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Spur im Sand: Die großen Western Classic 48 – Western
Spur im Sand: Die großen Western Classic 48 – Western
Spur im Sand: Die großen Western Classic 48 – Western
eBook120 Seiten1 Stunde

Spur im Sand: Die großen Western Classic 48 – Western

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Die großen Western Classic
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.

»Die Hände hoch, nimm die Hände hoch, Gringo.« Es ist Tony Ornell, als wenn ihm jemand einen klatschnassen, eiskalten Lappen in den Nacken schlägt. Die Stimme ist schräg über ihm und so scharf, dass Tonys Hand zurückzuckt. Die Hand ist vom Revolverkolben fort. Tony wendet nur kurz den Kopf und sieht nun den Mann oben auf dem Felsen stehen, einen schweren, breiten Mann, der sein Gewehr, auf dem das Mondlicht sich bricht, auf ihn gerichtet hält. »Sitz still«, sagt nun auch der Mann, der vor ihm ist, und hat sein Gewehr angeschlagen, während der andere, der dritte Mann, hastig hinter ihm heranreitet. »Keine Bewegung, wir schießen.« Sie haben nicht einmal die Halstücher vorgezogen, denkt Tony Ornell bestürzt, sie sehen aus wie Banditen. Eine Falle, denkt Tony und nimmt langsam die Arme empor. Der Revolver sieht ihn an, düster das Mündungsloch, drohend der Stahl. Die Patronen in den Kammern des Zylinders sind deutlich zu erkennen. Mein Geld, denkt Tony, sie werden mich durchsuchen und mein Geld nehmen. Dieser hagere Bursche da hat eine Visage, die einem das Fürchten lehren kann. »Komm herunter«, sagt der Mann vor ihm in seinem harten rollenden Englisch. »Sonst wirst du liegen, sehr lange liegen. Und die Geier werden dich holen.« »Du wirst nie mehr aufstehen«, sagt nun der Zweite mit dem Revolver drohend.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum7. Juli 2020
ISBN9783740968205
Spur im Sand: Die großen Western Classic 48 – Western

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    Buchvorschau

    Spur im Sand - Howard Duff

    Die großen Western Classic

    – 48 –

    Spur im Sand

    Ornell nahm die Verfolgung auf

    Howard Duff

    »Die Hände hoch, nimm die Hände hoch, Gringo.«

    Es ist Tony Ornell, als wenn ihm jemand einen klatschnassen, eiskalten Lappen in den Nacken schlägt. Die Stimme ist schräg über ihm und so scharf, dass Tonys Hand zurückzuckt.

    Die Hand ist vom Revolverkolben fort.

    Tony wendet nur kurz den Kopf und sieht nun den Mann oben auf dem Felsen stehen, einen schweren, breiten Mann, der sein Gewehr, auf dem das Mondlicht sich bricht, auf ihn gerichtet hält.

    »Sitz still«, sagt nun auch der Mann, der vor ihm ist, und hat sein Gewehr angeschlagen, während der andere, der dritte Mann, hastig hinter ihm heranreitet. »Keine Bewegung, wir schießen.«

    Sie haben nicht einmal die Halstücher vorgezogen, denkt Tony Ornell bestürzt, sie sehen aus wie Banditen.

    Eine Falle, denkt Tony und nimmt langsam die Arme empor.

    Der Revolver sieht ihn an, düster das Mündungsloch, drohend der Stahl. Die Patronen in den Kammern des Zylinders sind deutlich zu erkennen.

    Mein Geld, denkt Tony, sie werden mich durchsuchen und mein Geld nehmen. Dieser hagere Bursche da hat eine Visage, die einem das Fürchten lehren kann.

    »Komm herunter«, sagt der Mann vor ihm in seinem harten rollenden Englisch. »Sonst wirst du liegen, sehr lange liegen. Und die Geier werden dich holen.«

    »Du wirst nie mehr aufstehen«, sagt nun der Zweite mit dem Revolver drohend. »Eine Bewegung, dann bist du tot.«

    Tony ahnt plötzlich, dass sie nicht bluffen.

    Sie werden schießen, sobald er etwas versucht. Er steigt ab.

    Tony sitzt am Boden und sieht sie vor sich stehen.

    Dem Gewehrkolben kann er nicht ausweichen.

    In der nächsten Sekunde sieht Ornell den Mond am Himmel immer größer und größer werden.

