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Ich, Gott und die Welt: Ein psycho-spiritueller Ratgeber, Begleiter und Wegweiser
Ich, Gott und die Welt: Ein psycho-spiritueller Ratgeber, Begleiter und Wegweiser
Ich, Gott und die Welt: Ein psycho-spiritueller Ratgeber, Begleiter und Wegweiser
eBook249 Seiten2 Stunden

Ich, Gott und die Welt: Ein psycho-spiritueller Ratgeber, Begleiter und Wegweiser

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Über dieses E-Book

Achtung, Inhalt fordert und fördert selbstständiges Denken:
Gefahr der Bewusstwerdung und Bewusstseinserweiterung!

Hier werden Fragen zum Grundsätzlichen der Menschwerdung und des Menschseins aufgeworfen und beantwortet, ohne dass das eigene kritische Denken aufgegeben werden muss. Im Gegenteil!
Mitdenken und Nachdenken sowie Erfahrungen aus der eigenen Lebenspraxis sollen und müssen in die kritische Auseinandersetzung mit eingebracht werden.

Peter Lauhöfer setzt sich mit Jedermannsthemen auseinander, mal sachlich-faktisch, mal persönlich-emotional, mal verletzt-betroffen, mal holistisch-spirituell, meist ungewöhnlich, nie angepasst und immer Psycho-Logisch.

Er lässt an seinem Erfahrungswissen teilhaben, gewonnen aus den Fragen täglich angewandter Empirie:
Ist das wirklich so?
Machen andere Menschen die gleiche Erfahrung?
Findet sich eine Allgemeingültigkeit, jenseits von Meinung und Weltanschauung?
Ergibt sich eine zwingende Logik, eine Psycho-Logik?

Hören Sie auf, sich verändern zu wollen!
Fangen Sie an, sich zu entwickeln!
Bewusstwerden ist ein wichtiger Schritt in diesem Prozess,
Bewusstheit der daraus resultierende Zustand,
Reife ist das Ziel!

Denn:
Erst wenn ich weiß, was ich tue, kann ich tun, was ich will.
Erst wenn ich weiß, wo ich stehe, kann ich gehen, wohin ich will.
Erst wenn ich weiß, wer ich bin, kann ich sein, wer ich will!
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum1. Nov. 2018
ISBN9783748114048
Ich, Gott und die Welt: Ein psycho-spiritueller Ratgeber, Begleiter und Wegweiser
Autor

Peter Lauhöfer

Jahrgang 1960; geschieden, Vater zwei erwachsener Töchter; lebt in einem Vorort von Detmold, im Teutoburger Wald, am "Fuße" des Hermannsdenkmals; beruflicher Werdegang: - einige Jahre Polizist; - viele Jahre Reitlehrer mit eigener Reitschule; - seit 2001 Heilpraktiker für Psychotherapie mit eigener Beratungs- und Seminarpraxis;

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    Buchvorschau

    Ich, Gott und die Welt - Peter Lauhöfer

    Inhalt

    PROLOG

    I. ICH

    Viel Struktur, wenig Kreativität

    Sinnvolle Struktur, viel Kreativität

    Kreative Struktur, strukturierte Kreativität

    Wer seinem Scheitern zustimmt, bleibt in seiner Potenz

    Die Verwandlung

    Ein- und Ansichten eines Suchenden

    INTERLOG

    II. GOTT UND DIE WELT

    Mittagessen mit Gott

    Die Neurose - Ein holistisches Erklärungsmodell

    Prolog

    Eine holistische Deutung

    Die psychologische Sichtweise

    Die spirituelle Sichtweise

    Die holistische Sichtweise

    Ein holistisches Entwicklungskonzept

    Epilog

    Heilung durch Bewusstheit

    Definition

    Bewusstwerden ist ein Prozess, Bewusstheit der daraus

    resultierende Zustand

    Der spirituelle Körper

    Das Gesetz der Analogie

    Der richtige Weg

    Ich rekapituliere

    Der alte Indianer und sein Pferd

    Psycho-Hygiene

    Gesundheit ist unser natürlicher Zustand

    Du hast die Wahl

    Die Lehre von den Chakren

    Menschen sind Energiewesen

    Aufgaben und Funktionen der Chakren

    Entwicklung und Entfaltung

    Die Praxis

    Üben, üben, üben

    Die Psyche - Ein Organ?

