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Sunnyboys: Roman
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eBook381 Seiten5 Stunden

Sunnyboys: Roman

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Über dieses E-Book

Eigentlich hat sich Clemens Kommenda in seinem Leben bequem eingerichtet. Er führt gemeinsam mit seinem Bruder Claudio ein gut gehendes Sonnenstudio. Seine Freundin, die attraktive und fürsorgliche Volksschullehrerin Martina, wäre die ideale Kandidatin für die Rolle der Ehefrau und Mutter seiner Kinder.
Aber: Erstens gibt's da noch die Affäre mit Jenny, zweitens arbeitet Clemens im Nebenjob als Privatdetektiv und drittens gerät er dadurch in die Situation, die alles verändert. Er erhascht einen entlarvenden Blick auf seine Eltern, und all die Dinge, die bisher nicht ausgesprochen wurden, drängen nun an die Oberfläche. Clemens erkennt: Nicht nur seine Eltern haben ein Doppelleben geführt.
SpracheDeutsch
HerausgeberMilena Verlag
Erscheinungsdatum12. Feb. 2018
ISBN9783903184190
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    Buchvorschau

    Sunnyboys - Jan Kossdorff

    Visions-Dukaten.

    DER GRÖSSERE ZUSAMMENHANG

    An einem strahlend schönen, sonnigen Junitag, an dem man sein Gesicht nur in den Himmel zu strecken braucht, anstatt sieben Euro für zwanzig Minuten auf der Sonnenbank hinzublättern, parke ich meinen Citroen BX mit Youngtimer-Status wie fast jeden Morgen vor dem Sun City. Ich höre mir die letzten Takte von Stevie Wonders »Superstitious« an, dann schwinge ich mich aus dem Wagen. Als ich vor der Eingangstür stehe, habe ich den Schwung bereits aufgebraucht. Es ist mir teuflisch unangenehm, den Laden zu betreten, so wie es mir an jedem Tag seit etwa vier Monaten unangenehm ist – so lange habe ich schon ein Verhältnis mit unserer Angestellten Jenny Schickel.

    Ich stoße mich selber vorwärts und drücke die Tür des Sun City auf. Kokosölgeruch, Zigarettenrauch, leise Jamiroquai-Musik und der Klang von Claudios Rezitationsstimme empfangen mich. Mein Bruder steht hinter dem Tresen und veralbert vor einem Publikum von zwei Frühpensionisten, einer Friseurin im Krankenstand, einem Botendienstfahrer und den beiden Schickel-Schwestern einen Artikel in der Kronen Zeitung. Keiner scheint mich zu bemerken. Seit Neuestem trägt Claudio in der Arbeit Jeans und Hemden, anstatt seines alten Lieblings-Sportdresses mit der glänzenden Jacke aus irgendeinem flotten Material, das Raumfahrern tolle Dienste leistet. Ich schätze, er möchte jetzt mehr als leger-erfolgreicher Unternehmer der kreativen und querköpfigen Art rüberkommen – in einer Reihe mit der neuen unkonventionellen Winzer-Generation, smarten Passivhaus-Architekten oder materialverliebten High-End-Kaminbauern. Wie das mit einem Sonnenstudio zusammenpasst, ist eine andere Geschichte.

    Unten trägt Claudio Sportschuhe, oben Glatze. Seltsamerweise verliert er seine Haare, seit er fünfundzwanzig ist, während weder mein Vater noch ich unter Haarausfall leiden. Möglicherweise liegt es an den Steroiden, die er zu seiner Bodybuilding-Zeit wie Popcorn gefressen hat. Von den Muskelbergen ist nicht viel geblieben: Claudio ist jetzt 36 Jahre alt und seit fast acht Jahren nicht mehr aktiv. Obwohl er immer noch kräftig gebaut ist, würden sich die meisten Kerle wohl locker ein Handgemenge mit ihm zutrauen, vor allem weil er klein ist. Aber die Kraft von damals hat ihn nicht verlassen, er ist immer noch zäh und massiv, und niemand, den ich kenne, hätte nur den Hauch einer Chance, ihn im Armdrücken zu besiegen. Claudio möchte es aber so sehen, dass er die Kraft des Bizeps gegen jene des Humors eingetauscht hat, die Rolle des dumpfen »Starken Mannes« gegen die des klugen Conférenciers.

