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Paragraf 301: Österreich Krimi
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eBook389 Seiten5 Stunden

Paragraf 301: Österreich Krimi

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Über dieses E-Book

Heinz Kokoschansky kämpft um seine Existenz. Wegen seiner kritischen Türkei-Berichte auf seinem Web-Nachrichtenportal springen ständig Sponsoren ab und kündigen die Verträge. Entweder fürchten sie um ihre Geschäftsbeziehungen mit dem türkischen Staat oder sie werden massiv vom Geheimdienst MİT unter Druck gesetzt. Kokoschansky selbst gerät zunehmend ins Visier des türkischen Regimes. Drohungen gegen ihn und seine Familie gehören zum Alltag. Fake-News kursieren und Shitstorms sollen ihn zermürben. Als seine Lebensgefährtin Lena von einer Männergruppe bedrängt wird, hilft ihr ein unbekannter Mann und rettet sie. Der Journalist findet heraus, dass es Inländer waren, die Lena bedrohten. Allerdings ist ihr Helfer ein Gefährder. Jemand, der einen Terroranschlag plant. Kokoschansky gerät in einen schweren Gewissenskonfl ikt. Soll er diesen Mann ausliefern oder ihn decken? Schließlich existieren keine Beweise, dass Lenas Schutzengel tatsächlich über Verbindungen zu Terrororganisationen wie dem IS verfügt. Plötzlich verschwindet Kokoschanskys kleiner Sohn. Der Vater rastet aus, kennt kein Pardon, wenn sein Kind in Gefahr ist. Ein abgekartetes Spiel. Von Beginn an eine Inszenierung, um ihn endgültig mundtot zu machen. Ist Ankara der Auftraggeber?

SpracheDeutsch
HerausgeberFederfrei Verlag
Erscheinungsdatum3. Nov. 2017
ISBN9783990740002
Paragraf 301: Österreich Krimi

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    Buchvorschau

    Paragraf 301 - Günther Zäuner

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    PROLOG - August 2017

    Vor vierundzwanzig Stunden waren sämtliche Probleme weit weg unter der Abendsonne auf Kreta. Natürlich war ihm klar, dass er seine Schwierigkeiten nicht dauerhaft auf die lange Bank schieben konnte.

    Jetzt haben sie ihn in diesem piekfeinen Gourmettempel eingeholt. Die Besprechung hätte ebenso gut in einem Vorstadtbeisl stattfinden können. Dafür braucht es keine ständig herumscharwenzelnde Kellnerschar inklusive Gruß aus der Küche. Doch es ist eine Einladung, und es heißt, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Das vorzügliche Essen schmeckt ihm gar nicht. Allerdings liegt es weder an der Küche noch am Haubenkoch.

    Es gibt Pyrrhussiege, und das Pendant dazu ist die Pyrrhuseinladung. Darauf kann er gerne verzichten. Dieses Essen ist gewissermaßen das Abschiedsgeschenk.

    Als Heinz Kokoschansky mit seinem Sohn und seiner Lebensgefährtin gestern im Sand lag und den Meereswellen zusah, fiel ihm plötzlich ein Austropop-Klassiker von STS ein: Irgendwann bleib i dann dort. Der Song ging ihm nicht mehr aus dem Sinn. Keine schlechte Option, aussteigen.

    Feig ist der Typ obendrein, schickt einen Büttel, hat nicht selbst den Mumm, ihm persönlich zu sagen, was Sache ist. Den gesamten Urlaub über spürte Kokoschansky, dass es eng wird. Die Vorzeichen sind unübersehbar.

    Nun ist es Gewissheit. Der erste potente Werbekunde hat kalte Füße bekommen und springt ab. Der Ausstieg wird sich nicht verbergen lassen, zieht Kreise und löst einen Dominoeffekt aus. Davon ist Kokoschansky felsenfest überzeugt. Einer nach dem anderen wird das Handtuch werfen.

    »Lieber Herr Kokoschansky«, sucht Meinrad Pollhammer nach Erklärungen, während der Journalist das Gesicht verzieht. Solche verlogenen, aufgesetzten Anreden kann er nicht ausstehen: »… es tut uns leid, dass Herr Constedten es Ihnen nicht persönlich sagen kann und ich der Überbringer der schlechten Nachricht bin. Momentan ist er in Istanbul für Vertragsverhandlungen mit unseren türkischen Partnern. Das ist weder gegen Sie noch gegen Ihr überaus erfolgreiches Nachrichtenportal gerichtet. Doch wir müssen uns nach der gegenwärtigen politischen Lage am Bosporus richten und …«

