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Ein Herr und tausend Kirchen?: Ökumenische Kirchenkunde
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eBook183 Seiten1 Stunde

Ein Herr und tausend Kirchen?: Ökumenische Kirchenkunde

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Über dieses E-Book

Vielfalt und Einheit fordern die Kirche von Anfang an heraus. Einheit ist ein Geschenk Gottes, das im Glaubensleben der Christen Ausdruck finden soll. Aber faktisch sind Kirchen weiterhin am Tisch des Herrn getrennt und schaffen es nicht immer, gemeinsam das Evangelium in Wort und Tat zu bezeugen.
Der Band schaut zunächst, was die ökumenische Bewegung und die Suche nach sichtbarer Einheit der Kirche bringen. Was heißt Einheit der Kirche in Verbindung mit einem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens?
Kirchenkunde heißt dann, exemplarisch in verschiedene Gesichter des Glaubens in christlichen Kirchen zu schauen. Was zeigen sie uns von der einen Kirche Jesu Christi? Die anderen im Blick zu haben, ist eine Voraussetzung für ein dialogisches Miteinander, für Wahrnehmung der Gemeinschaft und gemeinsames Handeln.
Was heißt das alles konkret an unserem Ort? Welche Schritte können wir gehen? Welche Gaben und Aufgaben liegen in der ökumenischen Dimension unseres Glaubens?
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum6. Okt. 2015
ISBN9783374043491
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    Buchvorschau

    Ein Herr und tausend Kirchen? - Michael Markert

    Theologie für die Gemeinde

    Im Auftrag der Ehrenamtsakademie

    der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens herausgegeben

    von Heiko Franke und Wolfgang Ratzmann

    Gedruckt mit Unterstützung der Vereinigten

    Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD)

    Band VI/​3

    Michael Markert

    Ein Herr und tausend Kirchen?

    Ökumenische Kirchenkunde

    Michael Markert, Jahrgang 1964, studierte Theologie in Leipzig, Erfurt und Philadelphia. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Gemeindepfarrer war er mehrere Jahre aktiv am ökumenischen Dialog beteiligt und engagierte sich für ökumenische Partnerschaftsarbeit. Derzeit arbeitet er am Pastoralkolleg Meißen und im Kirchlichen Fernunterricht in der Aus- und Fortbildung von Prädikantinnen und Prädikanten.

    Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

    © 2015 by Evangelische Verlagsanstalt GmbH · Leipzig

    Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

    Cover: Kai-Michael Gustmann, Leipzig

    Coverfoto: © RTimages – Fotolia.com

    Layout und Satz: Steffi Glauche, Leipzig

    E-Book

    -Herstellung: Zeilenwert GmbH 2017

    ISBN 978-3-374-04349-1

    www.eva-leipzig.de

    Vorwort

    Ganz am Ende dieser Buchreihe und im Zusammenhang der Kirchengeschichte steht eine kleine ökumenische Kirchenkunde. Sie soll ergänzen, was in jedem einzelnen Band der Reihe schon deutlich geworden ist: dass wir inzwischen in einer Zeit leben, in der das Miteinander der Kirchen weithin an der Tagesordnung ist. Es ist zum Glück so, dass in vielen Bereichen der Austausch und die Gemeinsamkeiten zwischen Christen ganz verschiedener Konfessionen selbstverständlich geworden ist.

    Trotzdem zeigt der Titel »Ein Herr und tausend Kirchen?« die Fragwürdigkeit der ganz verschiedenen Christentümer an. Dass diese Verschiedenheit das Zeugnis der Christen für ihren Glauben beeinträchtigen kann, sahen diejenigen, die den ersten Anstoß für die moderne ökumenische Bewegung verursacht haben. Dass diese Verschiedenheit auch ein großer Reichtum und eine Erweiterung der eigenen Perspektive sein kann, sehen heute faktisch alle.

    Die Suche nach der sichtbaren Einheit der Kirchen meint keine Vereinheitlichung des Glaubens, sondern eine versöhnte Gemeinschaft der Verschiedenen.

    Der Band schaut zunächst auf die Geschichte der ökumenischen Bewegung und fragt, was die Suche nach sichtbarer Einheit der Kirche bedeutet.

    Ökumenische Kirchenkunde heißt dann, exemplarisch in verschiedene Gesichter des Glaubens in christlichen Kirchen zu schauen. Das soll vor allem das Ziel haben zu zeigen, was jede dieser Kirchen von der einen Kirche Jesu Christi zeigt und die Gaben bewusst machen, die jede Kirche einzubringen hat.

