Sunny´s Weihnachts-Märchen-Buch: Abenteuer an Weihnachten
Von Pit Vogt
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Über dieses E-Book
Pit Vogt
Eines zeichnet Autor Pit aus: Leidenschaft und Wandlungsfähigkeit! So verwundert es sicherlich nicht, dass neben Pits zahlreichen Gedichten und Kinderbüchern nun auch queere Geschichten dazu gehören! Die Spannung, die das Leben erzeugt, welche die kurvenreichen Lebenswege beschreibt, diese Spannung zieht sich durch Pits gesamtes Leben! Einerseits die poetische Gabe, die tiefsten Gefühle in Gedichte zu fassen, andererseits die verspielte Art, Abenteuer in Kindergeschichten auszudrücken, doch dann wiederum die versteckten Sehnsüchte und Träume von Menschen in diversen Stories darzustellen, das ist Pits Art zu schreiben! Eine eindrucksvolle Mischung von Fantasie und Wirklichkeiten, von Trauer und von Leben, von Verloren sein und Selbstfindung - und letztlich von Sein und von Nichtsein, von einer Art faszinierender Poesie.
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Buchvorschau
Sunny´s Weihnachts-Märchen-Buch - Pit Vogt
Für Dich
Weihnachts Märchen
Sunny und der Märchenerzähler
Sunny und das Märchenschloss
Sunny und ein Weihnachtswunder
Sunny und die Abendsterne
Sunny und die Hymne
Sunny und die Weihnachtsstiefel
Sunny und der Superturm
Sunny und der Weihnachtsstern
Sunny und der Weihnachtsdoktor
Sunnys Tafel
Sunny und die Weihnachtsshow
Sunny und der Nussknacker
Sunny und der Dom der Wunder
Sunny und der Weihnachtsteddybär
Sunny und der Weihnachtswürfel
Sunnys kleine Weihnachtsgeschichte
Sunny und der Zauberspruch
Sunny und der -Heilige Abend-
Sunny und die silberne Glocke
Sunny und das Lied der Träume
Sunny und der Märchenerzähler
Der kleine Sunny aus Hollywood liebte seine Mami über alles. Na ja, seinen Papa liebte er ebenso sehr. Und auch seine Großmutter. Nur seinen Großvater kannte er nicht mehr. Seit dem Umzug in die Hollywood-Hills war so manches anders geworden. Sunny musste sich erst an die Gegend gewöhnen. Doch es war eine märchenhafte Gegend. Sie lud geradezu ein, spannende Märchen zu erzählen. Und an jenem Abend schien die Mami eine ganz besondere Überraschung für ihren kleinen Sohn zu haben. Ein Märchen von einem alten Märchenerzähler. Draußen hatte es zu regnen begonnen und der Wind bewegte eine düstere Laterne vorm Haus so stark, dass ihr Licht gespenstisch durch die regennassen Fensterscheiben flackerte. Und plötzlich schrie Sunny ganz laut. Die Mami erschrak sich fürchterlich. „Da, da draußen, ein alter Mann, er schaut ins Zimmer! Sunny war außer sich und sehr aufgeregt. Doch als die Mami zum Fenster ging und es öffnete, um nachzuschauen, sah sie niemanden. „Da ist doch gar keiner
, sagte sie, „sicher hast Du nur irgendwelche Schatten gesehen." Und weil die vermeintliche Gestalt nicht wiedererschien, wurde auch der kleine Sunny wieder ruhig. Die Mami setzte sich auf den Rand von Sunnys Bettchen und begann, ihrem Sohn eine Geschichte zu erzählen. Es war die Geschichte von einem alten Mann aus Hollywood: „Phil Flynn besaß seit vielen Jahren ein altes verfallenes Kino in Hollywood. Er hatte sehr viel Spaß bei seiner täglichen Arbeit. Doch seit einigen Wochen blieben die Besucher weg. Die alten Filme, die er zeigte, wollte keiner mehr sehen und das Geld wurde knapper und knapper. Er konnte die laufenden Kosten nicht mehr tragen und lebte schließlich von Krediten. Eines Tages flatterte ihm ein Brief ins Haus. Darin forderte die Bank sämtliche Kredite zurück. Phil wusste nicht mehr, was er tun sollte und weil er mit seinen 65 Jahren auch nicht mehr jung war, stellte ihn auch keiner mehr ein. So schloss er das Kino und wartete nur noch auf den Gerichtsvollzieher. Still und traurig lief er durch die dunklen Räume. Hier hatten einst dutzende von glücklichen Menschen die schönsten und erfolgreichsten Filme gesehen. Nun roch es muffig und alt, so als wären die Tage des altehrwürdigen Gebäudes gezählt. Er setzte sich auf einen Sitz in der vordersten Reihe und starrte wie gelähmt auf die schwarze schweigende Leinwand. Er stöhnte und wäre am liebsten gestorben, da vernahm er ein merkwürdiges Geräusch. Er kannte es, es hörte sich an, als würde jemand einen Film starten. Und er schloss verzückt seine Augen und glaubte, dass es wohl seine Fantasie sei, die ihm in diesem Augenblick einen Streich spielte. Doch das Rattern wurde lauter und plötzlich fiel ein greller Lichtstrahl auf die tote Leinwand. Phil starrte auf das, was sich da vor ihm abspielte und traute seinen Augen nicht. Irgendjemand hatte wohl einen Film eingelegt und spielte ihn nun ab. Eigentlich wollte er sofort nachschauen, wer sich da an seinen Vorführgerätschaften vergriff. Doch der Gedanke an den Gerichtsvollzieher und das baldige Ende seines geliebten Kinos ließen ihn regungslos auf dem Sitz verharren. Was er jedoch dann sah, verschlug ihm die Sprache. Er sah, wie dutzende Menschen durch den schmalen Eingang seines alten Kinos strömten.
