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Deutschland und der Heilige Stuhl: Diplomatische Beziehungen 1920 bis 1945
Deutschland und der Heilige Stuhl: Diplomatische Beziehungen 1920 bis 1945
Deutschland und der Heilige Stuhl: Diplomatische Beziehungen 1920 bis 1945
eBook429 Seiten4 Stunden

Deutschland und der Heilige Stuhl: Diplomatische Beziehungen 1920 bis 1945

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Über dieses E-Book

Diplomatie ist zu einem Schüsselbegriff des internationalen Tagesgeschäfts geworden. Die deutsch-vatikanischen Beziehungen hatten seit ihrer Aufnahme 1920 einen ganz besonderen politischen Wert, nicht nur weil es zahlreiche Krisenjahre zu bestehen galt, sondern weil die ersten Jahrzehnte von Eugenio Pacelli, dem späteren Papst Pius XII. mitgestaltet wurden, der aus der Geschichte der ersten deutschen Republik nicht wegzudenken ist. Er hat bis heute Grundlegendes für das Verhältnis von Katholischer Kirche und deutschem Staat geschaffen, Krisenmanagement betrieben und in Berlin auch mit der jungen Sowjetunion verhandelt. Hier liegen entscheidende Wurzeln für die Haltung des Vatikans zu Hitler-Deutschland und dem Weltkrieg.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum31. März 2020
ISBN9783402202128
Deutschland und der Heilige Stuhl: Diplomatische Beziehungen 1920 bis 1945

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    Buchvorschau

    Deutschland und der Heilige Stuhl - Stefan Samerski

    Stefan Samerski

    Deutschland und der Heilige Stuhl

    Diplomatische Beziehungen

    1920–1945

    Münster

    2019

    Vollständige Ebook-Ausgabe des im Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG erschienenen Werkes Originalausgabe

    Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

    Copyright © 2020 Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG, Münster

    ISBN: 978-3-402-13402-3 (print)

    ISBN: 978-3-402-20212-8 (ebook)

