Tausend und eine wahre Geschichte: Die Seelenlandkarte
Von Rainer Sauer
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Über dieses E-Book
Rainer Sauer
Rainer Sauer, geb.17.09.1963, Karlsruhe, Philosoph/Dichter/Seelsorger. Publikationen: Deushomo,2006/Ebe-il und ihre Reise zu sich selbst,2011/Erotisch pornographische Beichte,2014/Du und Ich I,2006/Du und Ich II, 2009/Du und Ich III,2013/Du und Ich IV,2014/ 365 Gedichte und das Eine,2015/500 Wahrheiten und eine Träne, 2017/Tausend und eine wahre Geschichte, 2019
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Buchvorschau
Tausend und eine wahre Geschichte - Rainer Sauer
Rainer Sauer, geboren 1963 in Karlsruhe, seit 1995 als spiritueller Lehrer tätig, Einzel und Paar-Coach, Autor, Philosoph und Seelsorger.
VORWORT:
Mit meinen Gedichten möchte ich eine Seelenlandkarte erstellen, die möglichst viel von der unbegrenzt inneren menschlichen Seelenlandschaft ersichtlich und zugänglich macht. Ich möchte mit meinen Versen, so lückenlos wie es mir nur möglich ist, die Vielfältigkeit der menschlichen Psyche beleuchten, des Menschen farbenfrohe Gefühlswelt zur berührbaren Bewusstheit verhelfen. So denn ein jeder Mensch, wenn er denn möchte, sich auf diesen Erkenntnis-Pfaden und inneren Wahrnehmungsräumen, wieder erkennen, sich wiederfinden kann. Ich möchte oftmals Unsichtbares, dem Auge des Betrachters, der Sichtbarkeit schenken.
Tausend und eine Wahrheit, all offenbar, dennoch übersehen
Tausend und ein Ungesagtes, vernommen indessen in jeder Seel
Im Überall, an jedem Orte unbestreitbar, präsent die Wahrheit ist Dennoch, ist der Mensch blind für sie, er sieht was ihm gefällt
So frage ich mich, wie gelangt es zum Ziele, das einzig Wahre
Wer lenkt den Pfeil der Wahrheit, das er letzt in die Herzen trifft
Der Wille ist es wohl nicht, viel Wollen bringt das Ziel nicht näher
Ich ahne fast wissend, Empfänglichkeit, ist der Magie Schlüssel
Verkehrtes, ist kein unbedingt Falschgeld
Ist einfach nur die andere Seite, von barer Münze der Optionen
Verkehrtes steht auf dem Kopf, ist Rückseite, ist Antipodisch
Das Umgekehrte, macht Bild vollkommen, ist Spiegelbild von uns Selbst
Verkehrt, ist das Andere, ist Gegenteil, ist ein Teil des großen Ganzen
Verkehrt ist von gegenüberliegend Seite des Ufers geschaut, auch das Meine
Gefühl das nicht zu uns gehört, Stimmung die dämonisch Heimat hat
Gehört nicht unserem wahren Sein, gehört erst mit recht nicht den Anderen
So ist gerade Eifersucht ein oft ungebeten Gast, unserer Liebe ist er fremd
Auch sind Existenzängste, dem Urvertrauen ebenso unbekannt Bewohner
Dennoch, sie sind unsere Gäste, weil wir sie einladen aus Angst heraus
So ist es eben auch kein Liebesakte, wenn wir diesen Gast weiter reichen
Unseren Gefährten, unseren Kindern, diese Bürde auf zart Schulter zu legen
Erleichtert nicht unser tragen, es ersucht nur unschuldig Mitträgerschaft
Wäre ein Lehrer denn Lehrer, könne der Schüler ihn in allem belehren
Wäre ein Mentor ein Mentor, könne der Adept ihm X für ein U vorgaukeln
So wer wäre ich, wäre ich vom Menschen verführbar, der führungslos driftet
Wäre ich gar der Wissende, könne man auf mir spielen, wie auf einer Laute
Geliebter, so weiß ich als Mensch gewiss Einiges, doch gewiss nicht genug
Geliebt Gott, du Einziger, bist einzig Führer, der mich führen darf und kann
Ich kann nur bei dir sein, wenn ich gerade bei mir bin