    Die Psyche ist ein Organ!

    Die Sprache(n) der Seele!

    Reifung ist das Geheimnis!

    Seien Sie ein Forscher!

    Alles ist geistig, alles ist spirituell!

    Realität und Wirklichkeit

    Das Viele und die Fülle, die Wahrheit und die Mitte

    Der Willen und das Wollen

    Was ist Freiheit?

    Eine Auseinandersetzung mit Grenzen

    Grenzen

    Sicherheit, Geborgensein und Zugehörigkeit

    Das Streben nach mehr Freiheit

    Vertrauen

    Angst

    Freiheit fordert, dass ich mich ihrer würdig erweise!

    Verantwortung

    Freiheit ohne Ende?

    Der Mensch hat Angst vorm Fliegen!

    Der Rand der Tiefe

    Der Adler auf dem Hühnerhof

    Der Sinn des Lebens

    Komplexes Werkzeug

    Lebe die Frage

    Wer A sagt, muss auch B sagen

    Fatalismus und Omnipotenz

    Richtig oder Falsch?

    Der Lehrer und sein Schüler

    Es gibt drei Wahrheiten von der Welt

    Wirklichkeit ist das, was wirkt

    Die zwei Arten der Liebe

    Die gesunde Liebe verpflichtet dich — dir selbst

    Heilsame Scham

    Wer ist hier Meister, wer Schüler?

    Gedanken und Gefühle eines Vaters

    Verletzungen

    Die Reise zum weisen Mann

    Der Weg

    Initiation und Reife

    Abschied und Inspiration

    Auf eigenen Füßen

    Die Unschuld

    Väterliche Präsenz

    Gutachterliche Tätigkeit

    Vorpubertäres Mädchen

    Jugendlicher Junge

    Männliche Kleinkinder

    Dr. Alfred Tomatis, HNO-Arzt

    George Lakoff, Linguist

    Abschließende Bemerkung

    So gelingt Beziehung zwischen Mann und Frau

    Welchen Weg gehe ich und wer geht ihn mit mir?

    Halb zog er sie, halb sank sie hin!

    Die Frau folgt dem Manne und

    der Mann dient dem Weiblichen!

    Das gemeinsame Ziel!

    Bedingungen!

    Sexualität!

    Und was ist mit ...?

    Liebe ist kein Gefühl

    Spirituelle Liebe

    Wichtige Fragen

    Erweiterung des Weltbildes

    Erfahrungen

    Spirituelle Liebe

    Anspruchsvolle Aufgaben

    Aufgabe erledigt — und jetzt?

    Das Ende

    EPILOG

    Widmung

    Würdigung

    PROLOG

    Wahr ist für uns letztlich nur, was wir mit unserem Wesen erleben und erfahren.

    Weltsicht ist stets vom eigenen Ich geprägt und dieses von der eigenen Sozialisation. Obwohl unser familiäres Umfeld uns in der entscheidenden Zeit prägt, entwickeln wir doch im Laufe unseres Erwachsenenlebens eine ganz eigene Sicht der Welt - oft sehr zum Verdruss der restlichen Familie. So viele Menschen es gibt, so viele Weltsichten und Weltbilder gibt es. Auch wenn sich viele sehr ähnlich sind, so sind doch alle ein kleines bisschen anders als die anderen. Wer wüsste da nicht ein teils leidvolles Lied von zu singen.

    Genau das Gleiche gilt für das Gottesbild. So sehr sämtliche Amtskirchen als Vertreter der einzelnen Religionen sich auch um eine einheitliche und gemeingültige Interpretation des Gottesbildes bemühen (also um ein Dogma!), so sehr müssen sie doch auch Abspaltungen und Differenzierungen einzelner Gruppen (also Sekten!) in den eigenen Reihen dulden.

