Aphorismen
Von Eberhard Blanke
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Eberhard Blanke
Dr. Eberhard Blanke, Pastor und Kommunikationsmanager, Veröffentlichungen zum Thema Beratung, zu Kommunikationskampagnen und Public Relations sowie zum Verhältnis von Theologie und Systemtheorie.
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Buchvorschau
Aphorismen - Eberhard Blanke
Inhalt
Aphorismen
Der Aphorismus – Ein Essay
Literatur
Aphorismen
Geben, was nicht gegeben werden kann.
Die Birke besteigen, damit der Boden schwankt.
Den Nebel loben, der den Horizont weich zeichnet.
Stilles Blättern im Walde beobachten.
Das Käuzchen hören, das sich nachtfaltergleich vorbeischweigt.
Religiöse Renaissance beginnt im Gebet.
Wolken liegen nicht, sie hängen in der Luft.
Jedem Lebensabschnitt einen entscheidenden Sinn abzuzwingen macht reich; wenn man ihn denn erkennt.
Wer versucht, so schnell wie möglich alles zu erreichen, kommt doch nur ,as slow as possible‘ voran.
Der Blick aus dem Fenster gibt eine Auswahl an Objekten her.
Dem Ochsen, der vor’m Berge steht, soll man nicht die Augen verbinden.
Parasiten sind immergrün.
Morgenstund’ hat Geruch im Mund.
Das Heute ist aktueller als die neueste Aktualisierung.
Langeweile ist die Urgroßmutter der Kultur.
Auf unerträglichen Frieden folgt Krieg.
Das Leben ist auch bloß Sterben.
Wer auf der Pauke der Unvernunft spielt, bringt leicht Trommelfelle zum Platzen.
Zu viel Vernunft ist bei Verstande nicht auszuhalten.
Kultur ist die Ausnahme.
Der Delinquent: der Mensch.
Das Genie ist auch bloß ein Mensch.
Das stumme Gewitter des beredten Schweigens zwischen zwei Menschen.
Wer nur einen Zeh in die See steckt, wird der Langmut derselben gewahr.
Übervernünft’ge Vernunft ist ohn’ all’ Vernunft.
Eine Hand voll großer Tage im Leben machen das Leben groß.
Es ist klug, sich dumm zu stellen.
Liebe kommt aus Gewohnheit.
Es ist besser am eigenen als am fremden Anspruch zu scheitern.
Geld fühlt nicht.
Hoffnung lässt sich nicht in den Koffer packen.
Die Zeit anhalten – ein Privileg des Todes.
Kopulation bringt Population.
Distanz kann man überwinden, Nähe nicht.
Ich komme am besten mit mir selbst nicht zurecht.
Der menschliche Wunsch, allgegenwärtig zu sein, resultiert aus dem Verlust von Heimat.
Wer Heimat hat, kann nicht überall gleichzeitig sein.
Wer gleichzeitig überall sein will, ist nirgendwo.
Je unwichtiger man sich nimmt, desto mehr Leistung kann man erbringen.
Versäumnisse sind wie zerrissene Kleider.
Wenn Menschen funktionieren, dann wie das Wetter.
Die Fehlerquote im Leben liegt bei etwa 50 Prozent.
Was nicht getan ist, ist nicht erlebt.
Allein zu Hause ist wie kein Zuhause.
Angst macht Beine, aber ungelenkig.
Glaube ist Herdensache.
Die Augen zu öffnen kann zur Erblindung führen.
Auge um Auge bringt auf Augenhöhe.
Versprechen kann man brechen. Verbrechen nicht.
Versprecher, die die Wahrheit ans Licht bringen.
Lüge ist leicht, Wahrheit ist schwer.
Ein ungesprochener Befehl, der sein gesamtes Leben bestimmte.
Jeder Gedanke ist einzigartig. Jedenfalls für den Gedanken.
Von guten alten Büchern betrunken.
Erschöpfung durch Zuvieltun. Erschöpfung durch Nichtstun.
Verschwörung beginnt beim Nachbarn und endet im Weltgericht.
Das Damoklesschwert ist im Vergleich zu Entscheidungen, die andere über einen fällen, wie ein