    Sie finden uns im Internet unter www.aschendorff-buchverlag.de

    Inhalt

    Cover

    Titel

    Impressum

    Vorwort

    Einleitung

    Vorgeschichte

    1. Teil: Die Weimarer Republik

    1.1. Aus der Not geboren

    1.2. Die Einrichtung von Nuntiatur und Deutscher Botschaft beim Hl. Stuhl

    1.3. Ausbau des diplomatischen Apparats

    1.4. Revisionspolitik

    1.5. Separatismus, Reparations- und Ruhrfrage

    1.6. Der Umzug nach Berlin 1925

    1.7. Schattenseiten

    1.8. Konkordatsverhandlungen

    1.9. Die ‚Unheilige Allianz’. Der päpstliche Weg nach Moskau via Berlin

    1.9.1. Ein neues Verhältnis

    1.9.2. Polenfrage und Priesterentsendung

    1.9.3. Hunger und direkte Kontakte

    1.9.4. Strukturierte Verhandlungen

    1.9.5. Pacellis neue Mission

    1.9.6. Aussichtslose Intensivierung

    1.10. Die Abberufung Pacellis

    2. Teil: Päpstliche Diplomatie und Drittes Reich

    2.1. Machtübernahme

    2.2. Der Abschluss des Reichskonkordats

    2.3. Arierparagraph

    2.4. Auflösung der Länder

    2.5. Der kaschierte Bruch

    2.6. Krise ohne Bruch: Die Enzyklika ‚Mit brennender Sorge’

    2.7. Der Anschluss Österreichs 1938

    2.8. Die Papstwahl Pacellis

    3. Teil: Der Zweite Weltkrieg

    3.1. Kriegsbeginn

    3.2. Das Dilemma Polens

    3.3. Humanitäre Maßnahmen und Friedensinitiativen

    3.4. Die Vermeidung eines Weltkriegs

    3.5. Russlandfeldzug und ein drohender Bruch

    3.6. Die Wannsee-Konferenz und die Shoa

    3.7. Der Wechsel auf dem vatikanischen Posten

    3.8. Unter den Augen des Papstes. Die Deutschen besetzen Rom 1943/44

    3.9. Pius XII. und das Kriegsende

    Epilog: Intermezzo statt Stunde Null

    Verzeichnis der Quellen, Literatur, Zeitungen und Hilfsmittel

    Bildnachweise

    Personenregister

    Vorwort

    Diplomatie ist in den letzten Jahren zu einem Schlüsselbegriff des internationalen politischen Tagesgeschäfts geworden. Der Hl. Stuhl und Deutschland sind zwar auf den ersten Blick zwei sehr unterschiedliche Akteure. Bei näherer Betrachtung waren ihre Beziehungen jedoch bereits in der Zwischenkriegszeit von gegenseitiger Unterstützung und Stärkung ihrer politischen Wirkkraft geprägt. Und heute agieren sie vielfach gemeinsam als Global-Player. Wie effektiv beide Mächte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammenarbeiteten und gemeinsame außenpolitische Interessen verfolgten – bis der Nationalsozialismus die gewachsene Freundschaft auflöste –, ist Gegenstand der vorliegenden Studie, die wegen des relativ großen Zeitraums über sich hinaus weist: Nach dem Zweiten Weltkrieg knüpfte man wie selbstverständlich an die in der Weimarer Republik erarbeiteten Grundlagen an (Konkordate etc.). Schöpfer und Garant dieser Kontinuitätslinien war vor allem Eugenio Pacelli – erster Nuntius in Deutschland, seit 1930 Kardinalstaatssekretär und damit Leiter der auswärtigen Beziehungen des Hl. Stuhls zu den Staaten, der 1939 zum Papst gewählt wurde. Auf ihn, den die Friedensdiplomatie Benedikts XV. entscheidend geprägt hatte, konzentrierte sich die kuriale Aktivität gegenüber Deutschland immer stärker. Auf deutscher Seite mühte sich Botschafter Diego von Bergen in über 20 Jahren Dienstzeit um außenpolitische Kontinuität und gut vernetzte Kooperation. Sein diplomatisches Wirken ist bislang nicht zusammenhängend gewürdigt worden. Solche personellen Konstanten schufen die Grundlagen für eine Außen- und Kirchenpolitik von vertrauensvoller Professionalität und für zähe Bearbeitung von Themenfeldern über Jahrzehnte hinweg.

    Deutschland war für den Hl. Stuhl von Anfang an ein Partner ersten Ranges. Dabei erschöpften sich die bilateralen Beziehungen nicht in der Klärung von Fragen zum Verhältnis von Kirche und Staat in Deutschland, sondern bezogen von Anfang an die politischen Großmächte mit ein und thematisierten sehr frühzeitig welthistorische Themen wie Totalitarismus und Judenfeindlichkeit. Insofern bildeten die deutsch-vatikanischen Beziehungen alle virulenten Brennpunkte der Zeitgeschichte aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ab.

    Es ist mir an dieser Stelle eine angenehme Aufgabe, den zahlreichen Kollegen, Freunden, Mitarbeitern und Institutionen zu danken, die mich bei der Erarbeitung des vorliegenden Werkes unterstützt und begleitet haben. Sie können hier nicht alle namentlich aufgezählt werden. Danken möchte ich außerdem dem Aschendorff Verlag/Münster, vor allem Herrn Dr. Dirk Paßmann, für die reibungslose Kooperation und die Aufnahme in das Verlagsprogramm.

    Berlin, im März 2019

    Stefan Samerski

    Einleitung

    Angesichts zunehmender kriegerischer Auseinandersetzungen und humanitärer Katastrophen in der Welt titelte die Zeit 2014 mit konkretem Blick auf die Annexion der Krim: „Die Stunde der Diplomatie"¹. Mithin werden zwischenstaatliche Konflikte immer weniger durch wirtschaftliche oder gar militärische Aktionen bewältigt bzw. gelöst, da ihre gesellschaftliche Akzeptanz – zumindest in der westlichen Welt – fraglich, wenn nicht sogar diskreditiert ist. Die modernen Grundlagen für jedes System kollektiver Sicherheit und zwischenstaatlichen Engagements in Form von friedlicher Streitbeilegung (UN-Charta), peace-making, Peer Coaching, Mediation etc. bilden Freiwilligkeit und vor allem Vertrauen. Diese zu pflegen und zu bewahren ist eine der wichtigsten Aufgaben der Diplomatie. Daher wird die Frage nach Konfliktlösungen in den letzten Jahren immer häufiger mit der Effektivität internationaler Politik und Diplomatie sowie mit dem Engagement internationaler Akteure beantwortet.² Als Erfolgsmodell für die Bewahrung der kollektiven Sicherheit treten immer stärker die subsidiären Dienste unparteiischer Dritter in das Blickfeld und immer weniger die Durchsetzung des Völkerrechts mit Hilfe wirtschaftlicher oder militärischer Druckmittel. In diesem Sinne hatte sich auch der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan

    (1938–2018)

    1998 deutlich für die Diplomatie als Medium der Konfliktlösung ausgesprochen. Diese kann aber nur dann erfolgreich sein, wenn sie „durch Macht und Fairness unterstützt"³ wird.