    Schließlich bleibt die Frage, wie das alles ganz konkret vor Ort Gestalt gewinnen kann. Wo es gelingt, das Netzwerk der ökumenischen Bewegung und das Leben der eigenen Gemeinde zu verbinden, kann daraus viel Gutes erwachsen.

    Das wissen Sie als Leserin und Leser längst, bevor Sie in dieses Buch sehen. Ich würde mich freuen, wenn die Informationen und Anregungen in diesem Buch Sie darin bestärken und ermutigen.

    Michael Markert

    Inhalt

    Cover

    Titel

    Der Autor

    Impressum

    Vorwort

    1 Eine kurze Geschichte der Ökumenischen Bewegung

    1.1 Was bewegt die Ökumenische Bewegung?

    1.2 Der Ökumenische Rat der Kirchen

    1.2.1 Taufe, Eucharistie und Amt

    1.2.2 Antirassismusprogramm

    1.2.3 Mission und Evangelisation

    1.3 Das Zweite Vatikanische Konzil

    1.4 Ökumenische Zielvorstellungen

    1.5 Warum Ökumene?

    2. Ökumenische Kirchenkunde

    2.1 Orthodoxe Kirchen

    2.1.1 Orientalisch-orthodoxe Kirchen

    2.1.2 Östlich-orthodoxe Kirchen

    2.1.3 Was ist Orthodoxie?

    2.1.4 Konziliare Kirchengemeinschaft

    2.1.5 Ökumene

    2.1.6 Gaben und Herausforderungen

    2.2 Römisch-katholische Kirche

    2.2.1 Katholische und römische Kirche

    2.2.2 Weltkirche

    2.2.3 Kirche als Sakrament

    2.2.4 Kirche als Communio

    2.2.5 Kirche aus Kirchen

    2.2.6 Kirche und geistliche Gemeinschaften

    2.2.7 Kirche als Staat

    2.2.8 Ökumene

    2.2.9 Gaben und Herausforderungen

    2.3 Altkatholische Kirche

    2.3.1 Theologie und Kirchenverfassung

    2.3.2 Ökumene

    2.3.4 Gaben und Herausforderungen

    2.4 Anglikanische Gemeinschaft

    2.4.1 Anglikanismus

    2.4.2 Kirchenverfassung

    2.4.3 Ökumene

    2.4.4 Gaben und Herausforderungen

    2.5. Reformatorische Kirchen

    2.5.1 Lutherische Kirchen

    a. Lehre

    b. Kirchenordnung

    c. Ökumene

    2.5.2 Altlutherische Kirchen

    2.5.3 Reformierte Kirchen

    a. Lehre

    b. Kirchenordnung

    c. Ökumene

    2.5.4 Altreformierte Kirchen

    2.5.5 Unionskirchen

    2.5.6 Gaben und Herausforderungen

    2.6. Freikirchen

    2.6.1 Evangelische Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine

    2.6.2 Mennoniten

    2.6.3 Baptisten

    2.6.4 Methodisten

    2.6.5 Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten

    2.6.6 Gaben und Herausforderungen

    2.7 Pfingstbewegung und Pfingstkirchen

    2.7.1 Anfänge, Auseinandersetzung, Glaubenserfahrung

    2.7.2 Pfingstgemeinden und Pfingstkirchen

    2.7.3 Ökumene

    2.7.4 Gaben und Herausforderungen

    2.7.5 Charismatische Bewegung

    2.7.6 Neocharismatische Bewegung

    2.8 Christliche Sondergemeinschaften

    3 Ökumene vor Ort

    3.1 Ökumene jetzt!?

    3.2 Institutionelle Ökumene in der Region

    3.3 Gelebte Ökumene vor Ort

    3.3.1 Geistliche Ökumene

    3.3.2 Ökumene in der Familie

    3.3.3 Gemeinsam handeln

    3.3.4 Im Dialog miteinander

    3.3.5 Verbindlichkeit im Miteinander

    3.4 Gelebte Einheit

    Editorial zur Reihe

    Weitere Bücher

    1 Eine kurze Geschichte der Ökumenischen Bewegung

    1.1 Was bewegt die Ökumenische Bewegung?

    Die moderne ökumenische Bewegung ist im 19. und 20. Jahrhundert entstanden. Sie begann mit einzelnen Personen und Verbänden. Daraus ist eine Bewegung der Kirchen und der Organisationen geworden. Die bleibt nur lebendig, wenn sie von Menschen, Gemeinden und Verbänden vor Ort gelebt wird.

