Mission im Minenfeld: Der Wissenschaftsoffizier, #2
Von Blaze Ward
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Über dieses E-Book
Die Wichtigkeit von Teebechern kann nicht überbewertet werden. Javier bricht deswegen keinen Krieg vom Zaun, lediglich beinahe.
Um seinen Standpunkt klarzumachen, entscheidet er sich stattdessen, einen speziellen Becher anfertigen zu lassen – nur für sich selbst.
Der Wissenschaftsoffizier.
Der, obwohl noch immer ein Sklave der Piraten, unermüdlich daran arbeitet, diese durch das vor ihnen liegende Minenfeld zu manövrieren. Werden sie mit Unmengen von Gold entkommen? Oder werden sie einen der "Geister" zum Leben erwecken?
Mission im Minenfeld setzt die spannenden, temporeichen Abenteuer Javier Aritzas, Suvis und der Mannschaft der Storm Gauntlet mit einer wendungsreichen Schatzsuche fort.
Blaze Ward
Blaze Ward writes science fiction in the Alexandria Station universe (Jessica Keller, The Science Officer, The Story Road, etc.) as well as several other science fiction universes, such as Star Dragon, the Dominion, and more. He also writes odd bits of high fantasy with swords and orcs. In addition, he is the Editor and Publisher of Boundary Shock Quarterly Magazine. You can find out more at his website www.blazeward.com, as well as Facebook, Goodreads, and other places. Blaze's works are available as ebooks, paper, and audio, and can be found at a variety of online vendors. His newsletter comes out regularly, and you can also follow his blog on his website. He really enjoys interacting with fans, and looks forward to any and all questions—even ones about his books!
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Buchvorschau
Mission im Minenfeld - Blaze Ward
Mission im Minenfeld
Der Wissenschaftsoffizier: Band 2
Blaze Ward
Knotted Road Press
Inhalt
Buch Drei: Minenfeld
Teil Eins
Teil Zwei
Teil Drei
Teil Vier
Teil Fünf
Teil Sechs
Teil Sieben
Buch Vier: Kriegsgefangene
Teil Eins
Teil Zwei
Teil Drei
Teil Vier
Teil Fünf
Teil Sechs
Teil Sieben
Teil Acht
Teil Neun
Teil Zehn
Teil Elf
Teil Zwölf
Sackgasse
Lesen Sie mehr!
Über den Autor
Bücher von Blaze Ward
Über Knotted Road Press
Buch Drei: Minenfeld
Teil Eins
Es hatte mit einem Teebecher begonnen. Die meisten guten Geschichten taten das. Das hatte Javier über die Jahre hinweg gelernt. Ein guter Teebecher hatte einfach so etwas Prosaisches, so unendlich Banales und gleichzeitig völlig Irrationales an sich. Wahrscheinlich waren sogar Kriege wegen ihnen vom Zaun gebrochen worden.
Er hatte es definitiv in Erwägung gezogen.
Er war allerdings auch bereit gewesen, einen Kompromiss einzugehen. Letztendlich. Indem er seinen Sieg verkündet hatte.
Es war ein Wettbewerb gewesen, in dem hart gekämpft wurde.
Es begann immer auf dieselbe Weise. Javier hatte seinen wirklich guten Tee, der genau die richtige Temperatur und Stärke hatte, zur Hälfte ausgetrunken und stellte, wie üblich, seinen Becher ab. Und innerhalb eines Augenblicks, auf fast magische Weise, verschwand er.
Zunächst hatte er Kobolde im Verdacht gehabt. Diese hatten die Menschheit bestimmt in den Weltraum begleitet. Und ein Piratenschiff wie die Storm Gauntlet war mit beinahe absoluter Sicherheit komplett von ihnen befallen. Jeder wusste, dass sie sich unwiderstehlich zu Piraten hingezogen fühlten.
Die Wahrheit, als sie sich endlich zeigte, war jedoch noch viel schlimmer.
Die Kobolde hatten Helfershelfer.
Von denen gab es tatsächlich sogar mehrere, die sorgfältig als Stewards und Unteroffiziere aus der Schiffs- und der Offiziersmesse verkleidet waren.
Sie verfolgten Javier, wohin er auch ging, und stahlen halbleere Teebecher.