    Hier kommt der Heilige Stuhl ins Spiel. Die oberste Kirchenverwaltung wird in den letzten Jahren verstärkt als internationales Völkerrechtssubjekt und – auch wissenschaftlich – als politischer Akteur wahrgenommen.⁴ Das bezieht sich nicht nur konkret auf die Person des Papstes mit seiner traditionellen Kompetenz bei der Friedensvermittlung bzw. -stiftung,⁵ sondern auch auf seine Verlautbarungen und zeichenhafte Aktivität. Gerade Papst Franziskus sucht das internationale politische Parkett: Auf dem Weltgipfel der Vereinten Nationen in New York sprach er 2015 über Ziele der Entwicklungspolitik und äußerte sich erstmals vor dem US-Kongress in einer viel beachteten Rede. Dabei nimmt Franziskus „eine äußerst prominente Rolle auf der weltpolitischen Bühne ein⁶ und tritt vordringlich „als diplomatischer Akteur in Erscheinung⁷. Das fällt ihm umso leichter, als der Vatikan seit vielen Jahrhunderten diplomatische Erfahrungen gesammelt und reflektiert hat, um diese an das aktuelle Personal der päpstlichen Vertretungen in aller Welt weiterzugeben.⁸ Es ist aber nicht nur das historische Moment, das heute die päpstliche Diplomatie überall auf der Welt so respektabel und attraktiv macht,⁹ es sind vor allem die „nicht zu unterschätzenden außenpolitischen Ressourcen und Netzwerke"¹⁰, über die kaum ein anderer Staat verfügt: Die römische Zentrale der Kirche kommuniziert mit einer weltweit verbreiteten Hierarchie von Bischöfen und Priestern und ist mit anderen religiösen Global Playern, wie den geistlichen Orden sowie Missions- und karitativen Instituten, gut vernetzt. Damit wird der Hl. Stuhl zu einem immer wichtigeren Partner innerhalb des internationalen Staatenkonzerts – auch und gerade für Deutschland, das nach Weltkrieg und Wiedervereinigung einen besonderen Wert auf internationale Kooperation legt.

    Inzwischen ist der Hl. Stuhl die „größte Nichtregierungsorganisation der Welt"¹¹, die fast zu allen Staaten der Welt und den wichtigsten internationalen Regierungsorganisationen diplomatische Beziehungen unterhält – seien sie nun katholisch oder nicht.¹² Das über Jahrhunderte gewachsene moralische Prestige und die weitgehende Abstinenz von der Tagespolitik sind die wichtigsten Ursachen dafür, denn der Zwergstaat braucht weder auf eigene wirtschaftliche noch auf militärische oder geopolitische Belange Rücksicht zu nehmen. Dadurch kann der Papst selbst von muslimischen oder kommunistischen Staaten als ‚ehrlicher Makler’ wahrgenommen werden.¹³ Auf der anderen Seite steht heute der Papst als Kirchenoberhaupt ca. 1,3 Mrd. Katholiken vor und ist Chef der größten Organisation der Welt, was der vatikanischen Außenpolitik weit größeres Gewicht verleiht als die 44 Hektar des Staatsgebiets mit seinen ca. 600 Einwohnern.¹⁴ Der Stato della Città del Vaticano wurde allerdings erst durch die Lateranverträge von 1929 ins Leben gerufen;¹⁵ das moralische Kapital des Hl. Stuhls und die expandierende Diplomatie waren aber schon weit vorher politische Faktoren von Gewicht, denen sich auch nichtkatholische Staaten schon damals nicht entziehen wollten.¹⁶ Der hohen politischen Bedeutung der modernen päpstlichen Diplomatie wird bereits in der Ausbildung des Botschaftspersonals Rechnung getragen, die nicht nur Sprachkompetenz und Kirchenrecht in den Mittelpunkt stellt.¹⁷ Den päpstlichen Vertretern ist es zwar ausdrücklich untersagt, Politik zu betreiben und sich in die inneren Angelegenheiten des Gaststaates einzumischen, doch gerade das wirkt sich heute wie früher vorteilhaft auf den guten Ruf der päpstlichen Diplomatie aus.

    Der Apostolische Nuntius nimmt qua Amt neben der Pflege der zwischenstaatlichen Beziehungen auch einen geistlich-religiösen Auftrag im Gastland wahr:¹⁸ Um die Einheit zwischen dem Hl. Stuhl und den Ortskirchen in aller Welt herzustellen und zu intensivieren, berichtet er über das Meinungsspektrum und die Wünsche der Bischöfe, der Ordensgeistlichen und Laien, informiert über das kirchliche Leben sowie Probleme mit der kirchlichen Doktrin im Empfängerstaat und sorgt sich um die Ernennung von neuen Bischöfen.¹⁹ Dieser Aufgabenkomplex wird im vorliegenden Werk weitgehend ausgeklammert, da er häufig nur marginal oder routinemäßig das diplomatische Geschäft tangiert und vielfach durch wissenschaftliche Spezialuntersuchungen wie Bischofsbiographien, Fakultäts- und Ordensgeschichten abgedeckt ist.²⁰