Kann nur deine Nähe spüren, wenn ich mir selbst ganz nah
Ich kann dich nur verstehen, wenn ich mich selbst versteh
Ich kann eins sein mit dir, wenn ich das Einsein mit mir selbst zelebrier
So ich mich selbst verlasse, abwesend bin, ist niemand da der dich empfängt
So nun die Frage ist, wer ist dies wohl, der bei dir ist, wenn ich es nicht bin
Der Mensch möcht gern, Tritt übersehen, drei Schritt auf einmal gehen
Doch kann er dabei oftmals, gerad nicht einmal, auf eignen Beinen stehen
So ohnehin, erst kommt der Erste, der Zweite, dann folgen nächste Schritte
Welch Tor übt schon das Fliegen, bevor er das Laufen hat bereits erlernt
Nun, wär der Mensch nicht stets mit der Ankunft an einem Ziele beschäftigt
Würde er gar vielleicht bemerken, das er sich gerad im Jetzte befindet
Er würd im besten Fall begreifen, das Ziele zielführend, nicht das Ende sind
Im Jetzte ruhend, kein Schritt gegangen, doch längst bei sich angekommen
Heureka, jetzt hör und verstehe ich, die alten Stimmen
Aus einem Dorn, erwächst die Rose
Aus einer Wunde, gedeiht mit Sorgfalt, die Genesung
Aus einer Krise steht auf mit gebürtig Stolz, erwachsen Held
Aus dem verloren Sohn, werde heimgekehrt der geliebte Sohne
Oh wie schön zu wissen, das auch das Unschön, letzt gutem Sinne dienet
Der Weise ahnt, manchmal tut das Warten gut, ist Bestes Tun im Falle
Das Warten gibt Raum und Zeit, so das Eingebung ihren Eintritt finden kann
Doch ebenso, gewiss, hat die sprungbereit Initiative ihre unbedingte Zeit
Das Warten lässt sie schwinden, sie ruft Jetzt, Jetzt, bitte, gerade gleich So mag mancher Fragen, woher weiß ich wohl, ob Tun oder Nichttun erfragt
Leicht und schwer ist Antwort, in mich einhören und mir selbst gehorchen
Kleine Hunde sind gefährlich, in der Meute beißen sie Ross und Löwe
Gefährlich nicht infolge sie klein sind, doch eher, weil sie groß sein wollen
Mit der Anzahl, wächst Bedrohlichkeit, trotz sie alleine nur ängstlich bellen
So, in bestimmter Summe, im Schwarme, werden sie zum Mob, gewaltig
Geboren, ein dämonisch Tier, auf dieser Welt das Gefährlichste
Wer reicht schon liebvoll, einem gefrässig Wolfe den kleinen Finger
Wer öffnet auch nur einen Spaltweit seine Tür, für den tobend Orkan
Wer stellt sich wohl der Lawine in den Weg, um das verloren Dorf zu retten
Niemand, ist wohl der Naivität solch guter Freund, um dies zu vollbringen
Ja, der Lebensmüde, Irre, der Senile, im besten Falle ein Prophet, mag sein
Doch gehörst du mein Freund, im Ernste, zum Kreise dieser Auserwählten
Warum also, lässt du Räubern, so der Eifersucht, dem Zorne, freien Eintritt
Warum nur, lädst du ein, Verachtung und Hass in dein zartes Seelenhaus
Bin ich denn nur der Zeuge
Bin ich nur jener, der beäugt und beglaubigt
Bin ich derjenige, der nicht ändern kann, nichts bekehren, der Staunende
Bin ich jener der Annahme lebt und Augenzeuge ist
Bezeugender, der nicht mit Händen gibt noch nimmt
Doch mit dem Herzen Anteil hat, so seelisch Beistand pflegt
Ist denn nicht jedes gemeinsam Essen, ein möglich letztes Abendmahl
Ist es nicht so, das man gerad in dieser Wahl, gar letztes Mal zusammen sitzt
Ist es nicht Idee des Ewigen die uns blendet, wir Vergänglichkeit vergessen
Wir im ewig Tagtraum schwelgen, unser kommend Ende ganz verdrängt Unsere Blindheit uns naiv, vom nächsten Mahl am Morgen träumen lässt
Obzwar wir im endlich Erdensein weilen, jed Sekund möcht sein die Letzte
Nun lasst uns das letzte Abendmahl zelebrieren, liebvoll Bissen um Bissen
