Einmal um die Welt in 199 Tagen, 5 Stunden und 34 Minuten
Von Bettina Heer
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Über dieses E-Book
Bettina Heer
Die Autorin, Bettina Heer, wurde 1993 geboren und ist in der Deutschschweiz aufgewachsen. Sie liebt es, Bücher von Cecilia Ahern und Guillaume Musso zu lesen. "Am meisten begeistert mich an diesen beiden Autoren, dass sie es immer wieder schaffen, Fantasie und Realität so eindrucksvoll miteinander zu verknüpfen." Das Buch "Einmal um die Welt in 199 Tagen, 5 Stunden und 34 Minuten" nimmt seine Leserinnen und Leser mit auf ein Abenteuer rund um die Welt.
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Buchvorschau
Einmal um die Welt in 199 Tagen, 5 Stunden und 34 Minuten - Bettina Heer
The world is a book,
and those who do not travel
read only one page.
Saint Augustine
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Das ABC unserer Weltreise
A wie Ausrüstung
B wie Bucket List
C wie Chillen
D wie Dschungel
E wie Entscheidung
F wie Freiheit
G wie Geld
H wie Heimweh
I wie Impfungen
J wie Jetzt oder nie
K wie Kulturschock
L wie Lernen
M wie Menschen
N wie Neuanfang
O wie Offenheit
P wie Pläne
Q wie Querschläger
R wie Reisen als Paar
S wie Selbstbestimmung
T wie Träume
U wie Untervermieten
V wie Versicherungen
W wie Wille
X wie Xenophobie
Y wie Yalla yalla
Z wie Zoologie
Teil I Die Vorbereitung
24.09.2017: Die ersten Tickets sind gebucht!
12.11.2017: Wir sind in den Startlöchern…
27.12.2017: In der Ruhe liegt die Kraft… oder so
31.01.2018: Langsam wird’s mühsam
27.02.2018: Endspurt
Teil II Die Reise
Portugal – Lissabon
04.03.2018: Zu aufgeregt für alles
10.03.2018:Lissabon im Schnelldurchlauf und erste Videoversuche
Kroatien – Zagreb
14.03.2018: Eine Weltreise von Lissabon nach Zagreb
16.03.2018: Die Chinesen nehmen die Plitvicer Seen ein
18.03.2018: Es wird Zeit für ägyptische Temperaturen
Ägypten – Kairo
20.03.2018: In Erwartung eines Kulturschocks
21.03.2018: Wir leben noch
23.03.2018: Wir sind akklimatisiert
25.03.2018: Ich fühle mich wie ein Scheich
Ägypten – Hurghada
28.03.2018: Wir haben die Rache des Pharaos zu spüren bekommen
30.03.2018: Die Schätze des Roten Meeres
01.04.2018: Ein langgehegter Traum wird wahr
08.04.2018: Der Pharao ist erlegt und wir ziehen bald weiter
10.04.2018: Auf ein Neues
11.04.2018: 23:00 Uhr abends im Burger King am Flughafen in Kairo
Namibia – Windhoek
16.04.2018: Einfach wieder einmal normal sein
18.04.2018: Der Countdown läuft
22.04.2018: Nach dem Etosha kommt die Freiheit
23.04.2018: The power of nature
25.04.2018: Eindrückliche Erlebnisse in der Wildnis
27.04.2018: Dieses Gefühl von Freiheit
28.03.2018: Steckengeblieben in den Dünen von Sossusvlei
Südafrika – Kapstadt
04.05.2018: Auf ins wasserlose Land
08.05.2018: Gefesselt von einer wunderschönen Stadt
15.05.2018: Am Kap der guten Hoffnung auf Kraftsuche
Thailand – Bangkok
22.05.2018: Illegal in einem Condo in Bangkok
24.05.2018: Zwei Monate lang im Land des Lächelns
27.05.2018: Chatuchak, der grösste Markt Thailands
28.05.2018: Unser Tag bei NBTC und auf der Polizeibehörde
Thailand – Phuket
30.05.2018: Unsere Traumunterkunft im CALYPSO Condo auf Phuket
02.06.2018: Big Buddha wacht über uns
05.06.2018: Am Freitag geht’s auf die „Todesinsel"
Thailand – Koh Tao
08.06.2018: Angepasste Erwartungen
09.06.2018: Der Golf von Thailand überzeugt uns restlos
11.06.2018: Einmal quer durch den Dschungel zum Mango Bay
