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Die besten Reiterfreunde
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eBook123 Seiten1 Stunde

Die besten Reiterfreunde

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Über dieses E-Book

Astrids Pony Svala ist trächtig und als Svalas frühere Besitzerin fühlt sich Petra natürlich verantwortlich, obwohl sie mit ihrem Riegel auch alle Hände voll zu tun hat. Aber zum Glück ist auf die Freunde aus der Reitschule Verlass, und gemeinsam sorgen alle dafür, dass Svala ausgiebig umsorgt wird, während der große Tag immer näher rückt...Tulla (Torbjörg) Hagström wurde 1951 in Schweden geboren. Seit den 70'er Jahren ist sie als Schriftstellerin aktiv und hat u.a. viele Kinder- und Jugendbücher verfasst, darunter die Geschichten um das Mädchen Petra und ihre Freunde vom Reiterhof. Allerdings entstanden auch autobiografische Werke zum Thema Pferde - so schrieb sie z.B. einen Roman, in dem sie sich an ihr erstes Pony erinnert.-
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum20. Feb. 2018
ISBN9788711786826
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    Buchvorschau

    Die besten Reiterfreunde - Torbjörg Hagström

    www.egmont.com

    Schreck in der Abendstunde

    Die Hufe des Jungpferdes klapperten in taktfestem Schritt auf der Straße. Der Himmel war bedeckt, im Grau der Abenddämmerung sah man die Straße nur ein paar Meter weit. Plötzlich tauchten die Lichter eines Wagens auf und näherten sich rasch. Macht nichts, dachte Petra; Riegel ist an Autos gewöhnt.

    Der Wagen kam näher, doch der Fahrer blendete noch immer nicht ab. Das Scheinwerferlicht schien Petra direkt in die Augen. Alles um sie her wurde plötzlich kohlschwarz. Erschrocken überlegte sie, ob sie der Fahrer nicht gesehen hatte. Mit den Stiefellampen, die nach vorn weiß und nach hinten rot leuchteten, sollte sie eigentlich gut zu erkennen sein, doch sicherheitshalber lenkte sie Riegel weiter an den Straßenrand hinaus.

    Der Wagen brauste vorbei. Plötzlich gab der Boden nach, und Riegels Hufe rutschten im Kies aus. Das Pferd verlor das Gleichgewicht und blieb schließlich unglücklich auf der Hinterhand im Straßengraben sitzen.

    Einen Augenblick lang rührte sich der braune Wallach nicht. Dann rappelte er sich auf und stand endlich wieder auf allen vier Beinen.

    „Ganz ruhig, mein Junge, ganz ruhig!" murmelte Petra beschwichtigend und streichelte den Hals ihres Pferdes.

    Vor Empörung und Schrecken weinte sie fast. War es denn zuviel verlangt, wegen eines Pferdes abzublenden? Natürlich war Riegel genauso vom Scheinwerferlicht geblendet gewesen wie sie selbst und hatte den Rand des Straßengrabens nicht gesehen. Wenn er sich nun verletzt hatte? Vergangene Woche war der Hufschmied auf dem Hof gewesen, und Petra hatte Riegel mit Winterhufeisen mit je vier Stollen beschlagen lassen. Stumpfe Stollen zwar, aber nicht ganz ungefährlich! Sie konnten einem Pferdebein ernste Rißwunden zufügen, wenn es das Pech wollte …

    „Jetzt verschwinden wir aber schleunigst von hier, Riegel!"

    Petra drückte entschlossen mit den Fersen zu und gab ihrem Pferd freie Zügel. Kraftvoll arbeitete sich Riegel weiter aus dem Graben zur Straße hinauf. Jetzt erst merkte Petra, daß etwas um ihr Fußgelenk baumelte.

    „Wenn bloß endlich jemand eine Lampe erfinden würde, die ein bißchen besser hält!" sagte sie zu sich.

