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Toronto
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eBook102 Seiten28 Minuten

Toronto

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Über dieses E-Book

Tom will raus. Einfach weg. Am liebsten mit Katja, die er liebt und die ihn liebt, obwohl sie sich in der Öffentlichkeit nichts anmerken lassen will, denn Tom ist uncool. Denken die anderen.Wenn Tom die Augen schließt, sieht er nur Katja. Er malt ihr Gesicht, ein Meter, zwei Meter groß. Später will er sie zehn Meter groß malen – ein Wandgemälde mitten in Toronto. Da will Katja nämlich hin. Er auch. Mit ihr.Toms Vater interessiert sich nicht für ihn. Sagt Tom. Toms Mutter ist schon lange tot, gestorben, als er klein war. Kapiert hat er das damals schon, nicht die Geschichten, die die Erwachsenen erzählt haben, von Weggehen und Himmel. Schließlich wurde sie doch mit Erde bedeckt und liegt seitdem unter Blumen.

Katja kennt Tom schon eine Ewigkeit, ist mit ihm aufgewachsen, Haustür an Haustür. Sie waren unzertrennlich, haben miteinander die Liebe kennen gelernt. Doch Tom wurde immer anhänglicher. Wie eine Klette. Konnte nicht loslassen. Die Zeit war schön mit ihm, doch die Zeit hat sich geändert. Katja hat sich geändert. Tom nicht. Katja wird nach Toronto gehen. Einfach weg. Auch von Tom.
Toms Vater hatte Probleme, hat den Tod seiner Frau nicht verkraftet. Alkohol. Doch er hat sich wieder gefangen. Hat versucht, neu anzufangen. Hat versucht, eine neue Frau zu finden. Doch es hat nicht geklappt. Wegen Tom. Der dreht immer durch, wenn eine fremde Frau im Haus ist. Schlägt alles kurz und klein. Nimmt keine Hilfe an. Lebt in einer anderen Welt. Denn Tom hat ihn noch nicht verkraftet, den Verlust seiner Mutter. Und nun scheint er wieder etwas zu verlieren: Katja.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum20. Apr. 2020
ISBN9783961192380
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    Buchvorschau

    Toronto - Jan Liedtke

    Jan Liedtke

    Toronto

    FELIX BLOCH ERBEN

    Verlag für Bühne, Film und Funk

    Inhaltsverzeichnis

    Title Page

    Personenverzeichnis

    1

    2

    3

    4

    5

    6

    7

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    35

    Über den Autor

    Über das Stück

    Impressum

    Personenverzeichnis

    Tom

    Katja

    Vater

    1

    TOM

    Das ist mein Vater

    In unserem Wohnzimmer

    Er ist so unbedeutend

    wie er aussieht

    Wenn er stirbt

    wäre alles unkompliziert

    Könnte schnell passieren

    er trinkt einen zu viel

    oder ist eines Tages zu fett

    Herzen halten nicht viel aus

    werden aus dem Wohnzimmer getragen

    in nem grauen Plastiksarg

    Der Arzt würde mir Beruhigungstabletten geben

    Ich würde sie nicht nehmen

    Alles würde schnell gehen

    Niemand will beschissene Möbel

    Das Sofa auf das er raufgekotzt

    hat selbstgebaute Regale

    Bücher

    Schwachsinn

    Das muss weg

    Schnell

    Alles löschen

    Ich bestell einen Container

    zerhack die Möbel

    mein Zeug schmeiß ich dazu

    Einen Abend später

    lieg ich in der leeren Wohnung

    auf dem Boden

    nehme das Telefon

    reservier ein Ticket nach Toronto

    und bin weg

    Mit Katja nach Kanada

    Er kennt Katja nicht

    Nichts weiß er

    über mich

    Das ist Katja

    im Garten von meiner Großmutter

    Sie wohnt nebenan

    Sie weiß alles über mich

    Als wir sechs waren

    haben wir uns zum ersten Mal geküsst

    Auf diesem Apfelbaum da

    Die Lippen aneinandergedrückt

    bis wir keine Luft bekamen

    Manchmal dabei die Augen aufgemacht

    uns angesehen

    unscharfe Gesichter

    die Grimassen schneiden

    Sie ist in den Garten gekommen

    durch die wilde Hecke

    Wir haben uns ins Gummibassin gestürzt

    Wasserschlacht

    zwei Stunden lang

    Sie hat mir beigebracht

    wie man auf einen Baum klettert

    Schweinebammel macht

    Buden und Wigwams baut

    Wir haben Verstecken gespielt

    ganze Tage durch

    Der Garten ist perfekt dafür

    Entweder hinter die Holzhaufen

    oder nach da hinten

    Bis zum Bauchnabel Gras

    drei Meter hoch die Sonnenblumen

    In der Schule

    haben wir uns in den Pausen getroffen

    Mit Jungs konnte ich nichts anfangen

    Ständig wollten sie jemanden fertig machen

    Brillen klauen

    Treten

    Verfolgungsjagden über den Schulhof

    Bis einer aufgibt

    flennt

    Ich wollte

    dass sie mich in Ruhe lassen

    Sie haben mich Weiberheld genannt

    Das mochte ich

    Mit 15 warn wir richtig verliebt

    zusammen

    für alle sichtbar

    wenn wir im Kino den Film verpassen

    weil wir rumknutschen

    zu

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