17.06.2018: Ein bisschen Heimatgefühl beim WM-Spiel
Thailand – Koh Samui
19.06.2018: Einmal leben wie ein König
22.06.2018: Mit dem Kajak auf Grund gelaufen und quer durch den Dschungel gewandert
26.06.2018: Feuershow in der Coco Tam’s Bar
29.06.2018: Wir hören die Rufe aus dem Dschungel
Indonesien – Sumatra
01.07.2018: Wenn die Affen steigen, gibt’s schönes Wetter
05.07.2018: Hautnah mit den letzten freilebenden Orang-Utans im Gunung Leuser Nationalpark
06.07.2018: Unter den Einheimischen auf dem Markt von Bukit Lawang
Indonesien – Bali
08.07.2018: Die skurrilste Geschichte unserer Reise
12.07.2018: Das vermüllte Touristenparadies
15.07.2018: Zum ersten Mal auf einem aktiven Vulkan in Bali
18.07.2018: Die härteste und beste Lektion auf einer Weltreise
Spanien – Mallorca
26.07.2018: Zurück nach Europa
06.08.2018: Alte Erinnerungen beleben und neues Terrain erkunden
12.08.2018: Der Drache ist zurück
Schweden – Visingsö
16.08.2018: Ab auf die einsame Insel
01.09.2018: Wir nehmen so viel Erfahrung, Lebensfreude und Energie mit
13.09.2018: Klare Gedanken fassen und wieder organisieren
26.09.2018: Wann waren wir noch gleich auf Weltreise?
27.11.2018: Alles wieder aufbauen und neue Pläne schmieden
Nachwort
Vorwort
„Wir machen eine Weltreise." Dieser Satz stiess nicht wirklich auf viel Begeisterung und zwar egal, wo wir ihn aussprachen. Zu teuer, zu gefährlich, zu unsicher und vielleicht auch gesellschaftlich noch nicht so anerkannt. Es gibt sicherlich tausend Gründe (oder Ausreden, wie ich sie gerne nenne), eine Weltreise nicht zu machen. Du musst deine Wohnung untervermieten oder aufgeben, du musst deinen Job kündigen, deine Familie und Freunde sowie deine geliebte schweizerische Sicherheit zurücklassen.
Aber mal ehrlich: Wie viele Menschen kennt ihr, die sich darüber beklagen, wenn sie montags zur Arbeit müssen, die einen Job nur machen, damit sie Geld haben und nicht, weil er sie wirklich zu hundert Prozent erfüllt? Wie viele Menschen kennt ihr, die sagen: „Wäre ich Millionär, würde ich auf Weltreise gehen. Oder: „Ich reise, sobald ich pensioniert bin.
Wenn ich eines gelernt habe auf dieser Reise, dann das: Man muss kein Millionär sein, um die Welt zu bereisen. Oftmals kostet das Leben im Ausland nur einen Bruchteil im Vergleich zu den Ausgaben in der Schweiz. Zweitens: Reist, wenn ihr jung seid. Macht es irgendwie möglich. Egal, ob beim Dschungel-Trekking in Indonesien, der Besteigung eines Vulkans oder der welthöchsten Dünen oder bei einer Wandertour ins Blaue – ich war stets froh, dass ich erst 25 Jahre alt war und nicht schon 65…
Es gibt tausend Gründe, weshalb man eine Weltreise machen sollte. Vielleicht seid ihr festgefahren in eurem Leben in der Schweiz; jeder Tag ist gleich, ihr habt irgendeinen Job, nur damit ihr einen habt, ihr habt irgendeine günstige Wohnung, die euch zwar okay scheint, aber nicht eure Traumwohnung ist. Dann brecht aus! Schaut euch andere Teile dieser Welt an. Scheut euch nicht davor, alles von Grund auf wiederaufzubauen, denn es wird sich lohnen. Ihr habt die einzigartige Möglichkeit, nach einer solchen Reise viele Dinge anders zu machen. Eure Lebenseinstellung wird sich ändern. Ihr wollt mehr, mehr im Sinne von mehr Lebensqualität, mehr Lebensfreude und mehr Zufriedenheit. Oftmals hört man das Klischee: Reisen ist doch nur eine Flucht. Nach dieser Reise muss ich sagen: Ja, ist es.
