Wie ein Baum am Wasser: Voll Schönheit und Leben. Verwurzelt in Gott.
Von Daniel Gruber
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Über dieses E-Book
Daniel Gruber
Daniel Gruber (Jg. 1988) ist Ev. Religionspädagoge und lebt mit seiner Frau Lisa und ihren beiden Kindern in Freiburg i. Br. Er leitet gemeinsam in einem Team das Gebetshaus Freiburg und engagiert sich im Hauptvorstand der Evangelischen Allianz Deutschland und anderen Netzwerken. Er liebt Jesus, Ästhetik und seine Familie.
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Buchvorschau
Wie ein Baum am Wasser - Daniel Gruber
DANIEL GRUBER
Wie ein Baum am Wasser
VOLL SCHÖNHEIT UND LEBEN.
VERWURZELT IN GOTT.
SCM | Stiftung Christliche MedienSCM R. Brockhaus ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.
ISBN 978-3-417-27036-5 (E-Book)
ISBN 978-3-417-00020-7 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck
© 2022 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH
Max-Eyth-Str. 41 · 71088 Holzgerlingen
Internet: www.scm-brockhaus.de; E-Mail: info@scm-brockhaus.de
Soweit nicht anders angegeben, sind die Bibelverse folgender Ausgabe entnommen:
Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten.
Weiter wurden verwendet:
LUT: Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
NLB: Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006 SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten.
NGÜ: Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft
Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.
NLT: Holy Bible, New Living Translation, copyright © 1996, 2004, 2015 by Tyndale House Foundation. Used by permission of Tyndale House
Publishers, Inc., Carol Stream, Illinois 60188, USA. All rights reserved.
Gesamtgestaltung: Grafikbüro Sonnhüter,
www.grafikbuero-sonnhueter.de
Titelbild: omrolas99d (shutterstock.com)
Autorenfoto: © 2021 Ivan Uhlenbruck (UhlArt Fotografie)
Satz: typoscript GmbH, Walddorfhäslach
Für Susanne
und Detlef Gruber –
weil ich dankbar bin,
euch als Eltern zu haben.
STIMMEN ZUM BUCH
»Dieses Buch ist heilsam und befreiend, weil es unsere Gottesbeziehung mit himmlischer Leichtigkeit erdet und uns im Sein dessen, der ist und war und immer für uns sein wird, verwurzelt. Die ehrlichen Geschichten des Autors durchziehen das Buch wie feine Goldadern. Danke, Daniel, dass du dein Inneres nach außen kehrst und uns ganz neu den Herzschlag Gottes fühlen lässt.«
Doro und René Görtz, Ev. Kirchengemeinde Velbert-Neviges
»Eine Perle nach der anderen. Eine philosophisch-apologetische Reise über den Sinn des Lebens und ein berührender Einblick in christliche Lebenskunst.«
Annalena Pabst, SCM Verlag
»Beim Lesen tun sich durch Daniels Worte neue Gedankenwelt auf, die einen zu dem wahren Kern in der Beziehung mit Gott zurückrufen. Wie ein Baum am Wasser ist die leichteste und natürlichste Geschichte der Welt ganz einfach und doch tiefgründig erzählt. Es ist wirklich schön!«
Linda Kern, Lehrerin in London
