Pflege von betagten Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten
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Über dieses E-Book
Praxisbezogen und leicht verständlich zeigt das Buch Möglichkeiten auf, wie diesen unkompliziert und rasch geholfen werden kann. Das bringt Entlastung für die Betroffenen und deren Umfeld.
Das aus zwölf Schwerpunkten bestehende Konzept wird während der Pflege und dem alltäglichen Umgang mit betagten Menschen umgesetzt. Dabei werden weniger die Verhaltensauffälligkeiten beachtet, sondern mehr die Bedürfnisse, die sich hinter diesen verstecken.
Das Konzept wurde in der Pflege betagter Menschen entwickelt und hat sich in der Praxis vielfach bewährt.
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Rezensionen für Pflege von betagten Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten
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Buchvorschau
Pflege von betagten Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten - Theres Bausch-Walther
Dank
1 Einleitung
Empathie (tiefes Einfühlen) ist die Grundlage des Konzeptes Empathische Pflege, das den Ausführungen dieses Buches zugrunde liegt. Um es vorweg zu nehmen: es gelingt wohl niemandem, ununterbrochen empathisch zu sein. Wenn es in der Pflege und im alltäglichen Umgang mit betagten Menschen immer wieder gelingt, gezielt empathisch vorzugehen, kann sich rasch eine befriedigende Pflegesituation für die betroffene Bewohnerin, den betroffenen Bewohner und für die Pflegeperson ergeben.
1.1 Beispiel aus der Praxis
Die Erläuterung meines Konzepts Empathische Pflege möchte ich mit einem einfachen Beispiel beginnen. Es werden noch viele Beispiele folgen.
Diesem ersten Beispiel werden noch viele folgen, mit jeweils unterschiedlichen, zum Teil schwerwiegenden Verhaltensauffälligkeiten.
1.2 Grundsätzliches und Begriffe
Begriffe
• Begriffe, die für dieses Konzept entwickelt wurden und im vorliegenden Buch verwendet werden, sind jeweils kursiv gedruckt, ebenso wie besonders wichtige Aussagen.
• Das Konzept wird in diesem Buch: Empathische Pflege nach Bausch Theres genannt und wird abgekürzt mit: Emp-Pflege nach bat, oft nur Emp-Pflege.
• Pflegeperson kürze ich wie üblich mit PP ab.
Weibliche Form
Es sind mehrheitlich Frauen, die in Institutionen für betagte Menschen wohnen und sie werden auch mehrheitlich von Frauen gepflegt und betreut. Darum habe ich beim Schreiben die weibliche Form gewählt. Selbstverständlich sind auch männliche Personen damit gemeint.
Beispiele aus der Praxis
In dieser Dokumentation sind zahlreiche Beispiele aus der Praxis beschrieben. Einige Berichte (in der zweiten Hälfte des Buches) habe ich von den entsprechenden Institutionen beglaubigen lassen. Sie sind gekennzeichnet mit: Beglaubigte BerichteKap. 13).
Die Daten sind so abgeändert, dass die Personen nicht erkannt werden können. Die Pflegesituationen und die Maßnahmen der Empathischen Pflege sind aber unverändert aus dem Pflegealltag beschrieben.
Wo kann Emp-Pflege nach bat angewendet werden?
Alle betagten Menschen fühlen sich wohl, wenn sie in den Genuss der Emp-Pflege kommen. Verhaltensauffällige und verwirrte Menschen sind besonders auf ein solches Konzept angewiesen.
Die Haltung ist entscheidend
Die in diesem Buch vorgestellten 12 Schwerpunkte der Emp-Pflege sind zum Teil sehr einfach, und es mag zuerst unwahrscheinlich klingen, dass damit Verhaltensauffälligkeiten wirklich aufgefangen werden können. Die beglaubigten Berichte in diesem Buch dürften jedoch überzeugen. Ausschlaggebend sind die empathische (einfühlende) Haltung und dass die passenden Schwerpunkte gefunden werden.
Würde und Sicherheit geben
Es ist für betagte Menschen (auch für geistig sehr abgebaute) entscheidend wichtig, dass die Pflegenden deren Gefühle wie Angst, Verunsicherung, Wertlosigkeit, Wut usw. wahrnehmen. In Praxisbegleitungen habe ich immer wieder miterlebt, dass vor allem bei der Körperpflege diese belastenden Gefühle zum Tragen kommen.