    »Warum reden Sie um den heißen Brei herum, Herr Pollhammer?«, unterbricht Kokoschansky ihn. »Ihr hofiert Erdoğan und degradiert euch selbst zu seinen Handlangern. Dass er ein Diktator ist, mit seiner AKP² das eigene Volk und das Land in den Abgrund stürzt, schert euch wenig. Die Kasse muss klingeln. Darum geht es doch. Da sieht man darüber hinweg, dass er für die Todesstrafe plädiert, ständig mit seinen Aussagen provoziert und Europa in Unruhe versetzt.«

    »Ich bin auch nicht mit allem einverstanden, was er von sich gibt«, verteidigt sich Pollhammer, »doch unsere Firma hat Verpflichtungen. Verträge, Lieferfristen, Sie kennen das. Wir können es uns in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht leisten, Aufträge zu verlieren. Schließlich sind wir auch gegenüber der österreichischen Wirtschaft in der Pflicht. Immerhin betrug 2016 das österreichische Exportvolumen in die Türkei eine Milliarde und dreihundertvierundzwanzig Millionen Euro.«

    »Und selbstverständlich wollt ihr euch nicht mit den Krümeln vom großen Kuchen begnügen«, stichelt Kokoschansky. »Sie sollten in die Politik gehen, Sie quatschen bereits wie ein Politiker. Farbe und Gesinnung sind gleichgültig, hört sich ohnehin alles gleich hohl an.«

    Natürlich sitzt Pollhammer am längeren Ast. Nicht nur deswegen geht er Kokoschansky fürchterlich auf die Nerven. Diese überhebliche, selbstgefällige Karikatur eines Hipsters in seinen Markenklamotten, der kaum den Blick von seinem Smartphone lösen kann und das in seiner Hand angetackert zu sein scheint.

    »Oftmals sind politische Interessen mit dem Geschäft eng verflochten.«

    »Natürlich«, genau der Spruch gießt zusätzliches Öl in Kokoschanskys Feuer, »deswegen werden Blutdiamanten aus Sierra Leone verscherbelt oder Coltan im Kongo von Kindern abgebaut, der Regenwald am Amazonas gnadenlos abgeholzt. Hauptsache, der Profit stimmt. Wer regiert und das Land ausbeutet, ist Nebensache. Notfalls lassen sich geschäftliche Interessen mit kräftigen Geldspritzen durchsetzen. Wenn Leute dabei draufgehen, mein Gott, das ist eben der Kreislauf des Lebens und fällt unter Kollateralschäden.«

    »Wollen Sie uns unterstellen, dass wir schmieren?«

    »Das habe ich nicht gesagt. Immerhin war eure Firma unser größter Werbekunde. Wenn ihr bei uns storniert, werden auch andere wegbrechen. Wenn es hart auf hart geht, verlieren meine Leute ihre Jobs.«

    »Herr Kokoschansky, das glaube ich nicht. Das ist eine schlechte Argumentation. Ich bin mir sicher, anstelle von uns werden Sie sicherlich einen neuen Werbepartner finden. Vielleicht mehrere Kleinere? Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. Dann kommen Sie wieder auf den Betrag, den Sie durch unseren Ausstieg momentan verlieren. Crowdfounding ist doch eine Möglichkeit.«

    Der Journalist möchte diesem aufgeblasenen Wicht, der sich tatsächlich für den Ökonomen schlechthin hält, am liebsten seinen Barolo ins Gesicht schütten. Das, was du mir verklickern willst, habe ich schon lange vergessen.

    »Unsere Firma beschäftigt in Österreich zweihundertfünfzig Leute. In der Türkei verschaffen wir weiteren hundertdreißig ein überdurchschnittliches Einkommen, weit über dem normalen türkischen Lohnniveau.«

    »Und?« Kokoschansky zeigt sich unbeeindruckt. »Wollen Sie dafür einen Orden? Sind meine Mitarbeiter weniger wert als Ihre?«

    »Sicher nicht!«, beschwichtigt Pollhammer. »Aber Sie werden doch zugeben, dass Ihre Plattform besonders in letzter Zeit gegen die türkische Politik ziemlich über das Ziel hinausgeschossen hat.«

    »So? Haben wir das? Dabei haben wir noch nicht einmal richtig angefangen. Wo leben Sie? Haben Sie nicht mitbekommen, was in diesem Land seit dem missglückten Putsch 2016 abläuft? Dass Erdoğan wie ein Berserker wütet und jeden, der nicht auf seiner Linie ist, wegsperrt?«

    »Das hat mit uns nichts zu tun«, wehrt Pollhammer ab. »Das ist eine innertürkische Angelegenheit.«