So dem Leben mit bewusst Angesicht, die angedacht Helligkeit zu spenden
Drei Studenten haben einen Disput ob der Wichtigkeit einer Bibliothek
Bücher sind selbstredend das wichtigste im Hause der Wörter, sagt der Erste
Lesen ist erfragt, staubig Buch ist unnütz für Jedermann, meint der Zweite
Auswahl tut Not, sagt der Dritte, ohne sie herrscht Dogma nicht die Bildung
Abrupt im Chor verstummen sie, werden erfasst von selbig Ahnung allesamt
Jeder von ihnen hat recht behalten, doch, wichtiger als ein Teil ist das Ganze
Komplexität wird ihnen offenbar, die Eier gespart, wird kein Teig daraus
Fehlt gar klein Rädchen im Räderwerk, funktionieren tut das Ganze nicht
So fragt kein Buch danach, ob es je gelesen, gar erst geschrieben wird
Doch ist es erst gedruckt, gelesen, gar verstanden, wird Buch zum Buche
Ob ein Mensch sich fragt, was in einem Buch gar stehen mag, wohl einerlei
Wenn er kein Buch besitzt, im Dunkeln lebt, kann er es ohnehin nicht lesen
So bleibt ihm auch die Bildung ein Fremdling, egal ob er die Wörter liebt
Ergo, das ein Bewusstsein gedeiht, braucht es mehr als Hirn und Lektionen
Was Einzelmensch gerade tut, es ist egal ob es der Menschheit gefällt
Gleichsam, ob sie es mag, wie ein Individuum leben möcht, einerlei partout
Niemand lebt das Leben eines Anderen, die Hölle nicht, nicht das Glück
Egal was der Mensch erstrebt, er hat Befürworter, hat all die Feindesanderen
So ist er ohnehin wie eine Fahne im Winde, doch bei sich, steht er Aufrecht
Und außer sich, flattert er unstet im Sturme, bis er zerfledert, ganz zuletzt
Mein Schmerz, meine Traurigkeit, sind treu begleitend Lebensthemen
Sind Urgrund, das ich mit dir alleine, im alltäglich intim Gespräche münde
Allzeit mit Nähe, nah mir und dir, beglücken mich jene elementar Gefühle
Haus und Tor öffnen sie mir stets, so ist der Weg zu dir ewig die Offenheit
So bleibt mir als Antwort doch nur ein Ja, zu dir, zu mir, zu meinem Leben
Auch wenn mir der Freiheit wegen, ein Ja und Nein zur Wahl gegeben sind
Meine Liebe zu dir, ist scheu wie ein wildes Vögelein
Sie ruft gar täglich nach Raum und Zeit
Festhalten kann ich sie kaum, im Käfig gehalten, geht sie gar zu Grunde
Freigelassen möcht sie sein, kommen und gehen wann sie will
Sie nährt sich in Verbindung, mehrt sich an in liebvoll Verbundenheit
In fester Bindung, in Gefangenschaft, kann sie nicht zum Glücke gedeihen
Fliegen muss ich sie lassen, Gewissheit im Herzen, das sie wiederkehrt
Handzahm wird die Liebe von selbst, mit der Zeit, bis sie schließlich bleibt
Die Ignoranz, ist bekleidet mit dem hölzern tauben Handschuh
Unfähig gar Sensibles zu begreifen, unbegabt das Feine, Gütiges zu greifen
Die Ignoranz, ist mit starr gliederhaft Händen, grob Werkzeug der Angst
Unfähig, Wahrheit, Gerechtigkeit, letzt die zart Menschlichkeit zu fassen
Die Ignoranz ist nicht mit Logik zu erhellen, Einsicht ist ihr nicht natürlich
Es ist ihr meist gar schwer entgegen zu sehen, etwaig mit strenger Liebe
Wunder sind rar, doch würde man eine Wand bitten aus dem Wege zu gehen
Würde einen Stein anflehen sich zu versetzten, das man nicht dagegen rennt
Ich habe keine Zeit, rufen sie im Chor
Arbeit, Leben, Not, hat mir Tag um Tag, hat mir Zeitliches genommen
Ich habe Zeit verloren, verschenkt, vergessen, Zeit geht vorbei wie im Fluge
Sorgen, Pflichten, unnütz Gedanken, haben mir all die werte Zeit gestohlen
