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Ihr seid so peinlich!: Wie Eltern die Ferien mit Teenagern überleben
Ihr seid so peinlich!: Wie Eltern die Ferien mit Teenagern überleben
Ihr seid so peinlich!: Wie Eltern die Ferien mit Teenagern überleben
eBook162 Seiten1 Stunde

Ihr seid so peinlich!: Wie Eltern die Ferien mit Teenagern überleben

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Über dieses E-Book

Es war immer die schönste Zeit des Jahres. Und jetzt ist es das Grauen schlechthin: Ferien mit pubertierendem Nachwuchs.

Was dabei droht, wie man sich helfen kann und wie die innerfamiliären Kontrahenten dabei sogar glücklich werden können, das verrät dieses amüsante Buch.

Ein neuer Aspekt des beinahe unerschöpflichen Themas, was man mit Teenagern so alles erlebt!
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum6. Juli 2018
ISBN9783964546227
Ihr seid so peinlich!: Wie Eltern die Ferien mit Teenagern überleben

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    Buchvorschau

    Ihr seid so peinlich! - Georg Weindl

    Vollständige E-Book-Ausgabe der im Chiemgauer Verlagshaus erschienenen Originalausgabe 2015

    © 2015 Chiemgauer Verlagshaus, Breitbrunn

    www.chiemgauerverlagshaus.de

    Covergestaltung: Grafikdesign Storch, Ulrike Vohla, Rosenheim

    Sprechblase: shutterstock/Sablegear

    Titelfoto: © Martin Emmerichs

    Satz: Bernhard Edlmann Verlagsdienstleistungen, Raubling

    Zu diesem Buch

    (Über)Lebenshilfe für die härtesten Tage des Jahres!

    Wenn der pubertierende Nachwuchs damit beschäftigt ist, sein Leben neu zu erfinden, dann werden Eltern nostalgisch und vor allem ratlos. Warum sind sie nicht mehr so lieb wie früher? Und wie können wir die gemeinsamen Ferien heil überstehen? Bis sie endlich ganz alleine reisen dürfen und können, warten auf Eltern schwere Aufgaben. Dazu braucht es viel Geduld und Humor. Und vor allem nützliche Tipps, wo und wie der gemeinsame Urlaub stattfinden kann. Dann schafft man auch das vermeintlich Unmögliche – glückliche Ferien mit Teenagern.

    Mit Urlaubsadressen für gelungene Ferien mit Teenagern

    Inhalt

    Wer ist dieser fremde Mensch bei uns zu Hause?

    Früher war alles anders

    Ein Leben ohne Handy ist kein Leben

    Vorfreude auf die Ferien. Welche Vorfreude?

    Ist sie schon 15? Oder noch?

    Die Eltern meiner Freundin sind ja auch dabei. Ein Klassiker

    Es hat sich ausgewandert. Wo geht’s hier zum Pool?

    Warum Fliegen ein Problem und die ­Autoreise zum Gardasee besser sein kann

    Mallorca, Ibiza oder doch Türkei? Hauptsache groß und bunt und im Club

    Wer zahlt, schafft an. Aber nicht immer

    Im Familienhotel: Wo kleine Kinder sind, kriegen Teenies schlechte Laune

    Alle zusammen in einem Zimmer? Ein Fall für Masochisten

    Zwei Dinge braucht der Mensch im ­Urlaub: Chillen und Shoppen

    Wer ist hier nun wirklich peinlich? Wenn unterwegs die Triebe ausschlagen

    Es lebe die Döner-Nutella-Diät!

    Wer sind denn jetzt die Spießer? Wie schnell sich alles ändern kann

    Solide Planung: Klingt spießig, macht aber Sinn

    Von der Theorie zur Praxis: Spezielle Angebote für den Teenager-Urlaub

    Urlaubsadressen für gelungene Ferien mit Teenagern

    Wer ist dieser fremde Mensch bei uns zu Hause?

    Irgendwann fallen dir diese Geschichten ein, die du im Vorübergehen gehört, aber nicht wirklich wahrgenommen hast. Es sind Geschichten, die den Menschen, die sie erzählen, wichtig sind, deren ­Botschaft du aber nicht erkennst. Du verstehst sie erst dann, wenn du selbst die gleiche Erfahrung machen musst.

    Da war der Bankberater, der erzählt hat, wie er und seine Frau von einem Tag auf den anderen alleine waren. Es klang Wehmut durch in dieser Geschichte. Und Unverständnis. Plötzlich waren sie für ihre Söhne nicht mehr existent. Gemeinsame Freizeitbeschäftigungen, vorher lieb gewordene Normalität, waren verpönt. „Da standen meine Frau und ich da und kamen uns ziemlich einsam vor", hatte er gesagt. Das ist einige Jahre her, und es sieht ganz so aus, als ob sie die Einsamkeit überwunden hätten. Er hat jetzt eine jüngere Freundin und reist sehr viel. Die Söhne sind erwachsen.