    Ich bin zwei Jahre jünger als er, aber das ist noch unser geringster Unterschied. Kein Mensch nimmt uns ab, dass wir Brüder sind: Ich bin über 1 Meter 90, ziemlich schlank und habe dunkle und eigenwillige Haare, mit denen man drei Köpfe vollmachen könnte. Seit Jahren trage ich sie etwa schulterlang. Der Kurzhaarschnitt, den ich früher bevorzugt habe, lässt mich gemeinsam mit meinen eher verschlossenen Zügen zu sehr nach einem Armee-Deserteur auf der Suche nach einer Flasche Schnaps und einem zünftigen Raufhandel aussehen. Entgegen sonstiger Unterschiede haben Claudio und ich aber exakt die gleiche Stimme. Wir benutzen sie nur anders: Während ich eher der Silbenverschlucker und Murmler bin, tutet Claudio auf seinem Organ herum, als müsste er im Alleingang eine Stadt evakuieren.

    Dabei gilt die Regel: je unwichtiger und/oder dämlicher der Inhalt, desto lauter die Tröte.

    »›Flucht in den Tod. Sommelier ertrank in eiskaltem Fluss‹. Wovor muss denn ein Sommelier flüchten? Hat der Wein so einen Kork gehabt, dass sie ihn gleich aus seinem Lokal getrieben haben? Aber dass sie ihn dann ertränken, ist schon sehr heikel. Ach, da hab ich mich verlesen, das war ein Somalier, kein Sommelier! So ein Flüchtling also!«

    Es folgt asthmatisches Gelächter von der Frühpensionistenpartei, abgebrüht schiefes Lächeln von den Schickel-Schwestern (»Er ist der Chef, er sagt, wenn’s lustig ist.«), und die Friseurin weiß weder was ein Somalier noch ein Sommelier ist, weswegen sie am schrillsten lacht.

    Jeden Morgen geht das so: Claudio zitiert aus der Zeitung und improvisiert dazu. Mein Bruder denkt, an ihm sei ein großer Wortakrobat verloren gegangen. Seit der letzten Pleite ist er aber etwas stiller geworden. Vor einigen Monaten kam er mit der Idee für einen frechen Spruch zu mir, den er im ganz großen Stil zu vermarkten gedachte: »In Wien gehen die Huren anders!« Das war als Wortspiel für seine Maßstäbe zwar recht gelungen und als Zitat beim Wirten noch immer eine Trumpfkarte, aber den Kult darum konnte ich mir dann doch nicht vorstellen. Claudio schien zu ahnen, dass ihn vielleicht nie wieder so ein Geistesblitz treffen würde, dass dies womöglich sein »Ich kam, sah und siegte« war, und begann, seinen Spruch in ewigen Marmor zu ritzen – genauer: ins Internet.

    Inwiengehendiehurenanders.at war von da an die exklusive Bezugsquelle der in stark übertriebener Auflage hergestellten Autokissen (!) mit der gezeichneten Silhouette einer hüftschwingenden Professionellen vor dem Riesenrad plus Jahrhundertspruch.

    Das Kommunikationskonzept war schlicht, einfach und erfolglos: Die Stammkunden des Sun City würden die ersten Kissen kaufen. Durch die Werbung in deren Heckscheiben kämen Neukunden auf die Idee, die Website zu besuchen und Geld für die herrlichste Zotigkeit ihres Lebens bei uns zu lassen. Die Zielgruppe war ja auch riesig: Alle Leute, die Prostitution grundsätzlich mit fröhlicher Neugier oder tiefer, wissender Wertschätzung betrachteten, UND Menschen, die Wiens Besonderheiten liebten! Das Ganze war dennoch ein großer Reinfall: Zwölf Kissen wurden verkauft, alle im Bekanntenkreis und preislich stark reduziert.

    Aber wir haben ein paar Sachen daraus gelernt:

    – Wenige Leute finden es witzig, in ihren Familienautos Werbung für Wiens ältestes Gewerbe zu machen.

    – Die Caritas freut sich nicht über die Schenkung von dreihundert Stück Prostitutions-Promotion-Pölstern.

    – Nur an eine Sache zu glauben, reicht noch nicht aus, um sie in einen Erfolg zu verwandeln.

    Wie man an dieser Episode erkennen kann, besteht meine wichtigste Aufgabe im Sun City darin, Claudio fühlbar zu machen, was wir sind und was wir nicht sind. Was sind wir? Ein Ort, an dem Menschen ihre Bräune auffrischen, nach einer belebenden Dusche ein Glas Orangensaft trinken und sich dabei eine anrauchen. Das ist es, und das ist gar nicht mal schlecht. Was sind wir nicht? Wir sind kein Lifestyle-Tempel, den Leute aus Prestige-Gründen besuchen, wir sind kein Comedy-Club, wir sind kein Unternehmen, das zwangsläufig rasant expandieren muss, um zu überleben, wir sind kein Ort, wo man hingeht, weil die Tanzlokale in der Innenstadt so öde geworden sind, wir sind kein »Kommunikations-Knotenpunkt«. All das muss ich Claudio täglich begreiflich machen.

