Der berüchtigte Schinderhannes in Taunus, Wetterau und Frankfurt: Ausschnitt aus der vollständigen Biographie "Schinderhannes. Nichtsnutz, Pferdedieb, Räuberhauptmann?"
Von Mark Scheibe
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Über dieses E-Book
Sein Rufname aber wurde dem Verbrecher zum Verhängnis: Immer mehr Gauner benutzten den Namen "Schinderhannes" als Druckmittel für Verbrechen aller Art, bis die überregionale Presse ihn zu einem übergroßen Räuberhauptmann, einem "deutschen Baron", stilisierte, der mit 1.000 Mann im Wald auf den Moment warten würde, gegen die französischen Besatzer vorzugehen. Als man ihn im Juni 1802 in der Nähe von Wolfenhausen bei Runkel gefangen nahm und ihn ins Gefängnis nach Frankfurt und dann nach Mainz brachte, erschienen schon drei Romane, die mit weitgehend erfundenen Lebensgeschichten des Gauners das Lesepublikum ansprachen. Bald war der Mythos eines angeblich edlen Räubers, eines charismatischen Frauenhelden, deutschen Robin Hood und Freiheitskämpfers zu einer Figur gewachsen, die die tatsächliche Biographie des Johannes Bückler ersetzte.
Das vorliegende Buch ist ein Ausschnitt aus der umfassenden Biographie "Schinderhannes – Nichtsnutz, Pferdedieb, Räuberhauptmann?" und faßt alle Sagen und Tatsachen über ihn in der Region Taunus, Wetterau und Frankfurt zusammen.
-Ortsverzeichnis mit über 120 Orten
-43 Abbildungen, darunter 16 Kartenausschnitte
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Schinderhannes - Nichtsnutz, Pferdedieb, Räuberhauptmann?: Unter erstmaliger Aufarbeitung der nachweisbaren 130 Straftaten des berüchtigten Verbrechers und seiner 95 Mittäter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchinderhannes und seine Bande: oder Johannes Bücklers und seiner Gesellen merkwürdige Geschichte, Verbrechen, Verurtheilung und Hinrichtung. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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Buchvorschau
Der berüchtigte Schinderhannes in Taunus, Wetterau und Frankfurt - Mark Scheibe
Königstein/Taunus.
Kurzer Abriß der Lebensdaten des Johannes Bückler, genannt Schinderhannes
* Herbst 1779: Geburtsort vermutlich Weidenbach oder Miehlen bei Nastätten/Taunus.
– Tätigkeit des Vaters: Scharfrichterknecht, Abdecker/Schinder (somit Herkunft aus einer „unehrlichen Familie"), Feldschütz, zuletzt Tagelöhner und Bauer.
– Wohnort bis 1783 in Miehlen, Flucht der Familie wegen Leinwanddiebstahls der Mutter, anschließend als „Bettler" bis nach Ölmütz in Mähren ziehend, dort Anwerbung des Vaters als Soldat.
– 1788/1789: Der Vater desertiert, die Familie zieht nach Merzweiler im Hunsrück, Wohnort des Großvaters.
– Ende 1795 oder Anfang 1796: Beginn der kriminellen Karriere des Schinderhannes, dreimal Aufnahme und Tätigkeit als Lehrjunge bei Abdeckern. In der Folgezeit sind 40 Vieh- und Pferdediebstähle, ein Einbruch mit mehreren Spießgesellen sowie die Teilnahme und/oder Mittäterschaft an zwei vorsätzlichen Tötungen nachweisbar.
– Februar bis August 1799: Gefangenschaft im Turm zu Simmern, anschließend Flucht und seitdem häufiger Aufenthalt im Rechtsrheinischen, vor allem Taunus, Wetterau und Vorderen Odenwald.
– November 1799 bis Mai 1802: Bückler begeht über 70 Straftaten, u.a. Erpressungen, Raubüberfälle und Einbrüche bei Juden und Christen, ist Teilnehmer bzw. Mittäter an zwei vorsätzlichen Tötungen und einem Raub mit Todesfolge.
