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Systemtheoretische Beobachtungen I
Systemtheoretische Beobachtungen I
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eBook239 Seiten2 Stunden

Systemtheoretische Beobachtungen I

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Über dieses E-Book

Beiträge zum Verhältnis von Theologie und Systemtheorie.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum1. Juni 2018
ISBN9783744850070
Systemtheoretische Beobachtungen I
Autor

Eberhard Blanke

Dr. Eberhard Blanke, Pastor und Kommunikationsmanager, Veröffentlichungen zum Thema Beratung, zu Kommunikationskampagnen und Public Relations sowie zum Verhältnis von Theologie und Systemtheorie.

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    Buchvorschau

    Systemtheoretische Beobachtungen I - Eberhard Blanke

    Inhalt

    Einführung

    Operation und Beobachtung

    Üben – Eine Form der Selbstreferenz

    Zum Begriff der Spiritualität

    Beten

    Sünde

    Glück und Zufriedenheit

    Involvement und Desinvolvement

    Reden und Schweigen

    Rationale Mystik

    Träume(n) – Zehn Thesen

    Einführung

    Mit unseren ,Systemtheoretischen Beobachtungen I‘ setzen wir die Reihe der Beiträge zum Verhältnis von Systemtheorie und Theologie fort, die mit dem Band „Systemtheoretische Beobachtungen der Theologie"¹ begonnen wurde. Zugleich ist der Kreis der Themen über einen engen Bezug zur Kommunikation hinaus auf Vollzüge des Bewusstseins erweitert.

    Im Beitrag ,Operation und Beobachtung‘ werden einige grundlegende Begriffsprämissen, die zum Verständnis systemtheoretischer Überlegungen unabdingbar sind, in Erinnerung gerufen. Hierzu gehören insbesondere form- und unterscheidungstheoretische Prämissen, die sich letztlich mit der Figur des re-entry fassen lassen.

    Es folgen mehrere Beiträge, die sich der Frage der Selbstreferenz widmen. Dabei spielt das ,Üben‘ eine herausragende Rolle, exemplarisch veranschaulicht am Üben in der Musik.

    ,Beten‘ und ,Sünde‘ werden ebenfalls als unter dem Primat des Vollzugs von Selbstreferenz stehend besprochen. Unter dieser Perspektive eröffnen sich einige für die Religion und Theologie zu erwartende Änderungen.

    Der Begriff der ,Spiritualität‘ wird formtheoretisch reformuliert, indem insbesondere die Unterscheidung ora/labora auf ihre re-entry-Fähigkeit hin beobachtet wird.

    Es schließt ein Beitrag zur Form von ,Reden und Schweigen‘ im Hinblick auf Kommunikation und Bewusstsein an.

    Unter der Überschrift ,Rationale Mystik‘ wird das Gebiet der Spiritualität über die religiöse Mystik hinaus auf – wenn man so will – Theorie-Mystik hin erweitert. Die These lautet: Systemtheorie kann als rationale Mystik konzipiert werden.

    Der Reigen der Beiträge schließt mit drei Beispielen zur strukturellen Kopplung von Kommunikation und Bewusstsein, anhand derer der Versuch unternommen wird, für beide Systemreferenzen passende Sinnformen anzubieten. Die Unterscheidungen ,Glück und Zufriedenheit‘ sowie ,Involvement und Desinvolvement‘ werden attributionstheoretisch spezifiziert, ,Träume(n)‘ hingegen wird im Hinblick auf die Kopplungen von Wahrnehmung bzw. Bewusstsein und Kommunikation besprochen.

    In allen Beiträgen spielt die Form der Unterscheidung eine maßgebliche Rolle. Ihre Notation erfolgt vielfach so, dass ein Slash die (Einheit der) Unterscheidung zweier Begriffe und ein doppelter Slash die (Einheit der) Unterscheidung von Unterscheidungen bzw. Einzelbegriffen markiert.

    Alle Beiträge sind hier zum ersten Mal abgedruckt.


    ¹ Blanke, Eberhard (2012): Systemtheoretische Beobachtungen der Theologie. Marburg.

