Leben und Taten des scharfsinnigen edlen Don Quijote de la Mancha: Buch 2
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Über dieses E-Book
Das Buch erzählt die Geschichte der gleichnamigen Hauptperson, eines verarmten Junkers, der durch die Lektüre unzähliger Ritterromane den Verstand verliert und beschließt, nun selbst als Ritter auszuziehen, "um Abenteuer zu suchen und all das zu üben, was, wie er gelesen, die fahrenden Ritter übten, das heißt jegliche Art von Unbill wiedergutzumachen und sich in Gelegenheiten und Gefahren zu begeben, durch deren Überwindung er ewigen Namen und Ruhm gewinnen würde." Don Quijote holt seinen alten Klepper aus dem Stall, gibt ihm den klangvollen Namen Rosinante, stellt sich notdürftig eine Rüstung zusammen und bricht auf.
"Don Quijote" wurde vom Osloer Nobelinstitut 2002 als "Das beste Buch der Welt" prämiert.
Es handelt sich um eine aktualisierte Auflage! (14. Februar 2016)
Miguel de Cervantes
Miguel de Cervantes (1547-1616) was a Spanish writer whose work included plays, poetry, short stories, and novels. Although much of the details of his life are a mystery, his experiences as both a soldier and as a slave in captivity are well documented; these events served as subject matter for his best-known work, Don Quixote (1605) as well as many of his short stories. Although Cervantes reached a degree of literary fame during his lifetime, he never became financially prosperous; yet his work is considered among the most influential in the development of world literature.
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Buchvorschau
Leben und Taten des scharfsinnigen edlen Don Quijote de la Mancha - Miguel de Cervantes
Miguel de Cervantes Saavedra
Leben und Taten des scharfsinnigen edlen Don Quijote de la Mancha
(Buch 2)
Copyright © 2015 Der Drehbuchverlag, Wien
2. Auflage, 14. Februar 2016
Alle Rechte vorbehalten
eBook: Leben und Taten des scharfsinnigen edlen Don Quijote de la Mancha (Buch 2)
ISBN: 978-3-99041-557-3
Inhaltsverzeichnis
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Erstes Kapitel
Beschließt und endigt den grässlichen Zweikampf, den der wackere Biscayer und der tapfere Manchaner fochten.
Im ersten Teile dieser Historie verließen wir den tapfern Biscayer und den berühmten Don Quixote mit aufgehobenen blanken Schwertern, beabsichtigend, zwei mörderliche Hiebe zu geben, die, wenn sie vollwichtig fielen, sie gewiss bis auf den Sattelknopf teilen und zerspalten und sie wie Granatäpfel entzweischneiden mussten. In diesem furchtbaren Momente stand die treffliche Geschichte still und brach ab, ohne dass uns der Autor einige Nachricht gegeben hätte, wo man das Mangelnde antreffen könne.
Dies verursachte mir großen Verdruss, denn das Vergnügen, das mir das wenige gemacht hatte, verwandelte sich in Missvergnügen, wenn ich an die Unannehmlichkeiten dachte, die ich würde überwinden müssen, ehe ich die größere Hälfte, die mir noch zu fehlen schien, der herrlichen Geschichte aufgefunden hätte. Denn es schien mir unmöglich und ein Verstoß gegen alle gute Sitten, dass einem so wackern Ritter ein Weiser sollte gemangelt haben, der es auf sich genommen, seine unerhörten Taten zu beschreiben; etwas, woran es keinem irrenden Ritter gefehlt hat, von denen, von welchen die Leute sagen, dass sie ihre Abenteuer suchen; denn jeder von ihnen hatte einen oder zwei Weisen in Bereitschaft, die nicht nur seine Taten beschrieben, sondern auch seine kleinsten Gedanken und Kindereien ausmalten, wenn sie auch noch so verborgen gewesen waren. Ein so wackrer Ritter musste also nicht so unglücklich sein, dass er entbehrte, was ein Platir und andre dem ähnliche im Überfluss hatten. Ich konnte mich daher nicht zu dem Glauben verstehen, dass eine so herrliche Geschichte unvollendet und verstümmelt geblieben, sondern ich schob die ganze Schuld auf die Bosheit der gierigen und gefräßigen Zeit, die sie verborgen hielt oder sie verzehrt hätte.
Auf der andern Seite glaubte ich, dass, da sich unter seinen Büchern so neue, als »Die Entwirrung der Eifersucht« und »Die Nymphen und Schäfer von Henares«, befanden, so müsse auch die Historie selber neu sein, und dass, wenn sie auch nicht geschrieben existiere, sie doch in dem Gedächtnisse der Leute seines Dorfes und seiner Nachbarschaft leben könne. Diese Vorstellung bemächtigte sich meiner so sehr, dass ich eifrig wünschte, die ganze und wahrhaftige Geschichte von dem Leben und den Wunderwerken unsers berühmten spanischen Don Quixote von la Mancha zu erforschen, des Lichtes und Spiegels der manchanischen Ritterschaft, des ersten, der in unserm Jahrhundert zu dieser bedrängten Zeit sich der Beschwer und Tragung irrender Waffen unterzog, um Unrecht zu vernichten, den Witwen beizustehen, Jungfrauen zu beschützen, jene, die mit ihren Reitpeitschen auf ihren Zeltern umherirrten und mit ihrer vollkommenen Jungfrauschaft dann bepackt über Hügel, von Berg zu Berg, von Tal zu Tal schweiften; wenn nicht irgendein Bösewicht oder ein bäuerlicher grober Knecht oder irgendein ungefüger Riese sie notzwängte, so gab es in den ehemaligen Zeiten Jungfrauen, die nach Verlauf von achtzig Jahren, in denen sie kein einzigmal unter einem Dache geschlafen hatten, so unbefleckt in das Grab gelegt wurden wie die Mutter, die sie geboren hatte. Ich behaupte also, dass aus dieser Rücksicht, wie aus vielen andern Ursachen, unser wackrer Don Quixote ewige und unvergängliche Lobpreisungen verdiene, die aber meiner Mühe auch nicht versagt werden müssen, welche ich mir gab, um den Schluss dieser angenehmen Geschichte zu finden, obwohl ich weiß, dass, wenn Himmel, Zufall und Glück mir nicht beigestanden hätten, die Welt diesen Beschluss noch entbehren würde, und mit ihm so viel Zeitvertreib und Belustigung, um wohl zwei Stunden dem auszufüllen, welcher aufmerksam liest. Ich fand aber diese Geschichte auf folgende Weise.
Eines Tages war ich auf der Straße Alcana von Toledo; da kam ein Junge mit alten Schreibebüchern und Papieren, die er einem Seidenhändler verkaufen wollte. Da es nun meine Leidenschaft ist, alles zu lesen, und wenn es auch zerrissene Papiere von der Straße wären, so folgte ich auch hier meiner natürlichen Neigung, nahm einige Blätter von denen, die der Junge verkaufte, sah sie an und erkannte die arabischen Lettern. Ich kannte nun zwar die Buchstaben, konnte sie aber nicht lesen und sah