Dann sah er einen fremden alten Mann, der in einem alten roten Lehnsessel vor der Leinwand saß und irgendetwas erzählte. Phil kannte den alten Mann nicht, doch er hörte aufmerksam zu. Der Fremde erzählte ein uraltes Märchen: „Es war einmal … ein altes Kino … es hatte über die Jahre unzählige Besucher … eines Tages aber wollte niemand mehr die alten Filme sehen und der Besitzer verarmte. Phil konnte es nicht fassen, denn das war genau die gleiche Geschichte, die er gerade selbst erlebte. Wie konnte so etwas möglich sein? Und wer saß dort oben und führte diesen Film vor? Gerade wollte er aufstehen, um nachzuschauen, da schaute der Fremde von der Leinwand zu ihm herab und lächelte. Phil blieb wie angewurzelt sitzen und starrte wieder auf die Leinwand. Der Fremde schüttelte seinen Kopf und sagte dann: „Geh nicht. Es ist wichtig, dass Du jetzt zuhörst. Wenn Du jetzt gehst, ist alles vorbei. Denn es gibt nur eine Vorstellung, die Vorstellung Deines Lebens!
Phil sank in seinen Sitz zurück und schaute sich um, er war noch immer ganz allein in dem kleinen kühlen Kinosaal. Wieso kam eigentlich keiner zu dieser Vorstellung? Da erinnerte er sich, dass er ja abgesperrt hatte. Es konnte ja gar niemand da sein. Und traurig verfolgte er diesen merkwürdigen Film dort vorn auf der Leinwand. Der Fremde erzählte, während er sich´s in seinem roten Lehnsessel bequem machte.
Und Phil fühlte sich wieder wie ein Kind. Das letzte Mal, als er sich so fühlte, musste wohl vor vielen Jahren gewesen sein. Und nun? Er schaute dort hinauf auf diese große Leinwand und es war, als würde er ein Beobachter seines eigenen Lebens sein. Der Fremde sprach von einem alten Zauberer, der aus einem fernen Lande kam und die wunderschönsten Märchen erzählte. Doch es waren nicht allein die Worte, die er sprach. Vielmehr waren es die abenteuerlichen Bilder, die im Hintergrund abliefen. Es war, als sei dieses Märchen, welches der Fremde da zum Besten gab, verfilmt worden und wurde nun gezeigt. Was für eine märchenhafte Uraufführung.
Phil fühlte sich wie in einem sagenhaften unbeschreiblichen Abenteuer. Wie hieß nur dieser Film? Wer hatte ihn gedreht? Und als ob der fremde Alte diese Frage gehört hätte, endete der Film und dessen Name erschien in riesigen Lettern auf der Leinwand. Die Story von Phils Kino!
Phil war sprachlos. Wie konnte das nur möglich sein? Er konnte sich beim besten Willen an keinen Film erinnern, der mit ihm gedreht worden war. Und er starrte auf diese Leinwand, als sei sie die Leinwand der Träume. Immer wieder wurde von einem Märchenerzähler berichtet, der dem alten Kino einen ganz neuen Glanz und damit einen riesigen Erfolg bescherte. Und da war auch wieder dieser rote Lehnsessel. Er sah so eigenartig aus. Irgendetwas war in eine seiner hölzernen Armlehnen geschnitzt worden. Doch Phil konnte es nicht erkennen. War das ein Name? Der Name des Fremden? Seltsam! Der Film war längst zu Ende, da saß Phil noch immer schweigend auf seinem Stuhl und konnte nicht fassen, was er da gerade erlebt hatte. Er fand das alles so unglaublich, aber auch so fern, so unerreichbar fern. Da stand plötzlich der Fremde auf der Bühne und schaute schweigend zu Phil herab. Er lächelte wieder so geheimnisvoll und rief: „Tja Phil, da staunst Du. Aber ich werde Dir helfen, dass Dein wunderschönes Kino wieder ein Kassenschlager wird. Wenn Du heute Abend die Türen öffnest, werden alle etwas Wunderbares sehen. Und glaube mir, schon bald geht es wieder aufwärts mit Deinem Kino. Phil schaute auf die Uhr. In einer Stunde wäre es wieder soweit. Da hatte er sonst immer die Türen für die Besucher geöffnet. Sollte er tatsächlich das alte Gebäude wieder aufschließen? Er würde es so gern, doch was wäre, wenn ihm der Fremde nicht die Wahrheit gesagt hatte? Aber was nutzte all sein Misstrauen. Es half ohnehin nichts mehr, denn noch tiefer konnte er nicht mehr fallen. Also ging er ins Foyer und schloss die Türen auf. Und als er so im Foyer stand, bemerkte ein großes Plakat, welches irgendjemand auf seine Werbetafel vor dem Kino geklebt hatte. In großen Buchstaben stand da: „Heute große Märchenstunde – Uraufführung!