    Operation und Beobachtung

    Unter der Systemreferenz der Unterscheidung von System/Umwelt thematisieren wir im folgenden die Unterscheidung von Operation/ Beobachtung.²

    Die Berücksichtigung beider Unterscheidungen führt zum Ansatz eines operativen Konstruktivismus, den man auch operative/beobachtende System/Umwelt-Theorie nennen kann.

    Der Ansatz trägt das Etikett Konstruktivismus, da er von einem Beobachter ausgeht, der sich als System in Differenz zu seiner Umwelt etabliert und stabilisiert. Der Ansatz kann operativ genannt werden, da er sich um die operative Basis des Systems kümmert. Beides ist aber ausschließlich durch Beobachtung, hier begriffen als Bezeichnung aufgrund einer Unterscheidung, möglich.

    Mithin: Jede Beobachtung ist selbst eine Operation. Die Unterscheidung Operation/Beobachtung fungiert als ein Paradox ihrer selbst: Sie vollzieht das, was sie beobachtet, bzw. sie beobachtet das, was sie vollzieht. Um diesem Paradox (bzw. seiner Kehrseite: der Tautologie dieser Paradoxie) zu entkommen, bedarf es einer Entparadoxierung/Enttautologisierung.

    Eine Möglichkeit der Entparadoxierung des Paradoxes einer Beobachtung, die selbst als Operation vor sich geht und eine weitere operative Beobachtung nach sich zieht, liegt darin, eine (bestimmte) Systemreferenz zu wählen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Wahl einer System/Umwelt-Differenz selbst eine operative Beobachtung bzw. eine beobachtende Operation darstellt.

    Systeme grenzen sich operativ von ihrer Umwelt ab, das bedeutet: sie unterliegen einer Autopoiesis, in der die Elemente des Systems die Elemente des Systems relationieren. Mit anderen Worten: Das System ist die operative Relationierung seiner Elemente, seien es nun Bewusstseins- oder Kommunikationsprozesse. Die operativ etablierte Unterscheidung von System/Umwelt wird durch den re-entry (= Wiedereintritt) der Unterscheidung von System/Umwelt auf der Seite des Systems beobachtbar.³ Zur besseren Kenntlichmachung nennen wir die mit dem re-entry in die Unterscheidung von System/Umwelt wieder eingetretene Unterscheidung Selbstreferenz/Fremdreferenz.

    Die Unterscheidung von System/Umwelt wird operativ vollzogen und findet (quasi) referenzlos statt, die Unterscheidung von Selbstreferenz/Fremdreferenz referiert auf die Unterscheidung von System/ Umwelt. Mit anderen Worten: Die Unterscheidung von Selbstreferenz/Fremdreferenz findet selbstreferentiell und das meint: systembezogen statt.

    Man könnte versucht sein, die Unterscheidung von Operation/Beobachtung ebenfalls nach dem Schema von selbst/fremd aufzufassen, doch dies würde unergiebige Folgen im Sinne von unproduktiven Doppelungen nach sich ziehen. Stattdessen ist davon auszugehen, dass sich das re-entry der System/Umwelt-Differenz als Unterscheidung von Selbst- und Fremdreferenz (auf der Seite des Systems) in der Paradoxie (bzw. Tautologie) der Unterscheidung von Operation/ Beobachtung wieder finden lässt. Mit anderen Worten: Die paradoxe (und zugleich tautologische) Unterscheidung von Operation/Beobachtung entspricht dem re-entry einer jeden Unterscheidung.