Ich habe gar wenig Zeit, mir bleibt keine Stund, höre ich von nah und fern
Ich frage mich ganz nebenbei, von welcher Zeit reden diese arme Leute nur
Von welch Armut spricht der Mensch, wo ist all die verlorene Zeit geblieben
Und ohnehin, ist nicht Zeitlosigkeit, ein behütenswert Schatz der Kinderseel
Gewiss, es gibt Zwerge, groß, mit gigantisch Herz, doch eher selten
Indes gibt es auch giftig Zwerge, verspritzend ihr Toxikum in alle Winde
Es gibt Riesen, mit zarter Hand, Liebe im Gemüt
So gibt es kleine böse Geister, die Bitternis über Alles bringen
Ebenso gibt es Wesen fein, deren äußeres grob, Sensibles Innen verborgen
Kantige garstig Wesenheit, ihr Innenraum rund, erden, voll Natürlichkeit
Somit ist der Vielfalt mehr als genüge getan, der Schöpfungskraft sei Dank
Mir bleibt das Vielfältige zu ehren, mit der achtsam Wahl meiner Gesellen
Gott ist auch keine Lösung
Denn Gott löst, befreit, erlöst in keinem Falle, stellt Erlösung nur bereit
Nah jedem Menschen, der sein Leben leben möcht, sich selbst erlösen mag
Freiheit der Wahl ist hier gottgegeben Talent, geschenkt jedem Menschen
Wählen darf der Mensch, Ja und Nein, Himmel und Hölle sind Optionen
Ohnedies, meist ist kein sogenannt Lösen von Bedarf, nur das pure Sein
Der Weg zu Gott hin, ist dem Menschen immerzu gehbar
Die Tore zu ihm, sind stets offen und weit
Kein verletzt Bein, gestutzt Flügel, kein gebrochen Stolz mag ihn hindern
Denn diesen einen Pfad, beschreitet er auf des schwerelos Seelen Füßen
Doch Hingabe, und davon nicht wenig, ist ein nötig Wegezoll unbedingt
Hier ist das Schachern nicht geraten, hundert Prozent ist einzig Preis dahin
Ist der Krieg uns nahe, ist uns auch Hilfbedürftigkeit im Nu gewahr
Hier schreien wir nach Unterstützung, helfen einander, weil wir müssen
Doch den fürchterlich Krieg längst vergessen, ist das Helfen plötzlich rar
Das auf sich schauen, ein Raffen, das Gieren, hat nun Platz genommen
So frage ich, ist es nicht offenbar, das die Menschen sich einander brauchen
Ist es nicht offen Geheimnis, das jed groß Kultur starb, eben daran scheiterte
Ich möchte liebesschwer in dich hineinfallen, wie der Stein ins Meer
Möchte versinken in dein Sein, Wellenringe suchen die Unendlichkeit
Ich möchte fallen in deine Tiefe, hinein in die empfangend dunkle Nacht
So fehlt mir nur noch mein Vertrauen, das ich springe
Vom Baum der Erkenntnis gegessen, herausgefallen aus Natur'es Obhut
Wächst des Menschen pures Sein, in einsammachend Vernunft hinab
Vernunftbegabt, doch allzu vernünftig, vergisst er eilends das Paradiesische
Bewusstsein errungen, erwacht er gar aus dem Traume, Irrtum erkennend
Es wird im sodann bewusst, das er sich stets im Paradiese auf Erden befand
Jedoch in Angst und Impertinenz, sah er längst doch nur persönliche Hölle
Der eisig Mantel des Furcht-Komplexes, überdeckt ganz Erde
Keine Wärme spendend, gibt er nun dem Größenwahn recht zu verweilen
Vergessen hat der Mensch längst, das er sich selbst genug, als Gottes Kinde
Er muss mehr, will mehr, findet in seinem Wollen und Müssen kein Ende
So verlässt auch die letztverblieben Wärme, schließlich sein erkaltet Herz
Übergeblieben ist nur das Nehmen, vom Erdball verschwunden, das Geben
Der Mystiker, ist groß Meister des Tun und heilig Nichts-Tun
Handeln, tut er nur des Handelns willen, nicht um das Leben zu zwingen
Wenn er sich nicht regt, ist dies zweifelsfrei, eine Großtat des freien Tun