    Als ein Sozialwesen ist der Mensch existenziell darauf angewiesen, sich mit seiner (in erster Linie menschlichen) Umwelt nicht nur in Beziehung, sondern auch in Bezug zu setzen, zum Beispiel, um sich selbst zu erfahren, sich selbst als Mensch zu definieren oder auch seinen Platz in der Gemeinschaft zu haben. Es ist nichts Unbekanntes und schon gar nichts Neues, wenn ich schreibe, dass er das nur über sein Ich, sein Ego, tun kann. Das Ego ist die Bezugsgröße, um mit dem Du und im Weiteren mit „Gott und „der Welt nicht nur in Kontakt zu gehen, sondern sich auch spiegelnd und selbst reflektierend immer wieder neu und anders in Bezug zu setzen. Das nennt sich dann Entwicklung und Reifung.

    Aufgrund der eigenen Erfahrungen ergeben sich dadurch ganz selbstverständlich sehr unterschiedliche Sichtweisen von den Dingen, also von Gott und der Welt. So entsteht die felsenfeste Überzeugung jedes Einzelnen: So ist Gott (wie auch immer der Einzelne an die universelle Schöpferkraft glaubt!) und so ist die Welt!

    Da kann es schon mal zu Irrungen und Wirrungen kommen, zumal, wenn die einzelnen Erfahrungen auf Grund mangelnder Kenntnisse und Erkenntnisse der eigenen Lebensgestaltung mehr im Wege stehen, als ihr förderlich zu sein.

    Das Weltbild und die Weltsicht der Anderen anzunehmen, kann nicht sinnvoll sein, da erstens nicht alles an der eigenen Sicht falsch ist und zweitens, die Anderen ja auch teils schwerwiegende Probleme haben, also ebenfalls eine nicht förderliche Sicht von den Dingen pflegen.

    Das wirft Fragen nach Grundsätzlichkeiten der Menschwerdung und des Menschseins auf. Diese Fragen habe ich, zumindest in einigen Bereichen, die vielen Menschen sehr wichtig sind, versucht zu beantworten.

    In den Jahren 2001/2002 kam ich zum ersten Mal auf die Idee, über meine bis dahin gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen ein Buch zu schreiben. Der Titel war schnell gefunden, aber mit den Inhalten tat ich mich dann doch schwer. So provokant der Titel war, so sehr wollte ich ihm doch auch gerecht werden. Ein hochgestecktes Ziel. Schon damals, vor gut zwei Jahrsiebten, wollte ich über die seelische Menschwerdung schreiben. Oder doch zumindest über die psychologische Menschwerdung vor dem Hintergrund, dass Mensch eine Seele hat. Da ich zugegebenermaßen das große Ganze noch nicht erfasst hatte (und ehrlicherweise auch bis heute noch nicht erfasst habe!), habe ich mich auf einzelne Aspekte der Menschwerdung und des Menschseins konzentriert und mich damit auseinandergesetzt. Dabei habe ich stets versucht, nicht bei der Psychologie und ihren Erklärungen, die es ja zuhauf gibt, stehen zu bleiben, sondern auch die dahinter oder darunter oder ganz allgemein die tiefer liegenden Ebenen, also die spirituellen Seiten des Menschlichen zu ergründen, wie zum Beispiel, dass menschliche Entwicklung in Jahrsiebtschritten erfolgt (siehe dazu auch den Aufsatz über die Psycho-Hygiene).

    Dabei stellte ich an mich selbst den Anspruch, dass meine Erkenntnisse nicht nur im psychischen Sinne logisch, also Psycho-Logisch, sondern vor allem auch für jedermann verständlich und nachvollziehbar formuliert sein sollten.

    In den vielen Jahren hatte ich allerdings nicht das Gefühl, genug zu sagen zu haben, um darüber ein Buch von einigermaßen Interesse zu schreiben, bis ich in 2015 feststellte, dass inzwischen doch viel „Material zusammengekommen war und ich „der Welt wohl doch eine ganz Menge mitzuteilen habe, was es wert ist, zusammengefasst und veröffentlicht zu werden.

    Daran lasse ich Sie nun teilhaben.

