Die weniger bekannten Kreuzwege der Octavie de Lasalle von Louisenthal in den Kirchen von Konfeld und Kastel

Von Arthur Fontaine

Einige der Kreuzwegzyklen, die von der Malerin Octavie de Lasalle von Louisenthal (1811-1890) auf Schloss Dagstuhl bei Wadern geschaffen worden sind, haben sich bis heute erhalten.
Neben den beiden bekanntesten aus der Pfarrkirche St. Michaele in Wadern-Lockweiler (heute in einem Nebenraum der Schlosskapelle in Dagstuhl) und der Pfarrkirche St. Klemens in Osburg blieben zwei weitere überkommene Passionswege, in St. Johannes der Täufer in Weiskirchen-Konfeld und St. Wilfridus in Nonnweiler-Kastel, bisher weniger beachtet.
Die vorliegende Arbeit stellt diese in eine neues Licht, indem bisher nicht diesen Werken Werken Octavies de Lasalle zugeordnete Quellenmaterialien für eine Neubewertung der Bildnisse in den beiden Pfarrkirchen ausgewertet werden.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Books on Demand
• Erscheinungsdatum: 7. Apr. 2021
• ISBN: 9783753469324

Arthur Fontaine

Stud. Dir. a. D. Autor zahlreicher Fach- und Sachbücher

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66.

1 Der Kreuzweg in Konfeld

1.1 Seine Entstehung

Der vom Ende des 18. Jahrhunderts stammende Bau der Konfelder Pfarrkirche brannte in der Nacht vom 27. auf den 28. April 1852 zusammen mit zahlreichen Häusern der Umgebung vollständig ab. Zwischen 1854 und 1857 wurde eine neue – die heutige – Pfarrkirche errichtet.⁷

Wohl als Beitrag zur Neuausstattung der Kirche beauftragte die Lehrerin Barbara Louis (1819-1888) aus Weiskirchen am 21. Juni 1880 die Malerin Octavie de Lasalle, einen neuen Kreuzweg für die Konfelder Kirche ganz auf ihre Kosten zu malen. Barbara Louis stammte aus einer begüterten Müllerfamilie in Weiskirchen. Octavie hat die Stationen bereits Ende 1881 oder Anfang 1882 übergeben.⁸ Barbara Louis und die Künstlerin hatten sich offenbar im März und April 1880 in Gesprächen über die Gestaltung des Stationsweges ausgetauscht.⁹

1.2 Sein Erscheinungsbild

Die Stationsbilder sind in Ölfarbe auf Leinwand gemalt und haben die Maße von etwa 85 cm Breite und 120 cm Höhe. Sie sind an den Längswänden des Kirchenschiffs angebracht. Die profilierten Rahmen sind überwiegend die ursprünglichen. Wer sie angefertigt hat, ist nicht mehr bekannt. Ihre Ausführung ist für die Zeit ihrer Entstehung, als die Rahmung in solchen Fällen aufwändig gestaltet und reich verziert war, eher schlicht.

Abb. 2: Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Weiskirchen -Konfeld

Der Kreuzweg befand sich bis in um 1960 in der Pfarrkirche. Er wurde dann im Zug gravierender Umgestaltung des Kircheninneren entfernt. Uber die Gründe hierfür und die Umstände für seine spätere Wiederverwendung wird im Folgenden