    Eltern haben die nachvollziehbare Angewohnheit, dass sie alle halbwegs nennenswerten Veränderungen ihres geliebten Nachwuchses haargenau dokumentieren. Der erste Zahn, das erste gesprochene Wort, der erste Schultag, alles wird irgendwie fotografiert, gefilmt, aufgeschrieben und für die Ewigkeit konserviert. Nur diese eine dramatische Veränderung wollen sie am liebsten totschweigen. Irgendwann fängt es an, dass sich dein Elternleben verändert. Dass du nicht mehr der bist, der du vorher für viele Jahre warst, was dich auch glücklich gemacht hat. Die meiste Zeit zumindest.

    Doch das ist jetzt vorbei. Es kommt der Nachwuchs abends nach Hause, begrüßt dich mit einem kurzen Hallo, eilt in die Küche, reißt den Kühlschrank auf, räumt ihn halb leer und verschwindet wortlos in seinem Zimmer. Du bist erstaunt und fragst dich, wer und was das eben war. Eigentlich bist du es gewohnt, dass man sich unterhält, fragt, wie der Tag war, was sonst so los ist. Auch das ist Vergangenheit.

    Du spürst, dass du im Leben deiner Kinder eine neue Rolle zugewiesen bekommen hast. Du spielst keine Hauptrolle mehr, sondern eine Nebenrolle. Du bist ein Versorgungsfunktionär auf Abruf mit eingeschränkter Reichweite. Ausflüge in die Privatgemächer des Nachwuchses sind extrem verpönt, und wenn, dann nur mit vorherigem Anklopfen erwünscht. Dass es dort duftet wie in einer alten Kantine und Essensreste den Boden verdecken, hat dich ebenso wenig zu interessieren wie die leeren Flaschen auf den Fensterbrettern und die locker verstreute Lingerie unter dem Bett.

    Das Leben hat jetzt andere Prioritäten, und du wirst nicht mehr geliebt, bewundert oder wenigstens respektiert. Du wirst geduldet und manchmal gebraucht. Natürlich fragst du dich, woher das auf einmal kommt, was der Grund für diese ­Ausgrenzung und für den offensichtlichen Liebes­entzug ist. Du suchst nach konkreten Ursachen und wirst keine finden. Denn das ist der Lauf der Dinge.

    Andererseits muss man auch die Teenies ver­stehen lernen. Die Pubertät beschert ihnen viele neue Dinge, die ihnen bislang unbekannt waren und die ihr Leben plötzlich verkomplizieren. Die ersten nachhaltigen Begegnungen mit dem anderen Geschlecht sind die wahrscheinlich schwerste Herausforderung, aber nicht die einzige.

    So geht es auch Stella. Sie ist 15 Jahre alt, hat schöne lange blonde Locken und ist für ihr Alter ziemlich groß und gertenschlank. Früher war sie ein liebenswertes, umgängliches Kind, das kaum Probleme machte. Sie liebte gutes Essen und neigte damals dazu, manchmal ein wenig pummelig zu sein. Ihr strahlendes Lächeln, ihre gute Laune und ihre gutmütig Art machten sie zum Liebling aller Onkel, Tanten und sonstiger Verwandten und Nachbarn. Heute ist sie bildhübsch, weiß, was modisch im Trend ist, und hat endlos viele Verehrer. Ihr Leben abseits der Schule verbringt sie mit Chillen und damit, Stunden in die Auswahl der gerade angesagten Garderobe zu investieren. Die nächstgelegene H & M-Filiale ist der inoffizielle Zweitwohnsitz. Ein ganz normaler Teenager also.

    Eltern und Therapeuten reden gerne davon, dass es wichtig sei, Kinder vernünftig zu sozialisieren. Die Kinder selbst machen genau das Gegenteil. Stella hat es früher geliebt, mit den anderen Familienmitgliedern, vor allem mit den beiden Brüdern, auf dem großen Sofa zu sitzen und Filme anzuschauen. Sie fand es auch schön, mit allen anderen zusammen am Tisch zu essen und einander Geschichten zu erzählen. Dass sie sich heute im Wohnzimmer niederlässt, das geht eigentlich nur, wenn die anderen außer Haus sind. Fernsehabende finden sonst nur in ihrem Zimmer statt, und sie können an Wochenenden bis in die frühen Morgenstunden dauern, was dann auch die exzessiven Schlafgewohnheiten erklärt.

