen mehr zu entdecken, die Explosion schien sie buchstäblich zerrieben zu haben.

    Syeel schwang sich über Altrea, die ohnmächtig neben ihm lag und sprang mit letzter Kraft durch das sich jetzt endlich schließende Zentralschott.

    Der Sog der entweichenden Atmosphäre stoppte, als das Schott vollständig geschlossen war.

    „Irgendetwas hatte das Schiff getroffen."

    Syeels Gedanken jagten durch seinen Kopf. Er musste schnellstens aus dem Schiffswrack, denn mehr war es nicht mehr.

    Die beiden Beiboote standen in Hangar IX. Das musste von dort in zwei Minuten zu schaffen sein.

    Er schulterte Altrea und rannte den Gang entlang zur Notschleuse. Der Gravolift war ausgefallen.

    Er musste zwei Decks tiefer und das ging jetzt nur über den Not-Steg. Altrea kam zu sich.

    „Was ist mit dem Baby?"

    Syeel zog sie durch das Notschott. „Die Brücke ist zerstört. Wie es sonst aussieht, weiß ich nicht. Ich weiß nur eines, wir müssen hier raus. Die einzige Möglichkeit sind die Beiboote. Also komm!"

    Sie blickte wild um sich, konnte aber außer Rauch nichts erkennen.

    „Ist es wirklich so schlimm?"

    „Ich glaube schon. Los hier herunter", Syeel deutete auf die Notstufen.

    Er ließ Altrea den Vortritt. Nach zwei Minuten waren sie im unteren Bereich angekommen. Auch hier hatten die zuschlagenden Zwischenschotts das Entweichen wertvoller Sauerstoffatmosphäre verhindert.

    Nach einem kurzen Sprint über zehn Meter erreichten sie Hangar IX. Beide Beiboote standen noch in ihren Halterrungen.

    Anscheinend hatte es kein weiteres Besatzungsmitglied bis hierhergeschafft. Die Boote hatten einen Durchmesser von 50 Meter und waren scheibenförmig.

    Sie waren mit zwei Decks versehen und konnten bis zu dreißig Mann befördern.

    Sämtliche in der Händler-Allianz aktiv fliegende Raumschiffe besaßen Beiboote, die ebenfalls über einen Überlichtantrieb verfügten.

    Dieser Grundsatz hatte schon mehr als tausend Mal nicht nur Leben gerettet, sondern ebenfalls der Besatzung die Möglichkeit gegeben, wieder zurück in die Zivilisation zu gelangen, anstatt ein menschenunwürdiges Leben auf irgendeinem unbesiedelten Planeten zu fristen.

    Die Notsprengung an der präparierten Außenwandung des Raumers gab ihnen genügend Zeit, um den Notstart durch den Autopiloten ausführen zu lassen.

    Wie eine Kanonenkugel beschleunigte das 50 Meter Schiff aus dem Wrack des Handelsraumers hinaus.

    Altrea hatte die Aufzeichnungsgeräte aktiviert und war dabei, sich die Sicherungskopie des Hauptspeichers der ZERBRASS anzuschauen.

    Deutlich war ein flammendes Ungeheuer zu erkennen, das die ZERBRASS direkt nach dem Ausgang aus Überlicht erfasst hatte.

    Es musste ein Meteorit oder etwas Ähnliches gewesen sein. Genaues war nicht zu erkennen. Die Messungen gaben jedoch einen sehr hohen Metallgehalt des Objektes an.

    „Schau dir diesen Anblick an."

    Syeel sah auf den Zentralbildschirm des Beibootes. Eine blau strahlende Kugel wurde sichtbar, der Syeels Heimatplanet.

    „Etwas schöneres gibt es im ganzen Universum nicht!"

    „Angeber. Aus dieser Entfernung sieht Traster fast genauso aus."

    Altrea blickte wieder auf die Bildfläche des Aufzeichnungsgeräts. Syeel hatte noch rechtzeitig den Schutzschirm aktiviert.

    Das Boot wurde nur kurz etwas durchgeschüttelt, als die ZERBRASS durch gewaltige Explosionen in mehre Stücke zerrissen wurde.

    Ein größeres Stück wurde in den Raum hinauskatapultiert, die anderen, kleineren Stücke, rasten auf die Planetenatmosphäre zu. Sie begannen sofort aufzuglühen.

    Von der Planetenoberfläche sahen sie wie Kometenschweife aus, die den Himmel kurz, aber heftig in leuchtende Helligkeit tauchten, bevor sie in der Atmosphäre verglühten.