    Die Sinneinheit⁴ der Unterscheidung von Operation/Beobachtung bezeichnen wir – in generalisierender Abweichung von Luhmann – mit dem Begriff der Realität. Realität ist so (oder auch: das), wie sie – unter einer bestimmten Systemreferenz – operativ/beobachtend konstruiert wird. Wer Realität direkt ergreifen möchte, gerät ins Oszillieren der Unterscheidung von Operation und Beobachtung, oder anders gesagt: Das Oszillieren der Unterscheidung von Operation/ Beobachtung entspricht der oszillierenden Realität, die ist, wie sie ist. Damit kann der Begriff der Realität als einer der wenigen differenzlosen Begriffe eines operativen Konstruktivismus gelten⁵, die als (letzte) Paradoxien fungieren: Sinn als oszillierende Einheit von Aktualität und Potentialität, Welt als oszillierende Einheit von System und Umwelt und (eben) Realität als Einheit von Operation und Beobachtung.⁶

    Mit der Unterscheidung von Operation/Beobachtung bewegen wir uns in der Realität, das bedeutet: Die Unterscheidung von Operation/Beobachtung wird permanent vollzogen; sie geschieht, und zwar – wenn man so will – im Medium der Realität. Damit ist die Vorstellung abgewiesen, als ob eine Operation oder eine Beobachtung sich auf die Realität als etwas außerhalb der Differenz von Operation/Beobachtung Liegendes beziehen könnte.⁷ Dieser Gesichtspunkt ist deshalb entscheidend, weil damit Fragestellungen des Zeichengebrauchs dahingehend beantwortet werden, dass Zeichen nicht etwa Realität beschreiben oder deuten (im Sinne traditioneller Unterscheidungen von Beschreiben und Deuten bzw. von deskriptiv und normativ), sondern Zeichen sich stets und ausschließlich auf andere Zeichen beziehen. Die Unterscheidung Operation/Beobachtung unterläuft eine Hermeneutik, die davon ausgeht, dass die Realität (mittels Zeichen) zu deuten sei. Stattdessen ist festzuhalten, dass sich Zeichen immer auf (andere) Zeichen beziehen, dass Zeichen Zeichen deuten, dass Texte Texte deuten, und dass sie in diesem selbstbezüglichen Referenzrahmen als Konstitution von Realität begriffen werden können. Wer dann noch von Deutung im Gegensatz zu Beschreibung spricht, führt auf ontologische Holzwege.

    Bisherige (alteuropäische, ontologische) Theorie-Designs haben sich – und zwar in Folge der Referenzverschiebung von Zeichen auf Realität – (vermeintlich) entweder für die eine oder für die andere Seite der Unterscheidung von Operation und Beobachtung entscheiden müssen. Faktisch haben sie sich für die Seite Beobachtung entschieden und damit ,Deutung‘ oder ,Theorie‘ usw. aufgebaut. Die Seite Operation wurde dagegen der ,Realität‘ überlassen. Dieser Vorgang entsprach – mit anderen Worten – der Unterstellung einer Trennung von Realität und Zeichen (die dann nicht als Realität unterstellt werden konnten) und damit einer für möglich und notwendig gehaltenen Deutung der Realität durch (ein Setting von) Zeichen.

    Gegen die (klassische) Form der Hermeneutik bzw. Deutungskommunikation ist zudem einzuwenden, dass jede Deutung (oder Interpretation als vornehmeres Wort für den gemeinten Vorgang), selbst als Unterscheidung auftreten muss, da sie sich ja auf etwas anderes bezieht, das sie zu deuten beabsichtigt. Deutung bzw. Interpretation erzeugt also selbst die Differenz von Deutung/Zu-Deutendes. Um das Zu-Deutende bzw. das Gedeutete deuten zu können, muss die Deutung das Zu-Deutende kennen. Aber wie und woher kann die Deutung das Zu-Deutende kennen? Und wie geht dann die Beschreibung des Zu-Deutenden vor sich? Ist diese nicht selbst bereits Deutung? Und woher weiss die Deutung, wo die Grenze zwischen Zu-Deutendem und Deutung verläuft? Und woran könnte die Deutung schließlich ihre Nähe oder Ferne, ihre Richtigkeit oder Falschheit im Bezug auf das Zu-Deutende (er-) messen?

