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Dunkle Mutter Finsternis: Roman
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eBook224 Seiten2 Stunden

Dunkle Mutter Finsternis: Roman

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Über dieses E-Book

ENDZEIT: Waren Kriege die Auslöser, von Menschenhand verursachte Umweltdesaster oder Naturkatastrophen oder alles zusammen? Wer trägt die Verantwortung? - Für die Personen des Romans sind diese Fragen schon lange nicht mehr relevant: Sie führen einen fast aussichtslosen Kampf ums Überleben. Einzeln oder in kleinen Gruppen ziehen sie durch das verwüstete und verödete Land, sie treffen andere Überlebende, manchmal töten sie diese auch - oder sie laufen Gefahr getötet zu werden. Ihre Suche gilt einem Ort, der Schutz und Sicherheit bietet. In Träumen und Erzählungen existiert dieser Ort. Aber kann man ihn finden? Ist er nicht vielleicht in Wahrheit ein Fluch oder das Jenseits oder existiert er gar nur im Inneren des Menschen? Das Stakkato der Sprache, die Dichte der Ereignisse verleihen dieser Prosa eine Sogwirkung, der sich der Leser und die Leserin nicht entziehen können, die sie zwingt die Romanfiguren auf ihrem desaströsen Weg zu begleiten. So verstörend sind die Bilder, die im Bewusstsein und aus dem Unterbewusstsein aufsteigen, dass sie weiterblättern lassen bis zu einem Schluss, aber: Was kann das Ende der Endzeit sein?

SpracheDeutsch
HerausgeberEdition Roesner
Erscheinungsdatum25. Juli 2016
ISBN9783903059283
Dunkle Mutter Finsternis: Roman

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    Buchvorschau

    Dunkle Mutter Finsternis - Klaus Rohrmoser

    Nino

    I

    1. Kapitel

    Wie kommt eine Horde wilder Affen in diese Tiefe? Der Durst treibt sie nach unten, hier herunter in Abschnitt elf. Sie müssen über die Stahltreppe bis hierher gefunden haben. Niemand kann sich vorstellen, dass sie ohne fremde Hilfe den Knopf gedrückt und neunzehn Stockwerke mit dem Lift nach unten gefahren sind. Lynn entdeckt sie als Erste, in den Waschräumen. Einige von den Affen haben die Duschen aufgedreht und sind bereits am Trinken. Lynn verständigt die Patrouille. Sie sind innerhalb von drei Minuten da, Gewehr bei Fuß, treiben die Affen in den grüngetünchten Raum im Nordtrakt und schießen alle nieder: Siebenundzwanzig blutüberströmte Kadaver hier unten. Es wäre wichtig, sie so schnell wie möglich loszuwerden. Die Patrouille ist dafür seltsamerweise nicht zuständig, das ist Sache der Zivilisten. Das müssen wir hinkriegen. Lynn hat von jeher keine Angst, sich die Finger schmutzig zu machen und ich inzwischen auch nicht mehr. Wir beide übernehmen das. Einer von diesen Ignoranten, die hier überall in den Gängen herumlungern und von denen man sich unmöglich vorstellen kann, wie sie je den Elitetest geschafft haben, schlägt vor, die toten Affen zu verbrennen. Ein Feuer hier unten? Sollen wir alle ersticken? Und wenn sie verseucht sind? Dort oben fliegt so allerhand in der Luft herum, was niemandem hier unten besonders zuträglich wäre. Verbrennen? No way! Ich besorge also einen Kanister mit dieser stinkenden Desinfektionsbrühe. Lynn fragt nicht, wo ich ihn so schnell organisiert habe und was ich dafür hab‘ hergeben müssen. Sie nimmt ihn mir schweigend aus der Hand und schüttet die Flüssigkeit über die Affenleichen. Ich gehe inzwischen aus dem Raum und warte in einem der Gänge, bis sich der Gestank einigermaßen verzogen hat. Lynn ist eine Heldin. Entweder ihrer Nase macht das wirklich nichts aus oder sie lässt es sich nicht anmerken. Vielleicht will sie aber auch nur, dass ich mich noch mehr in sie verliebe.