    Noch vor etwa einer Generation galten diplomatiegeschichtliche Studien bei Geschichtswissenschaftlern als eindeutig nachgeordnet und für das Verständnis des tagespolitischen Geschehens als weitgehend uninteressant. Außerdem spielte der Hl. Stuhl in Überblickswerken zur deutschen Außenpolitik keine nennenswerte Rolle.²¹ Das hat sich inzwischen vor dem Hintergrund der oben beschriebenen aktuellen Rahmenbedingungen geändert. Nicht nur, dass die Diplomatie selbst größere – auch historiographische – Wertschätzung erfuhr, auch der Hl. Stuhl spielt im aktuellen Konfliktmanagement und in der Abwendung von humanitären Krisen eine häufig öffentlich sichtbare und international geschätzte Rolle. Diese neue Dimension begann historisch im Ersten Weltkrieg, als der Hl. Stuhl sein diplomatisches Netz ausdehnte und auf internationaler Ebene im großen Stil karitative Hilfen leistete.²² Mit dieser Entwicklung korrespondiert nicht zufällig die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen Rom und Berlin 1920.

    Was die Historiographie angeht, so trifft ihr erster Zugriff traditionell Krisenzeiten. Daher rückte der Zweite Weltkrieg anfangs rasch ins Blickfeld.²³ Erstmals eine ganze Epoche erfasste Stewart A. Stehlin 1983 in seinem umfangreichen Werk über die deutsch-vatikanischen Beziehungen der Jahre 1919–1933. Er bezeichnete die päpstliche Diplomatie damals noch als „enigma²⁴ und unterstrich, dass die öffentliche Aufmerksamkeit seiner Zeit viel stärker auf die unbekannte Größe ‚kuriale Politik’ ausgerichtet war als auf das außenpolitische Verhältnis von Rom und Berlin. Inzwischen hat sich viel verändert, da gerade in jüngerer Zeit Studien zu bilateralen Beziehungen zwischen dem Hl. Stuhl und einzelnen Staaten vorgelegt wurden.²⁵ Befeuert wurde der internationale Forschungseifer durch die aktuelle Relevanz der diplomatiegeschichtlichen Thematik und die Öffnung der Vatikanischen Archive im Februar 2003 und 2006,²⁶ die die diplomatische Korrespondenz der Kurie bis 1939 – also für die gesamte Zwischenkriegszeit – für die Wissenschaft zugänglich machte.²⁷ Außerdem wurden seither verschiedene diözesane Archive²⁸ geöffnet und weitere außenpolitische Materialien publiziert, so etwa die Nuntiaturkorrespondenz aus der Zeit Eugenio Pacellis (1876–1958)²⁹ in Form einer digitalen Edition.³⁰ Im Vorfeld erhoffte man sich hier, dass „der geheimnisumwitterte Vatikan entzaubert³¹ würde. Es interessierte sich nun auch verstärkt das nicht deutschsprachige Ausland zentriert für die Nuntiaturen Pacellis.³² Seine überragende Größe wurde auf deutscher Seite flankiert von Diego von Bergen (1872–1944), der kontinuierlich über 20 Jahre hinweg kenntnisreich und gut vernetzt der Deutschen Botschaft beim Hl. Stuhl vorstand.³³ Die verdienstvolle Edition der Korrespondenz von Pacellis Nachfolger Cesare Orsenigo

    (1873–1946)

    begann 2009 und hat inzwischen ca. 340 Dokumente aus den Jahren 1933 bis 1934 zur Verfügung gestellt.³⁴ Da Orsenigo aber als Diplomatenpersönlichkeit und vor allem als Entscheidungsträger weit hinter seinem Vorgänger zurückstand, wird von seinem publizierten Briefwechsel insgesamt geringere wissenschaftliche Aufmerksamkeit zu erwarten sein als von dem Pacellis.