    Wir kehren daher an dieser Stelle zur systembezogenen Differenz von Operation/Beobachtung zurück und halten fest, dass es nicht darum gehen kann, die beiden Seiten der Unterscheidung separat zu bedienen, sondern die Einheit der Unterscheidung mittels der Unterscheidung zu vollziehen, sodass wir wiederholen können: Die Realität verläuft entlang der Unterscheidung von Operation/Beobachtung, sie findet als sich selbst beobachtende Operation und als operative (oder: operationalisierte) Beobachtung statt. Alles was geschieht, geschieht als reale Einheit von Operation und Beobachtung.

    Sowohl die Operation der Operation als auch die Operation der Beobachtung werden blind vollzogen. Blind bedeutet: in der Zeit vorwärts. Und erst in einer weiteren, anschließenden Operation kann (sodann) auf eine andere, vorige Operation der Operation oder der Beobachtung zurückgegriffen werden. Operationen sind jeweils blinde Vorverweise und Beobachtungen sind jeweils blinde Rückverweise. Die ineinander verketteten Vor- und Rückverweise ergeben das, was wir Konstruktion der Realität nennen.

    Dies bedeutet: Die Paradoxie der Unterscheidung von Operation/ Beobachtung löst sich in der Zeit auf. Im Nacheinander der Operationen vollzieht die Unterscheidung Operation/Beobachtung ihren reentry auf der Seite der Operation und wird dadurch operationabel. Die Unterscheidung Operation/Beobachtung könnte nach dem reentry auch mit der Unterscheidung Zu-Deutendes/Deutung oder auch Vollzug/Bezeichnung bezeichnet werden.

    Aus dem Paradox von Operation und Beobachtung und dessen zeitlicher Auflösung durch den re-entry der Unterscheidung auf der Seite Operation ergibt sich im Effekt eine selbsttragende Konstruktion von Realität.⁸ Indem wir die Realitätskonstruktion auf diese Weise konstruieren, antworten wir auf das Problem, wie das, was geschieht, geschieht. Die Antwort möge lauten: Es geschieht in der Zeit, oder, mit anderen Worten: Alles, was geschieht, wird durch den in der Zeit vollzogenen re-entry konstituiert.

    Damit haben wir in veränderten oder erneuerten Worten eine Ausgangsbasis für weitere System/Umwelt-theoretische Überlegungen erreicht, die wir in wenigen abschließenden Bemerkungen zum einen auf religiöse Kommunikation und zum anderen auf Musik anwenden wollen.

    Religiöse Kommunikation operiert entlang der Unterscheidung von immanent/transzendent. Der re-entry der Unterscheidung, der diese operationsfähig macht, findet auf der Seite ,immanent‘ statt und macht die Unterscheidung ausschließlich (als) immanent beobachtbar. Transzendenz bleibt (sinnhaft) operativ unerreichbar, verbleibt als unmarked state das reflexive Gegenüber der Immanenz. Die beobachtbare und damit kommunikable Grenze zwischen immanent und transzendent findet innerhalb des Sinnhorizontes der Immanenz statt; ausschließlich die systeminterne Grenze kann als Grenze überschritten (crossing) werden. Transzendenz wird immanent ,vollzogen‘. Dies bedeutet: Die operative Grenze zwischen immanent/transzendent wird beobachtend gedoppelt und als solche unterstellt sie Beobachtung als Operation. Man könnte daher sagen, dass religiöse Kommunikation vorrangig beobachtend (und damit beobachtbar) vor sich geht. Sie löst die Unterscheidung Operation/Beobachtung maßgeblich auf der Seite Beobachtung (anstatt auf der Seite Operation) auf. Mit anderen Worten: Das Paradox der Unterscheidung von Operation/Beobachtung wird auf der Seite der Operation kurzgeschlossen und auf der Seite der Beobachtung entfaltet.

    Daraus resultiert ein Übermaß an Beobachtungs-Beobachtungen oder, wie man in bisheriger Terminologie sagen würde, eine Prävalenz der Hermeneutik. Diese Schwerpunktverlagerung von operativen auf beobachtende Beobachtungen (= Bezeichnungen aufgrund von Unterscheidungen) prägt die religiöse und von daher die theologische Kommunikation seit Längerem.