    Er denkt noch, dass der Mond auf die Erde stürzt. Dann sinkt er zur Seite und wird ohnmächtig.

    Als Tony zu sich kommt, friert er entsetzlich. Die drei Banditen sind weg, mit ihnen seine Jacke, die Stiefel, seine Uhr und das Pferd. Auch seine Waffen sind verschwunden.

    »Diese verflixten Halunken«, sagt Tony wütend.

    Er hat nur Socken an. Es sind prächtige Wollsocken, überhaupt hat Tony stets nur die besten Kleidungsstücke für sich gekauft, das ist in seinem Beruf als Spieler so üblich.

    Tony Ornell geht los. Er orientiert sich nach dem Stand des Mondes. Der harte, manchmal so grobkörnige Boden beginnt bald, seinen Füßen Schwierigkeiten zu machen. Die Fußsohlen brennen. Er seufzt bitter, streift dann seine Hosen ab, zieht die Unterhose aus und zerreißt sie. Zwar hat er nun keine Unterhose mehr, aber seine Füße kann er mit den Streifen umwickeln und so weiterkommen.

    Er muss Wasser finden. Es wird schon irgendwo ein Haus geben.

    Mehr als drei Stunden mag er unterwegs sein, als er im Osten den grauen Streifen entdeckt.

    Der Morgen kommt. Ornell sinkt oben an einem Hang auf einen kleinen Vorsprung und blickt in das Tal zu seinen Füßen.

    In diesem Augenblick – er hat den Kopf in die Hände gestützt und atmet mühsam – hört er den Knall.

    Durch die Berge kommt scharf und dröhnend das Echo eines Gewehrschusses.

    Der Schuss muss mindestens drei Meilen voraus fallen, wenn es nicht noch weiter ist. Das Echo ist nur scharf, aber es hat das typische Dröhnen und Grollen eines Gewehrschusses.

    Gleich darauf, kaum eine Sekunde später, bellt es einmal trocken und peitschend, aber leiser auf.

    »Ein Gewehr, dann ein Revolver«, sagt Tony erstaunt. »Es ist in der Richtung des Tales hier, genau nach Osten. Wo jemand schießt, da sind auch Menschen, da wird auch Wasser sein, ein Dach über dem Kopf, etwas zu essen.«

    Es kracht noch einmal, dann ist alles totenstill.

    Für Ornell aber, der sich steil aufgerichtet hat, sind die Schüsse ein Zeichen von Zivilisation. Wo geschossen wird, da sind auch Menschen, also muss er hin, ganz gleich, wer und warum man dort geschossen hat.

    Tony hastet wieder los, kommt in das Tal und läuft nun beinahe. Einmal geht seine Umwicklung am linken Fuß auf. Er schimpft, muss anhalten und sich den Stoff erneut um den Fuß binden. Dann geht es weiter.

    Tony Ornell hat nichts als die Hoffnung, vielleicht ein Haus, vielleicht sogar ein Essen, in jedem Fall aber Menschen zu finden.

    *

    Ornell torkelt auf den Zaun zu und hält sich an ihm fest. Er sieht vor sich den langen Hang, das Salzgras und die Büschel des Fettholzes. Neben dem Haus ist ein Brunnen, dessen Wringe von der Sonne ausgeblichen ist. Das Seil hängt von der Wringe herab in den Brunnen. Rechts vom Brunnen, also dem Haus gegenüber, ist ein Stall.

    Und der Stall ruft denselben Eindruck hervor den Ornell schon vom Haus gewonnen hat.

    Es sind keine zweihundert Schritte mehr, aber für Ornell sind zweihundert Schritte wie tausend, so ermattet fühlt er sich.

    Die Lehmwände des Hauses zeigen Risse und keine Farbe, das Dach ist an einigen Stellen verfallen. Die Fenster sind heil. Nur das eine Fenster des Stalles, das Ornell sehen kann, ist zerborsten.

    Und alles ist still.

    Kein Vieh hier zu sehen, keine Spur von einem Menschen. Im ersten Augenblick bezweifelt Tony, dass dies das Haus sein soll, der Punkt, an dem die Schüsse gefallen sind. Es ist heller Tag, Ornell ist am Rande der Erschöpfung. Obwohl die Sonne noch nicht hoch steht, ist es schon warm.