    „Sind die wichtigsten Dateien überspielt worden?"

    Syeel fragte nicht umsonst. Sie waren unter anderem mit der Absicht aufgebrochen, ältere Allianztechnik auf seinem Heimatplaneten zu vermarkten.

    Die genauen Unterlagen waren im Hauptcomputer der ZERBRASS gespeichert gewesen. Diesen gab es nun nicht mehr.

    „Habe ich gerade geprüft. Die Daten sind noch im letzten Moment überspielt worden."

    Altrea schaltete das Gerät aus und setzte sich neben Syeel in den zweiten Pilotensessel.

    „Mit dem Überlichtantrieb dieses Beibootes kommen wir aber nicht mehr ganz zurück in Allianz Raumgebiet. Ich habe letzte Nacht die Entfernung überprüft. Der Antrieb schafft bis zu 1500 Lichtjahre. Wir sind hier aber in einen Nebenarm der Galaxie gelangt, der etwa 2000 Lichtjahre von der Händler-Allianz entfernt ist."

    Syeel sah sie fragend an und nickte. Altrea wusste mittlerweile diese Geste zu deuten.

    „Die fehlenden 500 Lichtjahre werden unser Problem werden."

    Syeel steuerte das Schiff manuell. Er hatte in sehr kurzer Zeit gelernt, kleinere Schiffe und Beiboote zu steuern. Es hatte ihm von Anfang an Spaß bereitet und so wurde das Lernen, natürlich mit Unterstützung von Lernprogrammen, zu einem wahren vergnügen für ihn.

    Es konnte sich rühmen, dass es in der ganzen Händler-Allianz vielleicht gerade Mal zwei weitere Personen gab, die ein Raumschiff manuell so perfekt steuern konnten, wie er.

    Er leitete den Sinkflug ein. Die Schirme wurden nur minimal von der stärker werdenden Reibungshitze belastet, da er eine Parabel-Kurve einschlug.

    Syeel genoss sichtlich den Flug über seinen alten Heimatplanenten. Auch Altrea schien jetzt verträumt auf die großen Wasserflächen und die etwas grünlich wirkenden Landmassen, die unter ihnen vorbeihuschten, hinauszuschauen.

    „Das ist also deine Welt. Von hier bist du auf so merkwürdige Art und Weise verschwunden. Sieht gar nicht mal schlecht aus. Für meinen Geschmack nur etwas zu viel Wasser."

    Ihre Hände wanderten über die Instrumentenkonsole.

    „Der Scanner scheint keinerlei Besonderheiten anzumessen. Und du bist dir sicher, Syeel, dass du von diesem Planeten verschwunden bist?"

    Syeel deutete auf eine zusammenhängende Landmasse: „Das ist Südsrey mit dem riesigen Gebirgszug hier, den Zlaken. Natürlich ist das meine Heimatwelt."

    „Es gibt aber keinerlei Anzeichen einer Technologie, die eine Transferschleife zu anderen Welten herstellen könnte. Und nur damit hättest du den Übergang machen können. So einfach lässt sich eine Raumkrümmung nicht hervorrufen und schon gar nicht mit vorzeitlicher Technik. Und die scheint hier gang und gäbe zu sein, wenn ich dem Scanner und den verschiedenen Funkwellen, die das Boot empfängt, Glauben schenken kann."

    „Deswegen sind wir unter anderem auch hier. Wir wollen Technologie verkaufen, vergiss es nicht.", erwiderte Syeel.

    Altrea blickte ihn an und zeigte mit dem Finger auf den Schirm: „Und von wo bist du denn nun genau gekommen."

    „Aus einem Föderalstaat mit der Bezeichnung Darland. Mein Geburtsort hieß Ferkental. Wir werden in etwa zehn Zeiteinheiten dort sein."

    „Gibt es dort viel Industrie, in deinem Geburtsort. Können wir dort ins Geschäft kommen?"

    Syeel lächelte. „Nein, nicht direkt. Aber ganz in der Nähe ist eine größere Stadt. Dort können wir mit der Suche nach Abnehmern beginnen. Wichtig ist lediglich, dass niemand erfährt, woher das Know-how wirklich stammt. Das würde eine allgemeine Panik auslösen und wer weiß noch was. Besser, wir gehen sehr vorsichtig vor."

    Syeel konnte seinen Blick nicht von der Frontbildfläche nehmen.

    Das Schiff war jetzt auf etwa eintausend Meter gesunken und überflog die Landmasse von Südsrey.