    Bei der Musik scheint es sich umgekehrt zu verhalten. Die hier angebotene These lautet: Musik löst die Unterscheidung von Operation/Beobachtung maßgeblich auf der Seite Operation auf und schließt die Seite Beobachtung kurz.

    Dieser These vorgelagert ist die Einsicht, dass Musik – die wir an dieser Stelle als klangliche Formen im Medium der Laute bzw. lautliche Formen im Medium Luft begreifen – nicht als Kommunikation verstanden werden kann.⁹ Sie operiert einsinnig vorwärts, unternimmt in ihrem Vollzug keine Rückgriffe und bildet daher auch keine Synthese von Vorgriffen und Rückgriffen aus, die in einen Prozess des Dreischritts von Mitteilung/Information und Verstehen, wie er bei der Kommunikation stattfindet, übergehen kann. Musik als Nur-Vollzug lässt die Unterscheidung von Operation/Beobachtung kollabieren. Musik läuft als reine Operation im Sinne von basaler Selbstreferenz.¹⁰ Musik schreitet als blinde Operation (ihrer selbst) voran. Sie gleitet von einer blinden Einheit der ihr eigenen Unterscheidung von Laut und Luft zur nächsten. Die Differenz von Laut und Luft (in) der Musik wird von der basalen bzw. operativen Selbstreferenz der Musik (selbst) verdeckt. Diese blinde Einheit der Musik kann Klang genannt werden.¹¹

    Allerdings darf dies nicht im Sinne einer Systembildung verstanden werden. Musik differenziert kein autopoietisches System aus, sondern bleibt Formbildung innerhalb eines Mediums. Dies entspricht der einseitig auf der Seite der Operation aufgelösten Unterscheidung von Operation/Beobachtung. Als basale Selbstreferenz – die aber aus Mangel an reflexiver und reflektierender Selbstreferenz keine Systembildung hervorbringen kann – hat Musik in toto Ereignischarakter: Es folgt Element auf Element. Musik wird zur Musik, indem sie operative Anschlussfähigkeit sichert und ausführt. Musik prozessiert – der Sprache vergleichbar – Anschlussfähigkeit, nicht aber Außenkontakte.¹²

    Zudem fehlt der Musik als basale bzw. operative Selbstreferenz der re-entry einer operativ laufenden Unterscheidung. Dies ist eine andere Formulierung dafür, dass die Unterscheidung von Operation/ Beobachtung einseitig auf der Seite der Operation aufgelöst wird – und damit kollabiert.


    ² Vgl. exemplarisch Luhmann, Niklas (2002): Das Recht der Gesellschaft. 1. Aufl., [Nachdr.]. Frankfurt a. M., S. 51 f.

    ³ Zum re-entry vgl. exemplarisch Luhmann, Niklas; Kieserling, André (2002): Die Religion der Gesellschaft, S. 26 und S. 32 f., sowie Baecker, Dirk, (1993): Einleitung. In: Dirk Baecker (Hrsg.), Probleme der Form. Frankfurt a. M., S. 13.

    ⁴ Vgl. Luhmann, Niklas (2006): Soziale Systeme. Frankfurt a. M., S. 283. Die Formulierung ,Sinneinheit‘ soll dazu dienen, der allseits lauernden ontologischen Falle zu entgehen.

    ⁵ Ein differenzloser Begriff ist ein Begriff, der sich selbst mitmeint, vgl. Luhmann, Niklas (2006): Soziale Systeme, S. 93, bzw. ein Begriff, der nichts ausschließt, vgl. a. a. O., S. 531, Fußnote 62.

    ⁶ Vgl. Luhmann, Niklas (2007): Erkenntnis als Konstruktion. In: Niklas Luhmann und Oliver Jahraus (Hrsg.): Aufsätze und Reden. [Nachdr.]. Stuttgart, S. 234: „Damit kehren wir noch einmal zu der Frage zurück, ob es nicht gerade deshalb differenzlose (und damit: paradoxiehaltige) Begriffe geben müsse. Der Gottesbegriff der Tradition hatte diese Frage auf sich gezogen und damit absorbiert. […] Von Welt soll die Rede sein, um die Einheit der Differenz von

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