    Für die Gesamtepoche des Deutschen Reiches, also für die Zeit von 1871/1918 bis 1945, liegen bislang keine übergreifenden Studien für die Beziehungen zwischen Rom und Berlin vor. Diese Ära weist Zäsuren auf, lässt aber auch große Linien erkennen, die komparativ und kontextuell in ihrer Kausalität in den Blick genommen werden sollen.³⁵ Gerade diese Großräumigkeit kann den historischen Erkenntnisgewinn fördern, wird die Longue durée geschichtlicher Entwicklungsprozesse in Rechnung gestellt. Somit erschließen sich ganz neue Zusammenhänge und Perspektiven – die teils Rückschlüsse auf aktuelle Vorgänge zulassen –, und es wird die Bedeutung zahlreicher immer noch bedienter Fragestellungen relativiert. Denn für die deutsch-vatikanischen Beziehungen liegen inzwischen eine ganze Reihe quellengestützter Einzeluntersuchungen vor, die unter mehreren Nachteilen leiden: Zum einen wirkt sich eine enge thematische Beschränkung der Studien als wenig innovativ und weiterführend auf die Forschungssituation aus. Ferner: „Betrachtet man die Forschungsschwerpunkte zur Nuntiaturzeit Pacellis genauer, so stehen immer wieder dieselben […] Themen im Mittelpunkt des Interesses"³⁶. Vor allem gilt dies für seine Erfahrungen mit dem Kommunismus, die Judenfrage, seine Konkordatspolitik, seinen Umgang mit dem Vereinskatholizismus und die Fixierung auf den Nationalsozialismus, den er in Deutschland gar nicht mehr erlebt hatte.

    Damit hängt ein weiterer Nachteil zusammen: Die Historiographie der Nuntiaturen Pacellis, auf den die Forschung geradezu verbissen fixiert ist, war ausgerichtet auf die „Perspektive ex post, ausgehend vom Wissen um seine spätere Rolle als Pontifex Maximus"³⁷ und um die Shoa.³⁸ Damit wird das Pontifikat Pius’ XII. gewissermaßen nach hinten prolongiert.³⁹ Pacellis Nachfolger Cesare Orsenigo, der eine viel längere und vor allem spannungsreichere Nuntiaturzeit in Berlin absolviert hatte

    (1930–1946)

    und am Ende einen Amtsbereich betreute, der vom Bug bis an den Atlantik reichte, steht dagegen historiographisch deutlich im Schatten seines Vorgängers. Und das obwohl sowohl die deutschen wie auch die vatikanischen Amtsakten seit Jahrzehnten zugänglich und häufig sogar publiziert sind.⁴⁰ Die für März 2020 angekündigte Öffnung der päpstlichen Archive für das Pontifikat Pius’ XII. wird nach Kenntnis der vatikanischen Editoren für unsere Überblicksdarstellung kaum grundstürzende Auskünfte hervorbringen.⁴¹

    Die Bedeutung eines wohlponderierten Überblicks liegt somit – bei aller notwendigen detailspezifischen Unschärfe, die bereits vorliegende Spezialstudien ausgleichen können – auf der Hand. Auf diese Weise kann auch die Weimarer Republik, die in ihren Anfängen noch nicht auf das apokalyptische Szenario von 1944/45 hingeordnet war, als eigenständiger Zeitabschnitt in den Blick genommen werden. Außerdem können unverkrampft Linien von Weimar bis Bonn gezogen werden, was anhand der allseits bekannten Konkordatsfrage sofort plausibel wird. Neben außenpolitischen Entwicklungslinien versucht die vorliegende Studie nämlich auch nachhaltige Berührungspunkte zwischen dem Hl. Stuhl und dem Deutschen Reich exemplarisch zu thematisieren.⁴²

    Wenn auch die entsprechenden Zeitabschnitte ‚Weimarer Republik’ und ‚Drittes Reich’ rein quantitativ in etwa gleichbehandelt werden, so fällt doch der inhaltliche Schwerpunkt, die Jahre bis 1927, sofort ins Auge. Sie erfassen im Wesentlichen die Nuntiaturjahre Pacellis, der in München und Berlin für das Kirche-Staat-Verhältnis in Deutschland und für das bilaterale Verhältnis grundlegend und richtungweisend gearbeitet hatte. Dass die große Zeit der diplomatischen Beziehungen schon vor 1929 – und nicht erst 1933 – vorbei war, zeigt deutlich die verschleppte Behandlung von Pacellis Nachfolge in Berlin 1930. Statt spektakulärer außenpolitischer Aktivität dominierte jetzt die stille Routine des administrativen Tagesgeschäfts. Der Nationalsozialismus und vor allem der Zweite Weltkrieg brachten zwar mehr Streitthemen auf den Schreibtisch des Apostolischen Nuntius, doch war nun die Zeit der Diplomatie längst abgelaufen. Andere Wege des politischen (und militärischen) Handelns bestimmten nun den Lauf der Dinge. Und der Hl. Stuhl war nicht mehr die international umworbene Größe wie Anfang der zwanziger Jahre.