    Liebe! Diese Hure von Wort will ich nicht hören. Nie mehr! Ich fürchte ohnehin, ich vergesse hier unten mit jeder Minute mehr, was das ist, geschweige denn, wie sich das anfühlt. Aber möglich, dass Lynn mir nur deshalb den Desinfektionsgestank erspart. Durchaus möglich. Dann holen wir uns zwei Gummimäntel aus dem Kleiderdepot und schaffen eine Affenleiche nach der anderen in den Lift. Dieser Lift ist sehr groß und die siebenundzwanzig Kadaver in seiner Mitte wirken darin wie ein armseliger Haufen aus Fell und Blut. Sie wollten nichts als trinken hier unten. Sie müssen gerochen haben, dass es in der Tiefe noch einigermaßen gutes Wasser gibt. Vielleicht das letzte brauchbare Wasser überhaupt. Wir drücken den Knopf nach oben. Zirka zehn Minuten bis in Abschnitt sechs. Dann steigen wir mit unserer Fracht um in den Zug. Verrückt! Vor ein paar Jahren hätte ich bestimmt: „mit unserer seltsamen Fracht des Todes", geschrieben oder noch etwas Kitschigeres, aber zu dieser Zeit wollte ich mit dem, was ich geschrieben hatte, noch Geld verdienen. Das hat sich erübrigt. Bücher liest inzwischen niemand mehr. Kein Einziger.

    Der Zug besteht aus nur einem schmalen Waggon. Aus Platzmangel setzen wir ein paar von den erschossenen Tieren auf die Bänke. Schlafende Passagiere, die diese paar Minuten Fahrtzeit dazu benutzen, sich noch ein wenig auszuruhen von den überstandenen und noch zu überstehenden Stürmen des Alltags? Nur die wenigsten in der Zone bekommen Erlaubnis, die Lifte oder den Zug zu benutzen. Unsere Erlaubnis sind die Affenkadaver. Während der Fahrt redet keiner ein Wort, Lynn schaut nur auffallend oft in meine Richtung. Ich spüre, dass sie über eine Möglichkeit nachdenkt, auf dem Rückweg mit mir zu schlafen – am liebsten im Lift. Ich spüre es und stelle mich darauf ein. Oben schleppen wir die Tiere zur ersten Schleuse und geben sie an der obersten Station, die von allen das ‚Tor des Himmels‘ genannt wird, ab. Weiter dürfen wir nicht. Ich sehe die gut sechs Meter hohen und dreißig Zentimeter dicken Stahltore und frage mich, wie es die Affen geschafft haben mögen, überhaupt in die Zone zu gelangen. Vielleicht gibt es doch noch andere Zugänge. Da­rüber wird hier unten viel geredet, aber noch nie habe ich einen getroffen, der etwas Konkretes darüber gewusst hat. Gerüchte ohne Boden. Tatsache ist, dass die Affen hier herein und irgendwie sehr weit nach unten gekommen sind, bis in Abschnitt elf, genau dorthin, wo es noch Wasser gibt und wo man es vor allem noch trinken kann. Höher oben ist es verseucht und tiefer unten wird es zu heiß. Die Beamten am ‚Tor des Himmels‘ rügen uns, weil wir keine Bleischürzen tragen. Bei solchen Einsätzen grundsätzlich immer Bleischürzen, ohne Ausnahme! Trotzdem kriegen wir eine schriftliche Be-stätigung für unseren Einsatz. Wer weiß, vielleicht gibt man uns unten dafür ein paar hundert Milligramm Morphium mehr, wenigstens für ein, zwei Tage. Das wäre schon was.