Er ist sich stet bewusst, das dies Berge versetzen mag, ob er will, oder nicht
Sein lieb Zeugentum, gebiert stets angemessen Handeln und Nichthandlung
Seine Tat verändert nie die Realität, mit ihr bewegt er sich nur darinnen
Ich bin nur ein aufflackern Schatten meiner Selbst, im ewig Bildnis
Bin nur ein fast unhörbar Nachhall, eines längst verstummten Echos
Bin nur vergilbt Abdruck auf silbern Fotoplatte, kaum sichtbar Wesentliches
Bin Schattenbild auf Wand der Zeit, belichtet durch Seelen Kernexplosion
Und gewiss bin ich weniger als Nichts, auf der Leinwand der Ewigkeit
Doch jetzt für einen Augenblick, scheine ich heller als der Morgenstern
Zuweilen höre ich laut Nein im Außen, das mein inner Ja verstummt
Sehe soviel Widerstand in der Menschenwelt, das mein Ja gar verkümmert
Oft genug ist mir jedes Ja eine Freude, ich schreie es gerne zur Welt hinaus
Doch in rar Momenten verlässt mich Kraft aus allen Poren, mein Ja erstirbt
Im Nu, ich will, ich kann nichts sagen, die Dichtkunst scheint mir Heuchelei
In diesen Augenblicken bleibe ich einsam Alleine, mein Ja zu heiligen
In der Bettstatt des Herrn, ist stets nur Platz für einen Einzigen
Finden wir Kongruenz, sind Eins, dürfen wir uns bei ihm zur Ruhe betten
Getrennt von ihm, mag man nebenan schlafen gehen, in äußeren Gefilden
Unser scheinbar Anderssein betont, wird uns gar das Herrliche fremd
In der Intimität Gottes, bedeutet Vielheit Kluft, zwei, ist schon einer zu viel
Einheit ist Maß, eins mit dem Selben, die Eins ist hier Anzahl der Liebenden
Alleinerziehend Väter, sich allzu gern als Erziehungsriesen glorifizieren
Ihren Lorbeerkranz schmücken, mit den Taten, die Mütter still verrichten
Es wäre eher angeraten, anstatt sich ihren Übermut mit Lobpreis zu füllen
Den Müttern aller Zeiten, gebührend Ehr und Demut, Dankbarkeit zu zollen
Auch wenn ein Mann das Mütterliche in sich entdeckt, gar pflegt und lebt
Heißt das nicht, das er sich über den unantastbar Dienst der Mütter erhebt
Das Wollen, Streben, das Greifen nach dem Immermehr
Ist nicht selten geboren, aus dem Nichtverständnis des Wenigen
Im Wenigen, liegt bereits ein Schatz verborgen, Kleinod das erwachsen mag
Weniges, das gar alles beinhaltet, was den Mensch beseelen kann und will
Doch nicht gesehen, noch erkannt, wird die Wenigkeit ins Unnütze verbannt
Das Mehr soll bringen, was das Wenige dem Verständnis nicht geben kann
So schaut der Mensch gern in das Immermehr, begreift auch dieses nicht
Wer kann schon hohe Mathematik verstehen, ohne das kleine Einmaleins
Jede Sekunde, jede Stunde, treffen wir auf uns verliehen Möglichkeit
Ob sie groß oder klein erscheint, gegen oder für sie, dürfen wir entscheiden
Diese Entscheidung mag Universen öffnen, mag sie auch verschließen
So sei gewiss, jedes Besiegeln, öffnet weitere Bücher, mit weiteren Siegeln
Mensch, unterschätz die Macht vom Pakte eher nicht, groß ist seine Magie
Das Los hast du nicht in der Hand, öffnen oder schließen tust du Arme dafür
Es ist der Rausch der Tiefe, dessen Sog mich hinab zieht zu dir
Mich hinein rufst in den Abgrund, wo du wartest auf dem Meeresgrunde
Es ist der Rausch der Tiefe, der mich nach Unten sinken lässt in mein Selbst
Bis ich ganz am Boden angelangt, oh Wunder, mich selbst wieder finde
Dich hier nun antreffe, in meiner heilig Einsamkeit, nicht gerade unverhofft
Wie tadellos, das Schwermut, Lebensschwere, mich zu dir in die Tiefe trägt
Wie wohl, das dein Rufen nie verstummt, das Rauschen in meinem Herzen
