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Warum bist du gesprungen?: Die neue Praxis Dr. Norden 9 – Arztserie
Warum bist du gesprungen?: Die neue Praxis Dr. Norden 9 – Arztserie
Warum bist du gesprungen?: Die neue Praxis Dr. Norden 9 – Arztserie
eBook98 Seiten1 Stunde

Warum bist du gesprungen?: Die neue Praxis Dr. Norden 9 – Arztserie

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Über dieses E-Book

Die neue Praxis Dr. Norden - So war es nicht geplant, doch Dr. Danny Norden betrachtet es als Chance. Äußere Umstände zwingen ihn zu einem Neustart. Und diesen nimmt Danny tatkräftig in Angriff, auch, wenn er mit Abschied, Trennung, Wehmut verbunden ist. Dr. Danny Norden praktiziert jetzt in seiner neuen, modernen, bestens ausgestatteten Praxis. Mit Kompetenz, Feingefühl und Empathie geht er auf seine Patienten zu und schafft ein Klima, das die Genesung fördert: eben Dr. Danny Norden, wie er leibt und lebt, und er wird immer besser!

Es war kurz nach Mittag. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne ließ das Wasser der Isar funkeln und tauchte die weißen Sandbänke in gleißend helles Licht. Die Sonnenstrahlen, die durch das Laub der Bäume längs dem Fahrradweg am Flussufer fielen, ließen Schatten über den Asphalt tanzen. Zwei Teenager radelten nebeneinander den Weg entlang. Das Mädchen auf dem türkisfarbenen Rad hatte langes hellrotes Haar, trug Jeans, weiße Turnschuhe und einen leichten weißen Pullover. Der schlaksige Junge, der mit einem grünen Fahrrad unterwegs war, hatte helles streichholzkurzes Haar. Beide hatten Rucksäcke aufgeschnallt, das Mädchen einen pinkfarbenen, der Junge einen rostroten. »Die waren heute Morgen ganz schön verblüfft. Ich habe es echt genossen. Das habe ich alles nur dir zu verdanken, Ophelia. Ohne deine Hilfe hätte ich die siebte niemals überspringen können, um wieder den Anschluss an meine alte Klasse zu finden«, sagte der Junge. »Habe ich gern gemacht, Marius, du konntest ja nichts für deine Lernschwäche«, entgegnete Ophelia Mai. »Nein, es war der gravierende ­Eisenmangel, den Doktor Norden zum Glück festgestellt hat. Trotzdem, du hast dich ganz schön ins Zeug gelegt.« »Ich weiß«, antwortete Ophelia selbstbewusst. Sie war stolz auf sich, weil es ihr gelungen war, Marius immer wieder zu motivieren, den Stoff der siebten Klasse mit ihr durchzugehen, damit er dann gemeinsam mit ihr in die achte Klasse wechseln konnte. »Schade, dass du deinen Geburtstag schon gefeiert hast.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum4. Aug. 2020
ISBN9783740969073
Warum bist du gesprungen?: Die neue Praxis Dr. Norden 9 – Arztserie

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    Buchvorschau

    Warum bist du gesprungen? - Carmen von Lindenau

    Die neue Praxis Dr. Norden

    – 9 –

    Warum bist du gesprungen?

    Ines gibt Dr. Danny Norden Rätsel auf

    Carmen von Lindenau

    Es war kurz nach Mittag. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne ließ das Wasser der Isar funkeln und tauchte die weißen Sandbänke in gleißend helles Licht. Die Sonnenstrahlen, die durch das Laub der Bäume längs dem Fahrradweg am Flussufer fielen, ließen Schatten über den Asphalt tanzen.

    Zwei Teenager radelten nebeneinander den Weg entlang. Das Mädchen auf dem türkisfarbenen Rad hatte langes hellrotes Haar, trug Jeans, weiße Turnschuhe und einen leichten weißen Pullover.

    Der schlaksige Junge, der mit einem grünen Fahrrad unterwegs war, hatte helles streichholzkurzes Haar. Beide hatten Rucksäcke aufgeschnallt, das Mädchen einen pinkfarbenen, der Junge einen rostroten.

    »Die waren heute Morgen ganz schön verblüfft. Ich habe es echt genossen. Das habe ich alles nur dir zu verdanken, Ophelia. Ohne deine Hilfe hätte ich die siebte niemals überspringen können, um wieder den Anschluss an meine alte Klasse zu finden«, sagte der Junge.

    »Habe ich gern gemacht, Marius, du konntest ja nichts für deine Lernschwäche«, entgegnete Ophelia Mai.

    »Nein, es war der gravierende ­Eisenmangel, den Doktor Norden zum Glück festgestellt hat. Trotzdem, du hast dich ganz schön ins Zeug gelegt.«

    »Ich weiß«, antwortete Ophelia selbstbewusst. Sie war stolz auf sich, weil es ihr gelungen war, Marius immer wieder zu motivieren, den Stoff der siebten Klasse mit ihr durchzugehen, damit er dann gemeinsam mit ihr in die achte Klasse wechseln konnte.

    »Schade, dass du deinen Geburtstag schon gefeiert hast. Ich dachte schon, es würde eine richtig coole Party bei dir zu Hause geben«, zeigte sich Marius Meier enttäuscht, weil Ophelia ihm vor ein paar Minuten gestanden hatte, dass sie ihren vierzehnten Geburtstag bereits während der Ferien gefeiert hatte.

    »Mach nicht so ein trauriges Gesicht, irgendwann gibt es schon eine Party bei mir, vielleicht zu Halloween«, machte sie dem Jungen Hoffnung. Ihr war schon länger klar, dass Marius ein bisschen verliebt in sie war, obwohl er bereits wusste, dass sie sich in den Ferien in Leander verliebt hatte. Da Leander aber nicht in München wohnte, sondern im Allgäu, schien Marius in ihm keine wirkliche Gefahr für sein Verhältnis zu Ophelia zu sehen.