Nach Augenblicken der Panik, die durch eine Unterversorgung mit Koffein herbeigeführt wurden, stellte er üblicherweise einen Missetäter.
„Was ist mit meinem Tee passiert?", fragte er dann immer.
Diese garstigen, verräterischen Helferlein sahen ihn wie stets voller Unschuld und Ähnlichem an. „Oh, war das Ihr Tee, Sir? Verzeihen Sie. Möchten Sie, dass ich Ihnen einen neuen hole?"
Daraus war weit mehr als ein Spiel geworden. Es hatte sich in einen regelrechten Krieg an mehreren Fronten verwandelt, der die ganze Crew einzuschließen drohte und den Zorn des Captains und der Teegötter heraufbeschwor.
Zumindest, bis Javier sich auszumalen begann, wie er den Sieg erringen konnte.
Er sah ihn in einer Vision wie Galahad, der vom Heiligen Gral träumte. Er verfolgte ihn im Geheimen, voller Hingabe und Fanatismus. Er brachte den Teegöttern Opfer dar, sowie Göttern niedrigeren Ranges, bei denen er sich einschmeicheln konnte. In diesen Dingen war er absolut vorurteilsfrei.
Bis er letztendlich absolute Größe erreichte. Erfüllung. Den Gral fand.
Javier blickte auf seinen neuen Teebecher hinab und genoss die ersten Schlucke des Sieges.
Bestechungsgelder, die er an die Maschinisten gezahlt hatte, hatten einen hohlen Zylinder zu Tage gefördert, schiefergrau und aus einer Legierung von Schiffsrumpfqualität bestehend, die auf beinahe perfekte Weise hitzeisolierend wirkte und so gut wie unzerstörbar war, jedenfalls mit all jenen Waffen, die Javier in einer Hand zu halten in der Lage war. Nicht, dass er nicht versucht gewesen wäre, es auszuprobieren. Selbstverständlich im Dienste der Wissenschaft und so.
Andere Bestechungen hatten ihn zu Kianoush geführt, einer gewöhnlich und irgendwie durchschnittlich aussehenden Frau, die am Tag als Logistik-Technikerin für den Zahlmeister arbeitete, während sie in ihrer Freizeit Visionen von Kunst aus Emaille- und Silberdraht zu verwirklichen suchte.
Sie war eine harte Nuss gewesen, eine Frau ohne besonderes Interesse an frischem Obst oder wunderbar gekochten Mahlzeiten, die seine erstaunlichen Fähigkeiten als Programmierer eines Kulinar-Bots widerspiegelten. Andererseits konnte sie keiner guten Geschichte widerstehen, besonders keiner, die sich um böse Kobolde und gestohlene Teebecher drehte. Und sie war willens, ihre Arbeit gegen spannende Geschichten und gelegentliche Hinweise einzutauschen, die auf Javiers langjährigen Erfahrungen in der einsamen Raumfahrt und bei Vermessungsarbeiten beruhten.
Von ihr hatte er das Kunstwerk erworben. Sogar eine kleine Angriffskorvette wie die Storm Gauntlet besaß ein Schiffsemblem, das man normalerweise lediglich als kleines, an die Wand der Kapitänskajüte gemaltes Logo oder auf den selten getragenen Ausgehuniformen sah, die einige der Offiziere ihr Eigen nannten.
Schließlich waren sie Piraten. Sauberkeit und extremer Glanz befanden sich nicht ganz oben auf ihrer Liste. Dort stand in der Regel Essen, dichtauf gefolgt von mit Waffen ausgestatteten Dingen. Oder vielleicht war es auch umgekehrt.
Doch sie hatte das Logo genommen, das künstlerische Herz dessen, was die Storm Gauntlet ausmachte, und es auf den Becher graviert, wobei sie eine Magie anwandte, die er nicht ergründen konnte ohne den Computer zu befragen, und die Gravur mit richtigem, waschechten Silber ausgefüllt, das in geschmolzenem Zustand hineingegossen oder in das sie getunkt worden war. Er konnte sich nicht mehr erinnern. Eines von beidem. Definitiv.