Nicht so bei der Empathischen Pflege nach bat. Der alltägliche Umgang und die Körperpflege werden in der Emp-Pflege als ideale Möglichkeit genutzt, belastende Gefühle aufzufangen und der betreffenden Person im Laufe der Pflege Werte zu vermitteln, wie Selbstwertgefühl, Sicherheit, sinnvolles Dasein usw. Ich wiederhole, es mag unwahrscheinlich erscheinen, dass vor allem der alltägliche Umgang und die Körperpflege dazu genutzt werden können, Verhaltensauffälligkeiten rasch und unkompliziert aufzufangen. Dieses Buch wird diese Möglichkeiten jedoch aufzeigen.
Regelmäßige Anwendung: Empathisch-Pflege-Team, abgekürzt Emp-Team
Für betagte Bewohnerinnen mit Verhaltensauffälligkeiten ist es wichtig, dass die Emp-Pflege regelmäßig (nicht zwingend täglich, jedoch fünf Mal in der Woche) gezielt angewendet wird.
Es hat sich bewährt, wenn in einer Abteilung ein Emp-Team von drei bis vier einfühlenden und belastbaren Pflegenden gebildet wird. Diese übernehmen abwechslungsweise die Pflege von bestimmten verhaltensauffälligen Bewohnerinnen.
Siehe auch Bildung eines Emp-Teams Kap. 11).
Zeitaufwand
Das Konzept wird während der alltäglichen Pflege und dem alltäglichen Umgang umgesetzt. Die Erfahrung zeigt, dass mit keinem vermehrten Zeitaufwand im Vergleich zu der herkömmlichen Pflege gerechnet werden muss.
Die Zeitfrage wird in dieser Dokumentation oft erwähnt aus der Überzeugung heraus, dass sich ein Pflegekonzept vor allem dann durchsetzen kann, wenn es keinen vermehrten Zeitaufwand voraussetzt.
1 Name geändert
2 Ausgangslage
2.1 Verluste
Bewohnerinnen, die in einer Institution für betagte Menschen leben, haben viele Verluste hinter sich. Der Beruf musste aufgegeben werden, Hobbys wie Wandern und Reisen wurden immer weniger möglich. Die schwere Erkrankung oder der Tod von Verwandten und Freunden musste miterlebt werden. Schließlich musste das eigene Zuhause aufgegeben werden. Die eventuelle Trennung von einem Haustier hinterlässt ebenfalls schmerzliche Lücken.
Der Rücken meldet sich schon bei geringen Belastungen oder die schmerzenden Gelenke machen immer mehr zu schaffen.
So viele Verluste! Aber das wohl Schlimmste kommt oft noch. Am meisten Angst macht es betagten Menschen, wenn sie realisieren, dass sie immer mehr vergessen, die einfachsten Gegenstände dauernd suchen müssen und nichts mehr reibungslos klappt. Diese Menschen realisieren, dass sie die Kontrolle über sich selber verlieren.
2.2 Vergangenes und Gegenwärtiges
… vermischt sich bei beginnender Verwirrung
Es ist nicht verwunderlich, wenn Menschen, die sich so fühlen wie Frau Gehrig im Beispiel oben, oft aufgebracht sind. Vielleicht schimpfen sie viel, um den Frust loszuwerden oder beschuldigen andere, ihr Kleid gestohlen zu haben, das sie so liebten, das aber schon lange nicht mehr vorhanden ist.
Menschen in dieser Phase sind auf einen verständnisvollen, empathischen Umgang angewiesen. Die 12 Schwerpunkte, welche in diesem Buch beschrieben sind, werden das unterstützen.
2.3 Bedürfnisse
… die sich hinter Verhaltensauffälligkeiten verstecken
Ich gehe davon aus, dass alle Menschen ähnliche Grundbedürfnisse haben, nämlich:
• Wertschätzung
• Ernst-genommen-Werden
• Selbstwertgefühl
• Selbstbestimmung
• Sicherheit
• sinnvolles Dasein
Es gibt viele Gründe,