    Erst vor ein paar Tagen traf ich Dr. Jungwirth auf der Straße, einen 80-jährigen, klugen, höflichen Menschen, der jahrzehntelang Kurator im Heeresgeschichtlichen Museum war und seit den sechziger Jahren mit seiner Frau in der 120-Quadratmeter-Wohnung direkt über dem Sun City wohnt. Ganz vorsichtig wandte er sich auf der Straße an mich und äußerte die Bitte, ich möge doch meinen Bruder instruieren, nicht wieder bei ihnen oben anzuläuten und sich als Nachmieter in Erinnerung zu bringen, weil das seine Frau ängstige. Ich hatte natürlich keine Ahnung davon und entschuldigte mich für die Aufdringlichkeit.

    Später stellte ich Claudio zur Rede: »Was bist du für ein Kamel, die Menschen da oben aus ihrer Wohnung ekeln zu wollen, in der sie seit vierzig Jahren leben?!«

    »Ich finde es ein wenig weltfremd von dir anzunehmen, dass man zu so einer Wohnung kommt, weil man der ist, der am geduldigsten gewartet hat. Außerdem kann von ekeln keine Rede sein, ich verstehe mich ganz gut mit dem Alten.«

    »Du verstehst dich so gut mit ihm, dass er nur noch einen Fingerbreit davon entfernt war, die Polizei zu rufen! Wenn die Frau deinen Namen hört, springt sie aus dem Stand unters Bett!«

    »Clemens, die zwei sind über achtzig, die jüngere Generation hat auch ein Anrecht dranzukommen!«

    »Wofür willst du denn die Wohnung überhaupt?!«

    »Clemens, ich habe dir erst neulich von der Idee ›Erlebnis-Seminarräume‹ erzählt und – nein, nein, warte! – du hast ihr keine Chance gegeben. Clemens, ich hab mir das durchgerechnet und ich würde dir das gerne noch mal präsentieren.«

    »Was willst du denn da präsentieren? Und wieso belästigst du jetzt schon alte, hilflose Leute in unserem Haus, die noch nie ein Wort gesagt haben, dass wir sie mit Elektrosmog, Gelächter bis elf Uhr abends und hysterischen Kurzparkern terrorisieren?«

    »Clemens, ich weiß, du bist der Pfennigfuchser von uns beiden, und ich bin dir dankbar, dass du dich darum sorgst, wo der Rubel bleibt, aber du bist nicht eben der visionäre Typ. Lass mich mal machen, gib mir etwas Spielraum, meine Ideen umzusetzen! Wir zwei wollen uns doch nicht wirklich darauf beschränken, ein Sonnenstudio zu führen?!«

    »Oh, da hab ich wieder alles missverstanden! Als wir gemeinsam beschlossen haben, ein Sonnenstudio zu kaufen, hatten wir natürlich in Wirklichkeit vor, es innerhalb von vier Wochen in einen Weltraumflughafen zu verwandeln.«

    »Flughafen …? Worauf willst du hinaus? Fühlst du dich als ›Kopilot‹? Willst du ›das Steuer‹ haben? Fliege ich dir ›zu hoch‹?«

    »Spinnst du? Ich habe nur das Gefühl, dass du gewissen Problemen in deinem Leben ausweichst und dafür an anderen Dingen, die eigentlich ganz in Ordnung sind, herumdokterst.«

    »Hm …«

    »Da hab ich doch recht, oder?«

    »Clemens …«

    »Was denn?«

    »Ich halt’s nicht mehr aus daheim.«

    »Ich weiß …«

    »Es ist, als würde ich mir selbst beim Leben zusehen, und ich möchte den Kanal wechseln, weil es mich einfach nicht interessiert … Ich habe Andrea wieder getroffen … Nur zufällig. Im Park bei ihrer Arbeit.«