    Diplomatie war und ist kein monolithisches Geschäft. Die politische Schlüsselposition des Vatikans basierte am Anfang der Weimarer Republik gerade auf seiner multilateralen Vernetzung; der Hl. Stuhl bezog in seine außenpolitische Interaktion frühzeitig – und teilweise sogar richtungweisend – auch zahlreiche Grundprobleme des 20. Jahrhunderts ein, vor allem, was den Umgang mit dem Kommunismus betraf:⁴³ Die Achse Rom-Berlin erhielt in den zwanziger Jahren einen höchst aktiven Ausleger nach Moskau. Auch hier lassen sich gewisse kirchenpolitische Kontinuitäten sogar bis über 1958 hinaus erkennen, die vor allem Pacellis eigener steiler Laufbahn geschuldet waren sowie der Permanenz seines persönlichen Mitarbeiterstabs. Seine persönlichen Erfahrungen mit Sowjetrussland in den zwanziger Jahren prägten das Gesichtsfeld des Papstes und seinen Umgang mit anderen totalitären Regimen wie etwa mit dem Nationalsozialismus.⁴⁴ Es verwundert daher nicht, dass gerade diese Thematik immer noch im Fokus des historiographischen Interesses steht.⁴⁵ Gerade hier erweist sich der Blick auf die Longue durée kurialen Agierens als ein zumindest heuristischer Erkenntnisgewinn. Und es ist auch hier wieder von Vorteil, die Quellen selbst zur Sprache kommen zu lassen, auch wenn manches vermeintlich schon als bekannt gilt.

    Pacellis fortdauernde Prärogative in der päpstlichen Außenpolitik zementierte den Regierungsstil der Kurie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Diplomatie und Kirchenrecht.⁴⁶ Ob mit dem Kreml oder mit Hitler-Deutschland: Die Tür für Verhandlungen und Gespräche blieben von Seiten der Kurie prinzipiell bis zuletzt offen, ohne sich allerdings Illusionen hinzugeben und unberechtigten Forderungen nachzugeben.⁴⁷ Auch das spricht für eine diplomatiegeschichtliche Studie als adäquaten Zugang zum Verhältnis von Deutschland und Hl. Stuhl, das seit 1933 zu einem Kampf auf Leben und Tod wurde.

    Vorgeschichte

    Die Gründung des Deutschen Reiches im Spiegelsaal von Versailles am 18. Januar 1871 rief in den katholischen Landesteilen breite Zustimmung hervor, wenn auch nicht allgemeinen Jubel.⁴⁸ Selbst Pius IX.

    (1792–1878)

    begrüßte den deutschen Nationalstaat: Die entsprechende Anzeige Kaiser Wilhelms I.

    (1797–1888)

    beantwortete der Papst Anfang März ohne Reserve und mit dem Ausdruck der Freundschaft.⁴⁹ Denn anders als der italienische Nationalstaat mit seinen kirchen- und dezidiert papstfeindlichen Positionierungen wurde Deutschland föderalistisch geeint, ohne die katholischen Monarchen verfassungsrechtlich beiseite zu schieben. Doch schon Ende August 1871 änderten sich Inhalt und Ton der Korrespondenz zwischen dem päpstlichen und kaiserlichen Hof, was der Kulturkampfsituation geschuldet war.⁵⁰ Unter der politischen Direktive Otto von Bismarcks

    (1815–1898)

    äußerte Wilhelm sein Missfallen über die gerade gegründete Zentrumspartei und den politisch aktiven Klerus in Deutschland.⁵¹ Bismarcks antikirchlich-liberalem Programm folgend, wurden ab Dezember antikirchliche Verwaltungsmaßnahmen und Gesetze in Preußen und im Reich erlassen, die von Anfang an auf den deutlich bekundeten und einmütigen Widerstand der Zentrumspartei, der Fuldaer Bischofskonferenz und des übrigen Klerus stießen. Die Fronten waren schon im November 1871 deutlich abgesteckt und allen Beteiligten bewusst. Die fehlende Bereitschaft etlicher deutscher Gliedstaaten, die Dekrete des Ersten Vatikanischen Konzils (1869–70) zu publizieren, goss weiteres Öl ins Feuer der inzwischen schwer belasteten bilateralen Beziehungen.

