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Jungbrunnen: Dr. Sonntag 2 – Arztroman
Jungbrunnen: Dr. Sonntag 2 – Arztroman
Jungbrunnen: Dr. Sonntag 2 – Arztroman
eBook125 Seiten1 Stunde

Jungbrunnen: Dr. Sonntag 2 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Professor Dr. Egidius Sonntag ist ein wahrlich ungewöhnlicher Chefarzt, überaus engagiert, aber auch mit kleinen menschlichen Fehlern behaftet. Sie machen diese schillernde Figur ganz besonders liebenswert, aber auch verletzlich. Manchmal muss man über ihn selbst den Kopf schütteln, wenn er etwa den 15. Hochzeitstag vergisst und seine an Brustkrebs erkrankte Ehefrau töricht vernachlässigt. Er tut dies nicht aus Lieblosigkeit, aber er ist auch nicht vollkommen. Dr. Sonntag ist der Arzt, der in den Wirren des Lebens versucht irgendwie den Überblick zu behalten – entwaffnend realistisch geschildert, aber nicht vollkommen.

Diese spannende Arztserie überschreitet alles bisher Dagewesene. Eine Romanserie, die süchtig macht nach mehr!

Guten Tag! Da sind Sie ja wieder! Wie schön! Ich freue mich, liebe Leserin, ­geschätzter Leser, dass Sie mich erneut ins Krankenhaus St. Bernhard begleiten. Es sind ja doch noch ein paar Geschichten da zum Weitererzählen. Sie glauben bestimmt, dass ich mir das alles ausdenke, oder? Dass das alles pure Fantasie ist. Falsch! Ich habe zehn Jahre in drei Kliniken gearbeitet. Und ich kann Ihnen, liebe Leserin, geschätzter Leser, versichern: So, wie ich es schreibe, ist es gewesen. Und es ist noch immer so. Und es wird immer so sein. Sie kennen den ersten Band noch nicht? Macht nichts. Obwohl – ich habe dort die wichtigsten Personen vorgestellt. Sehr sympathische Menschen. Auch den einen oder anderen Unsympathischen. Was sagen Sie? Die gibt es immer?
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum7. Mai 2019
ISBN9783740948641
Jungbrunnen: Dr. Sonntag 2 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Jungbrunnen - Peik Volmer

    Dr. Sonntag

    – 2 –

    Jungbrunnen

    Eine Beziehung kann ein Wagnis sein

    Peik Volmer

    Vorwort:

    Guten Tag! Da sind Sie ja wieder! Wie schön! Ich freue mich, liebe Leserin, ­geschätzter Leser, dass Sie mich erneut ins Krankenhaus St. Bernhard begleiten. Es sind ja doch noch ein paar Geschichten da zum Weitererzählen. Sie glauben bestimmt, dass ich mir das alles ausdenke, oder? Dass das alles pure Fantasie ist.

    Falsch! Ich habe zehn Jahre in drei Kliniken gearbeitet. Und ich kann Ihnen, liebe Leserin, geschätzter Leser, versichern: So, wie ich es schreibe, ist es gewesen. Und es ist noch immer so. Und es wird immer so sein. Sie kennen den ersten Band noch nicht? Macht nichts. Obwohl – ich habe dort die wichtigsten Personen vorgestellt. Sehr sympathische Menschen. Auch den einen oder anderen Unsympathischen. Was sagen Sie? Die gibt es immer? Ihnen fallen jetzt bestimmt sogar Namen ein, oder? Vielleicht haben Sie ja doch Lust, dort einmal hineinzuschauen.

    Schauen wir mal, was im zweiten Teil so passiert. Da lernen wir noch jemand ganz Wichtigen kennen, der … Moment mal! Was macht Frau Dr. Rommert denn in München? Hatte sie nicht bis 20 Uhr Dienst? Schon ziemlich spät für jemanden, der anderntags früh 'raus muss!

    Sepandar

    Ich komme mir vor wie in einer Folge einer in schwarz-weiß gedrehten Krimi-Serie der 70er Jahre, dachte Dagmar Rommert.

    Nach dem Spätdienst in der Notaufnahme des Krankenhauses St. Bernhard in Schliersee gierte sie nach etwas Abwechslung. Deswegen hatte sie beschlossen, den Abend in München zu verbringen. Dort nieselte es. Einen Schirm aufzuspannen hätte sich nicht gelohnt. Die Tropfen schienen horizontal zu fallen. Die kühle Temperatur der Abendluft kroch durch den Stoff ihres schicken Tweed-Kostüms ohne Umwege auf ihre Haut. Das rhythmische Klack-klack ihrer Absätze auf dem nass-glänzenden Pflaster des Gehwegs hallte durch die Straße.