    »So denken Sie, ist es aber nicht. Immerhin drängt Erdoğan weiterhin auf einen EU-Beitritt. Zwar weigert Brüssel sich derzeit, die Beitrittsverhandlungen fortzuführen, doch ist es nur eine Frage der Zeit, bis die EU in die Knie geht und ihm wieder hofieren wird. Merkel eiert in Deutschland herum, Sigmar Gabriel schießt dann und wann einen scharfen Sager ab. Nichts weiter als verbale Nebelgranaten. Meine türkischen Journalistenkollegen, Schriftsteller, Intellektuelle und so weiter sitzen hinter Schloss und Riegel. Warum? Weil der Sultan und seine Kamarilla die Presse- und Meinungsfreiheit ausgehebelt haben. Doch Sie und viele andere denken nur an den Reibach, die Zahlen müssen stimmen.«

    »Darüber werde ich nicht mit Ihnen diskutieren, Herr Kokoschansky«, verweigert Pollhammer jegliche Gesprächsbereitschaft über dieses Thema. »Wir können es uns nicht erlauben, uns zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Lassen Sie sich gesagt sein, Ihre Berichterstattung wird penibel verfolgt.«

    »Gut so, das ist Sinn und Zweck«, Kokoschansky grinst hämisch, »sonst hätte ich dieses Portal mit meinen Leuten gar nicht erst zu gründen brauchen, wenn ich weiterhin diese Mainstream-Soße, diesen austauschbaren Einheitsbrei verbreiten wollte. Dann wäre ich einer von vielen in der Masse der Hofberichterstatter geblieben.«

    »An Ihrer Stelle würde ich mich nicht in der Türkei blicken lassen.«

    »Habe ich auch nicht vor, demnächst dort einen Badeurlaub zu verbringen. In dieses Land komme ich erst wieder, wenn ein Regimewechsel stattgefunden hat, aber das wird wohl noch länger dauern. Ich weiß, dass ich auf einer schwarzen Liste stehe.«

    Meinrad Pollhammer beugt sich vor, spricht jetzt noch viel leiser, nahezu flüsternd.

    »Was sagt Ihnen MİT³?«

    »Türkischer Geheimdienst«, damit kann er Kokoschansky nicht fordern, »mit dem neuen Geheimdienstgesetz von 2014 haben die Agenten noch mehr Kompetenzen erhalten. Die Presse- und Meinungsfreiheit wird noch mehr beschnitten, als es ohnehin bereits der Fall war, die Einmischung in die Privatsphäre setzt die Menschen gehörig unter Druck. Hakan Fidan, der seit Mitte Mai 2010 im Amt ist, untersteht Erdoğan direkt. Was dabei herauskommt, ist bekannt. Eine türkische Stasi oder noch weiter zurück, eine Gestapo am Bosporus. Was wollen Sie mir damit sagen, Herr Pollhammer? Hat der MİT Ihnen seine Aufwartung gemacht?«

    »Nicht mir oder Herrn Constedten, dafür unserem Partner in Istanbul. Sie haben ihm mit Verhaftung gedroht. Dabei fiel mehrmals Ihr Name, Herr Kokoschansky. In Ankara gelten Sie als Terrorist und Förderer der Gülen-Bewegung. Ich denke, Sie sehen ein, dass wir uns aus diesen Gründen von Ihnen trennen müssen, obwohl es uns schwerfällt, weil die Arbeit Ihres Portals uns gefällt. Uns bleibt keine andere Wahl. Wenn wir die Türkei als Partner verlieren, sehen wir ziemlich alt aus. Nicht nur wegen unserer Konkurrenz, die sich natürlich ins Fäustchen lachen würde. Ein Verlust ließe unsere Bilanzen sehr schlecht aussehen. Kurz und gut, wir sind auf das Türkeigeschäft angewiesen. Und in Österreich möchten wir auf keinen Fall Leute entlassen müssen. Mir ist klar, dass es eine beschissene Situation für beide Seiten ist, für Sie und für uns.«

    Der Zug ist abgefahren, das weiß Kokoschansky. Unter keinen Umständen wird er sich verbiegen und zu Kreuze kriechen. Er wird keinen Millimeter von seiner Linie abweichen. FNews wird niemals streichelweichen Sprechblasenjournalismus betreiben. Dann lieber mit fliegenden Fahnen untergehen.

    Constedten und Pollhammer brauchen nicht zu fürchten, dass er ihnen seine Anwälte schickt, weil sie vorzeitig den Vertrag kündigen. Die Folge wäre ein langwieriger, kostspieliger Rechtsstreit, den Kokoschansky wahrscheinlich gewinnen würde. Aber was bringt es? Am Ende sind beide Seiten Verlierer.

