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Besser leben lernen: Innere Balance zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Besser leben lernen: Innere Balance zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Besser leben lernen: Innere Balance zwischen Wunsch und Wirklichkeit
eBook260 Seiten2 Stunden

Besser leben lernen: Innere Balance zwischen Wunsch und Wirklichkeit

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Über dieses E-Book

Im Lauf unseres Lebens stellen wir uns zu ganz unterschiedlichen Zeiten und aus ebenso unterschiedlichen Gründen die Frage, ob wir mit unserem Leben zufrieden sind. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit gespannt fällt die Antwort nicht immer positiv aus. Wie aber gelingt es, die befriedigende Mitte zwischen den Polen, zwischen Neuem und Gewohntem, Euphorie und Langeweile zu erreichen - und zu halten? Aus seinen Erfahrungen als Therapeut beschreibt Eckhard Roediger nicht nur die seelischen und biologischen Hintergründe dieses allzu menschlichen Problems der Unzufriedenheit - ohne die es ja keine Entwicklung gäbe -, sondern bietet durch Übungen, Meditationsanleitungen und Beispiele konkrete Hilfestellungen zum Erkennen der individuellen, wirklich wesentlichen Bedürfnisse.
SpracheDeutsch
HerausgeberVerlag Urachhaus
Erscheinungsdatum7. Okt. 2015
ISBN9783825160616
Besser leben lernen: Innere Balance zwischen Wunsch und Wirklichkeit

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    Buchvorschau

    Besser leben lernen - Eckhard Roediger

    Eckhard Roediger

    Besser leben lernen

    Innere Balance zwischen Wunsch und Wirklichkeit

    Für Lukas, Simon und Lea

    und alle Kinder dieser Welt,

    auf dass sie ihren Weg

    in ein gutes Leben

    finden mögen.

    Inhalt

    Geleitwort

    Vorwort

    Verstehen

    Was macht uns glücklich?

    Freiheit und Verantwortung

    Entwicklung zur Gesundheit

    Das Problem der inneren Anspannung

    Wir leiden an unseren Vorstellungen

    Biografische Gesetzmäßigkeiten im Lebenslauf

    Erster Lebensabschnitt – »Das Wachstum«

    Zweiter Lebensabschnitt – »Die Blütezeit«

    Dritter Lebensabschnitt – »Die Reifezeit«

    Vierter Lebensabschnitt – »Ernten und Welken«

    Skizze eines spirituell erweiterten Verständnis des Menschen

    Die Ebenen menschlichen Seins

    Über die Entstehung von Stress

    Wie können wir gesünder mit Stress umgehen?

    Unser Seelenleben

    Die Bedeutung einer bewussten Gedankenführung

    Woher kommen Intuitionen?

    Denken schafft Wirklichkeit

    Intuitionen müssen geprüft werden

    Erlebnisse müssen gedanklich verdaut werden

    Gedanken zur Willensfreiheit

    Eine Pause einschieben zwischen Wahrnehmen und Handeln

    Das Denken muss aktiver ergriffen werden

    Der menschliche Organismus

    Die Welt wirkt über die Sinne in uns hinein

    In uns muss die Außenwelt überwunden werden

    Versuch einer Annäherung an das Wesen des »Bösen«

    Lernen und Gedächtnis

    Wie wurden wir, wer wir sind

    Wie können wir Schemata verändern?

    Schemata erkennen und benennen

    Schemata anerkennen und verändern – sich von ihnen trennen

    Verändern

    Bedeutung der Achtsamkeitshaltung

    Im Denken können wir etwas Neues ermöglichen

    Auf die richtige Einstellung kommt es an

    Achtsamkeit und Akzeptanz in der christlichen Mystik

    Kraft durch Vertrauen

    Die Bedeutung der Meditation

    Achtsamkeit im Alltag

    Spannungsreduktion durch Akzeptanz

    Lenkung der Aufmerksamkeit

    Neuformung

    Die Überwindung der Selbstbezogenheit – der Blick in die Umwelt

    Wie können wir Kraft auftanken?