    »Sie hat doch gar keine Arbeit.«

    »Okay, in der Nähe ihrer Wohnung.«

    »Ich hör mir das nicht an!«

    »Clemens, sie versteht mich. Du hast doch auch jemanden, der dich versteht!«

    »Aha, wen?«

    »Mich, du Arsch!«

    »Claudio, das war ein einmaliges Treffen mit Andrea, oder?«

    »Natürlich.«

    »Ernsthaft?«

    »Ich schwöre!«

    So oder ganz ähnlich klingen die Gespräche, die Claudio und ich in schöner Regelmäßigkeit seit drei Jahren führen. Damals haben wir das Sonnenstudio komplett eingerichtet übernommen. Claudio kannte den vorherigen Besitzer aus seiner Bodybuilding-Zeit, und als die zwei beim »Schlecker« an der Kasse zufällig aufeinanderstießen – Claudio mit Windeln und Tampons im Wagen, der andere mit Kondomen und Rasierschaum unterm Arm –, plauderten sie über die alten Tage. Als ihr Gespräch auf das Sonnenstudio kam und sein Bekannter anklingen ließ, dass er sich davon trennen wolle, sprang mein Bruder voll darauf an. Als er noch Satellitenschüsseln montiert hatte, war er oft zur Mittagszeit auf dem Dach einer Villa gelegen, hatte sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen und von einem eigenen Geschäft geträumt – seiner kleinen Firma, wo er der Boss war. Das Sonnenstudio war exakt das, worauf er gewartet hatte. Ich hatte ein bisschen Geld übrig, außerdem entschied ich mich, die Garage zu veräußern, die mir mein Taufpate Gustav vererbt hatte, der sich Jahre vorher in einer öffentlichen Toilette in Sofia ins Herz geschossen hatte. (Er war ein schwermütiger, dicker Homosexueller gewesen, ein Jugendfreund meines Vaters, und nur die schwach besuchte Beerdigung war trauriger als sein Leben.) Ich erzielte einen tollen Preis und legte die Hälfte des Kaufpreises für das Sonnenstudio ohne mit der Wimper zu zucken auf den Tisch. Wir waren im Geschäft.

    »›Forscher pflanzen Schwein Spinatgene ein!‹ Super, du bestellst dir ein Schnitzel, es kommt, du fragst: ›Und die Beilage?‹, und die Kellnerin: ›Die ist schon drinnen!‹«

    Ich schließe die Tür zum angrenzenden Arbeitszimmer hinter mir, sodass ich nicht mehr mitkriege, ob Claudios nächste Pointe auf Zuspruch stößt. Hier herrscht Ruhe und Frieden – und es stinkt weniger nach Hygieneprodukten als im übrigen Lokal. Ich lasse mich an meinen Schreibtisch nieder und schalte den PC ein.

    Wenn es mir eben noch gelungen ist, einem Blickkontakt mit Jenny auszuweichen – ihren Mails entkomme ich nicht.

    Mit schlechten Vorahnungen öffne ich ihre Post, die wie immer ohne Betreff versendet wurde. Kein Text, dafür drei Bilder.

    Das erste zeigt mich frühmorgens schlafend in Jennys Bett. Ich liege auf dem Bauch und umarme leidenschaftlich mein Kopfkissen. Auf meiner Schulter hat Jenny zwei »Herr der Ringe«-Figuren aus Überraschungseiern in Stellung gebracht.

    Auf dem zweiten Foto stehe ich in Jennys Badezimmer. Ich trage nur Shorts und lehne mich über das Waschbecken, um mir das Gesicht zu waschen. Auch da hatte ich mich eigentlich unbeobachtet gewähnt.

    Das dritte Foto ist aus ihrem Fenster im zweiten Stock aufgenommen worden: Es zeigt mich, wie ich Jennys Haus verlasse und in Richtung meines Autos gehe. (Ein schöner Moment. Sosehr es mich immer wieder in ihre Arme treibt, so befreiend ist es jedes Mal wieder, aus ihrem Haus in die Restwelt zu kommen, zurück in eine uninteressierte und beschäftigte Öffentlichkeit zu treten, hinein in einen kühlen, hellen Morgen; irgendwo einen Kaffee zu trinken, vielleicht eine Besorgung zu machen, die man auch hätte aufschieben können; bei einem Einkauf eine völlig unkomplizierte Zwischenmenschlichkeit zu genießen, bei der keine Gefühle auf dem Spiel stehen, solange man nicht mit der Kassa abhaut.)

    Es ist die fünfte oder sechste Mail dieser Art, die ich von Jenny bekomme. Ich finde sie in hohem Maße irritierend. Wir sind sicher nicht in der Situation, wo man sich an Schnappschüssen aus dem Liebesnest ergötzt. Sie weiß, dass ich eine Beziehung habe (Martina ist Volksschullehrerin im Wohnpark Alt-Erlaa, wo ich auch wohne) und die ganze Situation für mich ziemlich problematisch ist. Dennoch verschickt sie fröhlich Beweismaterial durchs Internet. Dazu kommt, dass die Sorte Fotos, die sie mir mailt, genau die gleiche Seltsamkeit atmet, wie alles, das durch Jennys Finger geht. Ich habe sie natürlich schon gebeten, das bleiben zu lassen. Das klingt dann so:

    »Jenny, es ist mir eigentlich nicht so recht, dass du mir dauernd solche Fotos schickst. Lass das doch bitte bleiben.«

    »Aha.«

    Schweigen.