Darüber ein Name, der die Herzen von Zivilisten und Trivialautoren überall mit Furcht erfüllte. Storm Gauntlet. Eine privat betriebene Angriffskorvette, die aus der Concord-Flotte ausgemustert worden war, nachdem die Großen Kriege beendet waren, und die sich mit Transportaufträgen und gelegentlichen Jobs fürs Grobe über Wasser hielt. Wie Piraterie, die ihn seinen wunderbaren kleinen Sondierungskutter Mielikki gekostet und ihn, dank einiger unerwarteter Wendungen und Winkelzüge, zu einem Offizier an Bord der Korvette gemacht hatte.
An manchen Tagen überlegte er, der Crew zu erklären, was der Ausdruck Janitschar bedeutete, entschied jedoch meist, dass es die Mühe nicht wert war. Die Leute hier waren zu allem Überfluss auch noch völlig unliterarisch veranlagt.
Doch er hatte seinen Becher. Und dieser trug den Namen und das Logo des Schiffes. Das war ein fast vollständiger Sieg, denn damit war er mit ziemlicher Sicherheit einzigartig, zumindest bis ein unternehmerisch veranlagter Ingenieur mit Zugang zu einer leistungsstarken Drehmaschine und einem CNC-Laser beschloss, die Dinger in Masse zu produzieren.
Und das würde geschehen.
Nein, er war dem unglücklichen Bastard, wer auch immer er sein mochte, schon um mehrere Schritte voraus. Unter dem Logo befand sich das, was den Sieg ausmachte.
Auf einer Seite, ebenfalls eingraviert und mit Silber gefüllt, stand sein Name in großen Blockbuchstaben. JAVIER ARITZA. Ebenfalls ein Name, den die Autoren von Schundromanen berühmt machen würden. Eines Tages. Hoffentlich.
Auf der anderen Seite das, was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die bösen Kobolde und ihre gefürchteten Helfershelfer besiegen würde. Ein Titel, der in der Geschichte der Piraterie absolut einzigartig war. Ein Titel, der unterstrich, dass dieser Becher nicht leer und zurückgelassen worden war und nur darauf wartete, von ihnen weggeschleppt und gereinigt zu werden, wenn er ihn aus den Augen ließ. Nein, er war dazu bestimmt, hier zu sein – mit ihm und für ihn. Wie eine im Fenster stehende Kerze, die einem in einer kalten, stürmischen Nacht den Weg nach Hause wies.
DER WISSENSCHAFTSOFFIZIER.
Außerdem würde der Becher eines Tages ein nettes Erinnerungsstück sein, wenn es ihm endlich gelang, von diesem Schiff und vor diesen Leuten zu fliehen und sie alle an der höchsten Rahe aufknüpfen zu lassen, die er finden konnte.
Teil Zwei
Javier war heute der erste, der sich im Konferenzraum einfand. Er brauchte Zeit und Platz, um die Utensilien, die er für seine Teezeremonie benötigte, auf dem Tisch auszubreiten. Wenn andere anwesend gewesen wären, hätte er sie mit den Ellbogen aus dem Weg stoßen müssen. Außerdem hätte er dann ewig gebraucht.
Captain Sokolov war für schnelle Meetings bekannt. Javier konnte sich denken, dass er seinen Tee erst dann genau richtig hinbekommen haben würde, wenn alle anderen den Raum bereits wieder verließen. Nein, es war wesentlich besser, den Tee bereits fertig zu haben, damit dieser ihn mit Wärme und Koffein versorgte, wenn das Meeting begann. Er hatte immerhin genau diese Teepflanzen von der Heimatwelt selbst in den Weltraum und durch die verdammte Galaxis transportiert.
Nur, weil diese Piraten ihn zu einem Sklaven gemacht und die Mielikki ausgeschlachtet hatten, war das kein Grund, dem Tee abzuschwören.
Und sie war immer noch da, zumindest im Geiste. Die gesamte landwirtschaftliche Sektion seines kleinen Sondierungskutters war aus dessen Wrack wie der Kern aus einer Pflaume entfernt und vorne im großen Laderaum der Storm Gauntlet verstaut worden. Er kam nicht mehr dazu, all das frische Obst und Gemüse zu essen, doch selbstverständlich musste er alles kosten, bevor er es an