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Einfach clever: 40 weltberühmte Erfindungen aus Baden-Württemberg. Der Nachfolgeband von "Einfach genial" mit weiteren Geniestreichen aus dem Südwesten Deutschlands.
Einfach clever: 40 weltberühmte Erfindungen aus Baden-Württemberg. Der Nachfolgeband von "Einfach genial" mit weiteren Geniestreichen aus dem Südwesten Deutschlands.
Einfach clever: 40 weltberühmte Erfindungen aus Baden-Württemberg. Der Nachfolgeband von "Einfach genial" mit weiteren Geniestreichen aus dem Südwesten Deutschlands.
eBook284 Seiten1 Stunde

Einfach clever: 40 weltberühmte Erfindungen aus Baden-Württemberg. Der Nachfolgeband von "Einfach genial" mit weiteren Geniestreichen aus dem Südwesten Deutschlands.

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Über dieses E-Book

Der Vorgängerband Einfach genial hat es schon einmal bewiesen: In Baden-Württemberg gibt es viele Tüftler und Bastler. Aber wer weiß schon, dass die Fliegenklatsche, der mobile Baukran und der Perlonstrumpf aus dem Ländle stammen? Und das sind nur drei der neuen Geniestreiche, mit denen Einfach clever aufzuwarten hat. Schwäbischer Erfindergeist und geniale Einfachheit werden auch in dem neuen Band aufs Unterhaltsamste präsentiert.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum26. Juli 2019
ISBN9783842518544
Einfach clever: 40 weltberühmte Erfindungen aus Baden-Württemberg. Der Nachfolgeband von "Einfach genial" mit weiteren Geniestreichen aus dem Südwesten Deutschlands.

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    Buchvorschau

    Einfach clever - Georg Patzer

    Erfolg.

    1807 | Weltgeist

    Georg Wilhelm Friedrich Hegel, von seiner Familie Wilhelm genannt, ist einer der wichtigsten deutschen Philosophen überhaupt, wenn nicht der bedeutendste: Sein Einfluss auf alle Bereiche der deutschen Geistesgeschichte ist kaum zu unterschätzen, Wilhelm Dilthey, Georg Simmel, Herbert Marcuse und Theodor W. Adorno sind nur einige deutsche Denker, die ohne Hegel nicht vorstellbar sind. Er wurde 1770 in Stuttgart in einem pietistischen Elternhaus geboren.

    Hegel studiert wie viele andere berühmte Schwaben ab 1788 im Tübinger Stift. Dort lebt er zeitweise mit Hölderlin und Schelling in einem Zimmer.

    Der Schelling und der Hegel,

    der Schiller und der Hauff,

    das ist bei uns die Regel,

    das fällt hier gar nicht auf.

    Diese Verse von Eduard Paulus kursieren in mehreren Versionen, statt Schelling und Schiller wurden auch schon Uhland, Mörike, Kerner oder Hölderlin eingefügt, viele weitere Namen wären denkbar. Immerhin: Auffallend ist die Häufung von Philosophen und Dichtern im Südwesten ab 1800.

    In Tübingen lernt Hegel auch revolutionäre Ideen kennen. Nach zwei Jahren wird er Magister der Philosophie, drei Jahre später bekommt er das theologische Lizenziat. Danach geht er als Hauslehrer nach Bern und Frankfurt, wo er sich intensiv mit Philosophie, Wirtschaft und Politik auseinandersetzt. In Jena promoviert er über die Himmelsmechanik Keplers und Newtons, beeinflusst von Schellings Naturphilosophie.

    Erinnerung an Hegel in Bamberg.

    Als er 1806 Napoleon in die Stadt einziehen sieht, ist er begeistert: »Den Kaiser – diese Weltseele – sah ich durch die Stadt zum Rekognizieren hinausreiten; – es ist in der Tat eine wunderbare Empfindung, ein solches Individuum zu sehen, das hier auf einen Punkt konzentriert, auf einem Pferde sitzend, über die Welt übergreift und sie beherrscht.« Im Kaiser sieht er die Verkörperung der Weltseele. Dieser Begriff wird für ihn zum Zentralbegriff seiner idealistischen Philosophie. Das ist kein pseudogöttliches Wesen, keine Seele, wie wir sie verstehen: Hegel geht es um die gesamte historische Wirklichkeit, die Totalität. In ihr zeigt sich der Prozess des »Weltgeistes«, durch ihn realisiert sich für Hegel der »Endzweck« der Weltgeschichte: die »Vernunft in der Geschichte«. Mit den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts betrachtet wirkt das eher absurd, damals ist es im Einklang mit der Idee, dass sich die Geschichte im Fortschritt immer weiter nach oben entwickelt.