    Der erste Impuls ging aus dem Anliegen der Mission hervor. Sowohl in den Missionsgebieten als auch in der Jugend- und Studentenmission in Europa und Amerika entdeckte man, dass das konkurrierende Nebeneinander der verschiedenen Konfessionen die Glaubwürdigkeit ihres Zeugnisses in Frage stellte. Aus dem starken Verlangen, das Evangelium bis in jeden Winkel der Erde zu tragen, kam der Wunsch, sich für diese Aufgabe zusammenzuschließen. 1910 fand in Edinburgh die erste Weltmissionskonferenz statt. Sie wird oft als Beginn der modernen ökumenischen Bewegung angegeben.

    Um gemeinsames Handeln zu erreichen, blieb das Gespräch über theologisch kontroverse Lehren bewusst ausgespart. Aber um genau diesen Dialog aufzunehmen, initiierte der anglikanische Missionsbischof Charles Brent bei der Missionskonferenz eine Bewegung für Glauben und Kirchenverfassung. Die Unterschiede besser zu verstehen und durch Dialog an ihrer Überwindung zu arbeiten, war das Ziel dieser Initiative, die ihre ersten beiden Weltkonferenzen in Lausanne 1927 und Oxford 1937 erlebte.

    Eine dritte Strömung war auf gesellschaftliche und politische Zusammenarbeit der Kirchen für Frieden und Völkerverständigung ausgerichtet. Der Weltbund für Freundschaftsarbeit der Kirchen und die Bewegung für Praktisches Christentum (Life and Work) waren beide diesen Anliegen verpflichtet. Zwei Weltkonferenzen für Praktisches Christentum fanden 1925 in Stockholm und 1937 in Oxford statt.

    Kurz kann man diese drei Grundströmungen der Ökumene benennen: Missionsarbeit, Dialog über Glauben und Kirchenverfassung, Praktisches Christentum.

    Der schwedische Erzbischof Nathan Söderblom schlug die Bildung eines »Ökumenischen Rates« vor. Auch der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel hatte 1920 in einem Rundschreiben an alle Kirchen die Gründung eines »Kirchenbundes« in Analogie zum Völkerbund angeregt.

    1941 sollte der Ökumenische Rat der Kirchen gegründet werden. Das verhinderte der Zweite Weltkrieg. Umso mehr stand seine Gründung 1948 in Amsterdam im Zeichen der Überwindung dieser Katastrophe. Die geistliche Suche nach der Einheit der Kirche war mit dem politischen Ringen um Frieden und Versöhnung der Völkergemeinschaft verbunden. Dass Einheit der Kirche und Einheit der Menschheit zusammengehören, ist eine Grundüberzeugung der ökumenischen Bewegung.

    Gleich zu Anfang des ökumenischen Weges wurde bewusst, dass die Einheit der Kirche eine Gabe Gottes und ein Gegenstand des Glaubens ist, wie wir ihn im Glaubensbekenntnis beten. Aufgabe der Kirchen ist nicht, die Einheit herzustellen. Vielmehr sind sie aufgerufen, in ihrem Leben dieser Einheit nachzustreben und sie sichtbar werden zu lassen.

    Das bedeutet: Ökumene ist eine geistliche Bewegung, die die Christen und Kirchen zur Umkehr aufruft, zur Besinnung auf das, was ihnen schon geschenkt ist. Die Begegnung mit anderen, gemeinsames Bibelstudium, Gebet und Gottesdienst sind grundlegend für alle ökumenische Arbeit.

    Die Ökumenische Bewegung hat im 20. Jahrhundert eine ganz neue Atmosphäre zwischen den Kirchen und Christen hervorgebracht und das Bewusstsein wachsen lassen, dass viel mehr Verbindendes dem Trennenden gegenübersteht. Viele konkrete Ergebnisse wurden erzielt. Doch sie ist bisher nicht ans Ziel gekommen. Was ist eigentlich ihr Ziel und wie weit ist es noch bis dahin? Diese einfache Frage ist eine der spannendsten.

    1.2 Der Ökumenische Rat der Kirchen

    Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK)

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