Ostpreußen - Glück und Vertreibung
Von Irmgard Röhrig
()
Über dieses E-Book
Ähnlich wie Ostpreußen - Glück und Vertreibung
Ähnliche E-Books
Erinnerungen an ein schicksalhaftes Leben: Es begann in Schloßberg, Ostpreußen, am 10. Mai vor mehr als 70 Jahren… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie eigene Geschichte: Wir bauen auf und reissen nieder, dann haben wir unsere Arbeit wieder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNiedermerz: Kindheitserinnerungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Leben begann 1918 in Weimar: Erinnerungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSterne in dunkler Nacht: Wahre Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDe Lütt Wulf: Autobiografie eines Kleinwüchsigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe, Arbeit, Gottvertrauen: Die Familiengeschichte von Liesbeth und Johann Jakob 1906-1979 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPapa und die großen Kartoffeln: Eine Kindheit mit alkoholabhängigen Eltern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeh deinen Weg: Essenzen aus meinem ganz persönlichen Tagebuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Geheimnisse der Großeltern - Wahres und Magisches Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜberleben, irgendwie: Autobiografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNanne - Eine Kindheit im 2. Weltkrieg und Jugend in der DDR Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGib die Hoffnung niemals auf: oder von der Dunkelheit ins Licht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verheimlichte Großmutter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Uhr meines Vaters: Erinnerungen eines alten Mannes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlucht ab 11 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEssen, dir bleib ich treu: Ein autobiographischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Hirsch im Heuhaufen: Großmütter erzählen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErinnerungen aus meinem Leben: Auf Sardinien und in Deutschland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenServus: 22 Episoden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Jugend in Schlesien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKeine Zeit für Kinderträume: Rittergut Wurschen in Sachsen 1944 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRosi, die Unermüdliche Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch, Bürger der DDR: Anekdoten eines aufregenden Lebens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVergessen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeben und Ereignisse des Peter Prosch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTauschen, Klauen, Kohldampf schieben. Essgeschichten von 1920 – 1965 – Anthologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Taumel der Begeisterung: Erinnerungen meines Lebensweges Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch will leben: Die zwei letzten Kriegsjahre und die Zeit danach Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKornblumenzeit: Eine ostpreußische Familiengeschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Kriege & Militär für Sie
Die unbewältigte Niederlage: Das Trauma des Ersten Weltkriegs und die Weimarer Republik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlückauf zum Untergang: Die Kriegstagebücher des Feldwebels Kurt Pfau 1939-1945 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeutsche Kriegsgreuel 1914: Die umstrittene Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo fielen Königsberg und Breslau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRoter Stahl: Sowjetische Panzer und Gefechtsfahrzeuge des Kalten Krieges Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie grauen Wölfe des Kaisers - Deutsche U-Boote von den Anfängen bis 1918 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnterirdisches Österreich: Vergessene Stollen - Geheime Projekte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie V2 - Rakete: Entwicklung-Produktion-Abschuss Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHitler – wie lange noch?: Eine Spurensuche auf dem Weg vom Heiligen Römischen Reich der Deutschen zum Deutschland von heute Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerraten und verheizt: Als Volksdeutscher bei der Waffen-SS Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLetzte Begegnungen unter dem Galgen: Ein amerikanischer Militärseelsorger erlebt die Nürnberger Prozesse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeschichte des jüdisch-römischen