    »Der Druck auf uns ist dermaßen heftig«, sagt Meinrad Pollhammer, »und ich ersuche Sie auch im Namen von Herrn Constedten, was in den nächsten Tagen folgen wird, wiederum keineswegs persönlich zu nehmen. Zumindest in der Türkei müssen wir eine offizielle Presseerklärung verlautbaren, in der wir uns von Ihnen und FNews distanzieren, die Zusammenarbeit kündigen und sicherlich keine weitere Kooperation eingehen werden. Wir stehen unter Beobachtung und Sie auch, Herr Kokoschansky. Nehmen Sie das keinesfalls auf die leichte Schulter. Der MİT ist überall, auch hier. Unterschätzen Sie das bloß nicht.«

    »Gut, das war’s dann.« Kokoschansky bleibt ruhig und gelassen, weil es ohnehin nichts mehr zu besprechen gibt. »Aber eines lassen Sie sich gesagt sein. Ich trage zwar nicht die Verantwortung für so viele Mitarbeiter wie Sie und Constedten. Bis zu einem gewissen Grad kann ich euch verstehen. Dennoch schadet es nicht, aufzustehen und Farbe zu bekennen. Wer sich wehrt, kann verlieren. Wer sich nicht wehrt, hat schon verloren. Genau diese Schlachtbankmentalität, man kann doch nichts verändern und auf der anderen Seite der Ruf nach dem starken Mann, der endlich für Ordnung sorgen soll, bringt Typen wie Trump, Erdoğan, Orbán, Durete und wie sie alle heißen ans Ruder. Und sämtliche Vorgänger, wie uns die Geschichte lehrt. War nett, eine Zeit lang mit euch zusammenzuarbeiten.« Er schnippt mit den Fingern. Augenblicklich ist einer der servilen Geister zur Stelle. »Zahlen.«

    »Aber«, jetzt ist Pollhammer tatsächlich verdattert, »Sie sind doch eingeladen!«

    »Mich kann man weder ködern noch kaufen. Kleines Abschiedsgeschenk meinerseits zwecks Verbesserung der Firmenbilanz. Schönen Abend noch.«

    Der Journalist muss raus an die frische Luft. Er kann diese Twitter- und Instagram-Junkies, Laptop-bewaffneten, Facebook- und WhatsApp-tippenden aufgetakelten, schmierigen, aalglatten Figuren in ihren Designerfetzen nicht länger ertragen.

    Köstlich, dieses carpaccio di manzo! Ach, tatsächlich? Die Schlepper kassieren beinhart ab, und danach werfen sie diese bedauernswerten Flüchtlinge ins Meer? Herr Ober, noch zwei Aperol und drei Hugo!

    Kokoschansky atmet tief durch, die klare Abendluft ist fantastisch. Inzwischen hat es etwas abgekühlt. Er zündet sich eine Zigarette an und verspürt Hunger. Zum Glück ist der Würstelstand nur ein paar Schritte entfernt. Genau das braucht er jetzt. Eine deftige Haaße, eine knackige Burenwurst mit allen Drum und Dran.

    »Oida, bist a Gent und host an Spaun fir mi?«⁴

    »Sicher«, Kokoschansky schenkt ihm die angebrochene Packung, »ich hob eh no a Packl. Host an Hunger?«

    »Eher an Durscht«, sagt der abgesandelte Typ mit etwas schwerer Zunge.

    »Gib eahm a Hüsn⁵ und rechne es bei mir dazu«, bestellt Kokoschansky beim Würstelmann.

    »Echt, du bist leiwaunda Haberer. Daunk da.«⁶

    Etwas zu rauchen und zu trinken, was will der Mensch mehr? Noch nicht ganz den Glauben an das Gute im Menschen verloren, taumelt der Unbekannte selig in die Nacht hinein.

    Wenn er auch versoffen und fertig ist, für solche Leute empfindet Kokoschansky weitaus mehr. Wer weiß, was in diesem Leben passiert ist, dass er jetzt durch die Stadt irren muss? Vielleicht ist es gar nicht lange her, und er saß an einem der Tische dort drüben in dieser sündteuren Haubenhütte mit diesen oberflächlichen Pharisäern?

    Nachdenklich setzt Kokoschansky sich in sein Auto und fährt nach Hause. Die nächsten Tage, Wochen, vielleicht Monate werden bestimmt hart. Wenn er sich in die Lage von Pollhammer und Constedten versetzt, hat er vollstes Verständnis für deren Zwangslage. Wahrscheinlich würde er nicht anders handeln. Woher jetzt auf die Schnelle einen finanzkräftigen Werbekunden auftreiben? Keilen war nie seine Sache. Jetzt kann der Neue, der extra für die Werbung eingestellt wurde, zeigen, was er draufhat.

    Zwar fällt dem Journalisten der dunkle Subaru Impreza im Rückspiegel auf, der ihm seit einigen Minuten in gebührendem Abstand folgt, misst dem aber keine Bedeutung zu. Es ist noch nicht sehr spät und dementsprechend noch viel Verkehr auf den Straßen. Sollte er aber …

    Kurz vor seiner Wohnung ist das Auto verschwunden. Für morgen hat Kokoschansky seine Mannschaft zusammengetrommelt und wird ihnen reinen Wein einschenken.