    Das Glas war zersprungen, doch die Lampe leuchtete noch. Petra rückte sie zurecht, Riegel stand still da. Geduldiges Warten war zwar nicht gerade seine Stärke, aber er hatte gelernt, daß man ab und zu für das erwartete gute Benehmen mit einem Leckerbissen belohnt wurde.

    „Jetzt gehen wir weiter!"

    Petra ritt im Schrittempo vorwärts. Nein, Riegel lahmte nicht. Sie trieb ihn zum Trab an, ließ die Zügel hängen, setzte sich fester in den Sattel und achtete genau auf die Bewegungen ihres Pferdes. Zum Glück ging Riegel auch im Trab unverändert sauber und gleichmäßig. Petra klopfte ihrem Pferd zärtlich den Hals.


    Astrid stellte den Kassettenrecorder ab und stützte den Kopf in die Hände. Sie war müde, und morgen hatten sie wieder eine Prüfung. Wenn nur endlich die Weihnachtsferien kämen! Sie hätte mehr lernen müssen, doch sie konnte sich einfach nicht konzentrieren. Sie hatte es satt, ihre Hausaufgaben mit Hilfe des Kassettenrecorders zu machen; auf die Buchkassetten zu warten, die oft erst kamen, wenn schon das halbe Schuljahr vorüber war; bei Kälte und Regen zu reiten …, einfach alles hatte sie satt!

    Gerade jetzt war sie allein im Reihenhaus ihrer Eltern. Ihr Vater hatte etwas zu erledigen, die Mutter fuhr Astrids jüngere Schwester Lena zur Reitschule. Heute abend wollte Lena mit Svala reiten.

    Svala … Astrid lächelte, als sie an ihr schwarzes New-Forest-Pony dachte. Nur schade, daß die Schule so viel Zeit verschlang! Nun war es schon zwei Wochen her, seit sie zuletzt im Sattel gesessen hatte, und bald würde Lena wohl ganz das Reiten auf Svala übernehmen müssen, da sie kleiner und leichter war als ihre Schwester. Astrid wollte ihr Pony vor dem Abfohlen nicht überanstrengen; sie hatte jetzt schon aufgehört, mit Svala zu springen und zu galoppieren. Wieder lächelte sie. Ein eigenes Fohlen – von Svala, mit einem Vollblutaraber als Vater!

    Wenn aber nun bei der Geburt etwas schiefging? Svala war schließlich ein Pony und der Hengst war ein großes Pferd. Wenn das Fohlen bei der Geburt zu groß war? Natürlich war eine Kreuzung zwischen einem Pony und einem Vollblüter nichts Ungewöhnliches; also würde es wohl auch bei ihnen gutgehen. Aber dies war Svalas erstes Fohlen, und im Frühjahr wurde sie schon elf Jahre alt. Natürlich war sie nicht alt, dachte Astrid, sie war in den besten Jahren. Trotzdem … Sie machte sich Sorgen.

    Astrid stand auf, ging die Treppe hinunter, hob den Telefonhörer ab und wählte die Nummer des Granberghofes.

    Frau Granberg meldete sich. „Nein, Petra ist in der Reitschule, sagte sie. „Du kannst ja versuchen, dort anzurufen.

    „Ja, danke", erwiderte Astrid und legte auf. Doch sie rief nicht in der Reitschule an. Was nützte es, Petra drei Monate im voraus zu fragen, ob Svala ihrer Meinung nach das Abfohlen gut überstehen würde? Petra konnte es auch nicht wissen. Sie konnte nur auf die Geburt warten und hoffen, genau wie Astrid selbst.

    Astrid ging wieder in ihr Zimmer hinauf. Diese verdammte Prüfung, die sie daran hinderte, bei ihrem Pony zu sein! Und nach dieser Prüfung kamen noch mehr Proben und Schularbeiten. Wie sollte sie es bloß schaffen, zwei Pferde zu versorgen, wenn das Fohlen erst einmal geboren war? Lena würde ihr sicher helfen, doch sie hatte auch die Pflege eines Reitschulpferdes übernommen.

    Ich müßte jemanden finden, der sich täglich um Svala kümmern kann, überlegte Astrid.