Du beharrlich rufst, lass dich fallen, lass dich los, gehe Unter, hinab zu mir
Im Bann unserer trügerisch Bilder, drehen wir uns beständig im Kreise
Sind Gefangene im Karussell, voller gespiegelt Befürchtung und Ängste
Das bös Rad dreht sich und dreht sich, wir glauben längst seinem Schwindel
Es bewegt uns immerfort im Teufelskreise, lässt kein offen Ausweg erahnen
So flüstert das Karussell in seinem Fahrtwinde, fliehe, oh fliehe Mensch
Entfliehe deiner Ohnmacht, entfliehe der Wahrheit, sonst bis du des Todes
So bleiben wir in Todesangst gefangen, zurück im Bekannten und Sicheren
Leben ein Leben der Kontrolle, an der Leine funktionierender Mechanismen
Leben verzweifelt Versuch des Überlebens, ein Leben das nicht unseres ist
Fremdbestimmt, drehen wir uns Selbst längst verloren, im despotisch Kreise
Dies kreisend Überleben findet erst ein Ende, wenn wir anhalten bewusst
Anhalten im Teufelskreise, die dämonisch Flüsterei darf dann verstummen
Das Leben erwartet uns, doch wir stehen nicht selten im Außen
Die Wirklichkeit erstrahlt im eigen Glanze, nur wir verschließen die Augen
Das Sein ist da, nicht einmal ein Atemzug entfernt, doch fehlt unser Atmen
So nimm den Odem, oh Mensch, trete ein, hier wartet offen Kreis der Drei
Liebe und Vertrauen, Dankbarkeit und Demut, hier uns schenkend Inhalt ist
Dreifaltigkeit; Wirklichkeit, Leben, Sein, unsere Ankunft zum Feste macht
Ein offen Kreis der Liebe, in den wir mittels eingestanden Ohnmacht fallen
Der uns aufnimmt in Obhut und Zuversicht, uns leitet in die wahre Heimat
Angst schließt, Bereitschaft öffnet die Tür, gehe Mensch, du wirst erwartet
Hier im Jetzt, bin ich mir nahe, bin ich zuhause
Hier im Jetzt, kenne ich Selbst die Bestimmung, hier ist mein wahr Domizil
Hier ganz Innen, ganz im heilen, hier in der Mitte, suche ich nimmer mehr
Hier treffen sich Innen und Außen, finden sich im großen Ganzen, fusioniert
Hier im Jetzt, ist alleine wichtig das Sein, mehr ist hier, nicht von Nöten
Es ist meinig Präsenz, die Anwesenheit, die Alles achtsam, staunend krönt
Hier in der Mitte der Welten, ist Ursprung, der einst kreisend Wellen schlug
So sind wir beisammen im inneren Kreise, wissen wir vom Sinn aller Dinge
Das Glück haftet nicht von selbst am Mensch und den Dingen an
Es bedarf wohl schon der Handlung, das es an uns haften mag
Glück kommt nicht von alleine, Anhänglichkeit ist erst recht nicht seines
Doch hat es den Hang dort zu bleiben, wo es herausgefordert wird und ist
So ist nicht der ein Glücksritter, dem das Glück aus Zufall zugeflogen
Sondern Jener, der es ritterlich erobert, so mit ihm, in Bruderschaft reitet
Ich suche nicht mehr, habe bereits gefunden
Ich reise nicht in die Ferne. bin schon angekommen
Ich fliehe nicht in Zukunft noch Vergangenheit, im Jetzt ist schon alles da
Ich brauche nicht mehr noch weniger, Besitz gibt und nimmt mir nichts
Ich bedarf nichts zu ändern, den Istzustand angenommen, ist Optimum akut
Ich brauche keinen Anderen, habe mich längst schon ganz und gar
Du bist gewiss unser bestes Pferd im Stalle
Doch in Freundschaft reiten wir dich selten, bist meist geritten in der Not
Gar kommt es vor, das man dich aufbewahrt, zügelt bis zum finalen Rennen
Und nicht selten ist im Nu die Rennsaison zu Ende, unser Leben somit auch
Du kamst nie zum Einsatz, standest im Stall, unsere Einsamkeit beäugend
Nun zum Troste, beten wir dir vor, wir taten dies nur zu deiner Schonung