    »Wann wollen wir denn mal wieder am Nachmittag etwas zusammen machen?«, fragte Marius, als sie sich an der nächsten Wegkreuzung verabschiedeten, weil Marius abbiegen musste und Ophelias Heimweg noch weiter geradeaus führte.

    »Wir könnten morgen zusammen Hausaufgaben machen und danach sehen wir weiter«, schlug Ophelia ihm vor.

    »Ich bin dabei. Du überlegst es dir aber nicht noch einmal bis morgen?«, wollte er wissen.

    »Nein, wir halten das fest.«

    »Okay, ich vertraue darauf«, sagte Marius und radelte davon.

    Ich muss ihm noch öfter von Leander erzählen, damit er akzeptiert, dass zwischen uns nichts laufen wird, dachte Ophelia, als sie weiterfuhr.

    Allmählich wichen die Bäume zur Seite, und sie hatte bald freie Sicht auf den Fluss mit seinen Sandbänken und eine imposante Brücke. Sie war aus einem mächtigen Holzgeflecht errichtet, ruhte auf mehreren Betonfundamenten und verband zwei Stadtteile miteinander.

    »Was ist denn da los?«, murmelte Ophelia, als sie die vielen Menschen auf der Brücke sah, die sich mit ihren Telefonen in den Händen über die Brüstung beugten, so als gäbe es etwas Aufregendes zu filmen.

    Auf dem türkisfarbenen Wasser, das die Sandbänke umspülte und weiter flussabwärts trieb, war nichts Außergewöhnliches zu sehen. Keine Schwimmer, keine Boote, keine Flöße, nur ein paar Enten, die sich auf den Wellen treiben ließen. Als sie genauer hinsah, stellte sie fest, dass die Leute die Telefone auf ihre Seite des Ufers richteten. Ophelia ließ ihren Blick über das von Büschen eingefasste sandige Ufer gleiten, fand aber auch dort nichts, was diese Aufmerksamkeit erklären konnte.

    »Ist wohl ein Fotowettbewerb!«, rief ihr die junge Frau lachend zu, die mit einem Einkaufskorb am Lenker und einem Kleinkind in einem auf dem Gepäckträger befestigten Sitz auf dem Fahrrad unterwegs war.

    »Keine Ahnung«, antwortete Ophelia und sah sich weiter um. Als sich einige Leute auf der Brücke noch weiter nach vorn beugten, um einen besseren Blick, auf was auch immer, zu haben, hatte sie auf einmal ein merkwürdiges Gefühl. Sie hielt an, stieg von ihrem Fahrrad und schaute auf die Uferböschung. Sie zuckte zusammen, als sie den leuchtend roten Stoff durch einen Busch hindurchschimmern sah. Vorsichtig ging sie um den Busch herum, da sie keine Ahnung hatte, was sie dort erwartete. »Hallo, können Sie mich hören?! Was ist mit Ihnen?!«, rief sie, als sie die Frau in dem durchnässten roten Kleid bäuchlings im Sand liegen sah. Das blonde Haar war zerzaust, und sie war barfuß. Vielleicht ist sie tot, dachte Ophelia, als die Frau nicht auf sie reagierte und sich auch nicht rührte.

    »Was ist los mit euch?! Warum glotzt ihr nur, statt ihr zu helfen?!«, rief sie in Richtung der Brücke, obwohl sie davon ausging, dass sie zu weit entfernt war und niemand ihre Worte verstehen würde.

    Sie ging neben der Frau in die Hocke und legte ihr zwei Finger seitlich an den Hals, so wie sie es in einem Erste-Hilfe-Kurs gelernt hatte. Der Puls, den sie fühlen konnte, war zwar schwach, aber zumindest wusste sie jetzt, dass die Frau noch lebte. Sie zog ihr Handy aus der Hosentasche und wollte den Notruf wählen, entschied sich dann aber dafür, die Nummer der Praxis Norden aufzurufen, die sie in ihrem Telefonbuch gespeichert hatte. Die Praxis war nur wenige Minuten entfernt. Daniel Norden würde auf jeden Fall schneller da sein als ein Rettungswagen.

    »Praxis Doktor Norden, Lydia Seeger, was kann ich für Sie tun?«, hörte sie Lydia, eine der beiden Sprechstundenhilfen, fragen.

    »Lydia, hier ist Ophelia, ich bin am Isarufer. Ich habe eine bewusstlose Frau gefunden. Würdest du Daniel bitten herzukommen?«

    »Wo genau bist du?«, fragte Lydia. »Okay, er ist gleich bei dir«, versicherte sie Ophelia, nachdem das Mädchen ihr beschrieben hatte, wo sie gerade war.

    »Es kommt gleich Hilfe«, wandte sich Ophelia an die Frau im roten Kleid, auch wenn sie nicht sicher war, dass sie mitbekam, was um sie herum vor sich ging.

    Sie kniete sich in den Sand und legte ihre Hand auf die Schulter der Frau, in der Hoffnung, dass sie reagierte. Da sie nicht wusste, was ihr zugestoßen war, wollte sie sie lieber nicht bewegen. Möglicherweise war sie verletzt, und sie würde die Verletzung durch eine unachtsame Bewegung noch verschlimmern.

    Sie sah wieder hinauf zur Brücke und fragte sich, warum die Leute die verunglückte Frau nur filmten, statt nach ihr zu sehen. War ihnen der Weg zu weit, den sie von der Brücke aus zum Fahrradweg zurücklegen mussten, oder hielten sie alle die Frau bereits für tot? Was

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