    Die Frau Doktor spürte den Hunger, den sie tagsüber verdrängt hatte. Zum Essen war mal wieder keine Zeit gewesen heute, nur das Croissant und der Kaffee am Morgen. Vielleicht etwas Sushi? Futo-Maki und Nigiri … Proteine … gesund, kaum Kalorien, gut für die Linie. Oder vielleicht einen Salat aus dem Steakhouse?

    Klack-klack-klack. Sie fühlte sich halb erfroren und eigenartig erschöpft. Keinen Schritt weiter. Wo war das nächste geöffnete Restaurant? Das Hungergefühl wich und machte dem eines ungeahnten Verlangens Platz. Heute früh hatte sie einer Schwesternschülerin die Hölle heißgemacht. Der für sie eilig herbeigeschaffte Kaffee war nicht mit fettfreier Milch zubereitet worden. Und jetzt?

    Sie stand vor dem Hamburger-Restaurant. Geh weiter, sagte sie zu sich selbst. Ungesund. Ungesund? Egal. Scheißegal. Pommes frites. Nein. Fritten. Ordinäre Fritten mit Mayo und Ketchup. Und einen Hamburger. Dazu eine Cola. Nein, keine Diät-Cola. Eine richtige diesmal. Voller Zucker. Klebrig und süß. Vergessen wir Cholesterin, Arterienverkalkung, Adipositas, Diabetes. Nur heute.

    Heute ist alles egal.

    Nur dieses eine Mal.

    Eine Wolke von Frittierfett umfing sie und mischte sich mit ihrem First von Van Cleef & Arpels. Aber immerhin war es warm, trocken und hell. Das Kunststoffmobiliar war sauber, in erleuchteten Schaukästen in Eingangsnähe präsentierte sich die Auswahl an mehr oder weniger Essbarem. Eine Vitrine links der Tür enthielt Kinderspielzeug.

    In dem Raum hockte an einem Tisch, rote Plastiktabletts vor sich, eine Gruppe junger Leute, die sich im Verhältnis zu ihrem Alter erstaunlich leise verhielten; gelegentlich nur war ein Lachen hörbar.

    »Willkommen in unserem Restaurant! Ihre Bestellung, bitte?«

    Der junge Mann hinter dem Tresen sprach akzentfreies Deutsch, obwohl man ihm ansah, dass seine Eltern vermutlich aus der Türkei, dem Iran oder Afghanistan stammten. Er sah sie aus freundlichen braunen Augen an. Sie musterte seine Erscheinung, wie sie es gewohnt war, ein Röntgenbild zu betrachten.

    Er war jung und schön. Seine wilden lockigen Haare hatte er mit einem schwarzen Kopftuch zurückgebunden, sein Gesicht war apart und gleichmäßig.

    Ihr prüfender Blick fing sich an seinem Mund, seinen vollen, scharf konturierten, dabei samtigen Lippen, seinen ebenmäßigen, schneeweißen Zähnen. Mein Gott, diese Lippen! Wie mochten sie sich anfühlen auf ihrer Haut? Begleitet von dem zarten Prickeln seines Drei-Tage-Barts?

    Fasziniert nahm sie die Bewegungen seines Mundes und den sanften Klang seiner Stimme wahr, ohne wirklich zu begreifen, was er sprach.

    »Entschuldigung … Brauchen Sie noch einen Moment?«

    Entgeistert sah sie ihn an, als hätte er sie aus dem Schlaf geweckt.

    »Nein, ich … ääh … Ich nehme den Cheeseburger mit Pommes frites …«

    Er lächelte liebenswürdig. Mein Gott, dieser Mund!

    Es klang fast verschwörerisch, als er ihr leise zuraunte: »Nehmen Sie den Hamburger mit Tomate und Salat. Schmeckt um Längen besser!«

    Laut fragte er dann: »Vielleicht noch ein Getränk dazu?«

    Sie räusperte sich. Ihre Kehle war trocken. Fast spröde. Das Kratzen in ihrem Hals vermittelte ihr das Gefühl, dass, wenn sie versuchte zu sprechen, ihrer Kehle nur ein heiseres Krächzen entweichen würde. Anstatt zu reden, zog sie es vor, zu nicken. Er zeigte sich amüsiert.

    »Verraten Sie mir auch, was?«

    »Co … hrrrm … Cola!«

    Hatte sie es nicht vermutet? Sie hatte sich angehört wie eine Krähe. Er produzierte das Gewünschte.

    »Mayo oder Ketchup? Ach, lassen Sie nur. Ich gebe Ihnen beides! Fünf Euro fünfzig, bitte!« Sie grub einige Geldstücke aus ihrer Tasche und übergab die Münzen.