    Die drei Quellen der Kraft

    Die inneren Bilder und Gedanken pflegen

    Das Vertrauen auf eine höhere Macht – das innere Gebet

    Die richtige Einstellung zum Tun

    Innerer Dialog

    Wie lassen sich bessere Lösungen finden?

    Selbstbewusstsein durch die Akzeptanz aller Teile

    Innere Kompromisse finden

    Ins Tun kommen

    Steigerung der Denkkraft

    Stabilisierung oder Training

    Schritte zu einem selbstbestimmten Leben

    Ziele neu definieren

    Wer wagt, gewinnt

    Warum ist es so wichtig, Dinge aufzuschreiben?

    Eine gute Planung ist das halbe Leben

    Zwölf Schritte zur guten Selbstorganisation

    Warum Belohnungen so wichtig sind

    Was geschieht eigentlich beim Training?

    Der Unterschied von Denken und Wollen/Tun

    Ins Tun kommen

    Über das Wesen der Kraft

    »Leistung« muss sich lohnen

    Soziale Aspekte

    Glück – Sinn – Beziehung

    Auf welche Grundsätze können wir unser Verhalten gründen?

    Was können und müssen wir tun, um unser Zusammenleben positiv zu gestalten?

    Wertschätzung

    Wertschöpfung und Gemeinschaftsbildung

    Über die Bedeutung von Ritualen für eine gute Selbstentwicklung

    Wie können wir zum Mitfühlen kommen?

    Die überpersönliche Dimension des Schmerzes

    »Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne …«

    Anhang

    Die Jahrsiebte im Einzelnen

    Meditationsanleitung

    Body-Scan

    Vipassana-Meditation

    Meditation mit inneren Bildern

    Tagesplan

    Verzeichnis der Übungen und Sinnsprüche

    Literaturempfehlungen

    Impressum

    Geleitwort

    Gegenwärtig suchen viele Menschen nach einer Identität und Spiritualität, die sich nicht einem bestimmten Religionsbekenntnis verpflichtet fühlt, sondern primär wissenschaftlich ausgerichtet ist. Man möchte glauben, was man versteht – und verstehen, was man glaubt. Dieses aber soll so allgemein gültig und verständlich sein, dass es von jedem nachvollzogen werden kann. Das ist jedoch nur dann erreichbar, wenn dabei einerseits das Zentralmenschliche angesprochen wird und andererseits für die ganz persönlichen eigenen Lebensfragen konkrete Antworten gefunden werden können.

    Der Psychiater und Psychosomatiker Eckhard Roediger gibt mit Besser leben lernen ein Instrument an die Hand, das für diese Wegsuche geeignet ist. Schon nach wenigen Seiten ist klar, warum es sich lohnt, dieses Buch gründlich zu lesen: Es gibt zum einen die Möglichkeit, in Begleitung eines erfahrenen Kenners von Leib und Seele die eigenen Lebensfragen, Probleme, Haltungen und Wünsche neu und bewusst aus aufschlussreichen Blickwinkeln anzuschauen. Zum anderen bietet es Gelegenheit, in prägnanter Kürze vieles aufzunehmen und zusammen zu sehen, was einem sonst in umfangreichen Werken unterschiedlicher Autoren geboten wird.

    Das Buch ist für Menschen geschrieben, die auf der Suche sind nach mehr Lebensqualität, Selbsterkenntnis und Menschenverständnis. Es lädt ein zu einem kreativen Dialog mit dem Autor, dem ich engagierte Leser wünsche.

    Dornach, im Sommer 2006

    Dr. med. Michaela Glöckler

    Vorwort

    Warum dieses Buch? Gibt es nicht schon genug Ratgeber dieser Art? Marktwirtschaftlich gesehen gäbe es die vielen Ratgeber sicher nicht, wenn sie nicht auch jemand kaufen würde. Die Nachfrage scheint also grundsätzlich da zu sein. Es gibt lebenspraktische Ratgeber, wie man sich durch gute Ernährung und Bewegung fit halten kann. Auch darüber, was man für sein seelisches Gleichgewicht, seine spirituelle Entwicklung oder einen besseren Umgang mit anderen Menschen tun kann. Was bringt nun dieser Ratgeber Neues?