    Am nächsten Tag

    Das unabhängige Nachrichtenportal FNews existiert seit einigen Jahren und zählt zu den Pionieren, zumindest in Österreich, im Internet. Die Anfangszeiten waren hart, aber Ausdauer und Zähigkeit machen sich bezahlt. Heute spielt FNews in der oberen Liga mit.

    Nachdem Heinz Kokoschansky jahrelang für unterschiedliche TV-Sender gearbeitet hatte, reichte es ihm. Besonders in Österreich wird investigativer Journalismus, dem er sich von Beginn an verschrieben hat, nicht gerne von Politik, Wirtschaft und der finanzkräftigen Oberschicht gesehen. Schließlich war er es leid, dass Intendanten und Chefredakteuren bei heißen Storys wegen der Interventionen von außen einlenkten.

    Entweder wurden seine Geschichten sofort abgewürgt, oder er musste sie dermaßen zusammenschneiden und entschärfen, dass von der ursprünglichen Brisanz nicht mehr als ein laues Lüftchen übrig blieb. Diese Damen und Herren, die Kokoschansky das Journalistenleben schwermachten, waren ihren jeweiligen Parteien verpflichtet. Immerhin verdankten sie ihnen ihre hoch dotierten und einflussreichen Positionen.

    Kokoschansky selbst zurückzupfeifen und zur Ordnung zu rufen, klappte nicht. Er ist nirgendwo Parteimitglied, und daher war es schwer, ihn zur Räson zu bringen. Steigt ihm wer ungerechterweise auf die Zehen, lauert er auf die passende Gelegenheit, ihm gegen das Scheinbein zu treten. Unabhängiger Journalismus in Österreich verursacht bei ihm bittere Lachkrämpfe.

    Anfänglich bestand die FNews-Redaktion nur aus zwei Personen, ihm und seinem nigerianischen Partner Freitag. Die beiden Männer füllten sämtliche Positionen in Personalunion aus: Redakteur, Kamera, Ton, Cutter, Licht, Moderation, Texter, Regie.

    Kokoschansky sagte immer, es ist nichts anderes als Fernsehen im Web im Zwei-Mann-Betrieb. Im normalen TV ist es, überspitzt ausgedrückt, nicht anders. Zwei arbeiten, und achtunddreißig sind wichtig. Sie ließen gleich die achtunddreißig weg.

    Dass der inzwischen sechzigjährige Zwei-Meter-Mann Kokoschansky und der weitaus jüngere Schwarzafrikaner sich über den Weg liefen, erwies sich als glückliche Schicksalsfügung. Der hochgebildete Nigerianer, der sich selbst Freitag als Spitznamen nach dem Gefährten von Robinson Crusoe verpasste, vertritt die Meinung, dass sein tatsächlicher Name ohnehin für weiße Zungen unaussprechlich ist.

    In seiner Heimat schrieb der Journalist gegen die Missstände und die korrupte Regierung an, geriet schnell ins Visier der Mächtigen. Eine Zeit lang lebte er im Untergrund, doch von einem Tag auf den anderen ging nichts mehr. Mit seiner Frau und den beiden Kindern flüchtete er Hals über Kopf nach Europa, landete in Österreich. Damals war es vielfach leichter, in der Alpenrepublik Asyl zu erhalten und bleiben zu dürfen.

    Die Frohnatur musste sich in den ersten Jahren als Taxifahrer durchschlagen. Rasch erlernte der wissbegierige Afrikaner, ebenso wie Frau und Kinder, die deutsche Sprache. Integration ist für die vier nie ein Thema gewesen und selbstverständlich, obwohl sie genug Anfeindungen aufgrund ihrer Herkunft und Hautfarbe erdulden mussten. Besonders in letzter Zeit hat die Ausländerfeindlichkeit wieder enorm zugenommen. Doch davon lassen weder er noch seine Familie sich einschüchtern oder unterkriegen. Längst sind ihnen sämtliche Eigenheiten und Gepflogenheiten, gute wie schlechte, der Österreicher und im Besonderen der Wiener bestens vertraut.

    Freitags Traum, endlich wieder als Journalist arbeiten zu dürfen, musste noch einige Zeit warten. Bis zu dem Tag, als Kokoschansky in sein Taxi stieg. Kurze Rede, langer Sinn. Durchs Reden kommen die Leute zusammen. Der Chauffeur und sein Fahrgast verstanden sich auf Anhieb. Die Idee, ein eigenes Informationsportal im Internet zu schaffen, war rasch geboren. Die Realisierung dauerte noch eine Weile, doch die beiden Sturköpfe ließen sich nicht entmutigen. Eigentlich war es Freitags Idee, darum als kleine Hommage der Name FNews.