    Sie schrak zusammen. »Oh, Verzeihung!«

    Ihre Hand hatte, offenbar versehentlich, die seine berührt. Ein Stromschlag hätte keine heftigere Reaktion hervorrufen können.

    Die anderen Gäste waren gerade im Aufbruch begriffen. Kurze Zeit später waren sie allein.

    »Darf ich Ihnen mit dem Tablett helfen?«

    Er strahlte sie an. Frau Dr. Rommert war verunsichert.

    »Das ist doch nicht Ihre Aufgabe, oder?«

    Er schüttelte den Kopf.

    »Nein, aber ich mach das gern. Außerdem sind Sie im Augenblick der einzige Gast!«

    Er ergriff das Tablett und trug es zu einem der Tische.

    »Hier hinten sitzen Sie am besten«, empfahl er lächelnd. »Da vorn ist es immer etwas zugig.«

    Dagmar fasste sich ein Herz.

    »Wollen Sie mir nicht ein wenig Gesellschaft leisten?«

    Er sah sich im Laden um. Immer noch war kein weiterer Kunde in Sicht. »Gern! Aber nur so lange, bis jemand kommt.« Er nahm auf dem Stuhl ihr gegenüber Platz.

    »Darf ich Sie fragen … Was macht ein Mann wie Sie hier? Sie sind doch bestimmt überqualifiziert für den Job, oder?«

    Er sah sie wieder sehr heiter an und balancierte auf den Hinterbeinen des Sitzmöbels.

    »Ach, ich verdiene mir nur die 250 Euro Miete für das Studentenwohnheim! Und was ja auch ganz wichtig ist: Ich kann hier auch essen, das ist verhältnismäßig günstig, mit Personalrabatt!«

    »Aber nicht unbedingt gesund, oder? Woher stammen Sie?«

    »Geboren bin ich in Teheran, aber meine Eltern haben mich nach Deutschland gebracht, als ich ein Jahr alt war.«

    »Was studieren Sie?«

    Er kippelte erneut etwas mit dem mit Kunstleder bezogenen Stuhl.

    »Wirtschaftswissenschaften. Leider. Ehrlich: Ich habe auch schon über was Kreatives nachgedacht. Irgendwas mit Design oder so. Keine Ahnung. Ist voll heftig, die Aufnahmeprüfung an den Kunsthochschulen!«

    Jetzt war es an ihr zu lächeln. »Aber wenn Sie es nicht versuchen, werden Sie immer denken, dass Sie etwas verpasst hätten. Wovor haben Sie Angst?«

    Er musterte die Tischplatte. »Und wenn es nicht klappt?«

    Dagmar freute sich. »Dann müssen Sie den Traum für immer aus Ihrem Herzen reißen!«

    Er hob den Kopf und sah mit einem bestechend traurigen Augenaufschlag zu ihr hoch. Kannte er die Wirkung dieses Blicks? Dagmar Rommert war sich nicht sicher, ob er ein Naturtalent war oder ob er diesen Blick jeden Morgen vor dem Spiegel sorgfältig einübte.

    »So wechselvoll ist das Leben! Verraten Sie mir ihren Namen?«

    »Sepandar. Sepandar Zulfaghar.«

    »So ist das Leben, Sepandar. Garantien gibt es nicht. Arbeiten Sie an Ihrer Frustrationstoleranz und senken Sie Ihre Misserfolgserwartung. In Ihrem Alter steht Ihnen ja nun wirklich alles offen!"

    Er kippelte heftig mit dem Stuhl.

    »Darf ich Sie auf einen Kaffee einladen? Eine Vanilla Latte, zum Beispiel?"

    Jetzt ist's eh schon wurscht, dachte sie. Ursprünglich hatte sie »fettarme Milch, bitte!« einwerfen wollen. Rechtzeitig war ihr aber die Lächerlichkeit dieser Bitte angesichts der vorausgegangenen Mahlzeit bewusst geworden.

    »Sehr gerne!«

    Mit langstieligen Löffeln rührten beide schweigend in den Gläsern, als gelte es, die drei Schichten der Kaffeespezialität möglichst schnell in ein einheitlich helles Braun zu verwandeln. Sie bearbeitete ihr Getränk unter Zuhilfenahme eines Strohhalms, Sepandar setzte das Glas an seine Lippen.

    »Ich mag Strohhalme nicht besonders!«

    »Wenn Sie jetzt noch Ihr Kinn eintunken, sehen Sie aus wie die persische Ausgabe des Weihnachtsmanns!«

    Er zögerte einige Augenblicke. Dann verzog sich sein Mund zu einem strahlenden Lachen.

    »Weißer Milchschaum-Oberlippenbart, stimmt's?«

    Sie kicherte. »Stimmt haargenau!«

    »Hat

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