    Dieses Buch versucht im ersten Teil eine Brücke zu schlagen zwischen den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Gehirnforschung und der Psychologie und altem Wissen aus dem Buddhismus und der christlichen Mystik über die spirituelle, d. h. geistige Entwicklung des Menschen. Diese Verbindung bzw. Durchdringung ist nicht selbstverständlich, leben doch die meisten Menschen heute mit einem gespaltenen Weltbezug: Zum einen »glauben« sie an die Ergebnisse der Naturwissenschaft und deren Modelle vom Menschen und der Natur, zum anderen an Gott. In der alle zwei Jahre stattfindenden

    ALLBUS-Erhebungen

    des Kölner Zentralarchivs für empirische Sozialforschung gaben 2002 knapp 40 % an, mindestens einmal pro Woche zu beten. 50 % gehen mehrmals pro Jahr in die Kirche, 25 % glauben an einen persönlichen Gott, zusätzlich 40 % an ein höheres Wesen im Allgemeinen. Nur 18 % glauben ausdrücklich nicht an Gott. Die Zahlen liegen in den westlichen Bundesländern allerdings deutlich höher als in den östlichen. Diese Spaltung wird im Alltag nicht weiter hinterfragt – wir leben einfach mit einer »doppelten Buchführung«.

    Dieses Buch versucht die möglichen Übergänge von der naturwissenschaftlichen zu einer geistigen Welt zu umreißen. Mit einem analytisch-abstrakten Denken ist dieser Übergang nicht nachzuvollziehen, denn dann bleibt man in den alten, geformten Denkkategorien stecken. Um die Übergänge vom Stofflich-Festen zum Geistig-Nichtstofflichen zu verstehen, muss das Denken beweglicher gemacht werden. Wie das geht, versucht das Buch im zweiten Teil anschaulich und erlebbar zu machen. Die eingestreuten meditativen Sprüche mögen Ihnen dabei ebenso helfen, die Gedanken zu verlebendigen, wie die Meditationsanleitung im Anhang. So kann jeder individuell erleben, dass eine naturwissenschaftlich-rationale Weltsicht quasi bruchlos mit einer spirituellen Orientierung und Praxis verbunden werden kann und wie man aus »reiner Vernunft« auf einen persönlichen spirituellen Weg als Grundlage für eine größere Lebenszufriedenheit finden kann. Weitergehende Anregungen dazu finden Sie u. a. in den Büchern von Georg Kühlewind.

    Versuchen Sie also, sich einfach einmal von den im ersten Teil dargestellten Gedanken führen zu lassen und sie innerlich mitzubewegen, das Gefühl mitschwingen zu lassen und zu schauen, ob in Ihnen ein sogenanntes Evidenzgefühl entsteht, d. h. ob Ihnen das Dargestellte »einleuchtet«. Aber Sie sollen die Inhalte nicht einfach glauben, sondern prüfen Sie bitte die Gedanken an Ihren Wahrnehmungen im Alltag!

    Leider wird Ihnen dieses Wissen allein wenig helfen, glücklicher zu werden, denn Wissen allein ändert nichts! Glück fällt uns nicht zu und hängt auch nur wenig von den äußeren Umständen ab, wie Sie im ersten Kapitel gleich genauer sehen werden. Glück muss erarbeitet bzw. »erübt« werden. Daher enthält dieses Buch im zweiten Teil zahlreiche Übungen, durch die Sie Ihre guten Vorsätze auch tatsächlich verwirklichen können. Die Übungen basieren auf Anregungen Rudolf Steiners bzw. sind buddhistischen und christlich-mystischen Schulungsanweisungen entnommen. Der Anhang enthält ein Verzeichnis aller Übungen und Meditationen, damit Sie die einzelnen Übungen im Text leichter finden.