»Mit seinem Erstlingswerk greift Daniel Gruber ein Thema auf, das zu den wichtigsten im Leben eines Christen gehört, nämlich die persönliche Verwurzelung in Gott. Anhand des Bildes vom Baum veranschaulicht er, wie uns tiefe Wurzeln Standhaftigkeit in den Stürmen unseres Lebens geben, wie wichtig sie im Blick auf unsere Lebensfrüchte sind und welche Gelassenheit das Wissen und die Erfahrung darum schenken können, dass Gott wie ein leidenschaftlicher Gärtner ist, der sich mit Hingabe um unseren Lebensbaum kümmert. Daniels Buch schenkte mir einen persönlichen Gewinn und von Herzen wünsche ich uns allen die Art von Verwurzelung, von der er so begeistert schreibt.«
Rainer Harter, Gebetshaus Freiburg
»Daniel Gruber ist vielmals zu danken, dass er seine Leserinnen und Lesern an seinem Glaubensweg und an seinen Erfahrungen mit Gott teilnehmen lässt.«
Dr. Christian Würtz, Weihbischof in Freiburg
»Dieses Buch ist ein wunderbarer Begleiter für die tägliche Begegnung mit Jesus. Kurzweilige und sehr persönliche zum Nachdenken anregende Impulse, die den Leser zu einer beständigen, langfristigen und fruchtbringenden Beziehung mit Gott anregen und ermutigen, in den unterschiedlichsten Phasen und Zeiten unseres Lebens mit Ihm verbunden zu bleiben! Wie ein Baum sich nicht selbst zum Wachsen bringt, so fordert Daniel uns dazu auf, in einer immer schnelllebigeren und digitalisierten Zeit unser Sein in den Mittelpunkt zu stellen und uns Gott ganz anzuvertrauen. Große Empfehlung für die persönliche Gebetszeit, aber auch als Gesprächsstoff für Gruppen! Well done, mein Freund!«
Christiane Hammer, Gebetshaus Augsburg
»Eins der wenigen Bücher über christlichen Lifestyle, die nicht mehr Punkte auf meine christliche To-do Liste setzen, sondern mich einladen, weniger zu tun und mich auf das Wesentliche zu fokussieren.«
Eva Klinger, Gebetshaus Freiburg
»Daniel kenne und schätze ich als einen leidenschaftlichen Anbeter und authentischen und dynamischen jungen Leiter. In seinem Buch lässt er uns Anteil haben an den Schätzen, die er im Leben mit Jesus entdeckt hat und die sich als tragfähig erwiesen haben. Er schreibt sehr kurzweilig und persönlich und nimmt uns mit hinein in seine persönliche Beziehung mit Gott. Ich habe dieses Buch mit Gewinn gelesen und freue mich, dass er es geschrieben hat.«
Elke Mölle, Kingdom Impact
INHALT
Über den Autor
Einleitung
Teil 1: Wie ein Baum
1 Ein Hauch von Frieden
2 Wohltuende Entlastung
3 Der göttliche Gärtner
4 Ein Baum prägt die Landschaft
5 Ein befreiendes Mindset
6 Gott ein Gegenüber sein
7 Kein Einfluss auf Wind und Wetter
8 Die Zeiten erkennen
9 »Der seine Frucht bringt…«
10 Das eigene Land bewässern
11 Das Verborgene zählt
12 Focus is the new I.Q.
13 Simplify your life
14 Klare Worte
15 Schönheit und Ästhetik
Teil 2: Am Wasser
16 Über den Horizont hinaus
17 Kommunikation ist Beziehungssache
18 Ein hörendes Herz
19 Wir sehen nur das Äußere
20 Gottes Geist trifft auf unseren Geist
21 Bitteres wird süß
22 Durstig
Danke
Anmerkungen
ÜBER DEN AUTOR
Daniel Gruber (Jg. 1988) ist Religionspädagoge und lebt mit seiner Frau Lisa und ihren beiden Kindern in Freiburg i. Br. Er leitet gemeinsam in einem Team das Gebetshaus Freiburg und engagiert sich im Hauptvorstand der Evangelischen Allianz Deutschland und anderen Netzwerken. Er liebt Jesus, Ästhetik und seine Familie.