Krieges Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHistorische Seekarten. Entdeckungsfahrten zu neuen Welten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei Millionen ham'ma erledigt: Odilo Globocnik - Hitlers Manager des Todes Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Neue Panzer für die Ostfront Bildband Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Kampf: "Zwei Bande in Einem Band Ungekurzte Ausgabe" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Erste Weltkrieg: Debatten und Materialien. Die besten Beiträge aus F.A.Z. und Sonntagszeitung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon Stalingrad bis Kursk: Als der Osten brannte, Teil II, - 1942/43 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNationalsozialismus in der Steiermark: Opfer. Täter. Gegner. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAdolf Hitler und die Geschichte der NSDAP: Eine Chronik. Teil 1 1889 - 1937 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThüringen war einmal ein Königreich: Ein neuer Blick auf die Frühgeschichte unseres Kontintents Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBrennendes Berlin - die letzte Schlacht der "Nordland": Information - Fotos - Roman - Zeitgeschichte Zweiter Weltkrieg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Henker: Leben und Taten des SS-Hauptsturmführers Amon Leopold Göth Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Propaganda als Machtinstrument: Fakten, Fakes und Strategien. Eine Gebrauchsanleitung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Ahnen der Merowinger und ihr "fränkischer" König Chlodwig: Ein neuer Blick auf die Frühgeschichte unseres Kontintents Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlptraum: Kriegserinnerungen - Aufzeichnungen eines einfachen Soldaten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Peloponnesische Krieg (Buch 1-8): Der größte Kampf um die Hegemonie im antiken Griechenland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls Kriegsgefangener in Sibirien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Ostpreußen - Glück und Vertreibung
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Ostpreußen - Glück und Vertreibung - Irmgard Röhrig
Irmgard Röhrig
Ostpreußen
Glück und Vertreibung
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2015
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Copyright (2015) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
www.engelsdorfer-verlag.de
Inhalt
Cover
Titel
Impressum
Als Kummer noch kein Thema war
Langsam kommen die ersten Schatten
Die Schatten werden länger
Die Flucht beginnt
Der schwere Weg über das Eis
Die Russen haben uns eingeholt
Das Schicksal unserer Verwandten aus Bilshofen
Rückkehr nach Romsdorf
Wir lernen Abschied zu nehmen
Der Kampf ums Überleben
Vorbereitung und warten auf die Ausreise
Das Suchen und Finden in Marzahn
Meine Rückkehr nach Berlin
Die Zeit der ersten großen Liebe
Wir gründeten eine Familie
Großvater geht seinen letzten Weg
Der 13. August 1961
Der Unfalltod von Gerd
Wir finden den verschollenen Bruder
Wir fahren noch einmal nach Ostpreußen
Als Kummer noch kein Thema war
Das Erste, woran ich mich noch sehr gut erinnern kann, war eine Küche in deren Mitte ein großer Tisch stand. Auf diesem Tisch hatte meine Mutter vier Stühle verkehrt herum aufgestellt. In einen der Stühle hatte sie ein Kissen gelegt und mich darauf gesetzt. Durch das Fenster schien herrlich die Sonne, genau auf meinen schönen Platz. Dann fing Mutter an, den Fußboden zu scheuem und sang dabei das Lied »Ein Kind«. Dieses Lied handelte von einer Stiefmutter und einem Mädchen:
Und kämmt sie mir das Haar,
So blutets immerdar;
Doch du, lieb Mütterlein, ja du
Gabst bunte Schleifen dazu.
Und wäscht sie mir das Hemd,
So nimmt das Fluchen kein End;
Doch du, lieb Mütterlein, ja du
Sangst schöne Lieder dazu. ...
Dieser Text bekam erst viel später seine Bedeutung.
Jetzt war alles noch wunderbar für mich und meinen Bruder Heinz. Wir waren zwei glückliche Kinder. Nur manchmal ärgerte uns Herr Schiburr, unser Vermieter. Der konnte Kinder nicht leiden und hatte auf unserem Spielplatz einen großen Strauchhaufen aufgebaut.
Wir tobten natürlich trotzdem dort herum, obwohl Mutter gesagt hatte: »Reißt euch nicht die Strümpfe kaputt!«
Eines Tages war Tante Berta zu Besuch, das war die geliebte Schwester unserer Mutter. Wir saßen im Zimmer bei Kerzenschein und ließen uns den selbstgebackenen Pfefferkuchen schmecken. Plötzlich ging die Tür auf und Heinz stand da, mit zerrissenen Strümpfen. Großmutter hatte sie aus dicker Schafwolle gestrickt und nun waren sie kaputt! Der Strauchhaufen war ihnen zum Verhängnis geworden.