    Die Nahrungsaufnahme hat sich von jeglicher Regelmäßigkeit und Sinnhaftigkeit entfernt. Gemeinsame Essrituale beschränken sich auf Feiertage und spezielle Familienanlässe. Wenn Stella um neun Uhr abends vor dem Spiegel steht und mit depressiver Stimme und entsprechenden Gesichtszügen verkündet, dass sie zugenommen habe und der Bauch dringend wieder weg müsse – was sich so anhört, als ob gerade der Dritte Weltkrieg ausgebrochen sei –, dann aber eine halbe Stunde später mit einem gut gefüllten Teller Rigatoni in ihr Zimmer entfleucht, dann ist das einfach so. Das kann man als erwachsener Mensch nicht verstehen. Muss man auch nicht. Oder doch?

    Verzweifelte Eltern fangen an, sich in das Thema Pubertät einzulesen. Das Angebot ist entsprechend üppig. Rund 2000 Bücher dazu sind bei Amazon gelistet. Reichlich Lektüre, die allerdings auch nachhaltig verwirren kann. Was hilft es einem zu wissen, dass die Launen des Nachwuchses auf ­vermehrte Hormonausschüttung ­zurückzuführen sind? Dass die Hirnanhangdrüse hinter diesem Komplott steckt und die Jungs mit Testosteron und die Mädels mit Östrogen versorgt? Dass es eigene Pubertätsgene gibt, die wie Taliban den häuslichen Frieden sabotieren?

    Was aber im technischen Sinne dann doch wieder interessant ist, das ist der Umstand, dass Fettzellen bei Mädchen die Produktion von Geschlechtshormonen anregen. Besonders sportliche Mädchen erleben die Pubertät mit ihren eindrucksvollen Nebenwirkungen eher verzögert. Die mehr trägen und wohlgenährten dafür umso intensiver, und bei denen, die nichts tun, macht sich der Geschlechtstrieb auch stärker bemerkbar. Ein Umstand, den sich Eltern im Alltag durchaus bewusst machen sollten, was die eine oder andere Irritation zwar nicht verhindert, aber wenigstens erklären hilft.

    Du bist hin und her gerissen, ob du weiterhin der Kumpel sein willst oder ob du, was in etlichen Büchern empfohlen wird, Regeln einführen sollst und Grenzen, die der revoltierende Nachwuchs nicht überschreiten darf – was er aber längst tut. Die Kumpelnummer entpuppt sich bald als Lotteriespiel. Manchmal klappt sie, manchmal nicht. Zuweilen fängt die freundschaftliche Tour gut an, dreht sich aber aus vermeintlich nichtigen Anlässen ins Gegenteil. Oft verstehst du überhaupt nicht, was jetzt gerade wieder gelaufen ist.

    So ist es auch bei Stella. Sie hat einen Freund, einen lieben, netten, der ihr jeden Wunsch von den Augen abliest. An einem regnerischen Winterabend chauffiert sie ihr Vater zu besagtem Freund, besorgt ihr vorher eine Pizza und holt sie abends um halb zehn wieder ab. Zu Hause erklärt sie ihm ziemlich gelassen, dass es doch viel schöner wäre, wenn sie jetzt alleine sein könnte in der Wohnung. Mutter ist mit der Freundin beim Italiener, und er könne sich doch in sein Büro zurückziehen. Sie brauche das einfach mal, die beiden Etagen für sich zu haben, meint sie trotzig und verkriecht sich schmollend, als ihr Wunsch nicht erfüllt wird. Den Vater lässt das ratlos zurück, hatte er sich doch für seine Dienste ein wenig Dankbarkeit oder zumindest einen Anflug von Freundlichkeit erhofft.

    Aber Teenager, das müssen auch Eltern lernen, sind eine Art von Triebtätern. Sie handeln meistens spontan aus dem Bauch heraus und ohne Strategie. Das Ergebnis mag sich innerhalb von Minuten widersprechen, was aber grundsätzlich keine Rolle spielt.

    Eine Familie im Pubertätszustand ist eine Art soziales Versuchslabor, in dem Dinge zusammenkommen, die man zum Teil vorher noch nicht kannte.

    Manche Reaktionen vonseiten des Nachwuchses verblüffen einfach nur. Die Palette reicht von sympathisch und unterhaltsam über skurril und befremdlich bis absolut nervtötend. Du lernst deine heranwachsenden Mitbewohner als Lebewesen kennen, bei denen ein kindliches Gemüt in einem ausgewachsenen und offensichtlich sehr geschlechtsreifen Körper steckt. Aber dann, wenn sie zum Beispiel finanzielle Unterstützung brauchen, können sie eine erstaunliche Intelligenz und Hartnäckigkeit entwickeln, womit sie den Erwachsenen oft deutlich überlegen sind.

    Wissenschaftler haben dafür einen passenden Fachterminus. Der Jugendforscher Klaus Hurrelmann spricht im Rahmen einer Studie von den Egotaktikern.

    Sie erfassen erstaunlich rasch Situationen und wissen genau, wo die für sie wichtigen

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