EINLEITUNG
DIE WELT, IN DER WIR LEBEN
Michael Bordt, Philosophieprofessor aus München und Vorstand des Instituts für Philosophie und Leadership, berät Topmanager in Leiterschaft. Er bringt in seiner Beratung auch traditionelle Übungen aus seinem Hintergrund als Jesuit mit ein. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wurde er gefragt, ob christliche Spiritualität nicht »längst überholt« sei.¹ Seine Antwort auf diese Frage ist erstaunlich und war für mich ein kleines Aha-Erlebnis. Er sagte: »Vor 30 oder 40 Jahren hätten die Methoden nicht gepasst«, heute aber schon. Früher sei es im Management nur um Effizienzsteigerung durch klassische Management-Tools gegangen – äußere Bedingungen blieben weitgehend gleich. Unsere heutige Zeit sei aber so unstetig, unsicher, komplex und mehrdeutig geworden, dass die klassischen Methoden nicht mehr ausreichen. Was es brauche, sagt er, sei eine gefestigte Persönlichkeit, um in der Lage zu sein »sich Antworten auf die großen Lebensfragen zu geben: Warum lebe ich hier auf Erden? Warum tue ich das, was ich tue? Wer diese Fragen für sich beantworten kann, hat den nötigen Fokus, um sich in der VUCA-Welt erfolgreich zu bewegen.«²
Krass! Ist es nicht erstaunlich, dass der heutige Mensch vielleicht sogar stärker als die vorangehende Generation eine gesunde Spiritualität sucht und auch mehr braucht, um der gewachsenen Fülle an Anforderungen im Alltag zu begegnen? Zu dem Zeitpunkt, zu dem ich dieses Buch schreibe, ist z.B. seit fünf Jahren das kleine Taschenbuch Das Café am Rande der Welt fast durchgängig auf Platz eins der Spiegel-online-Taschenbuch-Bestsellerliste. Es beschäftigt sich mit nichts weniger als dem »Sinn des Lebens« – laut Untertitel.³ Wir brauchen die Verwurzelung auf einer tieferen Ebene – und die Suche danach ist spürbar. Achtsamkeit, Waldbaden, Yoga und Meditation werden seit Jahren als wichtig wahrgenommen. Zwar entkoppelt sich allmählich eine über Jahrhunderte durch christliches Gedankengut geprägte Gesellschaft von Kirche und christlicher Religion, der Hunger nach Spiritualität aber bleibt!
Wir brauchen die Verwurzelung auf einer tieferen Ebene.
Als ich das Gebetshaus in Freiburg kennenlernte, sang unsere Freundin Katharina dort manchmal ein Lied von Justin Rizzo, einem Musiker aus dem Gebetshaus in Kansas City. In den Zeilen heißt es:
I want to be unmovable and unshakable
so let my roots go down deep, unmovable
and unshakable in you.
I want to be like a tree planted by the streams of living water.
Dieses Lied traf bei mir einmal mehr diese Sehnsucht: die Sehnsucht, tief in Gott und damit auch tief im echten Leben verwurzelt zu sein. Gute Antworten auf die Fragen zu haben, wozu ich lebe und warum ich tue, was ich tue. Und auch dort noch Halt zu haben, wo ich mal keine Antworten auf das Leben mehr habe. Ein Zuhause, ein Ort, von dem aus ich leben darf. Gleichzeitig spürte ich dabei die Hoffnung, dass dies auch möglich ist!
Der von Michael Bordt erwähnte Begriff der VUCA-Welt ist ein englischsprachiges Akronym, dessen Buchstaben für die Worte volatility (Flüchtigkeit), uncertainty (Unsicherheit), complexity (Komplexität) und ambiguity (Mehrdeutigkeit) stehen. Diese beschreiben für mich sehr treffend den Charakter unserer heutigen Zeit. Vielleicht ist dir der Begriff bereits vertraut. Vielleicht beschäftigst du dich schon mit dem Begriff der BANI-Welt, der im Prinzip eine Aktualisierung des VUCA-Begriffs ist.⁴ Beide Begriffe treffen meiner Meinung nach sehr gut, womit wir in unserem Alltag oft zu tun haben: endlose Optionen, Schnelllebigkeit, eine hohe Komplexität der Zusammenhänge, durch die vieles schwierig zu begreifen ist. Vielfältige Ebenen, auf denen Umstände gedeutet werden können, eine Fülle an Anforderungen, die auch verunsichern und verängstigen können. Und nicht zuletzt die Frage, ob Dinge, die früher getragen haben, auch in Zukunft zuverlässig und tragfähig bleiben.