    »Nicht böse gemeint, aber mir ist das irgendwie nicht so angenehm.«

    »Ich wusste nicht, dass du was gegen Fotos hast.«

    »Ich hab nichts gegen Fotos, bitte, du weißt, was ich meine!«

    »Sollten nur Erinnerungen sein …«

    »Jenny, du fotografierst mich, wenn ich am Klo sitze und schickst mir das dann!«

    »Soll ich auf eine Situation warten, wo du dir besser gefällst?«

    »Mach einfach keine Fotos! Bitte.«

    »Irgendwann wird’s dir leid tun …«

    »Was?«

    »Dass du keine Erinnerungen hast …«

    »Ich kann mich an alles erinnern.«

    »Was hab ich dir gestern gesagt, bevor du eingeschlafen bist?«

    »Das hat nichts mit Fotografieren zu tun.«

    »Du weißt es nicht mehr.«

    »Du hast gesagt: ›Stell dir vor, es wäre immer Nacht, dann …‹ – etwas in der Art!«

    »Das kam nicht aus meinem Mund.«

    »Bestimmt!«

    »Das muss der Lehrerin eingefallen sein. So verlässlich sind deine Erinnerungen!«

    So sehr mich die Beziehung zu Jenny auch unter Druck setzt – ich fürchte, ich bin ihr ein kleines bisschen verfallen. Von Anfang an haben mich ihre Augen fasziniert. Es sind große, düstere, träumerische Augen. Ich kenne keine andere Frau, die so rätselhaft aussieht, und eigentlich wollte ich noch mehr in ihren Kopf als in ihr Bett. Mittlerweile habe ich dennoch viele Male mit ihr geschlafen, ich kenne ihre Wohnung, ihren Badezimmerschrank, ihre Bücher und ihren Handtascheninhalt; ich weiß, dass sie mit einer neugierigen, anstrengenden Schwester gestraft ist, ich kenne ihre Eltern und ihre sonstige Biografie; ich habe eine Vorstellung davon, wer sie glaubt zu sein und wer sie gern wäre. Trotzdem habe ich immer noch das Gefühl, ich müsste etwas an ihr entdecken, das alle anderen Männer vor mir aus Desinteresse und Selbstverliebtheit übersehen haben, etwas, das das Rätsel löst. Gleichzeitig möchte ich aber nicht der Mann sein, der es entdeckt. Ich sollte eigentlich völlig damit beschäftigt sein, das Rätsel meiner Freundin zu lösen (wobei sie nicht eben der rätselhafte Typ ist)!

    Und dann ist da noch die andere Sache: ihre wirklich bezaubernde Figur. (Sicher, man sollte Menschen aus anderen Gründen faszinierend finden, aber ich versuche bloß, ehrlich zu sein.) Hinter ihrer oft rüpelhaften Art und unter ihrem Jeans-Sweater-Schlabber-Outfit versteckt sie einen – ich übertreibe nicht – perfekten Körper. Ich bin in der Beziehung sicher nicht fixiert, wie ein Blick auf die Frauen in meiner Vergangenheit beweist: Annegret – pummelig, wenig Busen, rötlicher Typus, Sommersprossen und andere Sächelchen am ganzen Körper. Tamara – riesig, spindeldürr, lange lockige, spröde Haare bis zum Po, Brillen wie bei Gary Larson. Und so weiter … Ich habe nie viele Gedanken darauf verschwendet, wie eine Frau genau gebaut ist. Diese Einstellung hinderte mich aber nicht daran, im Innersten tief bewegt zu registrieren, was für ein edles Geschenk mir ein komisches Geplänkel bei einer Flasche Frizzante in unserem Büro da in die unwürdigen Finger gespielt hatte.

    Das Telefon läutet. Ich gehe an den Apparat. Ein Mann nennt mir eine Lieferadresse und teilt mir mit, dass er gerne Reis mit gebratenem Huhn und dazu sechs Stück knusprige Minifrühlingsrollen hätte. Das klingt nicht schlecht, aber er ist falsch bei uns. Aus irgendeinem närrischen Irrtum heraus werden wir in einem weit verbreiteten Lokalführer Wiens als chinesisches Restaurant geführt. Immer wieder versuchen Menschen, bei uns telefonisch ein Mittagessen zu bestellen, was wir kategorisch ablehnen müssen. Ich empfehle dem Anrufer ein chinesisches Restaurant, das alle seine Wünsche erfüllen wird, und lege auf. Dann fahre ich den PC herunter und verlasse das Büro. Claudio und die Schickel-Schwestern suchen gerade eine verloren gegangene Karteikarte (er sieht in der Kaffeedose nach, wo könnte sie auch sonst sein), und ich verdrücke mich mit einer gemurmelten Verabschiedung.

