Raum 54 Schatten, Kühle und heilige Stille
Von Jürgen Timm
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Über dieses E-Book
Die Evolution der Organismen dieser Erde ist im Wesentlichen abgeschlossen, mit einer allerdings bedeutenden Ausnahme: Die Menschen sind nicht nur nicht an das Ende ihrer Entwicklung angelangt, der größte Teil ihrer Evolution steht ihnen erst bevor.
Der Grund dafür ist das Universum, welches in seiner Gesamtheit und in seinen Teilen einen riesigen Lebensraum darstellt.
Das Universum war immer ein zumindest potenzieller Lebensraum. Das Neue ist die konkrete Öffnung dieses Raumes für höher entwickeltes Leben.
Einer bestimmten Art aus der Welt der Tiere dieser Erde gelang es, einen Zugang zu finden. Wie weiland die Polynesier, baute der Mensch ein Schiff und traute sich auf den Ozean hinaus.
Und wie weiland die Polynesier lernten, in den Weiten des Pazifischen Ozeans zu navigieren, lernten die Abkömmlinge der Menschen, sich im Ozean des Universums zurechtzufinden.
Jürgen Timm
Ich gehöre in den Jahrgang 39. Ich habe lange in Schwarzafrika gelebt und gearbeitet, mehrere Jahre davon in der Kalahari. Ich hatte dort, in der Savanne, in der Wildnis, in der Einsamkeit, viel Zeit, über das Leben nachzudenken. Stimmt nicht. Ich hatte keine Zeit, ich habe mir die Zeit genommen, genaugenommen gestohlen. Gott sei es geklagt. Und nun sitze ich hier, in Lüneburg, und weiß immer noch nicht, was es mit dem Leben und dem Sterben auf sich habe, und ob es nicht doch eine Form der Unsterblichkeit geben könnte.
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Buchvorschau
Raum 54 Schatten, Kühle und heilige Stille - Jürgen Timm
Lichts.
Raum 54.1 Der heilige Berg
R54.1 Bild 1 Blicke zurück
Eines Tages gelangten Eremias und Babuun an den heiligen Berg… irgendwo, im Nordwesten der Savanne.
Der Weg, hangaufwärts, zum Gipfel des heiligen Berges, war ein mühsamer Weg… vor allem für Babuun, denn der hatte schwer an der trägen Masse seines Freundes zu ziehen…
zu ruckeln und zu zuckeln… und dann die kurzen Beine.
Auch Eremias hatte es schwer… alles um ihn herum - nur Schatten, Schemen und Dunkelheit.
Langsam kamen sie zu Atem
Babuun und Eremias, am Hange des Heiligen Berges, atmeten schwer.
Jetzt standen sie still… um Atem zu schöpfen. Eremias, auf Babuuns Schulter gestützt, schaute über das Savannenland.
Sag mir, was ich sehe
Eremias:
Babuun, sag mir, was ich sehe!
Babuun nickte und lächelte:
Zur Hälfte ist es ein Gelbschattentier, zur anderen Hälfte ein Gelbsonnentier.
Das ist es, was du siehst.
Eremias nickte und lächelte:
Die Savanne, ein Gelbland, halb Schattentier, halb Sonnentier. Das ist es, was ich sehe.
Das Gras neigt sich im Sonnenwind
Babuun und Eremias, am Hange des Heiligen Berges atmeten schwer.
Sie hielten stille. Langsam kamen sie zu Atem.
Eremias, auf Babuuns Schulter gestützt, schaute über das Savannenland.
Eremias nickte und lächelte:
Babuun, sag mir, was ich sehe!
Babuun nickte und lächelte:
Streichen, Wellen und Wogen. Das Savannengras neigt sich vor dem Sonnenwind.
Die Savanne ist von kleinen, schwarzen Punkten übersät.
Eremias nickte und lächelte:
Und jeder Punkt ein freies, wildes Tier. Genau das ist es, was ich sehe.
Eremias nickte und lächelte:
Zebras und Gnus, die schwarzen Strauße dazwischen… im Rhythmus begrenzter Ewigkeiten leben sie, laufen sie und tanzen sie… und lachen und springen sie.
Sie leben gern… doch bald werden sie sterben.
Nicht eines der Zebras… nicht eines der Gnus… nicht eines der Tiere kommt mit dem Leben davon.
Sie alle werden vor der Zeit gerissen.
Babuun nickte und lächelte:
Genau das ist es, was ich sehe.