Aber nicht nur. Abgesehen von dieser Flucht ist es auch Neugier, Sammeln von neuen Eindrücken und Erfahrungen und nicht zuletzt: ein gesundes Gewinnen von Abstand zu den Einflüssen von zu Hause. Man erhält die einzigartige Chance, sein Leben genau so zu gestalten, wie man möchte. Step by step natürlich, denn man kehrt ja von einer Weltreise heim und die Geldtaschen sind weniger gefüllt wie zu Beginn. Aber genau deshalb ist es auch wichtig, genug Geld für zu Hause einzuplanen. Das gibt euch in Kombination mit einer günstigen Wohnung die Möglichkeit, in Ruhe einen Job zu suchen und nicht den nächstbesten annehmen zu müssen und wieder im gleichen Angst-Hamsterrad weiterzumachen. Gerade wenn ihr noch weitere Projekte plant wie zum Beispiel einen grösseren Jobwechsel, Selbständigkeit und so weiter, ist es wichtig, einen guten Plan zu haben. In Asien geht alles irgendwie ohne Plan, doch in Europa eben leider nicht. Das ist keine Tragödie, aber nehmt euch auch genügend Zeit, euch wieder an den Europa-Lebensstil zu gewöhnen.
Achtung – der Flieger hebt gleich ab, bitte anschnallen!
Das ABC
unserer Weltreise
A wie Ausrüstung
Wie wichtig die Wahl eurer Ausrüstung ist, merkt ihr spätestens dann, wenn ihr 30 Kilogramm Gepäck mit euch rumschleppen müsst und wisst, dass das nächste Dorf noch eine gute Stunde Fussmarsch entfernt liegt. Weniger ist sicherlich mehr. Versucht, euch auf das Wichtigste zu beschränken. Spart auch nicht, wenn es um einen guten Rucksack geht, denn er sollte das Gewicht tragen können und sich auf den Schultern gut und bequem anfühlen.
Es ist zudem von Vorteil, seine Sachen im Rucksack etwas zu organisieren. Vor allem Kleider nerven schnell, wenn sie irgendwo im Rucksack verstreut und nicht so schnell auffindbar sind. Wir haben uns auf Packwürfel aus Stoff verlassen. So konnten wir jederzeit auf die notwendige Kleidung zugreifen und sie wanderte nicht lose im Rucksack herum. Natürlich haben wir im Laufe der Zeit auch unnütze Dinge verschenkt wie zum Beispiel eine Picknickdecke, die wir während vier Monaten nicht ein einziges Mal gebraucht hatten. Irgendwann merkt man, was wichtige Dinge sind und was nicht. Wir hatten beispielsweise eine nicht zu tötende Solar-Powerbank aus der Landi mit dabei, um die wir mehr als nur einmal froh waren. Neben der wirklich beeindruckenden Ladekapazität verfügte die Powerbank nämlich auch noch über eine integrierte Taschenlampe.
Wenn ihr in Asien unterwegs seid, merkt ihr auch schnell, dass es nicht überall Safes gibt, in denen ihr eure Wertsachen verstauen könnt. Wir haben uns daher für einen Pacsafe entschieden. Diesen konnten wir dank seiner Flexibilität fast überall installieren und waren so immer vor Gelegenheitsdieben geschützt. Auf einer so langen Reise kommt ihr ums Wäschewaschen natürlich auch nicht herum. Vielleicht gebt ihr eure Wäsche in Asien in die Reinigung, denn es ist wirklich günstig. Aber es wird sicherlich auch Orte geben, an denen es nicht möglich ist, Wäsche extern zu geben. In solchen Fällen seid ihr froh, wenn ihr eine praktische Wäscheleine dabeihabt. Wir hatten eine aus dehnbaren, eingedrehten Gummiseilen. Dadurch konnten wir die Kleidungsstücke jeweils zwischen den einzelnen Drehungen einklemmen und schon war die Wäsche windsicher aufgehängt. Zu Hause hatten noch ein paar darüber gelacht, dass wir eine Stirnlampe mitnehmen, doch ich muss sagen, dass es mit Abstand das beste Utensil auf unserer ganzen Reise war. Egal, ob abends auf dem Campingplatz, nachts auf dem Weg zur Toilette oder auf der frühmorgendlichen Vulkantour – wir hatten immer Licht und stets die Hände frei.