    Peter Lauhöfer

    Heilpraktiker für Psychotherapie

    Detmold, im Herbst/Winter 2017

    I. ICH

    Es soll keine Biografie sein, was ich hier veröffentliche. Wenn ich von mir schreibe, dann nur, um ein möglichst anschauliches Bild zur Verfügung zu stellen und damit deutlich werden zu lassen, wie und warum ich zu meinen Erkenntnissen und Erfahrungen gekommen bin.

    Drei Dinge haben mein Leben früh geprägt und begleiten mich bis heute.

    Die Trennungmeiner Eltern, als ich 4 - 5 Jahre alt war

    Die Trennung meiner Eltern hatte zum einen den Verlust meines Vaters zur Folge, denn bedauerlicherweise war er nach der Trennung nicht in der Lage, den Kontakt zu mir und meinen beiden jüngeren Brüdern aufrechtzuerhalten. Dieser regelrechte Kontaktabbruch hatte eine Untervaterung zur Folge, ein Begriff, der bedauerlicherweise nach wie vor keinen allgemeinen Eingang in den psychologischen und erst recht nicht in den Alltagssprachgebrauch gefunden hat. Dabei macht er dieses elementare menschliche Bedürfnis nach dem männlichen Elternteil auf eine so absolut simple Art und Weise deutlich. Die Untervaterung hatte zwangsläufig eine Übermutterung zur Folge.

    Übermutterung, auch so ein Begriff, der bedauerlicherweise nach wie vor keinen allgemeinen Eingang in den psychologischen und erst recht nicht in den Alltagssprachgebrauch gefunden hat, so als wäre ein Zuviel der mütterlichen Energie nicht mindestens genauso wenig förderlich für die menschliche Entwicklung wie ein Zuwenig an väterlicher Energie (und umgekehrt!). Beide Energien ergänzen sich nicht nur, sondern gleichen sich auch in ihren Wirkungen aus. Ausgleichen aber nicht in dem Sinne, dass sie sich egalisieren oder neutralisieren, sondern in dem Sinne, dass sie dem jeweils Anderen die Schärfe ihrer Einseitigkeit nehmen!

    Bis heute setze ich mich intensiv mit allen Themen rund um das Vater sein und das Mann sein auseinander!

    Ich wollte schon als kleiner Junge Lehrer werden

    Natürlich wollte ich so ein Lehrer werden, wie wir sie alle kennen, Schullehrer. Dass es auch noch andere Formen des Lehrerseins gibt, habe ich erst sehr viel später erfahren. Und am Ende musste mich dann erst eine Reitkursteilnehmerin darauf aufmerksam machen, dass ich doch schon lange Lehrer bin, Reit-Lehrer nämlich. Ab diesem Zeitpunkt habe ich alle meine verschiedenen Tätigkeiten unter dem Aspekt des Lehrerseins gesehen.

    So hat sich mein kindlicher Berufswunsch schließlich ohne mein gezieltes Zutun und auch ganz anders erfüllt, als ich es mir gedacht oder erträumt hatte. Wie es dazu gekommen ist, beschreibe ich später.

    Bis heute bin ich mit Leib und Seele Lehrer!

    Ich war fest davon überzeugt, dass Gott keine strafende und richtende, sondern im Gegenteil eine sehr verständnisvolle Instanz ist

    Mein kindliches Gottesbild war zwar auch personalisiert, so wie bei 99 % aller anderen Menschen, das heißt, ich hatte auch das Bild des bärtigen alten Mannes in mir. Aber so was wie die Hölle gab´s noch nie für mich! Und wenn ich denn eines jüngsten Tages vor „ihm stünde, würde er mich selbstverständlich für keinen meiner „Fehler verurteilen. Ich hatte stets das Gefühl, dass ich eine sehr gute, innige, vertraute, herzliche, liebevolle und von gegenseitigem Respekt geprägte und getragene Verbindung zu ihm hatte. Da war ein Gefühl von tiefem, innerem, gegenseitigem Vertrauen zueinander und miteinander. Das so zu benennen ist mir natürlich erst heute als Erwachsener möglich. Unsere Beziehung hatte eine solche Selbstverständlichkeit und Unhinterfragbarkeit, dass ich heute umso mehr erstaunt bin, je mehr ich mit meinem Verstand darüber reflektiere. Die kindliche Unbefangenheit ist mir mehr und mehr durch meine Bewusstheitsschulung verloren gegangen und hat einer rational-spirituellen Sicht Platz gemacht.