    Auf dem Rückweg im Zug zeigt Lynn mir einen winzigen Plastikbeutel mit rötlichem Sand. Sie hat ihn von den Fußsohlen der Affen abgeschabt und unter ihren Nägeln herausgekratzt. Sie möchte, dass Leroy den Sand heute noch untersucht. Sie will wissen, woher die Tiere gekommen sind. Und Leroy ist ihrer Meinung nach der Einzige, der darauf eine Antwort geben kann. Wir haben Glück. Der Lift ist unbesetzt. Lynn setzt sich ganz nahe zu mir auf den Boden, mitten in der stählernen Kabine machen wir Liebe. „Liebe machen mit Henrik!", sagt Lynn und lacht dabei. Der Lift und höchstens zwei, drei andere Orte hier unten sind clean. Keine Kameras, keine Mikros, keine Detektoren irgendwelcher Art, keine Kontrolle. Den meisten hier unten ist es egal, ob sie dabei beobachtet werden. Lynn ist es nicht egal. Sie nimmt lieber den eiskalten Boden, das Vibrieren und den Lärm in Kauf. Lynn weiß, dass auch ich den Lift allen anderen Orten vorziehe. Zehn Minuten unbeobachtet zu sein, ist ein großer Luxus in der Zone. Zehn Minuten Liebe machen mit Lynn in diesem stählernen Käfig, wiegt vieles auf. Aber nicht alles. Im Grunde ist dieser ganze, unwirkliche Ort ein Knast, ein Gefängnis. Allerdings ein Gefängnis, aus dem keiner wirklich raus will. Alle bleiben lieber hier drinnen. Weil sie vor dem da draußen, dem im wahrsten Sinne des Wortes ‚unentdeckten Land, aus dem kein Wandrer wiederkehrt‘, Schiss haben, richtig Angst haben. Und das wahrscheinlich zu Recht. Wenn schon die Affen hier runterkommen, um Wasser zu finden, kann es da oben nicht zum Besten stehen.

    2. Kapitel

    Der eine Mann steht am Fenster seines Büros und beobachtet den anderen Mann, der unten auf der Straße die Kreuzung überquert. Der Mann im Büro trägt einen billigen, hellgrauen Anzug mit einer farblich schwer zu bestimmenden Krawatte, der Mann an der Kreuzung einen taubenblauen Anzug mit einer schwarzen Krawatte. Wir nennen den Mann am Fenster Dustin und den Mann auf der Straße Dimitrij.

    Es handelte sich einst um eine der am meisten bevölkerten Kreuzungen der Stadt, ja vielleicht sogar der Welt. Seit den Massenselbstmorden der letzten Wochen ist es da unten ruhiger geworden. Dustin schafft es jeden Morgen spielend, Dimitrij zwischen den vereinzelten, verängstigten Passanten zu entdecken und ihm mit den Augen zu folgen, bis er das Bürogebäude betritt. Jetzt hat Dustin noch genau hundert-unddrei Sekunden, bis Dimitrij die Tür zum Büro öffnet und sich ihm gegenüber in den schwarzen Ledersessel fallen lässt. Kein Gruß, kein Wort, wie jeden Tag. Und wie jeden Tag versperrt Dustin brav die Bürotür und gleich darauf aktiviert er das Sicherheitssystem. Erst jetzt holt Dimitrij die Liste heraus und beginnt abzulesen. Er liest meistens sieben bis acht Minuten ununterbrochen, mit fast zu leiser Stimme. Dustin muss sich sehr konzentrieren, um nichts zu über-hören. Einmal hat er sich deshalb überlegt, alles was Dimitrij sagt, heimlich mit einem Diktiergerät aufzunehmen, aber das ist natürlich Quatsch und käme einem Selbstmord gleich. Eigentor, denkt Dustin kurz. Im ersten Fußballspiel, an das er sich erinnern kann, gab es am Ende der einundsiebzigsten Minute ein Eigentor. Er sieht das Bild gestochen scharf vor sich, immer noch, obwohl das Ganze schon vor neunundzwanzig Jahren und elf Tagen passiert ist. Nach einundsiebzig Spielminuten und zweiundfünfzig Spielsekunden sprang der Torhüter in die falsche Ecke – und zwar vor genau neun­undzwanzig Jahren, elf Tagen und siebenunddreißig Minuten. Ja, er würde sich damit ein Eigentor mit garantierter Todesfolge schießen, so kann man es ausdrücken. Dimitrij nennt ausschließlich Zahlen und Dustin merkt sie sich, ohne sie aufzuschreiben. Diese spezielle Begabung, alles sofort und detailgenau in seinem Gedächtnis zu speichern, hat ihm den Job hier eingebracht. Dustin ist der Letzte, der ein Diktiergerät braucht, wenn dieser Dimitrij nur etwas lauter lesen würde. Seine einzige Sorge ist es, etwas von Dimitrijs Worten zu verpassen. Ein Nachfragen würde dieser nicht dulden und könnte schwerwiegende Folgen für Dustin nach sich ziehen, er ist überzeugt davon.