    Der preußische Gesandte Harry Graf von Arnim

    (1824–1881)

    residierte seit Februar 1871 faktisch nicht mehr in Rom. Bei seiner Abschiedsaudienz im März des folgenden Jahres unterrichtete er Pius IX. über die Ernennung seines Nachfolgers: Gustav Adolf Kardinal zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1823–1896).⁵² Dieser Schachzug Bismarcks war ebenso verschlagen wie verletzend. Bei der Akkreditierung eines diplomatischen Repräsentanten, die bis heute das formelle Einverständnis (Agrément) des Gaststaates erfordert, konnte zwar der Hl. Stuhl auf den ersten Blick einen Kardinal als Botschafter nicht zurückweisen. Erwartungsgemäß lehnte Pius IX. aber ab, da Hohenlohe-Schillingsfürst mangelnde Loyalität gegenüber dem Papst bewiesen hatte, indem er beim Zusammenbruch des Kirchenstaats (20. September 1870) Rom verließ und nach Franken bzw. Berlin ging. Pius IX. hatte sich schon vorher vom fehlenden Takt, nicht hinreichender Intelligenz und mangelnden diplomatischen Fähigkeiten des Kardinals überzeugt und sich deutschen Plänen entgegengestellt, Hohenlohe-Schillingsfürst auf den Kölner Bischofsstuhl zu setzen oder ihn gar zum Primas von Deutschland zu erheben.⁵³ Als dieser Mitte April 1872 den Papst darüber informierte, dass er zum deutschen Botschafter beim Hl. Stuhl ernannt worden war, antwortete Pius IX. sarkastisch, dass eine solche Entsendung zum Schaden für die Kirche, des Hl. Stuhls, für die Person des Pontifex’ und auch für den Kandidaten selbst sei; als Kardinal möge er nach Rom kommen und seine Pflichten erfüllen, als Botschafter solle er in Berlin bleiben.⁵⁴ Der rigide Standpunkt des Papstes veränderte sich auch nicht, als Ende des Monats dem päpstlichen Staatssekretariat die offizielle Ernennung mitgeteilt wurde. Auf die römische Zurückweisung reagierte Bismarck im Reichstag Mitte Mai mit gespielter Entrüstung: „Ich halte es nach den neuerdings ausgesprochenen und öffentlich promulgierten Dogmen der katholischen Kirche nicht für möglich, für eine weltliche Macht zu einem Konkordat zu gelangen. […] Seien Sie außer Sorge, nach Kanossa gehen wir nicht, weder körperlich noch geistig"⁵⁵. Dadurch wurde bereits kurz nach der Errichtung des Deutschen Reichs die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen mit Verhandlungen um einen Kirchenvertrag verknüpft. Das politische Klima im Kaiserreich wie auch die Kirchenpolitik Bismarcks gaben aber weder für Konkordatsverhandlungen noch für geregelte bilaterale Kontakte Raum, die die Voraussetzung für solche Erörterungen waren. Damit war das Projekt der Aufnahme diplomatischer Beziehungen beendet, noch bevor es eigentlich begonnen hatte.

    Gustav Adolf Prinz zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1823–1896).

    Die neuen Kulturkampfgesetze riefen den bedingungslosen und erbitterten Widerstand des Papstes hervor. Ende 1872 warnte Pius IX. die Gläubigen vor den Übergriffen des neuen Kaiserreichs. Daraufhin wurde auch noch der letzte deutsche Vertreter aus der preußischen Gesandtschaft beim Hl. Stuhl abgezogen und das Gebäude auf dem Kapitol in eine Botschaft beim italienischen Königreich umgewandelt. Preußen selbst hatte nie einen päpstlichen Vertreter in Berlin oder Potsdam geduldet. Seit dem 5. Dezember 1874, inmitten der heißen Phase der Kulturkampfgesetzgebung, verfügte Berlin über keinen diplomatischen Kontakt zum Hl. Stuhl, und nur folgerichtig erklärte Bismarck: „Wir haben jetzt nicht und überhaupt nicht das Bedürfnis, diplomatische Geschäfte an dem römischen Stuhl zu machen, oder irgendwelche Fragen dort auf diplomatischem Wege […] zu verhandeln."⁵⁶ Beide Protagonisten hatten sich in eine Sackgasse manövriert. Denn das schroffe Vorgehen Pius’ IX. hatte auch die Kurie außenpolitisch isoliert, die am Ende des Pontifikats (1878) kaum mehr unbelastete diplomatische Beziehungen zu einem Staat kannte.⁵⁷

    Palazzo Caffarelli. Seit 1854 war hier die preußische Gesandschaft in Rom angesiedelt.

    Villa Bonaparte. Seit 1906 Sitz der preußischen Gesandschaft in Rom, von

    1920–1944

    Sitz der Deutschen Botschaft beim Hl. Stuhl.

    Die preußische Gesandtschaft beim Hl. Stuhl wurde erst wieder 1882 besetzt, als der Kulturkampf abflaute. Sie residierte ab 1908 in der Villa Bonaparte in der via Piave 23.⁵⁸ Die ‚Villa’ Sciarra aus dem 18. Jahrhundert hatte Napoleon I.