    Den institutionalisierten Glauben der Amtskirchen lehne ich sowieso für mich ab, auch wenn ich anerkenne, dass er für viele Menschen nach wie vor sehr wichtig ist.

    Bis heute setze ich mich sowohl unter psychologischen als auch unter spirituellen Aspekten mit Gott und der Welt auseinander! Einer der Gründe, warum dieses Buch entstanden ist.

    Viel Struktur, wenig Kreativität

    Nach Abschluss meiner mittleren Reife hatte ich keine Lust mehr auf die Schulbank, obwohl die Qualifikation für das Gymnasium gegeben war. Ich wollte arbeiten, Geld verdienen, mich nützlich machen. Am liebsten als Krankenpfleger oder als Sozialarbeiter (meine Mutter war Krankenschwester; der Beruf meines Vaters, Koch, reizte mich hingegen überhaupt nicht).

    Für den Sozialarbeiter hätte ich studieren müssen, also fiel das flach, da ich kein Abitur hatte. Sozialarbeiter wollten damals, Mitte der Siebziger (ich selbst bin Jahrgang sechzig), irgendwie „alle" werden. Sozialberufe standen hoch im Kurs.

    Den Krankenpfleger hat mir der „Berater" vom Arbeitsamt mehr oder weniger ausgeredet. Er meinte, die Ausbildung wäre nicht das Problem, aber danach eine Anstellung zu bekommen sei ungleich schwieriger. Wie gesagt, soziale und helfende Berufe standen hoch im Kurs.

    Freunde aus dem Sportverein waren zum Bundesgrenzschutz und zur Polizei gegangen. Die suchten gerade viele Leute (es war die Terroristenhochzeit in Deutschland). So bin ich Polizist geworden.

    Auf Dauer haben mich die spezifischen Anforderungen des Dienstes allerdings so sehr belastet, dass ich immer wieder erkrankte. Nach 13 Jahren musste ich wegen Dienstunfähigkeit aufgrund psychosomatischer Erkrankungen, kurz vor meinem 31. Geburtstag, den Dienst quittieren. Mein Vorteil: Ich war schon Beamter auf Lebenszeit und hatte bereits einen Pensionsanspruch. Mein Nachteil: Aufgrund der wenigen Jahre war dieser nur sehr gering. Viel zu wenig für ein gutes Leben, aber immer noch zu viel fürs Sozialamt.

    Die Polizei ist, wie alle staatlichen Institutionen, ein sehr rigides System mit viel Struktur. Sie soll Vorhandenes bewahren und beschützen. Kreativität im Sinne von „Wir probieren mal etwas Neues" ist hier fehl am Platz.

    In dieser rigiden Struktur habe ich viele Jahre eine Ausdrucksform der männlich-väterlichen Energie gefunden, die ich in Kindheit und Jugend so sehr vermisst habe. Da es sich aber um eine sehr spezifische und meines Erachtens pervertierte Form des Männlichen handelt, die ihren Schwerpunkt in der Begrenzung und Bestrafung findet und keinen Platz für das liebevoll behütende und beschützende als dem positiv konnotierten Antagonisten lässt, ist mir nach vielen Jahren der Auseinandersetzung deutlich geworden, warum ich immer wieder psychisch erkrankte. Ganz unbewusst habe ich hier etwas gesucht, was ich eigentlich nur bei meinem Vater hätte finden respektive bekommen können.

    Sinnvolle Struktur, viel Kreativität

    Nachdem ich eine Zeit lang mehr oder weniger unbefriedigende Jobs angenommen hatte, machte ich mein bisheriges Hobby, das Reiten, zum Hauptberuf. Es war mir eine helle Freude, Menschen zu unterrichten und sie dabei zu unterstützen, besser, sicherer und tiergerechter mit ihrem Pferd umzugehen und ihnen ein leichteres, entspannteres und zufriedeneres Reiten zu vermitteln.

    Ich hatte viele schlechte Reitlehrer kennengelernt, vor allem in der sportlich orientierten Reiterei

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