– 31. Mai 1802: Festnahme bei Wolfenhausen/Taunus, Abtransport nach Frankfurt, Auslieferung nach Mainz am 16.06.1802.
– 24. Oktober - 16. November 1803: Gerichtsverhandlung vor dem französischen „Spezial-Kriminal-Tribunal" in Mainz, Urteilsverkündung am 20.11.1803.
† 21.11.1803: Hinrichtung mit 19 Mittätern am heutigen Mainzer Stadtpark.
– Gesamtzahl der nachweisbaren Straftaten Bücklers: 130.
– Täter und Tatverdächtige: 96 (Stand Dez. 2014).
Der geschichtliche Hintergrund
Am westlichen Rand Deutschlands, an der Grenze zu Frankreich und am Rhein, begann 1792 eine lange Zeit der Unsicherheit. Schmuggel und Kriminalität waren die Folge der kriegerischen Auseinandersetzungen, die diese Gegenden von diesem Zeitpunkt an 23 Jahre in Atem hielten. Ausgangspunkt dazu war die radikale Umgestaltung der politischen Situation in Frankreich durch die Revolution in Paris 1789.
Abb. 3: Französisches Militär in Frankfurt am Main 1792.
Der Sturz der Monarchie in Frankreich und die sich bald durchsetzenden anarchistischen Kräfte verängstigten die bislang herrschende Klasse und die Fürsten der Nachbarstaaten. Schon im Herbst 1792 verlagerte sich die Aufmerksamkeit der europäischen Regierungen an den Rhein, als die französischen Revolutionäre Mainz und sofort darauf Frankfurt, den Taunus und die Wetterau erreichten.
Aber die Besetzung des Rhein-Main-Gebietes war im Dezember des Jahres schon weitgehend rückgängig gemacht worden, und das französische Militär hatte sich auf Mainz und Mainz-Kastell zurückziehen müssen. Im Juli 1793 kapitulierte Mainz, aber schon ein knappes Jahres später standen die Franzosen wieder in der Region: Unter anderem legten sie zwischen Unterliederbach und Erbenheim ausgedehnte Erdhüttendörfer an, um ihre Truppen über den Winter 1794/95 zu bringen. Kaum gelang es den deutschen Reichstruppen, die Franzosen wieder in die Flucht zu schlagen, kamen sie wiederum mit verstärkten Truppenkontingenten zurück. Im Jahr 1796 erlebten nun vor allem Westerwald, Taunus und der Maingrund einen Feldzug, der in seiner Größe in dieser Region einmalig geblieben ist.
Abb. 4: Beschießung der Stadt Frankfurt am Main in der Nacht zum 14. Juli 1796. Die mit „D" markierten Flammen führten zur vollständigen Zerstörung der Judengasse.
Aber ihr militärischer Erfolg war wiederum nur von kurzer Dauer. Das Heer geriet Anfang September bei Würzburg in Auflösung und wich nach Westen zurück. Der Sage nach soll der zu diesem Zeitpunkt 17 Jahre alt gewordene Johannes Bückler mit seinen Kumpanen bei der Rückeroberung der Festung Königstein auf österreichischer Seite mitgekämpft haben. Letztendlich wurden die Franzosen über den Rhein zurückgedrängt, aber Kaiser Franz II. blieb keine andere Wahl, ihren Forderungen nachzukommen: Im Frieden von Campo Formio. gestand er der französischen Republik zu, das gesamte linke Rheinufer mit den bisherigen, dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation zugehörigen Gebieten, wie der Pfalz, dem Hunsrück, der Eifel bis in den Norden nach Aachen, unter ihre Verwaltung stellen zu dürfen. Aber auch dieser Akt, Frieden zu stiften, bedeutete keine Ruhe für das Rhein-Main-Gebiet: Noch bis zum offiziellen Friedensschluß von Lunéville im April 1801 war das Untermaingebiet von Kastell bis Frankfurt ständig im Feuer der gegnerischen Parteien. Diese unruhigen Jahre wurden zu einem Eldorado für Abenteurer, große und kleine Kriminelle – nicht zuletzt begünstigte sie das Emporkommen eines Abdeckerlehrlings namens Johannes Bückler, der in dieser Zeit zum bekanntesten rheinischen Verbrecher wurde.