    Nach und nach nahm die gemeinsame Vision Gestalt an. FNews gelang es, sich binnen kurzer Zeit einen Namen zu schaffen. Heute ist das Portal gefürchtet und bekannt für seriösen, unbestechlichen Journalismus. Es gab unzählige Hackerangriffe und Bedrohungen, mehrfach versuchte die Politik, FNews abzuwürgen.

    Schließlich war es auf Dauer nicht mehr möglich, dieses Portal zu zweit zu betreiben. Nachdem FNews einige Scoops, exklusive Aufdeckerstorys, gelungen waren, wuchs die öffentliche Wahrnehmung rapide, die Medien wurden auf das Portal aufmerksam, und die Zugriffszahlen schossen durch die Decke. Somit war FNews für die Werbewirtschaft interessant geworden.

    Nun konnten Kokoschansky und Freitag es sich leisten, Mitarbeiter zu engagieren. Es gab Zeiten, in denen ihnen förmlich die Türen eingerannt wurden. Es hatte sich rasch herumgesprochen, dass FNews absolut faire Verträge mit überdurchschnittlicher Bezahlung vergibt, die Leute nicht ausgebeutet werden, was in der Medienbranche keine Selbstverständlichkeit ist.

    Kokoschansky legte von Beginn an großen Wert darauf, wer bei FNews wirbt. Wer auf diesem Portal seine Werbung platziert, darf nicht mit Jubelberichten für die Produkte und Dienstleistungen rechnen. Das ist einer der wichtigsten Vertragspunkte. FNews betreibt Enthüllungsjournalismus, und daran ändert sich nichts.

    Freitag und er erweisen sich als kongeniales, gleichberechtigtes Führungsduo. Das Team selbst bildet eine verschworene Gemeinschaft. Die Technik, um ein derartiges Portal betreiben zu können, ist stets auf dem letzten Stand, abgesichert mit neuester Technologie, und verschlingt entsprechend Geld.

    Es dauerte seine Zeit, nachdem FNews immer größere Dimensionen annahm, die geeignete Örtlichkeit für Redaktion und Technik zu finden. Es durfte keinesfalls ein auffälliges Objekt sein. Understatement war gefragt.

    Diese Idee übernahm Kokoschansky aus den USA, wo sich oft genug hinter graffitibeschmierten Fassaden und verrosteten Gittertoren in übel beleumdeten Gegenden Tonstudios mit dem besten Equipment verbergen. Die Absicht dahinter, niemand vermutet, dass sich ausgerechnet an einem trostlosen Ort Hightech vom Feinsten versteckt. Zusätzlich schreckt es Einbrecher ab. Wer vermutet in einem abbruchreifen Haus schon Millionenwerte?

    In einem Industrieviertel in Liesing, im 23. Wiener Gemeindebezirk, am Stadtrand, wurden Kokoschansky und Freitag nach langem Suchen fündig. Die Bude, eine ehemalige Fabrik, war ideal für ihre Zwecke. Nach einigen Renovierungsarbeiten und Adaptierungen im Inneren, das Äußere blieb bewusst unverändert und mit der neuesten Sicherheitstechnik ausgestattet, konnte nach einigen Monaten FNews richtig durchstarten.

    Natürlich investierten die beiden einiges aus ihren Privatschatullen, doch das hineingebutterte Geld hat sich längst amortisiert. Was noch fehlte, stellten sie sich mit Crowdfounding und mit Werbeeinnahmen auf. FNews steht bei keiner Bank in der Kreide, ist schuldenfrei. Darauf sind Kokoschansky und Freitag sehr stolz.

    Das Baby ist seit Langem flügge geworden und hat sich in den letzten Jahren zu einem geachteten Informations- und Nachrichtenportal gemausert. Eigentlich könnten Kokoschansky und Freitag sich längst zur Ruhe setzen, wenn sie verschiedene Angebote annehmen und ihre FNews an andere größere Internetplattformen verkaufen würden. Doch das lehnen sie entschieden ab. Außenstehende mögen sie deshalb für verrückt halten. Ein angenehmes Leben führen, abgesichert mit einem exzellenten finanziellen Polster im Rücken. Nicht mehr täglich im Dreck herumwühlen, sich unbeliebt machen und unkalkulierbaren Risiken aussetzen – sie haben sich für diesen unbequemen Weg entschieden.