R54.1 Bild 2 Seht her, ich atme
Eremias, der Blinde, am Hange des heiligen Berges:
Seht her, Eremias, gekommen und berührt, gepackt, benommen und geführt, gerungen, und bezwungen… auferstanden und in den Himmel gesprungen,
So laut schrie Eremias, wie ein Verrückter schrie er. Eremias, erst flüsterte er… dann rief er… dann schrie er… so laut, dass die Affen aufgeregt in den Bäumen lärmten…
so laut, dass die Vögel aufgeregt durch Geäst und Blätterwerk flatterten,
Eremias, wie ein Verrückter:
Seht her, ich atme, seht her, ich lebe! Ich wandere, Ich bin auf dem Wege!
Und siehe, die kleinen Punkte dort unten, die Zebras und Gnus… Äser, Grasrupfer und Wiederkäuer… sie alle hielten inne zu grasen und zu käuen… und hoben die Köpfe. Die Strauße reckten ihre langen Hälse.
Verstehen konnten sie nichts, fühlen und ahnen konnten sie wohl. Nach einer Weile senkten sie ihre Köpfe, und Hälse, und wandten sich wieder dem Fressen zu…
Äsen, Grashalme rupfen und widerkäuen.
R54.1 Bild 3 Schatten, Kühle und Heilige Stille
Das närrische Affenvolk
Eremias und Babuun auf den Gipfel des heiligen Berges. Schattige Kühle gab es hier, heilige Stille, Schatten und Schweigen.
Für eine Weile war alles gut.
Doch dann, plötzlich und unerwartet, explodierte die Stille. Eine Horde lärmender Affen bevölkerte den heiligen Berg.
Heilige Stille, Schatten und Schweigen waren dahin.
Das närrische Affenvolk
Eremias und Babuun, auf dem Gipfel des heiligen Berges, umgeben von Affenlärm, Affengezanke, und Affengezeter, sahen sie den Affen zu.
Das närrische Affenvolk… es tanzte und turnte im Geäst der hohen Bäume, und schrie aus Leibeskräften.
So sind die Affen eben… und so werden sie bleiben… auf immer und ewig vermutlich.
Die närrischen Affen
Sie jagten, zankten, schlugen, liebten, hasteten und hassten, fraßen und lachten.
Sie zausten und lausten, weinten und greinten, zürnten, berieten, kletterten… und ernteten, schauten, fluchten, bettelten… rüttelten und schüttelten und flückelten… und was noch.
So sind die Affen eben, und so werden sie bleiben. solange es Affen gibt….
und solange des Bäume gibt.
Babuun war es leid
Babuun, um die Affen zu strafen und zu vertreiben, sann er auf eine List.
Zunächst imitierte er einen schleichenden Leoparden. Und, als das nichts half, das fast lautlose Schlängeln einer Python… im Busche raschelte es, und es gab ein leises Zischen.
Nichts half!
Erst als Babuun das Affenvolk… mit einem Knüppel in der Faust… bis hoch ins Geäst verfolgte, floh das Affenvolk…
und mit ihm das Gekicher und Gekreische.
Die Stille flutete zurück.
Die Heiligkeit des Berges war wieder hergestellt…. Schatten und Kühle und Heilige Stille waren wieder hergestellt.
R54.1 Bild 4 Oben auf der Düne
Eremias und Babuun waren erschöpft vom Tanze, vom Tanz auf dem Dünenkamm. Der Sand war weich und der Aufstieg hatte sehr an ihren Kräften gezehrt.
Der Sternenhimmel flimmerte wie je, flüsterte und vibrierte. Der Sternenwind und kühlte die Beiden, Erhitzten, Leiber.
Babuun, atemschöpfend:
Was werden wir jetzt tun?
Eremias:
Das Leben, diese Spanne also zwischen Tod und Tod, ist die Geschichte vom Verfolgen und vom Verfolgtwerden… vom Töten und vom Getötetwerden, vom Fressen und vom Gefressenwerden.
Das Leben, dieser schreckliche Zustand zwischen Tod und Tod, dieses Leben will ich betrachten.
Warum?
Das Leben enthält alle Gesetze der Natur… letztlich sind es die Gesetze des Seins an sich. Das Leben soll mich der Wahrheit näherbringen
Eremias:
In der heiligen Spanne zwischen Tod und Tod, der heiligen Spanne des heiligen Lebens also, schreib ich ein Buch. Es soll der heiligen Wahrheit gewidmet sein.
Schreib ich all die Teile… also alles, was ich von der Wahrheit weiß… schreib ich alles,