    Das Buch soll so geschrieben sein, dass es jeder ohne Vorkenntnisse verstehen kann. Es erlaubt bildlich gesprochen einen einfachen bzw. sicheren Einstieg am Ufer, führt aber für gute Schwimmer auch in tiefere Gewässer. Gehen Sie so weit mit, wie Sie mögen; überspringen bzw. überlesen Sie getrost Passagen, die etwas kompliziert sind. Mutige »Hochseeschwimmer« (oder besser »Tiefseetaucher«, die gerne den Dingen auf den Grund gehen), können beim Verfasser die Literatur, auf die sich bezogen wird, erhalten. Zur Vertiefung sind im Anhang die erwähnten Bücher aufgeführt.

    Nun möchte ich an dieser Stelle allen danken, die zur Entstehung des Buches beigetragen haben. Das sind zunächst alle Patienten, an denen ich in den täglichen Patientenvorträgen in unserer Klinik die Inhalte »ausprobiert« habe und die mich durch ihre Fragen zu immer neuen Ideen und Bildern inspirierten. Außerdem meinem Lehrer und Freund Achim Noschka für seine geduldigen Unterweisungen, meinem Kollegen Markus Pawelzik für seine Anregungen aus der positiven Psychologie und meiner Kollegin Michaele Quetz für die Ergänzungen zur biografischen Entwicklung. Last but not least gebührt mein Dank meiner hervorragenden Sekretärin Anke Heidelberg und dem Verlag für die Realisierung, denn auch bei Büchern nutzen die guten Ideen nichts, wenn sie nicht geduldig zu Papier gebracht werden. Ihnen, meinen lieben Leserinnen und Lesern, danke ich, dass Sie sich an dieses Buch heranwagen, und wünsche Ihnen viele Anregungen und Freude beim Lesen.

    Eckhard Roediger, im Sommer 2006

    Was macht uns glücklich?

    Wenn man die Menschen fragte, würden sie sich wohl alle ein gutes bzw. glückliches Leben wünschen. Derzeit haben wir, zumindest in Deutschland, relativ gute äußere Bedingungen, um glücklich zu sein. Überraschenderweise sind aber gerade wir nicht besonders glücklich. Im Gegenteil: Depressionen nehmen seit den sechziger Jahren stetig zu und treten in immer jüngerem Lebensalter auf. Der durchschnittliche Beginn hat sich vom 30. Lebensjahr auf das ca. 15. Lebensjahr vorverlagert. Die Anzahl der Suizidversuche im Teenageralter hat sich in dieser Zeit vervierfacht.

    Überraschenderweise hängt die Lebensqualität bzw. das subjektiv erlebte Lebensglück auch nicht vom finanziellen Hintergrund ab. Eine Untersuchung in Amerika zeigte, dass die Reichen keineswegs glücklicher sind als Menschen mit einem niedrigen Einkommen. Weltweit gilt, dass ab einem Jahreseinkommen von

    20.000

     

    Dollar

    die Lebenszufriedenheit nicht mehr mit dem Einkommen verbunden ist. Wenn man dem entgegenhält, wie sehr sich Menschen bemühen, mehr Geld zu verdienen, ist das ein überraschender Widerspruch. Auf der anderen Seite scheinen wir jedoch auch einen Sinn dafür zu haben, dass Geld tatsächlich nicht glücklich macht. Denn wir wünschen unseren Mitmenschen in der Regel zum Geburtstag keinen materiellen Wohlstand, sondern Gesundheit, Zeit und Freunde. Damit liegen wir sicher richtiger.

    Glaubt man den Forschungsergebnissen der Psychologie, so ist aber nicht einmal körperliche Gesundheit sehr eng mit der Lebenszufriedenheit verbunden. Überraschenderweise ist die Lebenszufriedenheit von Menschen ein Jahr nach einem Lottogewinn in Millionenhöhe ebenso wieder auf dem Ausgangsniveau wie ein Jahr nach einer bleibenden Verstümmelung durch einen Unfall (z. B. eine Querschnittslähmung).