Andere Verbrecher in der Region
Will man näher auf Bückler eingehen, ist es angebracht, auch andere in dieser Zeit bekannt gewordene „Outlaws", Kriminelle bzw. Räuberbanden in der Region Taunus/Wetterau/Frankfurt zu nennen. Schaut man sich die über 1.000 erhaltenen Strafakten der Jahre 1796 bis 1803 aus Mainz und Frankfurt an, merkt man schnell, daß Bückler nur einen sehr kleinen Teil der Kriminalität jener Zeit ausmachte.²
– Balzar von Flammersfeld
Der Westerwälder Andreas Ludwig Balzer, genannt „Balzar von Flammersfeld" oder „Capitain noir", wurde am 3.Oktober 1797 im Alter von 29 Jahren von dem französischen Kriegsgericht der Armee Rhin-et-Moselle, division de blocus d’Ehrenbreitstein wegen Mord, Raub und Verbreitung von Falschgeld zum Tode durch Erschießen verurteilt. Bis zu seinem gewaltsamen Ende auf der Westerburg im Kreis Altenkirchen nutzte er die wirren Zeiten während der ersten Jahre der Revolutionskriege, in denen er eine Wildererbande im Westerwald anführte. Wohl von der Hohen Schule zu Herborn verwiesen, als er der Wilderei überführt werden konnte, floh er nach Rußland zu seinem Bruder, der in der Leibwache des Zaren diente. In russischen Diensten gelang Balzer zunächst eine Karriere als Leutnant des Regiments Nassau, doch er kehrte schließlich zurück und machte mit Gleichgesinnten die Wälder im Westerwald unsicher. Nachdem sich ein französischer Offizier an Balzers Braut vergangen hatte, überredete Balzer seine Wildschützen, die Jagd auf die Franzosen zu eröffnen. Neben eigenen Unternehmungen kämpfte er auch auf Seiten der Reichstruppen gegen die Franzosen. Durch Verrat fiel er den Franzosen in die Hände, was schließlich zu seinem Ende führte.
Balzers vorauseilender Ruf wird der junge Bückler vielleicht mitbekommen haben.
– Langer Friedrich
Im Vogelsberg herrschte seit Beginn der 1790er Jahre bis etwa 1811 die Bande des Langen Friedrich: „Er war der vollendetste aller Vogelsberger Räuber. Er besaß am meisten Verstand und Körperkraft, große Gewandtheit, viel Selbstbeherrschung und Scharfblick, am meisten Taktik und die größte Unerschrockenheit und Kaltblütigkeit (…) Den friedlichen Einwohnern war er am wenigsten verdächtig, denn sorgfältig achtete er darauf, daß, wo er sich öffentlich zeigte, er als arbeitsamer, redlicher Mensch sich darstellte (…) kein Diebstahl in der Nähe begangen wurde (…) Kein Verbrechen geschah im Vogelsberg, an dem er nicht mit Rat und Tat mitgewirkt hatte."
Abb. 5: Der lange Friedrich, Anführer der Vogelsberger Bande bis 1811.
Insgesamt sollen die Vogelsberger und Wetterauer Räuberbanden 160 Mann stark gewesen sein, hinzu kam noch einmal eine große Zahl der mit ihnen ziehenden Frauen.