    Ich steige wieder in meinen Citroen und fahre mit dezent quietschendem Keilriemen ab. Einen Moment liebäugle ich mit dem Gedanken, meine Eltern zu besuchen, die keine fünf Minuten entfernt wohnen.

    Mein Vater wird über Mittag zuhause sein, sich einen Tomaten-Mozzarella-Salat zubereiten, dazu gibt’s Schwarzbrot mit Hüttenkäse und ein Glas herrliches Leitungswasser. Während er in der Küche werkt, erzählt er eine mordsmäßig langweilige Geschichte aus seinem Laden, die mit »Da war heute ein Idiot im Geschäft …« beginnt und mit »Vorstellungen haben die Leute!« endet. Meine Mutter schaut währenddessen irgendeine Sendung im Fernsehen und sagt Sachen wie: »Na, das ist mal ein wirklich hässlicher Mann!«, oder: »Siehst du, den juckt es an seinen Marillen, schau dir das an!«

    Mein Vater setzt sich dann mit dem kargen Mahl an den Esstisch, und meine Mutter greift zum Otto-Katalog und streicht irgendwelche Dinge an, die sie nicht mehr bestellen darf, seit die Lotto-Sache aufgeflogen ist. Dann ruft meine Schwester Kitty an, die derzeit wieder bei meinen Eltern wohnt, und erklärt ausufernd, warum sie in der vorigen Nacht nicht zuhause geschlafen hat. Meine Eltern wissen, dass sie sich im Volkshochschulcafé von irgendeinem Trommellehrer, Sandalen-Selbstbaukurs-Teilnehmer oder Rhetorik-Seminaristen aufreißen ließ und deswegen nicht zuhause geschlafen hat. Meine Mutter erklärt Kitty, dass sie die ganze Nacht wegen ihr auf waren, fast die Polizei gerufen hätten, und Papa möglicherweise vor Kummer einen leichten Herzinfarkt hatte. Kitty glaubt kein Wort und schämt sich dennoch fürchterlich. Mein Vater ruft halblaut zum Telefon rüber: »Deine Sachen sind unten in der Mülltonne!« Dann lächelt er ein ganz kleines bisschen. Er ist milde geworden.

    Beinahe beschleicht mich ein warmes Gefühl, wie ich so an meine Eltern denke, aber schnell wird mir wieder bewusst, dass dies nur so ist, weil ich sie nicht wirklich besuchen muss. Nein, mein rechter Fuß kommt nicht einmal in die Nähe der Bremse, als ich an dem Haus vorbeifahre, in dem sich ihre Wohnung befindet, die Wohnung, in der ich aufgewachsen bin.

    SO NAH, WIE ES GEHT

    Mein Weg führt mich quer durch die Stadt zum Auskunftsbüro Engländer. Was mich bei meiner Zusammenarbeit mit Claudio – dieser nie endenden Konfrontation grundverschiedener Anschauungen – davor beschützt, den Verstand zu verlieren, ist der Umstand, dass ich noch einen weiteren Job habe: Seit fast fünf Jahren arbeite ich als Berufsdetektivassistent.

    Zum echten Berufsdetektiv fehlt mir die staatliche Befähigungsprüfung und der Ehrgeiz, selbst jemals eine Auskunftei oder ein Sicherheitsunternehmen zu gründen. »BDA« ist angenehmer: Man muss nicht als Zeuge in Gerichtsverhandlungen auftreten, man braucht die unangenehmen Nachrichten nur selten selbst zu übermitteln (»Ihr Verdacht in Bezug auf Ihre Frau und Ihren Bruder hat sich im Zuge der Observation leider bestätigt.«), und man kann sich bis zu einem gewissen Grad aussuchen, welche Jobs man übernimmt (»Wer hat Lust auf eine etwa sechswöchige Einschleusung in ein Jagdzubehör-Expedit in Obritz an der Pulkau?«).

    In der Detektei, wo ich seit ein paar Jahren arbeite, gibt es insgesamt sechs BDAs. Das ist ein Pool von sehr unterschiedlichen Charakteren, die nur ein paar bescheidene Vorzüge gemeinsam haben: Sie sind zeitlich flexibel, clever genug, um kleine Details und auch mal größere Zusammenhänge wahrzunehmen, soldmäßig nicht überanspruchsvoll, Autobesitzer, vorstrafenfrei und gerne bereit zu lügen, bis die Suppe gefriert.