    Der zweite Kontinent kam in Sicht. Auch Altrea schien sehr beschäftigt zu sein. Ihre Fingerkuppen bewegten sich wie unter Zwang über die Flüssigkristalle des Holodisplays auf dem erweiterten Steuerpult des Copiloten.

    Als endlich Darland in Sicht kam, schaute Syeel zu ihr und bemerkte ihre angestrengte Haltung. Sie saß direkt neben ihm und war in ihre Tätigkeit vertieft.

    „Gibt es etwas Besonderes, weshalb du so konzentriert auf dem Display herumtippst?"

    „Einen Moment noch. Ich habe es gleich."

    Jetzt wurde auch Syeel aufmerksam. Er beugte sich zu ihr hin. Sie hantierte an der Steuerung des Frequenzen Scanners herum.

    „Knapp daneben ist auch vorbei. Jetzt ist wieder alles wie es vorher war."

    Sie schaute auf und blickte direkt in Syeels Augen. Er lächelte.

    „Schau nicht so schlau. Ich dachte eben noch, dass ich eine Koba-Standard-Frequenz gescannt hätte. Aber das ist ja unmöglich. Kommunikationen mit einem Koba-Modulator ist auf diesem hinterwäldlerischen Planeten wohl noch Zukunftsmusik, oder?"

    Syeel schaute immer noch in ihre hübschen, dunkelblauen Augen, die von einem natürlichen Lidschatten in Bronze umrahmt wurden.

    „Einfache lichtschnelle Telekommunikation ist auf meinem Heimatplaneten noch unbekannt. Außerdem, wo sollten gerade Allianz-Standardfrequenzen hier im Randbezirk des Sternhaufens herkommen? Ich glaube, da hast du dich vertan."

    Sie streckte ihm schnippisch die Zunge heraus und bevor er darauf reagieren konnte hatte sie den Sitz verlassen und war auf dem Weg in die kleine Kombüse.

    „Ich habe Hunger", hörte er sie noch sagen, bevor das Cockpitschott wieder zuschlug.

    Syeel konzentrierte sich wieder auf die Bildfläche. Das Beiboot war natürlich getarnt. Es konnte weder von einem Radar noch sonst irgendwelchen Scannern erfasst werden. Ein Manko gab es jedoch. Der Sichtschutz funktionierte nicht richtig.

    Aber in eintausend Metern Höhe würde es sowieso von unten nur als großes Flugzeug wahrgenommen werden, wenn überhaupt.

    Er hatte die teilautomatische Selbstkontrolle eingeschaltet, die dafür sorgte, dass es zu keiner Kollision mit einem anderen Fahrzeug kommen konnte.

    Natürlich erwartete er in dieser niedrigen Flughöhe kein Linienflugzeug.

    Aber Privatmaschinen konnten in dieser Höhe schon noch verkehren.

    Als die Stadt Ferkental näherkam, flog Syeel per Handsteuerung eine große Kurve, um nicht in den hier doch relativ dichten Luftverkehr zu gelangen.

    Sein Ziel war das nahe Mgush Gebirge. Hier gab es noch große Waldstücke und unberührte Natur.

    Das Schiff wurde langsamer.

    Syeel schien etwas zu suchen. Seine Hände strichen über die Steuerungsmatrix und die gewaltige Energie erzeugenden Maschinen unterhalb seines jetzigen Aufenthaltsortes fuhren mit einem lauten Getöse hoch.

    Der Schutzschirm, welcher sich mit einem lauten überschallartigen Knall um das 50 Meter Boot legte, ließ einige Fenster in den Wohngebäuden weit unter dem Raumschiff erzittern.

    In der vorderen Schiffsfront schoben sich Laserstrahlwerfer aus den dafür vorgesehenen Öffnungen und ein farbiges Holoscreen signalisierte, dass eine ganze Breitseitenbatterie feuerbereit war.

    Syeel hatte das Schiff kampfbereit gemacht. Altrea erschien kauend im Schott.

    „Habe ich da richtig gehört, die Energieumformer laufen auf Hochtouren. Werden wir angegriffen?"

    Sie schwang sich in den Copiloten Sessel und steckte sich noch schnell das trockene Stück Bratenfleisch in den Mund, welches sie in der Hand gehalten hatte.

    Die Menschen des Planeten Traster mochten besonders trockenes Fleisch und es musste abgekühlt sein.

    Verwirrt schaute sie auf die Instrumente.

