Die unglaublichen Heilerfolge der Melissa Hope: Band 1: Eine neue Freundin

Von Marina Kähne

Auf einer Urlaubsreise lernen Lydia und Mark Melissa kennen. Die unscheinbare Frau entpuppt sich schon bald als beeindruckende Heilerin. Doch sie umgibt auch ein Geheimnis. Als Lydia und Mark Melissas Heilerfolge recherchieren, geraten sie in einen Strudel aus mysteriösen Ereignissen.
Im ersten Teil der Serie ringt der ehrgeizige Mark mit den Folgen eines Burnouts und einer Depression. Zu hoher Ehrgeiz und Überlastung werfen ihn immer wieder aus der Bahn. Lydia ist ratlos und findet kaum noch Zugang zu ihrem Mann. Ihre letzte Hoffnung ruht nun auf Melissa. Doch die mysteriöse Heilerin braucht selbst Hilfe. Sie wird verfolgt und muss untertauchen.
Lydia und Mark stürzen sich gemeinsam mit ihrer neuen Freundin in ein aufregendes Abenteuer voller Gefahren und Wunder.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Books on Demand
• Erscheinungsdatum: 15. Juli 2019
• ISBN: 9783748140702

Marina Kähne

Marina Kähne lebt und arbeitet als Autorin zusammen mit ihrem Mann in Wandlitz bei Berlin. Ihre Liebe zur Literatur begleitet die ausgebildete Übersetzerin und Verlagsinhaberin schon ihr ganzes Leben. Erst als Hobby, später auch im Beruf. Marina hat bereits einige Sachbücher zusammen mit ihrem Partner geschrieben. Bei der ARTWALKs-Buchserie - gesunde Streifzüge in Wort und Bild durch die schönsten Regionen Deutschlands - arbeitet sie als Co-Autorin und Übersetzerin. Gesundheit, Bewegung, ausgewogene Ernährung und innere Zufriedenheit stehen nicht nur im Fokus dieser Buchserie. Diesen Themen widmet Marina auch besondere Aufmerksamkeit in den Büchern, die sie unter eigenem Namen veröffentlicht. Hierin behandelt sie verschiedene Krankheiten oder kleinere Leiden, von denen sie selbst einmal betroffen war und darüber aus eigener Erfahrung berichten kann. Gegen diese kann man oft selbst ganz viel tun. "Denn, viele Krankheiten und Leiden sind das Resultat von schlechten Lebensgewohnheiten", ist Marina Kähne überzeugt. "Und schlechte Angewohnheiten kann man sich auch wieder abgewöhnen."

Buchvorschau

Melissa

Mail von Melissa

„Melissa hat geantwortet."

Lydia starrte auf den Monitor ihres Computers. Mark wandte sich von seinem Bildschirm ab und  seiner Frau zu.

„Und?"

Nur ein einziges Wort drang über seine Lippen. Drei Buchstaben von einem Mann, der in 49 Jahren mehr geredet hatte, als die meisten anderen im ganzen Leben. Doch mehr war nicht nötig. Seine Finger krampften sich um die Armlehnen seines Chefsessels. Lydia glaubte, seine Halsschlagadern pochen zu sehen. Noch einmal las sie die Email, um ganz sicher zu gehen. Kein Zweifel. Melissas Zeilen waren eindeutig.

„Sie ist einverstanden."

Das Ausatmen ihres Mannes klang wie das Schnaufen einer Dampflok. Beiläufig registrierte Lydia, wie sehr auch ihr Mann unter Druck stand. Doch jetzt hatte das Warten ein Ende. Die langen Wochen des Bangens und Hoffens, die gefühlt zu Monaten und Jahren wurden. Ein quälendes Gefühl. Genau wie damals, als sie eine Auffälligkeit in ihrer Brust ertastete. Die Beunruhigung steigerte sich zur Sorge, als auch Mammografie und Ultraschall den Anfangsverdacht erhärteten. Eine Biopsie schließlich sollte Klarheit bringen. Tat sie auch. Doch ganz anders als befürchtet. Alles harmlos. Die Zeit der Ungewissheit, bis schließlich das Ergebnis vorlag, brachte sie fast um den Verstand. Sie erinnerte sich lebhaft daran, dass sie im Wartezimmer fast ohnmächtig wurde. Niemals wieder wollte sie so etwas durchmachen.

Die jetzige Situation war natürlich ganz anders. Und doch irgendwie vergleichbar. In Melissas Mail ging es nicht um Leben oder Tod. Ein Jahr lang hatten sie Melissas Heilerfolge recherchiert. Zwanzig Frauen und Männer hatten sie dabei kennengelernt. Ihre Dramen, ihre Schmerzen, ihre Befürchtungen und Hoffnungen sowie ihre Heilungen. Alle waren danach andere Menschen geworden. Wer eine zweite Chance im Leben bekommt, wollte sie nutzen. Die meisten wussten, welches Geschenk sie erhalten hatten. Selbst diejenigen, deren Leben nicht bedroht war, die nicht an einer tödlichen Krankheit litten, waren Melissa zutiefst dankbar. Im Prinzip also genau so wie bei Lydia. Doch das war nicht die Ursache für ihre Aufregung die letzten Wochen. Zusammen mit ihrem Mann hatte sie die ersten zwanzig Erfolge recherchiert und Bücher daraus gemacht. Die Manuskripte lagen Melissa vor. Doch wie mit ihr vereinbart, würde es keine Buchveröffentlichungen geben, wenn Melissa mit den Entwürfen nicht einverstanden wäre. Unklar war den beiden allerdings, was genau Melissa von ihnen erwartete. Entsprechenden Fragen wich sie aus. Mehr als dass die Bücher auch eine große Gefahr heraufbeschwören könnten, war von ihr nicht zu erfahren. Lydia hatte keine Idee, worin diese Gefahr bestehen könnte. Was sollte so gefährlich daran sein, Menschen ohne  Hoffnung zu heilen?

Doch das waren nun einmal Melissas Bedingungen und sie hielten sich daran. Insofern beschwor selbst eine andere Antwort keine Gefahr herauf. Im Gegenteil. Alles würde beim Alten bleiben. Durch die wenigen Sätze in Melissas Mail aber würde sich ihrer beider Leben nun ändern. Davon war sie überzeugt. Und Mark offensichtlich ebenso. Unschlüssig war sie sich aber, in wieweit sich Marks Einstellung Melissa gegenüber geändert hatte. Sah er in ihr das Gleiche wie sie? Oder waren Melissas unglaubliche Heilerfolge für ihn nur die Chance zu einem beruflichen Neuanfang? War Melissa für ihn womöglich nur eine Cash Cow, wie es in Marks Managersprache hieß?

Nach einem Burnout vor fünf Jahren hatte er seinen Job als Bereichsleiter zwar gekündigt. Doch etwas von dieser Zeit haftete ihm immer noch an. Der Wunsch nach Anerkennung und Bewunderung, Geld und Macht