Die Pfarrkirche von Osterwohle - Ein altmärkisches Kleinod von Weltrang: Eine Handreichung für Besucher und Interessierte

Von Steffen Kiesner-Barth

Hinter den Mauern der unscheinbaren altmärkischen Dorfkirche von Osterwohle verbirgt sich ein weltweit einzigartiger kunsthistorischer Schatz, der zahlreiche Besucher immer wieder ins Staunen versetzt. Die Patronatsherrin des Gutes Osterwohle, Oleke von Saldern, ließ über mehrere Jahre den gesamten Innenraum der bis dahin schmucklosen Feldsteinkirche im eigenwilligen Kunststil des Manierismus umbauen. 1621 fand dieser seinen Abschluss. Hunderte filigran geschnitzte Holzfiguren, Engel und kunstvolle Ornamente füllen den gesamten Innenraum aus, welcher weitgehend im Original erhalten ist. Im Zentrum dieser besonderen nachreformatorischen Interpretation steht der Lettner und das Taufgehege. Die Publikation beschreibt dieses einzigartige altmärkische Kleinod mit allen wesentlichen Teilelementen der manieristischen Innenausstattung. Die bildreiche durchgängig farbige Handreichung hilft sowohl Besuchern, sowie Interessierten der Kirche, die sich intensiver über dieses einmalige kirchliche Kunstwerk informieren wollen.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Books on Demand
• Erscheinungsdatum: 31. März 2020
• ISBN: 9783751938976

Steffen Kiesner-Barth

Steffen Kiesner-Barth (Jg. 1967) ordinierter Gemeindepädagoge mit pfarramtlichen Auftrag der Ev. Kirche Mitteldeutschlands, sowie Diplom-Sozialpädagoge (FH), lebt und arbeitet mit Kindern, Jugendlichen und Familien in und um Osterwohle. Desweiteren ist er für einige kanuhistorische Publikationen zu verschiedenen Faltbootpionieren bekannt.

Buchvorschau

aus dem Gästebuch:

Mai 2018

„Das überreiche Schnitzwerk

sucht weltweit seinesgleichen."

Fotos:

Cover Vorder- und Rückseite: Fotoarchiv Steffen Kiesner-Barth

Abb.1: Zeichnung Kirche Osterwohle,

Deckblatt einer Fotomappe.

Mit freundlicher Erlaubnis von Karin Haas, Osterwohle.

Danksagung

Diese Handreichnung für Besucher und Interessierte der Pfarrkirche von Osterwohle wäre ohne die Unterstützung einiger Freunde, Kollegen und Bekannten des Autors nicht entstanden.

Ein besonderer Dank an dieser Stelle gilt Ulrich Völker (Korrektorat), Jörg Wrobel (Daten zur Restauration und Führung), Fabian Kiesner (Fotos), Karin Haas (Bereitstellung Zeichnung Kirche Osterwohle), Dr. Ulrike Binding, Heidi Knörich (Grundriss, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachen-Anhalt).

Editorial

Der Untertitel dieser Publikation mag überraschen und zugleich anspruchsvoll sein. Zahlreiche Besucher der Dorfkirche von Osterwohle sind im ersten Augenblick – wenn sie den Innenraum betreten haben – überwältigt und nicht wenige tief beeindruckt, angesichts der ausschweifenden Fülle filigraner Holzfiguren, kunstvoller Ornamente und unzähliger Dekors. Erst auf den zweiten Blick erschließt sich dem Laien die besondere und einzigartige Innenausgestaltung im eigenwilligen Kunststil des Manierismus.

Zu verdanken haben wir dieses bedeutsame altmärkische Kleinod der Stifterin aus den nahe gelegenen Gut Osterwohle, Oleke von der Schulenburg, geb. von Saldern. 1621, ein Jahr vor ihrem Tod, wurden die sich über mehrere Jahre hinziehenden Arbeiten im Innenraum abgeschlossen. Es ist ein Wunder, dass dieses einmalige Bauwerk fast vier Jahrhunderte, zahlreiche Kriege, soziale Umbrüche und zuletzt vierzig Jahre sozialistische Diktatur weit gehend unbeschadet überstanden hat. Von über 350 Figuren mussten nur zwei neu angefertigt werden. Diese kleine Publikation möchte den interessierten Laien das außergewöhnliche Inventar in Wort und Bild näher bringen und ein Verständnis dafür wecken, dass die unter besonderem Denkmalschutz stehende Kirche in erster Linie ein sakrales Gotteshaus der örtlichen Evangelischen Kirchengemeinde Osterwohle ist.

Steffen Kiesner-Barth im März 2020

Inhaltsverzeichnis

Lokale historische Einordung

Bedeutung von Weltrang – ein Erklärungsversuch

Kurzer Exkurs zum Manierismus

Außenbau der Kirche

Oleke von Saldern, Stifterin der Innenraumausstattung

Die Innenraumgestaltung der Kirche

Grundriss der Kirche

Der Lettner

Taufgehege und Taufengel

Die Kanzel

Gemeindegestühl mit Engelgalerie

Die herrschaftliche Patronatsloge

Das Eingangsportal an der Nordseite