Wenn man so viel planen muss wie auf einer Weltreise, dann ist es sehr praktisch, einen Laptop dabei zu haben. Die Flug- oder Hotelsuche gestaltet sich gleich viel entspannter. Für einer bessere Organisation der Dokumente wie Reisepass, Visagenehmigungen, Ersatzkreditkarten usw. eignet sich auch eine Dokumentenmappe. Auch sehr praktisch – sowohl fürs Duschen als auch für das Abtrocknen von Geschirr – sind Microfaser-Handtücher. Sie sind richtig leicht, platzsparend und trocknen nach Gebrauch sehr schnell. Auf einer längeren Reise schiesst ihr natürlich auch einige Fotos mehr wie sonst. Wir hatten eine 1-TB-Festplatte mit dabei und so für jeden Fall sicherlich genug Speicherplatz. Ihr könnt natürlich auch eine Cloudlösung einrichten, damit ihr bei einem möglichen Diebstahl bestens abgesichert seid. So gibt es nützliche und weniger nützliche Gegenstände, die ihr so mit euch rumtragen könnt. Ich kann euch so viel sagen: Würde ich nochmals auf eine Weltreise gehen, würde ich das Gepäck halbieren und mich möglichst auf eine Klimazone beschränken. Ich weiss jetzt, dass man eigentlich nur halb so viel braucht. Wenn überhaupt.
B wie Bucket List
Vielleicht habt ihr eine, vielleicht aber auch nicht: die berühmte Bucket List. Ich selbst habe nie wirklich viel darüber nachgedacht, denn ich wäre wohl eher enttäuscht gewesen, hätte ich dann einen Punkt nicht erfüllt. Aber auf dieser Reise hielt ich auch ab und zu inne und dachte für mich: „Hätte ich eine Bucket List, würde das hier wohl draufstehen. Dazu gehörten Dinge wie einen Vulkan zu besteigen, einmal im tiefsten Dschungel zu übernachten, Delfine in freier Wildbahn zu sehen oder als Schnorchler einem Haifisch nachzuschwimmen. Aber ich habe für mich persönlich herausgefunden, dass es mich glücklicher macht, wenn ich keine solche Liste habe. Ich lebe und erlebe jeden Moment und manchmal denke ich: „Ja, genau. Das wollte ich schon immer mal erleben. Wow, jetzt passiert es gerade!
C wie Chillen
Gerade zu Beginn unserer Weltreise hatte ich doch meine liebe Mühe damit, mich auf den neuen Lebensstil einzustellen. Wie ein D-Zug hatten wir an unserem ersten Ort sämtliche Sehenswürdigkeiten in einem Tag abgeklappert und merkten dann am zweiten Tag, dass es wohl nicht mehr wirklich viel zu tun gäbe in dieser Stadt. Wenn man aus einem Vollzeit-Job kommt, sich Stress gewöhnt ist und dann eine Woche Urlaub macht, möchte man ja auch so viel wie nur möglich sehen. Auf einer Weltreise ist das aber anders. Man muss ein paar Gänge runterfahren und auch mal zufrieden damit sein, wenn absolut gar nichts läuft. Mit Chillen meine ich indirekt auch Gelassenheit. Diese lernt man spätestens in Asien, wenn einfach alles einen Tick langsamer läuft als in Europa und man halt mal eine halbe Stunde einfach irgendwo warten muss. Aber gerade diese Gelassenheit ist in meinen Augen ein enorm wichtiger Punkt einer solchen Reise, denn sie öffnet dir die Augen für diejenigen Dinge im Leben, die wirklich zählen.
D wie Dschungel
Eine Nacht im tiefsten Dschungel zu verbringen war eine der unglaublichsten Erfahrungen unserer Reise. Natur pur. Aber bevor ihr euch auf eine längere Reise begebt, lernt ihr wohl erst einmal den etwas anderen Dschungel kennen, den Bürokratie- und Organisations-Dschungel der Schweiz. Egal, ob ihr noch die letzten Impfungen benötigt, euch von der Gemeinde abmeldet und die Steuern begleicht, den Budgetplan erstellt, Visafragen klärt oder euch einmal vertraut macht mit den Ländern, die euch gefallen könnten: Es ist viel Arbeit und gerade was die Behörden betrifft, alles etwas unverständlich. Sich früh zu informieren lohnt sich sicherlich und wenn möglich, immer gleich persönlich vorbeigehen. Das meiste kann nämlich schnell geklärt werden.
E wie Entscheidung
Irgendwann ist es soweit und ihr müsst die Entscheidung treffen: Ich werde auf Weltreise gehen. Ich packe meine Sachen und lasse mich