Phil ging hinaus und schaute sich das Plakat an. Nein, er selbst hatte es nicht dort angebracht. Er hatte die Werbetafel immer im Foyer abgestellt. Wer hatte sie wieder hinausgebracht? Dieser Fremde etwa? Aber wie war er ins Foyer gekommen, es war doch alles abgeschlossen? Doch im Foyer entdeckte er noch viel mehr. Überall auf den Tischen lagen Kuscheltiere und es sah irgendwie aus wie im Märchenland. Überall waren Plakate angebracht, worauf der fremde alte Mann zu sehen war. Und überall standen Automaten für Popcorn und Cola und für andere Getränke. Alles war sauber und für den großen Abend aufgeputzt. Phil wusste gar nicht, worüber er zuerst staunen sollte. Was ging in seinem alten Kino nur vor? Doch er hatte längst aufgegeben, diesen Zauber zu untersuchen. Denn er fand ja doch nicht heraus, wer oder was hinter all diesen merkwürdigen Dingen steckte. Irgendwoher ertönte leise Klaviermusik. Doch es war nirgends ein Lautsprecher, der sie hätte übertragen können. Es war eine sonderbare Atmosphäre. Am Abend kamen dutzende Menschen in sein Kino. Alle waren guter Dinge und Phil rief ihnen entgegen, dass diese erste Aufführung kostenlos sei. So voll war sein Kino seit vielen Jahren nicht mehr. Junge Leute wie auch alte Menschen saßen erwartungsvoll im Saal und schauten mit Spannung nach vorn zur Bühne. Da ging der Vorhang auf und der Fremde saß wie schon einmal in seinem geheimnisvollen roten Lehnsessel und begrüßte die Zuschauer. Er begann, aus seinem großen Buch zu lesen und im Hintergrund auf der Leinwand spielte sich all das, was er erzählte, ab. Es war eine Atmosphäre, wie man sie noch nie in diesem Kino erlebte. Sogar die Düfte nach Blumen und Meer, nach Feuer und nach Abenteuer konnte man spüren. Phil beobachtete dieses märchenhafte Schauspiel und konnte seine Tränen nicht verbergen. Nach drei Stunden war die Vorstellung zu Ende. Die Leute jubelten und wollten so gern noch mehr. Da trat der Fremde nach vorn und erzählte noch ein letztes Märchen und wie eben spielte auch diesmal ein Film im Hintergrund und die Leute staunten über das, was sie da erlebten. Phil hielt sich am Vorhang fest und fühlte sich wie im Traum. So etwas hatte er wirklich noch nie gesehen. Was für ein Wunder. Als der Fremde endete, sprangen die Leute von ihren Sitzen auf und jubelten ihm zu. Und aus der Decke fielen unzählige goldfarbene Luftballone herab. Im tosenden Applaus verschwand der Fremde, und Phil bedankte sich bei den Menschen, die so gern noch mehr gesehen hätten. Vor lauter Begeisterung gaben sie Phil am Ausgang das Geld, welches die Vorstellung hätte kosten sollen und meinten, dass sie am nächsten Tage wiederkämen. Am darauffolgenden Tag war es wieder so. Der Fremde erschien aus dem Nirgendwo und erzählte den Leuten die Märchen, die sie noch aus ihren Kindertagen kannten. Und im Hintergrund spielten die schönsten Filme dazu. Am Ende der Vorstellung gab es erneut tobenden Applaus. Und Phil fühlte sich so jung, wie nie. Er glaubte, dass die alten Zeiten wieder zurückgekehrt seien, in denen er mit seinem alten Kino so erfolgreich war. Und er nahm so viel Geld ein, dass er alle Schulden bezahlen konnte. Doch am nächsten Tag kam der Fremde nicht mehr. Er blieb einfach fort und ließ sein altes Märchenbuch und den alten roten Lehnsessel zurück.
Darüber war Phil sehr traurig und musste nun selbst den vielen Menschen aus dem Märchenbuch vorlesen. Doch es war wie ein Wunder, denn auch Phil hatte