    Dafür sind sie viel zu gerne Journalisten, lieben diesen Beruf, und vor allem sind sie unverbesserliche Idealisten, die noch immer, trotz des täglichen Wahnsinns in allen Bereichen auf diesem Planeten, glauben, eines Tages könnte vielleicht doch die Vernunft triumphierender Sieger sein. Zwar halten sie es selbst für utopisch, wer allerdings den Glauben an eine Sache verliert, soll am besten gleich zusperren. Wenn FNews seinen bescheidenen Beitrag dafür leisten kann, dass die Mächtigen dieser Welt sich doch nicht alles erlauben können, haben Arbeit, Aufwand, Mühen, Ärger und Gefahren sich allemal gelohnt.

    Bisher ist nur Freitag über Kokoschanskys vergangenes Treffen mit Meinrad Pollhammer und dessen negativen Ausgang informiert. Die Reaktion des Nigerianers ist für ihn typisch. Er meint nur, verschließt sich eine Tür, öffnen sich unverhofft andere. Sein nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag lautet, vielleicht sollten sie Tal Silberstein als Berater engagieren, sobald der seine Zores in Israel überstanden hat. Oder Gusenbauer? Der ehemalige österreichische Bundeskanzler als Hansdampf in allen Gassen. Woher das Geld letztendlich stammt, ist doch irrelevant. Man muss doch nicht alles so genau hinterfragen. Kokoschanskys Antwort ist ein breites Grinsen, obwohl ihm absolut nicht danach ist.

    Nachdem er gestern Abend nach Hause gekommen war, sendete er noch ein Rundmail an das Team und trommelte es für heute um elf Uhr zusammen. In der Betreffzeile lesen die Mitarbeiter: FNews – der Hut brennt.

    Nun sitzen alle im Besprechungszimmer um den großen Tisch versammelt und hängen gebannt an Kokoschanskys Lippen. Wo ansonsten in den Redaktionskonferenzen eine lockere Stimmung herrscht und allen der Spaß an ihrer Arbeit anzusehen ist, herrscht jetzt eine gedrückte Atmosphäre wie selten zuvor.

    »Wir werden uns damit abfinden müssen, Leute«, sagt Kokoschansky, »dass unser gemeinsames Abenteuer FNews vielleicht bald vorbei sein wird. Mit Crowdfounding allein stemmen wir unmöglich sämtliche finanziellen Belange, die inzwischen nicht unbeträchtlich sind. Dass unsere Unterstützer stets vorrangig informiert werden, ist auf Dauer zu wenig, was wir ihnen bieten. Die T-Shirts mit unserem Logo erweisen sich langfristig auch nicht als Dauerbrenner. Die Firma Constedten & Co. ist ausgestiegen, und sobald sie in der Türkei diese Pressemitteilung veröffentlicht haben, wird es erst richtig losgehen. Einer nach dem anderen unserer Werbekunden und Sponsoren wird einen Rückzieher machen. Keiner will sich mit Erdoğan anlegen. Viele von denen führen lukrative Geschäfte mit der Türkei. Und er selbst wird es sofort an die große Glocke hängen und für sich ausschlachten. Schon deswegen, weil er auf diese Weise unserem Außenminister eins auswischen kann. In der Türkei gelte ich bereits als Terrorist und Gülen-Anhänger. Wer weiß, was noch alles auf uns zukommt? FNews als Sprachrohr der PKK oder wir werden unisono als Terrororganisation abgestempelt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Lawine auf uns zurollt.«

    »Allerdings werden wir aufpassen, dass sie uns nicht verschüttet«, wirft Freitag ein.

    »Ich skizziere jetzt den worst case«, setzt Kokoschansky fort. »Wenn unsere sämtlichen Finanziers tatsächlich kneifen, sieht es verdammt düster aus. Was das für euch, für uns alle bedeutet, liegt auf der Hand. Dann bin ich genau dort gelandet, wo ich nie hinwollte. Indem ich euch vertrösten muss, was die Gehälter und Honorare betrifft. Das möchte ich nicht, weil ich es oft genug am eigenen Leib verspüren musste. Etliche von euch kennen ebenfalls bestens diese Vorgangsweise. Die Leistung wird termingerecht abgeliefert, aber das Geld trudelt irgendwann ein. Doch die laufenden Rechnungen müssen trotzdem bezahlt werden. Miete, Lebenshaltungskosten, Auto, die Kinder brauchen Essen, selbst muss man auch etwas beißen und so weiter. Daher …« Kokoschansky unterbricht und blickt in die Runde. »… ich verstehe jeden Einzelnen von euch und bin niemandem böse, der jetzt aufsteht und sagt, okay, es war eine schöne Zeit, aber das kann ich mir nicht leisten, und daher muss ich gehen. Oder versucht, bei einem anderem Sender oder im Print anzuheuern.«

    Einige Sekunden Schweigen, bis Benny Demmer, einer der IT-Fachleute im Team, aufsteht. Der hoch aufgeschossene, schlanke, junge Mann mit den langen schwarzen Haaren, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden sind, konnte schon viele Hackerangriffe auf FNews erfolgreich abwehren.