    Am Beginn, vor genau sechs Wochen und zwei Tagen, hat er gar nicht begriffen, wovon dieser Dimitrij, der übrigens jeden Tag einen neuen Anzug trägt, überhaupt sprach und vor allem nicht, was diese Zahlen bedeuteten. In der Zwischenzeit ist Dustin davon überzeugt, es handelt sich um eine Art Code. Einen Code, mit dem Botschaften, militärische Geheimnisse und Befehle übermittelt werden. Sein Gefühl zur ganzen Sache hat sich nach allem, was in diesen sechs Wochen passiert ist, radikal verändert. Immer, bevor er geht, holt Dimitrij sein Feuerzeug aus der linken Anzugtasche und verbrennt die Liste im Aschenbecher. Dann verschwindet er. Damit ist Dustins Arbeitstag zu Ende. Er verlässt sofort das Büro und verbarrikadiert sich in seiner Wohnung. Erst kurz nach Mitternacht, immer um zehn nach zwölf bekommt er den Anruf. Eine Frauenstimme mit leicht russischem Akzent nennt das Codewort, das täglich neu ist, und Dustin gibt die Zahlen aus seinem Gedächtnis weiter. So einfach läuft das. Dustin fragt sich, ob die Frau am anderen Ende der Leitung auch über ein eidetisches Gedächtnis verfügt oder ob sie seine Informationen aufschreibt und aufzeichnet. Er hat lange über alles nachgedacht. Um zehn Minuten nach Mitternacht ist es in Moskau zehn nach neun am Morgen. In den darauffolgenden Mittagsnachrichten sieht Dustin dann jeden Tag die neuesten Kriegsberichte aus dem Osten der Welt: Bilder von den Bombardements, grauenvolle Bilder von brennenden Städten und verkohlten Menschenmassen. Oft reißen die Berichte plötzlich ab, am Schirm bleibt nur ein schneeiges Flimmern und ein hoher Ton surrt noch im Raum. Dann Funkstille. Dustin fragt sich ernsthaft, ob er nicht an diesen Dingen beteiligt ist. Einige Tage lang hat er versucht, die Codes zu entschlüsseln, aber es ist ihm nicht geglückt, auch nur einen Schritt in diese Richtung vorzudringen. Dustin kann sich zwar besser Zahlen merken als jeder andere, aber er ist kein Spezialist, was Geheimcodes angeht. Er scheint zwar nur ein kleines Bindeglied zu sein, wenn auch ein wichtiges. Er hat sich überlegt, falsche Zahlen weiterzugeben, aber die Angst vor Dimitrij hat ihn abgehalten. Dann kommt der einunddreißigste Tag – der Tag an dem halb Europa ausgelöscht wird und die ersten Atombomben auch hier, in diesem Teil der Welt, fallen. Kommt der Plan zur systematischen Auslöschung aller Zivilisation aus Dimitrijs krankem Hirn und ist Dustin sein bestes Pferd im Stall? Vielleicht bin ich es, vielleicht drücke ich die Knöpfe, denkt er. Und mit einem Mal ist er sich ganz sicher: Dimitrij gibt über ihn Befehle zur Vernichtung weiter und diese Befehle werden umgehend in die Tat umgesetzt. Es sind seine Zahlenreihen, die auf direktem Weg Raketen mit millionenfach tödlichen Sprengköpfen aus ihren unterirdischen Gefängnissen befreien und auf den Weg schicken, auf dass sie Feuer und Schwefel über die Häupter der Menschen schleudern!