Unsere sonst so liebe Mutter wurde böse und sagte zu Heinz: »Geh ins Schlafzimmer und pack deine Sachen, du verlässt noch heute das Haus, ich will dich nicht mehr sehen!«
Mein Bruder ging und ich folgte ihm, um zu helfen.
Dann nahm ich all meinen Mut zusammen, lief ins Wohnzimmer zurück und fragte weinend: »Kann er nicht wenigstens noch eine Nacht hier bleiben?«
Da konnten die beiden Schwestern nicht mehr ernst sein, sie nahmen mich und den kleinen »Übeltäter« in die Arme und sagten: »Das war doch nicht wirklich so gemeint!« Wir waren damals fünf und sechs Jahre alt.
Die Hochzeit meiner Eltern
Die Hochzeit von Tante Berta
Die Hochzeit von Tante Berta
Schippenbeil 1926
Meine Mutter, ich und Heinz
Tante Berta, meine Mutter
Werner, Ruth, Irmchen, Heinz und Opa
Großvater beim Pflügen
Meine Mutter und Tante Berta
Gartenarbeit
Die Familie Krauskopf
Langsam kommen die ersten Schatten
Meine Großeltern stammten beide aus ganz armen Verhältnissen. Sie lebten auf einem Gut im sogenannten »Deputaten Haus«. Dort wurden sie für ihre Arbeit mit Naturalien bezahlt und bekamen ganz wenig Geld für besondere Ausgaben. Ihre Wohnung bestand aus einer Küche und einem sehr großen Wohnzimmer. Hier lebten sie mit ihren sieben Kindern und der Urgroßmutter.
Eine Ecke des Zimmers wurde noch von einem Webstuhl ausgefüllt, daran webte die Urgroßmutter Stoffe, die für Kleidung, Bettwäsche, Handtücher und so weiter gebraucht wurden. Kaufen konnten sie sich diese Dinge nicht.
Typisch für diese Zeit war auch die Sache mit dem Hering.
Heringe waren damals eine Delikatesse, die man sich ganz selten leisten konnte. So wurden die Heringe in kleine Stücke geschnitten und jeder bekam eins. Auch der Großvater war damit zufrieden. So kochten sie sich in einen großen Topf Pellkartoffeln, es gab auch etwas Butter und alle lutschten dazu an ihrem Heringsstück.
Meine Mutter erzählte uns, dass sie trotzdem eine glückliche Familie waren, nur etwas leichter hätten sie sich das Leben schon gewünscht.
So war es dann nicht verwunderlich, dass es alle begrüßten, als Hitler an die Macht kam.
Großvater erhielt damals eigenes Land und das Geld, um ein Haus zu bauen.
Die Kinder waren alle erwachsen, bis auf den kleinen Otto.
Die großen Söhne lebten schon im Rheinland, denn dort hatten sie Arbeit im Bergbau. Doch die Töchter blieben in Ostpreußen. Berta lebte mit ihrer Familie auf dem Hof der Eltern. Unsere Mutter wohnte mit ihrer Familie in Langendorf, sechs Kilometer entfernt.
Auf Grund dieser ganzen Vorgeschichte, war es zu verstehen, dass unsere Mutter so gerne dem »Führer« ein Kind schenken wollte. Es war ja Krieg und die ganze Propaganda durchschaute die einfache Frau vom Land nicht.
Mein Vater war eine Person, die ich nicht so lieben konnte, wie meine Mutter. Er kam aus einer Familie mit vierzehn Kindern und hatte Eltern, die sich nicht so liebevoll um ihren Nachwuchs kümmerte.
Einmal hatte ich ein sehr schlimmes Erlebnis: Vater war noch nicht im Krieg,