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Der leere Glückskeks: Eine Satire für Alle und Keinen
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eBook60 Seiten35 Minuten

Der leere Glückskeks: Eine Satire für Alle und Keinen

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Über dieses E-Book

In seinem Kurzroman "Der leere Glückskeks" erweckt der Autor Arthur Haller die Philosophen Schopenhauer und Hegel zum Leben. Sie begleiten den Absturz der Romanfigur Frank. Der vormals erfolgreiche Geschäftsmann lernt die Hölle von Jobcentern, Leih- und Sicherheitsfirmen in Berlin kennen, seine Wahrnehmung der Schwachen in unserer Gesellschaft ändert sich dadurch radikal.

Arthur Haller setzt mit seinem Büchlein verschiedene Thesen und Kontroversen der großen Philosophen augenzwinkernd in einen aktuellen Bezugsrahmen. Er möchte aber vor allem das Leid vieler darstellen, die in Zwangsverhältnissen entfremdete Arbeit leisten müssen. Ist die Würde des Menschen unantastbar - oder nur noch ein Privileg der Oberschicht?
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum27. Aug. 2019
ISBN9783749471331
Der leere Glückskeks: Eine Satire für Alle und Keinen
Autor

Arthur Haller

Der Autor Artur Haller wurde im Wonnemonat Mai, als alle Vöglein sangen, in ein konservativ-christliches Elternhaus hineingeboren. Dennoch regte sich schon frühzeitig sein Bewusstsein für die Ungerechtigkeit und Ungleichheit in unserer Gesellschaft. Im Kindergarten und während der ersten Schuljahre beobachtete er, wie hübsche Kinder bevorzugt wurden. Andere wurden drangsaliert und mit höchstem Vergnügen erniedrigt. In der Schule machten sadistische Lehrer bei diesem Spiel auch noch mit. Bei sonntäglichen Kirchgängen erkannte er eine grenzenlose Doppelbödigkeit in der menschlichen Natur: Scheinheiligkeit nach außen, aber selbst innerhalb der Organisation waren Machtkämpfe, Intrigen und das Hetzen gegen andere an der Tagesordnung. Im Privatleben der Kirchgänger und Prediger fand geradezu das Gegenteil der gepredigten Liebe und Toleranz statt. Und siehe, im späteren Berufsleben nahm er dasselbe Verhalten wie schon im Kindergarten und in der Sonntagsschule wahr. Grenzenloser Egoismus, Hinterhältigkeit, Bosheit, Hetzen gegen alles und jeden. Andere herabsetzen um sich selbst besser zu fühlen, ja überhaupt das Bestreben "Wir sind besser als die anderen" schien in allen Schichten vorhanden. Besonders ungut aber war es stets mitzuerleben, wenn Aufsichtspersonen, Lehrer, Vorgesetzte oder gar noch Beamte des Staates mit Sadismus und Lust andere quälten. Erst viele Jahre später fand er Trost, vor allem in der Philosophie Arthur Schopenhauers. Die Botschaft des Autors lautet: Sei der Obrigkeit nicht untertan, lass dich nicht von arroganten Vorgesetzten einschüchtern, fordere den einem jeglichen zustehenden Respekt vor der Würde des Menschen ein. Und gebe den Traum von einem selbstbestimmten Leben nicht auf.

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    Buchvorschau

    Der leere Glückskeks - Arthur Haller

    Handeln.

    Kapitel 1 - Der leere Glückskeks

    Frank schaute auf die Uhr. Zeit ist Geld. Stolz drehte er die funkelnde Breitling im morgendlichen Licht. Er nippte an seinem Cappuccino und sah aus dem Panoramafenster, sein Blick schweifte über die Dächer von Berlin. Mit 42 Jahren hatte er, wie man gemeinhin zu sagen pflegt, den Gipfel seiner Karriere erreicht. Er war als behütetes Kind in guter Wohngegend aufgewachsen, sein Vater war Regionalleiter einer großen Versicherung, die Mutter Beamtin im gehobenen Verwaltungsdienst. Zuhause war Geld nie ein Thema gewesen. Klassenfahrten, Urlaubsreisen ins Ausland waren eine Selbstverständlichkeit. Es folgte Abitur, Studium, die Kontakte des Vaters öffneten schnell die Türen; der Weg in die Chefetage eines internationalen Konzernes verlief glatt und mühelos. 

    Frank blätterte in seiner Morgenzeitung. „Hartz 4 Regelsatz zu niedrig" lautete eine Überschrift. Er schüttelte verächtlich den Kopf. „Faules Pack, die sollen arbeiten gehen. Ich würde denen gar nichts geben", dachte er. Er schnappte sich Laptop und Aktentasche und ging zu seinem schwarzen Mercedes SLK, der bereits im hell erleuchteten Autolift auf ihn wartete und glitt aus den himmlischen Höhen des Carlofts engelsgleich und sanft fünf Stockwerke nach unten, zum Lebensraum des gemeinen Volkes.

    Wie so oft am Ende eines 14-Stunden-Tages machte sich Frank auf den Weg in ein chinesisches Restaurant. Einige Meter vor dem Lokal saß ein verwahrloster Mann auf einem Gehwagen und hielt ihm erwartungsvoll eine Obdachlosenzeitung entgegen. 

    „Hättest Du in der Schule aufgepasst, müsstest Du jetzt nicht hier sitzen", sagte Frank verächtlich. Der Obdachlose sah ihn mit müden Augen an. 

    „Glotz nicht so dumm und such Dir lieber ne’ Arbeit." 

    Ein zufriedenes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. Frank genoß es einfach, Menschen herabzusetzen. Als bekäme er stets frische Energie, wenn er einen anderen traurig oder wütend machte. Auch Menschen in Franks Position sind den kleinen und großen Unebenheiten des Alltages unterworfen, wie schön und erleichternd ist es doch dann, seinen Frust an der Umgebung oder gar an Frau und Kind abzureagieren.

    Der Kellner, ein Asiate von etwa 60 Jahren, brachte die Bestellung. „Ente gut, alles gut, lächelte er freundlich. Frank dankte mit einem süßsauren Lächeln. „Ich kann diesen albernen Spruch nicht mehr hören, denken Sie sich mal etwas neues aus.

    Der Asiate nickte respektvoll und entfernte sich.

    Nach dem Genuss seines üppigen Males winkte Frank mit herrischer Geste den Ober zu sich. „Zahlen bitte!" 

    Freundlich stellte die asiatische Bedienung ein Tablett mit der Rechnung und einem Glückskeks auf den Tisch. 

    „Eigentlich verdienen die hier auch noch zu viel", dachte er und brach mürrisch den Glückskeks auseinander.  Er war leer. Frank stutzte kurz. Im gleichen Augenblick schien etwas mit der Umgebung zu geschehen. Die Wände rückten in die Ferne, die asiatischen Bilder an den Wänden, die Gäste, alles schien in eines zusammenzulaufen, gleichzeitig war alles in ein merkwürdiges Licht getaucht. Schwindel, ein Gefühl als sei das komplette Sein und die Zeit schwammig geworden. Langsam schien sich die Umgebung wieder zu stabilisieren, lediglich dieses kaum wahrnehmbare, merkwürdige Leuchten blieb, als ob plötzlich alles auf eine andere

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