Allein die Vielfalt der Optionen ist manchmal schon gnadenlos. Alles ist möglich – oder doch nicht? Beginnend bei der Frage, in welche Richtung man sich nach der Schule beruflich entwickeln möchte, bis hin zur Qual der Wahl, welche der sieben verschiedenen Milchsorten oder BBQ-Soßen man kaufen möchte. Die Frage danach, welche Beziehungen ich besonders pflegen möchte, entwickelt sich zum »Social Stress«. Die vielen Optionen und digitalen Errungenschaften führen oft zu einer dauernden Belastung, mit der wir erst lernen müssen umzugehen. Wir arbeiten nicht weniger, nur effizienter. Ebenso nimmt auch unsere Kommunikation ständig zu. Viele Dinge buhlen um unsere Aufmerksamkeit. Unsere sozialen Medien halten oft sirupartige Impulse bereit. Zeitschriften, Predigten, Podcasts usw. geben neue Gedankenanstöße mit, die umgesetzt werden wollen. Manchmal sind wir dabei ganz nebenher noch mit Neid und Wünschen konfrontiert, die in uns schlummern.
Wie präsentiere ich mich am besten nach außen? Wie kann ich ein guter Ehemann sein? Wie werde ich erfolgreicher auf der Arbeit? Wie ernähre ich mich richtig? Wie gehe ich nachhaltig mit unserer Umwelt um? Wie viel Sport soll ich machen? Wie erziehe ich meine Kinder? Wo kann ich am besten meinen nächsten Urlaub verbringen und wie lege ich mein Geld am effektivsten an? Ach ja – und was genau war noch mal meine Berufung? Lebe ich selbst, oder werde ich gelebt?
Lebe ich selbst, oder werde ich gelebt?
Oft denke ich, dass es nur noch diese oder jene Angelegenheit zu erledigen oder Entscheidung zu treffen gibt, bevor endlich Ruhe einkehrt. Doch jedes Mal, wenn ich eigentlich an diesem Punkt angekommen sein müsste, tauchen schon die nächsten Herausforderungen am Horizont auf. Ja, es ist tatsächlich so: Unbeständigkeit ist einer der Begriffe, die unsere Zeit maßgeblich charakterisieren. Immer wieder neue Anpassungen an Veränderungen vorzunehmen, ist ein Alltagsbegleiter. Und die christliche Szene? Die setzt oft noch weitere Punkte auf meine To-do-Liste. Genau an diesem Punkt, bei all der Überforderung und vollen Alltagswelt, setzt meine Entdeckung an. Ich nenne sie das »Baumprinzip«.
EINE BESONDERE ENTDECKUNG
Meine Beschäftigung mit dem biblischen Bild vom Baum führte mich zu einer entlastenden Wahrheit: Die einzige Aufgabe, die der Baum hat, ist es, das Wasser bei Gott zu ziehen. Der Baum hat keinen Einfluss auf Wind und Wetter. Er wird gepflanzt, seine Früchte kommen zu ihrer Zeit im Jahr, er prägt durch seine Anwesenheit die Landschaft. Ein Baum ist etwas Wunderschönes und Ästhetisches. Und das, was die größte Bedeutung hat – das Wurzelwerk –, ist dabei oft gar nicht zu sehen.
Es gibt so viele Beobachtungen rund um den Baum, so viele Parallelen zu unserem eigenen Leben zu entdecken! Doch in all dem darf er sich auf eine Sache fokussieren, die entscheidend für das Gelingen seines Lebens ist. Jesus bringt es in Lukas 10,42 auf den Punkt: Nur »eins ist nötig« – nämlich die Verbundenheit mit ihm. Getrennt von ihm können wir nichts tun (Johannes 15,5). Eine Aussage, die für mich wie ein guter Anker ist. Ich werfe ihn gerne aus, wenn ich mich überfordert fühle oder mir die Richtung unklar ist, in die es weitergehen soll. Das Baumprinzip hilft mir, wenn ich mich in der VUCA-Welt orientierungslos fühle. Dabei ist diese Aufgabe eher eine Einladung zum Verweilen als ein Auftrag, etwas zu tun! Sein, wo Gott ist. Darum geht es auch im Kontext der Aussagen von Jesus.