Worte, so „Selbstverständlich", kommen uns schnell über die Lippen
Doch Selbst-Verständlichkeit, ist meist nur frommer Wunsch und Gedanke
Selbstverständlich, ist weder Gerechtigkeit, Güte, noch Liebe
Selbstverständlich, ist nicht einmal, das wir zuhören, wenn Anderer spricht
Selbstverständlich, ist weder Anstand, Mitgefühl, kaum der pure Verstand
Selbstverständlich, ist auch nicht, das wir wissen, welch Worte wir sprechen
Verbundenheit die mich beflügelt, ist wonach mein Herz sich sehnt
Nicht Gebundenheit, die mich erlahmen lässt, ich will Verwandtschaft zart
Geistig Verbindung ohne Knebelung ersuche ich, feinste Fäden der Liebe
Bruderschaft und Schwesterlichkeit, ist meiner Seele liebste Heimat
Im Gotte bin ich eins, verbunden, bin ich frei, im Gleichklang Miteinander
Nur mit den Menschen, bin ich im ewig Streite, obzwar ich den Frieden will
Freiheit, ist kein Produkt des Zufalls, ist kein Akt der zufällig Gnade
Freiheit, ist die ehrlich Antwort, auf die uns eigentümlich Verantwortung
Freiheit wird geboren und errungen, durch des Menschen freie Tat
Entscheidung und Handlung ist Rüstzeug, mit denen die Freiheit genommen
An die Grenzen gegangen, über sie hinweg geschaut, lässt Sie sich erahnen
Sind gar unsere Grenzen überschritten, erwartet uns das freiheitlich Land
Das Ansammeln für den Morgen, ist dem Bewusstsein Unmöglichkeit
Doppeltes Nehmen im Gestern, mag den leer Magen im Heute nicht füllen
Doppelte Menge heute gespart, doppelt nicht zukünftig Besitz des Morgen
So ist auch sicher, der Frieden im Heute, ist dem Morgen Tag kein Garant
Oh Wunder, im Morgen wohnt nur der mutmaßlich morgige Frieden
So was Gestern war, ist Wegweisend ins Heute, ist jedoch nicht das Heutige
Gewiss im physischen Bereichen, ist dies Horten gewissermaßen Methode
Doch unser Herz, unsere Seele, sind nicht von dieser bedingten Welt
Liebe und Angst, sind zwei rangelnde Geschwister, in meinem Gemüte
Sie zerren und schubsen sich, necken sich in mir, hin und her, her und hin
So ruft mich die Liebe voran, mahnt mich aufzustehen, rät den Fortschritt
Die Angst hält mich fest in ihrem Banne, erklärt in mir, kleinlaut Rückzug
Mit Liebe falle ich, stehe auf, scheitere und lerne, ich gedeihe und erblühe
Mit Angst, stolpere, resigniere ich, versage und breche, mein Wesen welkt
Ihr täglich Streit, ist Unruh in meinem Leben, ist auch Teil der Lebendigkeit
So wenn ich der Liebe Kraft schenk, die Angst liebend bezähme, ist Frieden
Oh Freiheit der Wahl
Bist Vater meiner inner Zerrissenheit, schaffst spielend Zwiespalt inmitten
Bist Mutter der Selbstbestimmung, lässt mir Freiraum, zu tun, was ich will
So berste ich in der Fülle der Möglichkeiten, erzittere durch den Missklang
Sehe die Sonne der Freiheit in mir aufgehen, ahne meine Schöpfungskraft
Oh freie Wahl, zeigst mir Schatten und Licht meiner Mensch-Individualität
Gibst mir Rat und das Recht zu wählen, zwischen Wahn und Erleuchtung
Ohne dich an meiner Seite, bin ich ruderlos Schiff auf hoher See
Schwimme ziellos durch die Weite, bewegt durch Wellen der Emotionen
Ohne dich am Ausguck, Richtung weisend, geht meine Reise ins Nirgendwo
Kurzsichtig, ohne Weitsicht, manchmal gar blind, lotse ich den Kahn in Not
Gewiss, ich besitze Landkarte und Kompass, kenne den Lauf der Gestirne
Doch ohne dich, bin ich verloren, du alleine führst des Kompass Nadel
Ich bin nur ein winzig Atemzug von meinem Leben entfernt
Bin nur