    Der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel.

    Ein Jahr nach diesem Ereignis erscheint Hegels epochales Buch »Phänomenologie des Geistes«, in dem er seine Philosophie ausbreitet. 1811 heiratet Hegel die zwanzigjährige Marie von Tuche und wird 1816 Professor in Heidelberg, 1818 in Berlin, wo er populär wird. Nicht bei allen: Schopenhauer soll seine Vorlesungen genau auf die Zeit gelegt haben, zu der auch Hegel las. Mit dem Ergebnis, dass zu Schopenhauer kaum Studenten kamen. 1831 stirbt Hegel.

    Die »Phänomenologie des Geistes«, Hegels Hauptwerk, zeigt systematisch das Wirken des Geistes von der einfachen, reinen Wahrnehmung über das Bewusstsein und die Vernunft bis zum absoluten Wissen des Weltgeistes. Hegel untersucht dafür die Geschichte der Wissenschaft und die Erscheinungen des Geistes als Verwirklichung unseres Selbst, als Einheit von Sein und Nichts ebenso wie als absolute Ganzheit. Dabei ist der Begriff an sich wichtig, nicht die praktische Anschauung, und ebenfalls der Gegensatz von Subjekt und Objekt, der Kant’sche Dualismus, der dialektisch auf einem höheren Niveau aufgehoben wird und eine Einheit bildet.

    Wichtig vor allem für seinen Schüler Karl Marx ist nicht nur die dialektische Methode, es sind auch Hegels Ideen vom Selbstbewusstsein und seine Methode, den zu untersuchenden Gegenstand dadurch zu begreifen, dass man ihn in allen Einzelheiten genau darstellt. Als »Linkshegelianer« übernimmt Marx vor allem seine Begriffe vom Widerspruch und vom Übergang von Quantität in Qualität, er benutzt Hegels dialektische Methode von These, Antithese und Synthese, »um den rationellen Kern in der mystischen Hülle zu entdecken«.

    Andere, konservative Schüler wie Eduard Gans oder Karl Rosenkranz verstehen Hegel eher als »preußischen Staatsphilosophen« – immerhin ist er preußischer Beamter und Rektor der Universität in Berlin, seine Vorlesungen werden nicht nur von Studenten, sondern auch von hohen Beamten und Wissenschaftlern gehört, Hegel ist Teil des Establishments, kein Republikaner mehr wie früher, sondern Anhänger der konstitutionellen Monarchie Preußens.

    Titelblatt von Hegels einflussreichem Buch über den Weltgeist.

    1818 | Liberalität

    Liberalität, Liberalismus – das sind Begriffe, die schwer zu definieren sind. Für liberales Denken soll sich der Fortschritt in der Menschheitsgeschichte an der Behandlung der Menschen orientieren und zu einer freiheitlichen politischen Ordnung führen. Und hier ist das Land Baden immer wieder ein Vorreiter gewesen.

    Fortschrittlich und freiheitlich ist Baden immer wieder gewesen. Warum gerade Baden, ist nicht erforscht: Liegt es am Klima, dass man hier entspannter ist als anderswo und den Mitmenschen ein gutes Leben gönnt? Oder haben die Badener irgendwann einmal eine besondere Tradition des Aufstandes entwickelt, ohne es zu merken?

    Eine der ersten Bewegungen, die sich gegen eine ungerechte Herrschaft zu wehren versuchten, ist die Bundschuhbewegung. Ab 1493 organisiert sie sich in Baden gegen die Unterdrückung der armen Bauern, scheitert aber schnell – auch weil sie immer wieder verraten wird. Auch die großen Bauernkriege, die erste Massenbewegung Deutschlands, beginnen in Baden, am 23. Juni 1524 im Wutachtal bei Stühlingen. Ein halbes Jahr später verbünden sich die Bauern im westlichen Hegau. Schnell weitet sich der Protest aus, schon vorher hat es überall in Süddeutschland und der Schweiz gegärt. Dann entlädt sich die Wut der Bauern und der armen Städter, und sie bilden militärische »Haufen«, die bis zu 12 000 Mann stark sind. Sie verlieren überall gegen die mit Waffen und Soldaten besser ausgestatteten Heere der Herren, wie auch 1727 die Salpeterer im Hotzenwald.

    Der Schriftsteller und Revolutionär Georg Herwegh, 1817 in Stuttgart geboren und 1875 in Baden-Baden gestorben, schrieb das Gedicht »O Freiheit, Freiheit!«.