– Picart, Fetzer, Reinhard und die Niederländer/Neuwieder Bande
Aber in dieser Zeit, in der landein, landaus hunderte Galgenvögel die Gegend unsicher machten, stach ein Name aus der Menge heraus, und dieser Name war untrennbar mit dem Räuberwesen am Rhein verbunden: Picart, auch „König der Mitternacht genannt, war einer der Anführer der sogenannten Niederländer Bande. Die Niederländer Bande, später auch Neuwieder Bande genannt, war in dieser Zeit mit Abstand die gefährlichste Zusammenrottung liederlichen Gesindels und wurde auch als „Aristokratie in der Räuberwelt
bezeichnet.
„Ihre Anführer zeigen ein vollendetes Räubergenie, ihre Pläne sind groß, weitaussehend; ihre Räubereyen werden nach einer äußerst künstlich ausgedachten Taktik unabweichbar ausgeführt; unermeßlich ist die Beute, die sie innerhalb von dreyzehn Jahren (…) davon schleppen, verbreitet über eine außerordentliche Strecke, durch drey Reiche, hindurch ihr Tummelplatz. Die Aktivitäten der Bande erstreckten sich von Friesland bis nach Bayern, von Paris bis nach Hessen und Niedersachsen. Die Mitglieder waren fast alle Juden und zeichneten sich durch eine „in Grausamkeit ausartende Wildheit
aus.
Abb. 6: Neuwied am Rhein war ein Hauptstützpunkt der Niederländer Bande an der Wende zum 19. Jahrhundert.
„Sie liegen unaufhörlich in Hurenhäusern, jeder mit den Zeichen einer schrecklich wüthenden Krankheit bedeckt, sie „lieben den Trunk, berauschen sich, bis sie sinnlos zu Boden stürzen.
Picart hatte als einer ihrer Hauptleute „in zwey Jahren mehrere tausend Louisd’or an der Spitze von fünfzig mit Pistolen und Säbel bewaffneter Räuber zu Pferde mit Gewalt unter Feuern und Stürmen aus Städtchen und Flecken erbeutet, und nachher sie im Arme Pariser Freuden-Mädchen großherrisch verschwelgt (…). Mindestens 20mal war er arretiert worden und konnte sich befreien. Heute „glänzte er in eigener Equipage in den Bädern, und morgen trieb er sich mit dem Bettelsack auf dem Rücken unter Wallfahrern herum.
Auf dem Höhepunkt der Räubereien der Niederländer Bande fand im Sommer 1799 in Schupbach nördlich von Runkel an der Lahn ein großer Räuberkongreß statt, an dem 40 Vertreter verschiedener Räuberbanden teilnahmen.
Abb. 7: 1799 fand in Schupbach der berüchtigte Räuberkongreß statt – ohne Bückler, denn der galt zu dieser Zeit vermutlich als noch zu unbedeutend.
Er soll von Matthias Weber, dem sogenannten Fetzer, einem der Chefs der Niederländer Bande, abgehalten worden sein.³ Mit von der Partie war auch der überregional tätige Ganove Christian Reinhard, der „Schwarze Jonas, später einer der engsten Vertrauten Bücklers. Der Mainzer Gerichtspräsident Rebmann beschrieb Reinhard wie folgt: „Sein Gesicht verkündete Unmuth und schwarze Galle
.
Unter Führung von Picart, genannt „König der Nacht", wurde auf dem Kongreß in Schupbach auch der Postraub zu Würges beraten, der anderthalb Jahre später unter Mitwirkung Bücklers als „Türsteher" stattfand (siehe S.67 ff.). Ein anderer hier geplanter Überfall war der auf den Rentmeister und Kaufmann Lieber in Camberg, bei dem später 1.000 Gulden gestohlen wurden.
Von Bückler waren diese Räuber offenbar nicht sonderlich beeindruckt, seine Taten waren nicht der Rede wert, wenn man die der anderen mit unvorstellbarer Brutalität geführten und oft mit großen Schätzen belohnten Streiche betrachtet. Gegenüber Picart wurde Bückler als „ein eben nicht ungewöhnlicher Buschklepper, (der) armen über Land reisenden Juden ihr Bischen Schmußgeld ab(nimmt), um für sich und seine Buhlerin das Nothdürftige kaufen zu können", bezeichnet.