    „Ich kann überhaupt keine Gefahrensituation erkennen. Syeel, was ist in dich gefahren?"

    Syeel zeigte auf die jetzt im Zentralschirm erkennbare Bodenfläche. Hier standen nur wenige Bäume.

    „Hier war es, hier ist es gewesen. Mit Sicherheit!"

    „Was ist hier gewesen. Wieso sprichst du auf einmal in Rätseln?"

    Syeel schien von Minute zu Minute aufgeregter zu werden. „Das Tor zu den Sternen oder wie auch immer du es nennen willst."

    Intermezzo: Geheimbund Kopah

    Der Kampf hatte begonnen. Innerhalb der Wissenschaftskaste gab es den Geheimbund Kopah.

    Hier hatten sich eine Handvoll Klasskl zusammengefunden, die allesamt mehr als unzufrieden mit König Haastak II waren.

    Mehr aus Zufall waren sie bei Labor-Experimenten auf eine Strahlenart gestoßen, welche bei intelligentem Leben künstlich eine REM-Phase erzeugen konnte, und zwar in Sekundenschnelle.

    Der Thalamus, die Gehirnschaltzentrale, reagierte auf diese Strahlenart besonders intensiv, und schloss Programm für Programm die Signale von Augen und Ohren, Nase, Zunge und Haut.

    Gleichzeitig wurde das limbische System des Gehirns angeregt und mit künstlichen Erlebnissen aufgeladen.

    Die Schlafenden befanden sich unvermittelt in einer VR-Welt.

    Diese Entdeckung sollte der Kopah helfen, nicht nur das bestehende Herrschaftssystem zu stürzen, sondern ebenfalls innerhalb des Sternenreichs von Bahrein die Vormachtstellung der Spezies der Klasskl auszubauen.

    Der führende Wissenschaftler Karriehm war die treibende Kraft innerhalb des Geheimbunds Kopah.

    Er hatte mittlerweile die Herrschaft an sich gerissen und einen regelrechten autokratischen Führungsstil etabliert. Er besaß die uneingeschränkte Machtfülle und verpflichtete seine Untergebenen zu absolutem Gehorsam.

    Mittlerweile waren bereits neben dem Planeten KLERK, welcher der Sitz des Herrschers von ARCMON war, fünf weitere Planeten mit sogenannten Schläfer-Zentren versehen worden.

    Die von ihnen ausgehenden VR-Strahlen beeinflussten bereits viele Millionen von Lebewesen.

    Darunter befanden sich die menschenähnlichen Mammalianer, wie auch die Spezies der Repbs, eine Mischung zwischen Schlange und Reptil.

    Als die Alarmmeldung des Schläfer-Zentrums auf dem Planeten Soleit im Sonnensystem SOSEMT eintraf, befand sich Karriehm auf einem Inspektionsflug nur Unweit davon entfernt.

    Er unterbrach sein ursprüngliches Vorhaben, ein neues Schläfer-Zentrum auf einem der zum Sternhaufen ERC gehörenden Planeten zu errichten, welcher sich in relativer Nähe des Planeten RACCKT, dem Regierungssitz des Sternenreichs der Repbs befand, um schnellstmöglich nach dem Rechten zu sehen.

    Gerade die Spezies der Mammalianer hatte bisher besonders gut auf die Bestrahlung reagiert.

    Er konnte sich nicht wirklich vorstellen, was auf Soleit geschehen war, dass einem Notruf rechtfertigen würde.

    Nur kurz dachte er an das bisweilen sehr aggressive Verhalten der reptilienartigen Repbs.

    Hatten sie etwa Soleit heimgesucht? König Haastak II hatte befohlen, die Raumflotte auszubauen und insbesondere auch eine Weltraumpatrouille zu etablieren. War man diesbezüglich etwa auf die Machenschaften der Kopah aufmerksam geworden?

    Er würde es in weniger als zwölf Zeiteinheiten wissen.

    Sein Körper kämpfte gegen den hohen Blutverlust, während er sich zu konzentrieren versuchte.

    Er verfluchte diesen Primatenabkömmling Syeel, dem er diese Niederlage zu verdanken hatte.

    Es war mehr als nur eine bloße Schmähung. Usurpator Mreckk’saah Mahl fühlte sich in seiner Ehre verletzt und gedemütigt.

    Er versuchte unter aufkommender Verzweiflung einen Kurs zu programmieren, der ihn nach MALAKUR brachte.

    Ob ihm das gelungen war, konnte er nicht mit Bestimmtheit sagen. Schlussendlich fiel

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