    (1769–1821)

    für seine Schwester Pauline Borghese

    (1780–1825)

    ausbauen lassen; sie trägt seither den Namen ‚Villa Bonaparte’. Neben Preußen unterhielt der Gliedstaat Bayern nach wie vor diplomatische Beziehungen zum Hl. Stuhl, und zwar über eine Gesandtschaft in Rom wie über eine Apostolische Nuntiatur in München.⁵⁹ Bis der deutsche Gesamtstaat seine außenpolitischen Verbindungen zum Papst regulierte und konkretisierte, musste indes erst eine neue Ära anbrechen. Im Ersten Weltkrieg bemühten sich etliche Mächte um die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zum Hl. Stuhl. Dabei ging es vor allem um Friedensvermittlung. In diesem Sinne ließ der Vatikan bereits 1915 seinen Wunsch nach einem päpstlichen Vertreter in Berlin durchblicken. Auch einflussreiche katholische Blätter in Deutschland äußerten sich 1917 in diesem Sinne. Gerade wegen des Vermittlungs- und Friedenswillens der Kurie zählte der Pontifex nun zu den Großmächten – so der damalige niederländische Ministerpräsident.⁶⁰

    Die Römische Kurie kam den Wünschen der Staaten nach diplomatischen Beziehungen gern entgegen, da der Papst vom Nationalstaat Italien immer noch isoliert wurde. Die italienische Einigungsbewegung hatte im September 1870 Rom besetzt und damit die letzten Reste eines päpstlichen Territoriums beseitigt. Die Päpste gerierten sich fortan als Gefangene im Vatikan und Gegner der neuen staatlichen Ordnung Italiens. Während des Ersten Weltkriegs wechselte das italienische Königreich die Fronten zugunsten der Alliierten, weswegen die deutschsprachigen Gesandtschaften beim Hl. Stuhl die Ewige Stadt 1915 verlassen mussten. Im selben Jahr verpflichteten sich die Alliierten im Londoner Vertrag, den Papst bei einer zukünftigen Friedensordnung auszuklammern. Hintergrund dieser Klausel war die schwelende Römische Frage, die erst 1929 durch die Errichtung der Vatikanstadt und finanzielle Regelungen vertraglich gelöst werden konnte.⁶¹ In jedem Falle war für den Hl. Stuhl das nach 1870 fehlende Territorium und die dadurch strittige Staatlichkeit eine schwere außenpolitische Hypothek, die sich vor allem in Kriegszeiten schmerzlich bemerkbar machte und zu einer eingeschränkten Handlungsfähigkeit der Kurie führte, die Mediationen und Friedensinitiativen erschwerte. So bemühte sich der Hl. Stuhl bereits zu Beginn des Weltkrieges mit Erfolg um die Ausweitung seines diplomatischen Netzes.⁶² Allerdings tat er dies mit spezifischen Auswahlkriterien. Während beispielsweise die Offerte des neutralen Rumäniens, diplomatische Beziehungen mit dem Hl. Stuhl ex novo aufzunehmen, auf ein sehr positives Echo in Rom stieß, lehnte man noch im Juni 1918 ein solches Ansinnen von Seiten Bulgariens und der Türkei deutlich ab.⁶³

    Nuntiatur in München in der Briennerstraße 15.

    In die Frage der deutsch-vatikanischen Beziehungen kam erst 1917 Bewegung. Nun erst wurden päpstliche Schreiben, die bislang über die Münchener Nuntiatur nach Berlin geleitet werden mussten, von der Reichsregierung überhaupt beantwortet! In jenem Jahr entsandte der Papst auch den Sondergesandten Eugenio Pacelli mit konkreten Friedenskonzeptionen zu Kaiser Wilhelm II. (1859–1941).⁶⁴ Bayerische Ressentiments gegenüber Berlin und protokollarische wie politische Empfindlichkeiten verhinderten jedoch die Entsendung eines päpstlichen Repräsentanten bzw. die Doppelakkreditierung des Münchener Nuntius auch für den Berliner Hof. Eugenio Pacelli, der im Mai 1917 als neuer Nuntius nach München geschickt wurde, hielt dort die Türe für das Berliner Nuntiaturprojekt offen. Schon im Juni besuchte er in Berlin Kaiser, Kanzler und den Staatssekretär des Auswärtigen Amtes. Ohne Zweifel gehörte die Ankunft Pacellis in Deutschland „zu den wichtigsten Daten des deutschen Katholizismus im 20. Jahrhundert"⁶⁵ und nicht nur zu denen der deutsch-vatikanischen Beziehungen. Der einer papsttreuen Juristenfamilie entstammende Pacelli machte durch seine kompetente Mitarbeit bei der Erarbeitung des Codex Iuris Canonici (Sekretär) und durch seine Freundschaft mit dem späteren Kardinalstaatssekretär Pietro Gasparri

    (1852–1934)

    rasch an der

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