Auf drei der Taten der Niederländer Bande wird im folgenden noch eingegangen. Verbürgt sind Überfälle der Bande in Daaden (siehe S.41 f.), Oberwesterwald, Ehringshausen bei Wetzlar, Hillscheid, Breitenau, Hundsangen, zwischen Steimel und Altenkirchen, im Schaumburgischen, im Gelbachtal in der Nähe von Montabaur, bei St. Goarshausen, in Camberg, Daisbach bei Kettenbach, Würges (unter Beteiligung von Bückler, siehe S.67 ff.) und Königstein (siehe S.77 ff.).
Die große Zeit der Niederländer Räuber war jedoch 1803 vorbei, nachdem die Behörden, nicht zuletzt unter dem Eindruck der Bekämpfung der sogenannten Schinderhannes-Bande und der Tätigkeit des „Kopfjägers" und Geheimagenten Anton Keil diese Gegenden besser kontrollierten. Keil verdient dabei eine besondere Erwähnung:
² Die Auswertung dieser Strafakten ist in Scheibe: Die Strafjustiz in Mainz und Frankfurt/Main 1796-1803 (…), Diss. Univ. Mainz 2009, nachzulesen.
³ Zu Fetzer siehe: Keil/Diepenbach: Leben und Hinrichtung des Mathias Weber, genannt Fetzer (…), 1803, kommentierte Neuauflage 2013.
Kopfjäger Anton Keil
Die jahrelangen Auseinandersetzungen zwischen französischen und deutschen Truppen ließen in vielen Regionen am Rhein ein Machtvakuum entstehen, das sich viele Kriminelle zu Nutzen machten. Für den einfachen Amtmann auf dem Dorf war es deshalb das Einfachste, ein „Schweigegeld" einzustecken. Doch mit der Revolution kam auch eine Reihe junger Menschen, viele von ihnen gebildet, in Positionen, von denen sie aus die Idee eines modernen Rechtsstaates zu verwirklichen suchten. Neben dem Mainzer Gerichtspräsidenten Georg Friedrich Rebmann war dies auch der Kölner Rechtsprofessor Anton Keil, der zum schärfsten Gegner der rheinischen Bandenkriminalität wurde.
Durch „mehrjährige rastlose Arbeit machte Keil sich kundig nach „den geheimsten Verhältnissen des Räubers auf dem rechten Rheinufer.
Sein Ziel war die Gefangennahme der Mitglieder der Niederländer Bande und vor allem des Johannes Bückler. Keil bereiste von Köln aus Westerwald, Taunus, Frankfurt und die Umgebung von Hanau, um die dortigen Behörden über die Schlupfwinkel und Verbindungen der Verbrecher zu informieren. „Wie mußte man erstaunt seyn, einen fremden Mann so unterrichtet sprechen zu hören! von Dingen sprechen zu hören, von denen man dort nicht einmahl eine Idee hatte." Keil war auch der festen Auffassung, daß Bückler nur auf dem rechten Rheinufer gefangen werden konnte, da dieser sich in den letzten zwei Jahren seines Wirkens vor allem in dieser Region aufhielt und für Überfälle im Hunsrück nur für kurze Zeit die Rheinseite wechselte.
Keils Auftritt wird wie folgt beschrieben: „Da trat auf einmal der öffentliche Ankläger Keil, der schon früher einer der tüchtigsten und tätigsten Beamten gewesen war, mit einer Kenntnis aller Räubergeheimnisse und der einzelnen Personen auf, die an das Wunderbare streifte und die Räuber, welche sich nirgends mehr sicher fühlten, in einen solchen panischen Schrecken versetzte, daß sie wie scheues Wild auseinander liefen, um sich zu retten. Uneigennützig war Keils Arbeit wohl nicht, hatte sie für ihn auch einen finanziellen Aspekt: Für jeden „eingezogen werdenden Kopf
waren ihm – so ist es zumindest vom Kurfürstlich