    In der ersten Zeit, als Svala in die Reitschule kam, hatten sich mehrere Mädchen angeboten, ihre Pflege zu übernehmen; aber Astrid hatte abgelehnt. Damals war es wichtig für sie gewesen, zu beweisen, daß sie ihr Pony selbst versorgen konnte – obwohl sie blind war. Jetzt wußte sie, daß sie es konnte; doch die Zeit reichte einfach nicht mehr. Sie brauchte Hilfe. Astrid streckte die Hand nach dem Kassettenrecorder aus, um weiterzulernen. Doch plötzlich überlegte sie es sich anders. Rasch nahm sie die Kassette heraus und legte eine andere ein, die sie kürzlich aus der Bücherei entliehen hatte. Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich im Stuhl zurück und lauschte der Stimme, die Das rote Pony von John Steinbeck vorlas.


    Vor dem Reitstall schwang sich Petra aus dem Sattel. Auf der von Scheinwerfern beleuchteten Reitbahn fand die letzte Stunde dieses Abends statt. Petra führte ihr Pferd zur Stalltür.

    Plötzlich wurde sie von einem prickelnden Gefühl der Spannung erfaßt. Ist es mir denn so wichtig? dachte sie, über sich verwundert. Heute abend sollte bekanntgegeben werden, welches Mädchen des Clubs zur Lichterkönigin Lucia gewählt worden war. Petra glaubte nicht richtig, daß die Wahl auf sie gefallen war, denn sie hatte mittelblondes Haar und war nicht so hellblond wie die meisten Mädchen, die für gewöhnlich zur Lucia gewählt wurden; und ihre Augen waren graugrün, nicht blau, wie die der meisten anderen Mädchen.

    Am Schwarzen Brett in der Stallgasse hing ein Zettel mit der Ankündigung, daß Anna-Lena Hjelm zur diesjährigen Lucia des Reitclubs gewählt worden war. Anna-Lena hatte den Einfall gehabt, daß der Lucia-Zug in diesem Jahr zu dem Altenheim führen sollte, das von ihrer Mutter geleitet wurde. Petra brachte Riegel in eine leere Box, sattelte ihn ab und untersuchte seine Beine genau.

    Bitte anklopfen! war mit großen roten Buchstaben auf die Bodenluke in der Sattelkammer gemalt. Petra kletterte die Leiter hinauf und klopfte.

    „Herein!" erscholl es von innen.

    Sie klappte die Luke hoch und stieg durch die Öffnung. Hier oben auf dem Heuboden hatte Mick, der jüngste Pferdepfleger der Reitschule, sich ein Zimmer eingerichtet. Es war einfach, mit einer Matratze auf dem Boden und einigen großen Holzkisten als Küchenbank und Vorratsbehälter für Lebensmittel; abends aß Mick bei der Reitlehrerin mit. Über dem Tisch hing eine knallrote Lampe mit Troddeln, die Sitzbank war hellblau angestrichen. Über dem Bett hing ein Bild von Micks geliebtem Pferd Saga.

    Mick saß am Tisch. Er hatte glänzendes, dunkelbraunes Haar und nußbraune Augen, fand Petra.

    „Hallo, Petra!" rief er.

    „Hallo, Mick. Was machst du gerade?"

    „Ich schreibe einen Weihnachtsbrief an meine Schwester. Aber du störst mich nicht."

    Petra setzte sich neben ihn. Sie hätte selbst gern eine Schwester gehabt, aber sie hatte keine Geschwister.

    „Du weißt doch, dieses Bild, das ich dir versprochen habe …", begann Mick plötzlich.

    Petra nickte. Sie hatte lange darauf gewartet und wartete immer noch. Mick konnte gut zeichnen, und Petra wußte, daß er gern Maler werden und auf eine Kunstakademie gehen würde.

    „Hast du schon mal ein Bild gemalt und dann versucht, es noch einmal zu malen?" fragte er.

    „Nein."

    „Ich hab’s früher auch nie versucht", sagte

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