    Da BDAs keine anderen Befugnisse besitzen als jeder Normalmensch da draußen, ist die geschickt eingesetzte Lüge sehr häufig der effektivste oder aber auch einzige Weg, weiterzukommen. Das beginnt dort, wo man sich als Lieferant ausgibt, um an die aktuelle Adresse eines säumigen Schuldners heranzukommen, und endet bei der totalen Schizophrenie, wenn man als Informant in ein Unternehmen gesetzt wird, wo man den Kollegen einen Monat lang eine falsche Identität vorgaukelt. Schlimm, wenn die Lüge platzt: Mir passiert, als ich in das Warenlager eines Elektronikkonzerns eingeschleust war, wo HiFi-Receiver, Boxen und Endstufen mit angeblichen Transportschäden unter der Hand verkauft wurden. Die Sache endete damit, dass mir ein paar »Kollegen« das Auto aufbrachen und in die Lüftungsschlitze pissten. Nach der einzig richtigen Behandlung ist dieser Wagen mittlerweile so groß wie ein Rubikwürfel.

    Ich erlebe es natürlich hin und wieder, dass ich jemanden kennenlerne, der mich fragt, womit ich so meine Knödel verdiene, und dem ich dann – falls ich in der Stimmung bin – auch erzähle, dass ich recht regelmäßig als Detektiv arbeite (wenn ich nicht gerade einen Weltraumflughafen manage). Die Art und Weise, wie einen diese Person ganz plötzlich für den interessantesten Menschen der Welt hält, lässt mich erahnen, wie es sein muss, Filmstar zu sein. Dabei möchte ich nicht behaupten, dass es grundsätzlich ein Fehler ist, einen Detektiv für interessant zu halten. Tatsächlich habe ich einige Detektive kennengelernt, die wirklich erstaunliche Geschichten zu erzählen haben und in gewisser Weise viel mehr über das Leben wissen als der durchschnittliche Bürger. Obsessive, sture und einsame Gestalten, die sich in einen Fall hineinhängen wie Valentino Rossi in eine Kurve; die permanent gegen reale oder eingebildete politische Verschwörungen, sich auftürmende Alimenteschulden und zu ihren Ungunsten laufende Justizwillkür ankämpfen. Solche Detektive gibt es, und die haben ihre Geschichten zu erzählen. Allerdings lehrt einen die Erfahrung, dass diese Typen einen eigentlich immer zu manipulieren versuchen, weswegen man das alles besser nicht unreflektiert schluckt.

    Wahrscheinlicher aber trifft man auf einen Berufsdetektiv in seinen späten Fünfzigern mit Vollbart und dem Temperament einer Weinbergschnecke, der – bedächtig und uninteressiert geworden – irgendwelche Chancen aufrechnet (tendenziell sind sie niedrig). Der alle sechs Monate Vorträge mit klangvollen Titeln wie »Wege der Beweismittelbeschaffung« oder »Rechtsschutz für Detektive« bei einem Fortbildungsseminar in Regensburg oder Eisenstadt hält und damit seine gesammelte Kollegenschaft dazu bringt, vor Langeweile leise zu schluchzen.

    Die inzwischen aber wahrscheinlich größte Gruppe ist die »neue Generation«: Ehrgeizige Berufsdetektive in ihren Dreißigern, mit einem Diplom in Rechtswissenschaften oder einer soliden kaufmännischen Ausbildung, vom Auftreten und Styling irgendwo zwischen Autoverkäufer und Internet-Manager. Männer, die wissen, was gute PR bedeutet, die Kontakte zu Banken und Versicherungen suchen, die sich spezialisieren, die sinnvolle Kooperationen eingehen, die an High-Tech interessiert sind und hübsche Fitnesstrainerinnen zur Freundin haben. Die es aber gelegentlich auch voll auf den Kopf hauen kann, denn eine sichere Sache ist das Detektivgewerbe noch lange nicht. Wer – vor allem in den ersten Jahren – nicht bereit ist, 18 Stunden am Tag zu schuften (teilweise bei stark an die Klientel angepassten Preisen) oder ebenso lang auf einen Auftragsanruf zu warten, ohne gleich alles hinzuschmeißen, wird’s nicht bringen.

    Ja, und dann gibt’s leider auch die wirklich linken Agenten, undurchsichtige Geschäftemacher mit einer Vergangenheit im Pyramidenspiel- oder Mehrwertnummerngenre, die per Prüfungstourismus oder Schmiergeld zu ihrer Lizenz gekommen sind, eine Truppe von ehemaligen Bodyguards, Polizisten oder Nachtwächtern engagieren und sich auf einen der »härteren« Bereiche spezialisieren, also z.B. Pfuscher-Kontrolle auf Baustellen oder Kaufhausüberwachung in sozialen Absturzzonen. Da ist dann – ethisch bewertet – alles nur noch grau gegen grau.