    Vor genau sechs Wochen und zwei Tagen, mit Dustins erstem Arbeitstag, hat dieser Krieg, der gar kein Krieg, sondern pure, gesichtslose, motivlose Destruktion auf allen Ebenen ist, begonnen. Es fängt mit Napalm in Kanada an, mit dem Abwurf chemischer Waffen in Japan, gleichzeitig fällt eine Atombombe in den Krater des Ätna und Teile der Ostküste Englands brechen aus unerklärlichen Gründen ins Meer. Jeden Tag werden irgendwo Atomsprengköpfe gezündet, niemand kann sagen von wem. Neutronenbomben werden wie Schoßhündchen von der Leine gelassen und laufend werden Erdbeben und Tsunamis gemeldet – so lange noch jemand da ist, der etwas melden kann. Mehrere hundert Millionen Tote, zigtausende von Massenselbstmorden aus unerfindlichen Motiven und der Ausbruch extremer Gewalt in allen Schichten der Bevölkerung. Die meisten Staaten und politischen Systeme haben bereits aufgehört zu existieren. Nur die Telefonverbindung nach Moskau bleibt intakt, wie es scheint. Oder sitzt die russische Frauenstimme einen Stock über oder unter ihm im selben Bürogebäude? Egal. Dimitrij jedenfalls zieht sich jeden Morgen einen neuen Anzug mit dazu passender Krawatte an, kommt zu Dustin ins Büro, lässt sich in den Ledersessel fallen und flüstert ihm das neueste Katastrophenszenario ins Ohr. So einfach läuft das. Oder scheint es nur so?

    3. Kapitel

    Leroy behauptet, der rötliche Sand in Lynns Plastikbeutel stamme aus Madagaskar. Das klingt sehr unwahrscheinlich. Madagaskar liegt mindestens sechstausend Kilometer entfernt von hier, auf der anderen Hälfte des Globus. Wie sollen die Affen es bis hierher geschafft haben und warum? Aber Leroy irrt sich selten und auf sein Labor, übrigens das Einzige in der Zone, war bis jetzt immer Verlass. Außerdem ist Leroy zweifellos ein kleines Genie und er setzt alles daran, diese Tatsache mindestens einmal pro Tag zu hören, egal aus welchem Mund. Der Sand von den Fußsohlen der Affen ist also aus Madagaskar? „Ja, meint Leroy und nimmt den Tonfall eines orientalischen Märchenerzählers an. „Vielleicht hat sich die ganze Zone inzwischen ja abgetrennt vom festen Land und wir haben es hier in der Tiefe gar nicht mitbekommen. Wie ein vom Sturm losgerissenes Boot treiben wir ziellos über die Meere und jetzt sind wir nach monatelangen Irrfahrten auf Madagaskar gestrandet, auf dieser geheimnisvollsten aller Inseln, dort wo alles begonnen haben soll. Alles, wie einige behaupten. Leroy gehört auch zu ihnen, deshalb kann er den Sand so schnell und sicher zuordnen. „Wenn wir tatsächlich dort gelandet sind, ist

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