In gewisser Weise gleicht das Baumprinzip damit dem Minimalismus – einem »Abstreifen all dessen, was zu viel ist und belastet.… Es bedeutet, frei und mit Leichtigkeit zu leben.«⁵
Durch die bewusste Reduktion auf das Wesentliche kommt eine neue Freiheit und Leichtigkeit in mein Leben. Es geht um Gottes Schönheit und Einfachheit in unserem Leben. Nicht um Druck, nicht um lange To-do-Listen.
Das Baumprinzip heißt, alles abzustreifen, was zu viel ist. Es bedeutet, frei zu leben.
Um dieses einzige (und einzig-artige!) Must-have herum habe ich seither viele faszinierende Entdeckungen gemacht, die mein Leben sehr bereichern. Erkenntnisse, die mir helfen, mit mehr Leichtigkeit und Klarheit durchs Leben zu gehen – ohne dabei Verantwortung von mir zu weisen oder mich von der Welt abzukapseln. Ich hätte diese Schätze beinahe für mich behalten, wenn mich nicht Menschen aus meiner Umgebung dazu ermutigt hätten sie aufzuschreiben. »Fang an, zu schreiben!«, war neben vielen anderen Ermutigungen ein Satz, den mir ein guter Bekannter als Gebetsimpuls wie aus dem Nichts weitergab. Ohne zu wissen, womit ich mich gerade beschäftigte. Daher freue ich mich sehr, dass ich diese Gedanken hier mit dir teilen darf!
DER BLICK NACH VORNE
Die positive Umkehrung des VUCA-Begriffs sind die Worte vision (Vision), understanding (Verstehen), clarity (Klarheit) und agility (Beweglichkeit). Diese Umkehrung kann dabei helfen, sich in dieser Welt zu bewegen. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass uns eine Verwurzelung in Gott all dies geben kann. Unsere Sorgen, Fragen und Ängste sind sicher bei ihm. Und dabei ist die Verwurzelung in Gott zugleich eine Befreiung von anderen Erwartungen; ein Ausbrechen aus all dem, was wir oder was andere denken, was wichtig wäre.
Das biblische Bild vom Baum ist für mich zu einem Lebenskompass geworden – und vielleicht bleibt es das mein Leben lang: heilsam und entlastend. Die Weisheit dieses geistlichen Bildes begeistert mich enorm. Und während viele andere Lösungsansätze im Leben kommen und gehen, ist dieses Bild ein geistlicher Evergreen, aus dem Gottes Volk seit Jahrhunderten Leben schöpft. Ich wünsche mir, dass du ebenfalls vom Baumprinzip bereichert und begeistert wirst und Gedanken aus diesem Buch als Wegbegleiter für deine nächste Lebensphase mitnehmen kannst.
Ich habe an manchen Stellen versucht, komplexe theologische Fragen wie durch einen Trichter in einfache Aspekte des Baumbildes zu gießen. Dabei mag ich den Gedanken, dass »Theologie eine Gemeinschaftsaufgabe ist«, wie es der Theologe Jürgen Moltmann auf den Punkt bringt.⁶ Daher bin ich mir sicher, dass auch meine theologischen Gedanken in diesem Buch Ergänzung und Gespräch brauchen, um weiter zu reifen.
Im ersten Teil des Buches nehme ich dich nach ein paar wesentlichen Vorgedanken in verschiedene, separate Aspekte des Baumbildes mit hinein. Es ist ein Bild voller Abwechslung, das viele unterschiedliche Entdeckungen birgt. Im zweiten Teil entfalte ich meinen Blick auf das Wasser, an dem der Baum steht. Hier gehe ich noch tiefer auf die persönliche Beziehung mit Gott ein. Wie das Wasser selbst »fließt« hier auch der Text stärker ineinander. (Da ich zum ersten Mal ein Buch schreibe, wirst du vielleicht merken,