    Tony Ornell stemmt sich gegen die Latte des Zaunes und blickt den Zaun entlang auf Haus und Stall. Es sieht alles verwahrlost, völlig verlassen aus. Wenn es jemals hier Bewohner gegeben hat, so sind sie mit Sicherheit schon vor Jahren fortgegangen.

    »Ich habe mich geirrt«, sagt Ornell heiser. »Oh, mein Gott, keine Seele zu sehen, niemand hier. Der Brunnen, hoffentlich führt er Wasser. Die Zunge klebt mir am Gaumen. Du lieber Himmel, in einem dieser Täler hier muss es sein, aber niemals hier. Ich habe mich sicher geirrt.«

    Er hat nicht die Kraft, sich über den Zaun zu ziehen, dazu reicht es nicht mehr. So schleppt er sich am Zaun weiter, der nach zwanzig Schritten ohnehin zusammengebrochen ist und steigt über die am Boden liegende Latte hinweg. Dann torkelt er auf den Brunnen zu, erreicht ihn, wirft einen Blick nach links und rechts, blickt auf das Seitenfenster des nur eingeschossigen Hauses und fragt, buchstäblich krächzend:

    »Hallo, ist da jemand?«

    Nichts, keine Stimme gibt Antwort, kein Geräusch kommt auf. Er fasst nun an das Seil, zieht und spürt das Gewicht des Eimers, der am Seil hängt. Hastig betätigt er die Winde. Ein quietschendes, abscheuliches Geräusch kommt von den beiden Bolzen her, die die Winde in den Lagern halten, aber selbst jetzt zeigt sich nichts.

    Der Eimer kommt nun nach oben.

    Ornell zieht ihn zu sich heran auf den Brunnenrand und kippt ihn dann.

    Tony trinkt, schüttet sich dann einfach das Wasser über den Kopf und lässt schnaufend den Eimer auf dem Rand des Brunnens stehen.

    In diesem Moment poltert es hohl und hart rechts von ihm. Er fährt herum, blickt auf den Stall. Aber es ist nun still. Auf den Stall blickend, geht er zum Haus.

    »He«, sagt er noch einmal, nun schon bedeutend frischer. »Ist hier jemand? Man hat mich beraubt, ich brauche Hilfe. Ich habe keine Waffe. He, ist da jemand?«

    Ein schneller Blick nach rechts, keiner kommt um die Ecke. Und das Fenster?

    Tony dreht sich blitzschnell um, steht nun neben dem Fenster und kann in den Raum blicken.

    Das Zimmer ist vielleicht drei Schritte breit und vier lang. In ihm ist niemand, die Tür steht offen, durch die man auf einen Flur blicken kann.

    »Hallo«, brummt Tony laut. »Wenn hier jemand ist, ich habe keine schlechten Absichten. Hallo.«

    Es bleibt still. Seine umwickelten Füße verursachen auch kein Geräusch, als er zur Ecke des Hauses geht und dann um die Ecke blickt.

    Tony Ornell sieht einen toten Mann vor der Tür am Boden. Die Hand des Mannes ist anderthalb Zoll vom Kolben eines Revolvers entfernt.

    Es ist Tony, als wolle die Stille ihn erdrücken. Es ist ihm, als könne dieser Mann jeden Augenblick aufspringen. Er braucht fast eine Minute, ehe er sich bewegt und den ersten Schritt um die Ecke macht.

    Die Taschen des Mannes sind nach außen gekehrt, sein Hut liegt nahe der Türschwelle, das Lederfutter ist umgekrempelt worden. Dem Mann fehlt auch der Revolvergurt, der Gurt liegt zwei Schritt weiter und ist aufgetrennt worden.

    Ornell bleibt stehen und blickt auf die Stiefel. Die Stiefel, denkt er, er hat sie ausziehen müssen wie ich.

    Er sieht die Spuren im Sand vor der Tür, Stiefelabdrücke auf der Türschwelle.

    »Mein Gott«, sagt Tony Ornell gepresst. »Was ist hier geschehen?«

    Er geht langsam weiter, er wagt kaum, den Mann anzublicken.

    Er ist bärtig und vielleicht fünfunddreißig Jahre alt. Er ist schwarzhaarig, er hat einen wilden, trotzigen Zug im Gesicht.

    »Zweimal getroffen«, sagt Tony stockheiser. »Der Gewehrschuss ist vor dem Revolverschuss gekommen.

    Sollte er wirklich noch die Kraft

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