    An den liberalen badischen Markgrafen und Großherzog Karl Friedrich erinnert ein Denkmal vor dem Karlsruher Schloss.

    Aber auch die badische Obrigkeit war liberaler als die in anderen Ländern: Bei der Stadtgründung von Karlsruhe lädt der protestantische Markgraf Karl Wilhelm 1715 auch Katholiken und Juden ein, sich anzusiedeln. Sein Enkel, Markgraf Karl Friedrich, schafft 1767 die Folter bei Strafprozessen ab, mit der man Geständnisse erpressen wollte, und die Todesstrafe, außer für vorsätzlichen Totschlag – andere Länder ziehen erst sehr viel später nach. 1783 schreibt er sogar nicht mehr von »Untertanen«, sondern von »Menschen«, und hält fest: »Wenn der Satz seine Richtigkeit hat, dass das Wohl des Fürsten mit dem Wohl des Landes innig vereiniget ist, so dass beyder Wohl- oder Uebelstand nur Eines ausmacht, so ist er es aus der Ursache, weil ihr Interesse auf das genaueste verbunden ist, oder mit anderen Worten, weil der Fürst mit dem Land in genauem wechselseitigem Verhältnisse stehet.« Und hebt als Konsequenz im selben Jahr auch die Leibeigenschaft auf. 1810 passt Karl Friedrich den von Napoleon aufgezwungenen »Code civil« als »Badisches Landrecht« an die Gegebenheiten Badens an: ein liberales Gesetzbuch, das einheitlich für alle Bürger Rechtssicherheit im wirtschaftlichen Leben verlieh.

    Sein Enkel Großherzog Karl unterschreibt 1818 die badische Verfassung, in der erstmals für die männlichen Erwachsenen ein liberales Wahlrecht beschlossen wird und die Grundrechte garantiert werden – sie ist eine der modernsten Verfassungen im Deutschen Bund: Gleichheit vor dem Gesetz, Unabhängigkeit der Gerichte, Schutz vor willkürlicher Verhaftung, unterschiedslose Steuerpflicht, Abschaffung von Privilegien bei der Besetzung von Staatsämtern, Freiheit des Eigentums, Gewissensfreiheit und Freiheit der Religionsausübung. In zwei Kammern tagt das Parlament, 1822 wird das erste Parlamentsgebäude in Deutschland überhaupt gebaut: das Ständehaus, dessen freie und offene Diskussionen Anstöße für die Entwicklung zur Demokratie gaben.

    1832 erlässt Großherzog Leopold ein liberales Presserecht, beendet »alle Zensur der Druckschriften, welche im Großherzogtum herauskommen oder verbreitet werden«. Auf Druck der Preußen und Österreicher wird die Zensur im selben Jahr wieder eingeführt, allerdings geht der Großherzog nicht so streng gegen Oppositionelle vor.

    Aufständische Bauern mit Bundschuhfahne umzingeln einen Ritter auf einem Holzschnitt von 1539.

    Die deutsche Revolution 1848/49 ist sogar eine badische Revolution, ein erster gewaltsamer Versuch, ein einiges Vaterland mit bürgerlichen Rechten zu schaffen. Die Radikalen verlangen sogar eine Demokratie ohne König oder Kaiser.

    Diese Tradition der Liberalität wird in der weiteren Geschichte allerdings nicht immer durchgehalten: Im Oktober 1940 werden die badischen und Pfälzer Juden in ein Lager in Gurs, Südfrankreich, verschleppt – es ist einer der ersten Probeläufe für den Massenmord an den Juden, der deutschlandweit ein Jahr später im Dezember 1941 beginnt. Aber warum die meisten Mitglieder der »Rote Armee Fraktion« ausgerechnet aus dem deutschen Südwesten kamen, ist auch noch nicht beantwortet worden.

    1821 | Schreibmaschine

    Der 1785 in Karlsruhe geborene Jahrhunderterfinder Karl Friedrich Freiherr von Drais ist vor allem durch seine Laufmaschinen und die Vorform des Fahrrads bekannt geworden. Doch der adelige Pfiffikus steht auch für das »Schreibclavier« und die Schnellschreibmaschine und erfreute einst Hausfrauen mit der Kochkiste.

    Das Laufrad war bereits von ihm erfunden und viel diskutiert, ebenso der Klavier-Rekorder, eine Notenschriftmaschine zur Aufzeichnung auf Papierband. Während Karl Drais sich vor allem mit den Nachahmern und Neidern rund um sein Zweirad herumschlug, erkrankte sein Vater am Grauen Star und drohte zu

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