Feierabend flügellos: Gedichte
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Über dieses E-Book
Katharina Jäschke zeigt in ihren Gedichten einen feinen Blick mit durchaus unterschwelligem Humor auf die Alltagswelt, Natur, Umwelt und essentielle Lebensfragen. Sie ist eine gute Beobachterin, ihre Sprache direkt und schnörkellos. Ohne belehrend zu sein oder irgendwelche Weisheiten vermitteln zu wollen, bezieht sie Stellung. Sie findet lyrische Bilder für belebte Dinge und Unmögliches, die immer wieder begeistern und dem Leser den Raum öffnen für eine andere Denkrichtung. "Hier kann man was erleben / denke ich mir / wenn man sich aus der Haustür wagt"
Katharina Jäschke
Katharina Jäschke, 1960 in Nordenham geboren, lebt heute in Wiesbaden. Sie schreibt seit vielen Jahren Lyrik und poetische Kurzprosa, hat in mehreren Anthologien und Zeitschriften und bisher drei Gedichtbände veröffentlicht: Lebenszeichen (2001), trink doch die Rosen (2007) und Marzipanduft des Paradieses (2015). Sie ist Preisträgerin des XI. Literaturwettbewerbs der GEDOK und wurde mehrfach regional ausgezeichnet. Mehrere Projekte mit Künstlern, z. B. Textbilder in öffentlichen Gebäuden, sowie zahlreiche Lesungen mit Musikerinnen.
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Buchvorschau
Feierabend flügellos - Katharina Jäschke
Inhalt
Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch
Ende ohne Anfang
Geschürte Wut
Da laufen wir schon
Vorausdenken
Im Klassenzimmer und nichts gelernt
Virologie
Ruhelos
Fake News
Entschleunigung
Blutunterlaufener Mond
Mut Hoffnung Trauer
Umgestülpt
Die Welt wird dauern
Aussichtslos
Zeitverschwendung
Krise, zum Beispiel
Steigerung
Feierabend flügellos
Begegnung
Eislaufen im Sommer
Feierabend flügellos
Vorratshaltung
Im Anfang
Grafittigesicht
Musik ist das Unsagbare
Meditation über eine Werbewand
Gemäldegalerie Alter Meister
Über das Glück
Kontinentalverschiebung
Mir geht es wieder gut
Eine Handvoll Sommer
Möglichkeiten
Eine Botschaft, vielleicht
Es begab sich aber
Dieser luftige Halt
Von den kleinen Dingen
Sehnsucht
Hand in Hand
Naheliegend
Eine Hand ist immer frei
Wie es sich fügt
Dieser luftige Halt
Schutzmantelmadonna
Schutzmantel
Selbstgefällig
Grenzenlos
Leergefegt
Gedankenfrei
Schattenreich
Nachlässig
Schattengewächs
Wenn die süße Schokolade salzig schmeckt
Unkrautherz
Ich bin bereit
Ein Wort wie Liebe
Sich finden
Morgenfrüh
Geräuschlos zerbricht
Polizeibericht
Unkrautherz
Souffleusen
Spaziergang
Entrümpeln
Schilfruhe
Das Leben geht weiter
Kein Ende finden
Orientierungslos
Alles rennt
Mehr als die Welt getragen
Christophorus
Die Kraniche wissen Bescheid
That does not pay
Ausweglos
Insel
Weltenretter
Wolkenreich
Hexenprobe
Regenschirmwarten
Jahresabschluss
Auftritt
Sanduhr
Die Kraniche wissen Bescheid
Spätsommer
Sie hat getanzt
Landschaftsbild
Herbst ist besser
Es ist ein Kommen und Gehen
Wo aber Gefahr ist, wächst
das Rettende auch
Friedrich Hölderlin, aus „Patmos"
Ende ohne Anfang
Über Vieles ließe sich reden
Beginnen wir mit dem Gefühl
an einem Ende ohne Anfang zu sein
Aus den überquellenden Speisekammern dringt Modergeruch
Grausamer als ein Tier, das tötet, um zu überleben
ist der Mensch
Die blutigen Schlachthäuser stehen nicht still
Gestorben wird außerhalb unseres Blickfeldes
Der Himmel zeigt sein blaues Gesicht
Wären da nicht diese schwarzen Augen
der Belladonna-geweitete Blick
sie ziehen unsere Gedanken nach oben
Es stört uns nicht, dass wir mit den Knöcheln im Wasser stehen
Ein paar Jahre Geduld, und die Arche Noah
wir haben sie nie betreten
wird sich schon auf dem Trockenen wiederfinden
Noch halten wir uns auf wackligen Füßen auf der Bühne
deren Abrissdatum längst bestätigt ist
Noch erscheinen uns diese lebensgefährlich
geöffneten Augen vertraut
Geschürte Wut
Mein Haus mein Land meine Farben
bodenlos besessen
Zuflucht nur mit Zwietracht denken
blutig blind die Stadt bestiefeln
Hass in jede Fuge treten
Zu einer Hochzeit nicht eingeladen worden sein
und jetzt das Gesparte in Krieg investieren
Um jeden Preis die eigene Farbe retten
mit Hochdruckgesicht und aufgeblähten Adern
aber auch am Küchentisch mit der Familie beim Abendbrot
Unkrautbekämpfungsmittel auf Menschen sprühen
Geschwüre quellen aus dem faulen Schoß von Mutter Erde
Da laufen wir schon
Durch Worte allein wurde noch nie ein Berg versetzt
Auch ein