    Entgegen unserer Erwartung zeigt sich hier deutlich, wie wenig unser Lebensglück von äußeren Umständen abhängt. Dies sollte uns nachdenklich machen. Offensichtlich sind andere Faktoren bedeutsamer als die äußeren, die wir so gerne für unsere Stimmungen verantwortlich machen, sei es das Wetter, die Nachbarn, der verlorene Partner oder Arbeitsplatz oder die bösen Schwiegereltern.

    Was macht uns denn dann glücklich, wenn nicht Geld oder Gesundheit? Dass diese Frage nicht so einfach zu beantworten ist, zeigt die Flut von Ratgebern zum Lebensglück (dem mit diesem Buch nun auch noch ein weiteres Exemplar hinzugefügt wurde). Um der Frage auf den Grund zu gehen, greifen wir noch einmal auf die Forschungsergebnisse der sogenannten »positiven Psychologie« zurück, die versucht zu erforschen, was Menschen glücklich macht. Diesen Erkenntnissen zufolge setzt sich das Lebensglück bzw. die Lebenszufriedenheit aus verschiedenen Komponenten zusammen: Nur etwa 10 % hängen von unseren äußeren Lebensumständen ab, 50 % von unserer genetisch-konstitutionellen Veranlagung und etwa 40 % von unseren selbst bestimmten Aktivitäten.

    Abb. 1

    Vor allem auf diese letztgenannten 40 Prozent bezieht sich dieses Buch. Betrachtet man das Glückserleben genauer, kann man laut Markus Pawelzik (unter Bezug auf Martin Seligman) zufolge drei Bereiche unterscheiden, die insgesamt zum guten Lebensgefühl beitragen (siehe Abb. 1.):

    1. Kurze Momente des Glücks bzw. des lustvoll-freudigen Erlebens stellen ein Element der Lebenszufriedenheit dar. Das sind genau die Momente, die uns die Werbung verkaufen will. Dieses Erleben steht oft in Verbindung mit intensiven Körperprozessen oder starken Sinneswahrnehmungen, also Kulturgenüssen, Reiseeindrücken, Festen oder anderen besonderen Aktivitäten, lustvoll erlebten Körperbetätigungen oder Ähnlichem. Diese »Gipfelerlebnisse« halten jedoch nur kurz an und die Erlebensintensität ist rasch wieder vorbei. Danach bleibt nicht selten ein Gefühl von Leere, das nach einer intensiveren Wiederholung des Erlebnisses ruft. Dies kann zu Suchttendenzen führen.

    Die Fähigkeit zu diesem körperlichen Glückserleben ist stark verbunden mit der Art und Weise, wie das sogenannte »Belohnungszentrum« in der Tiefe unseres Gehirns arbeitet. Durch die Stimulation dieser Nervenzellen lässt sich elektrisch, mechanisch oder chemisch ein Lustgefühl auslösen. An dieser Stelle setzt auch die chemische Drogenwirkung an. Das grundlegende Funktionsniveau dieser Struktur bzw. ihre Reaktionsbereitschaft auf äußere Reize ist stark konstitutionell angelegt. Sie ist die körperliche Grundlage dessen, was uns als schwermütige Menschen oder »Ulknudeln« begegnet.

    2. Unter diesen Gipfelerlebnissen liegt eine Ebene von grundlegender positiver Stimmung. Diese hängt weniger von äußeren Situationen als von der inneren Einstellung ab. Hiermit ist zum Beispiel die Tendenz gemeint, mit der wir auf andere Menschen oder Aufgaben zugehen, zum Beispiel mit einer gewissen Offenheit bzw. Grundsympathie. Diese Stimmungsebene ist stark von den früheren Erlebnissen in der Biografie abhängig und kann als Urvertrauen oder positives Grundgefühl beschrieben werden. Hier finden auch gelernte Lebensregeln, Selbsteinschätzungen bzw. Selbstbewertungen Eingang, zum Beispiel: »Das ist jetzt zwar dumm gelaufen, aber das werde ich schon noch

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