    »Koko«, so lautet Kokoschanskys jahrzehntelanger Spitzname, »wir haben uns natürlich unsere Gedanken gemacht. Die Shitstorms gegen dich und unsere Berichterstattung häufen sich zusehends in letzter Zeit, wenn es gegen Erdoğan und seinen Machthunger geht. Dazu werden Unmengen an Fake-News über uns verbreitet. Natürlich wissen wir alle, wer dahintersteckt. Es wird schon seinen Grund haben, dass in Österreich ein hoher Prozentsatz der hier lebenden Türken für Erdoğans Referendum positiv gestimmt haben. Das halten wir aus. Wir haben weitaus größere Schwierigkeiten gemeistert. Ich mache es kurz. Ich bin autorisiert, für unser Team zu sprechen. Keiner wird gehen, wir bleiben. Wir sind keine Ratten, die ein schlingerndes Schiff, und es ist noch lange nicht im Sinken, verlassen. Wenn uns unsere Geldgeber im Stich lassen, auch recht! Es wird immer Leute geben, die Freiheit, Presse- und Meinungsfreiheit unterstützen. Man wird uns nicht hängen lassen. Wahrscheinlich heißt es für uns mittelfristig, den Gürtel enger zu schnallen. Auch das drücken wir durch.«

    Tosender Applaus und Gejohle setzen ein. Zeit für Kokoschansky, den Raum zu verlassen. Zwar hat er gerechnet, dass der Großteil bleibt, aber niemals mit dieser Einstimmigkeit. Er ist vor die Tür getreten, zündet sich eine Zigarette an. Loyalität und Solidarität sind noch nicht ausgestorben, zumindest nicht in diesem bunten Haufen. Mancher Chef würde sehr viel dafür geben, hätte er ein dermaßen treues Team, vor allem in der Journalistenbranche.

    »Komm schon, Alter«, Freitag hat sich dazugesellt und ihm die Hand auf die Schulter gelegt, »sie warten auf dich.« Dann bemerkt er Kokoschanskys feuchte Augen und lächelt. »Dass ich das noch erleben darf! Dieser lange, harte Hund besitzt tatsächlich einen sensiblen, weichen Kern. Wer hätte das gedacht? Jetzt mach schon, ich verrate dich nicht. Auf uns wartet eine Menge Arbeit.«

    Kokoschansky wischt sich über die Augen, dämpft die Kippe ab. Als er zurückkehrt, blickt er in erwartungsvolle Gesichter.

    »Danke«, sagt er leise, »mehr sage ich dazu nicht. Ihr versteht auch so. Steckt alles in diesem Danke drin. Jetzt habt ihr es geschafft, den Alten in Rührung zu versetzen.«

    »Ich sehe es als Auszeichnung«, meint Freitag, »wenn uns Ankara fürchtet und Koko als Terroristen bezeichnet. Bisher kam nicht einmal eine Klagedrohung wegen unserer Berichte über die Zustände und Vorgänge in der Türkei.«

    »Wir sind auch nicht Böhmermann«, meldet eine der Redakteurinnen sich zu Wort. »Sein sogenanntes Gedicht gegen Erdoğan, das er als Satire bezeichnete, nun ja … Zwar sagte einst Tucholsky, Satire darf alles. Wenn es denn Satire gewesen wäre. Feine Klinge, nichts dagegen einzuwenden. Aber es ist ein Rundumschlag mit dem Bihänder. Wäre das mir widerfahren, ich hätte diesen Herrn ebenfalls in Grund und Boden geklagt. Wir haben nur berichtet, was tatsächlich in diesem Land vorgeht, was eben andere nicht veröffentlichen. Entweder aus Angst oder weil sie nicht über unsere Informationen verfügen. Oder aus ganz anderen Gründen. Wie auch immer. Wir können jeden Beistrich dreimal beweisen.«

    »Zwischen Wiener Schmäh und deutschem Humor ist eben ein gewaltiger Unterschied.« Freitag grinst breit, und alle lachen, weil ausgerechnet ein Schwarzer es sagt.

    »Herrschaften«, mischt Kokoschansky sich wieder ein, »ich bin jetzt der Spaßverderber und muss eure optimistische Laune ziemlich dämpfen. Es gibt ein schwerwiegendes Problem, das ich bisher verschwiegen habe. Wir stehen mit hoher Wahrscheinlichkeit unter Beobachtung des türkischen Geheimdienstes. Gestern sagte es mir Pollhammer von Constedten & Co., und es klang nicht danach, mir unnötig Angst einzujagen. Es war eine Warnung. Ob es sich nur auf unsere Aktivitäten im Netz beschränkt oder wir bereits real observiert werden, weiß ich nicht. FNews sind wir alle,

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