    Als BDA spielst du aber selten in einer dieser Ligen. Der durchschnittliche BDA ähnelt mehr einem Callcenter-Agent: relativ ahnungslos, oft nur für Wochen oder Monate dabei, um dann in einen anderen McJob abzutauchen, immer nervös, übervorteilt zu werden, emotional wenig in die tatsächliche Causa verstrickt und dazu eine einzige, wandelnde Sicherheitslücke. Während Berufsdetektive laufende Fälle betreffend wirklich erstaunlich schweigsam sein können, plaudern BDAs zumindest im Freundes- und Bekanntenkreis immer gleich alles aus, was mitunter für echte Probleme sorgen kann. Meine Kollegen vom »Auskunftsbüro Engländer« und ich sind da eine rühmliche Ausnahme. Das hat mehrere Gründe: Zum einen sind einige von uns schon ziemlich lange dabei, was neben der Erfahrung auch ein recht großes Stück Sensibilität (zwischenmenschlich, rechtlich) mit sich bringt. Zum anderen ist unser Chef Ernst-Peter Engländer ein maßvoller und moralisch einwandfreier Vorzeige-Unternehmer, der Diskretion, Gewissenhaftigkeit und persönlichen Einsatz einfach erwartet.

    Um 13 Uhr bin ich bei Ernst-Peter im Büro. Er sitzt mir in seinem überbreiten Chefsessel gegenüber, der ihn von fast allen Seiten mit gediegenem Leder umgarnt, ihn jedoch wie ein Kind aussehen lässt, das im Arbeitszimmer seines Vaters einen erregenden Rollentausch probiert. Ernst-Peter ist so alt wie ich, wirkt aber um Jahre jünger. Er hat einen strohblonden, bei jeder Gelegenheit errötenden Sportreporterkopf mit nervösen wasserblauen Augen und fast bartlosen Wangen. Er wirkt ungefährlich und permanent eine Spur überfordert, was beides eigentlich nicht zutrifft. Ernst-Peter instruiert mich hinsichtlich der Observation, die heute Abend ansteht, und überreicht mir den Schlüssel zum Haus mit einer Anfahrtsbeschreibung.

    Eigentlich ist zu der ganzen Angelegenheit kein Wort mehr zu verlieren, alles so oder ähnlich schon da gewesen, trotzdem scheint Ernst-Peter dem noch irgendetwas nachschicken zu wollen.

    Er rubbelt mit dem Finger an einer Unterlage herum, dann wetzt er ein bisschen in seinem Sessel, kontrolliert besorgt die Anzahl seiner Bleistifte, um sich schließlich seufzend zurücksinken zu lassen und unpassend onkelhaft zu verlautbaren:

    »Clemens, wir zwei haben schon Glück, oder?«

    »So im Allgemeinen, meinst du?«

    »Nicht nur. Auch mit unseren Mädchen zum Beispiel …«

    »Mädchen? Yvonne? Irina und …«

    »Nein, nein, nicht die Agentur-Mädels! Unsere! Andrea. Und Martina!«

    »Ach so, ja, da hätten wir es vielleicht übler erwischen können.«

    »Wollt ihr eigentlich Kinder haben, Clemens? Das würde mich wirklich sehr interessieren. Würdest du mir das verraten?«

    »Ja, da können wir schon drüber reden, Ernst-Peter. Ähm, nein.«

    »Keine Kinder?«

    »Nein, nein, im Moment sicher nicht.«

    »Weißt du, ich bin mir da nicht so sicher. Überhaupt nicht sicher. Und Andrea … Sie ist irgendwie sphinxenhaft dahingehend. Weißt du, ich glaube, sie wartet irgendetwas ab. Irgendetwas, hm.«

    »Schwer zu sagen …«

    »Absolut. Sie spricht ehrlich nicht viel darüber, also mit mir spricht sie gar nicht, aber auch ihre Mutter sagt nichts. Aber die beiden sind sich sehr ähnlich …«

    »Sie sagt nichts zum Thema Kinder?«

    »Nein. Also Andrea spricht mehr oder weniger gar nicht mit mir im Augenblick …«

    »Ja, das kommt schon mitunter vor.«

    »Wirklich? Spricht Martina auch nicht mit dir?«

    »Martina? Nein, sie ist da vielleicht eine Ausnahme, sie hat immer den Mund offen.«

    »Weißt du, Clemens, eine Frau kann einem Mann viel Kraft geben, ihm aber auch viel Kraft nehmen. Und Andrea saugt mir im Moment die Energie aus dem Körper wie ein Magnet.«

    »Aber Ernst-Peter … Du hast doch gesagt, du hast ein Glück, sie zu haben.«

    »Ja, was man halt so sagt. Weißt du, es ist nicht leicht zuzugeben, dass man Unzulänglichkeiten besitzt. Ich erreiche sie nicht. Sie will etwas von mir hören, und, verflucht, ich habe keine Ahnung, was es ist. Als wäre sie verwunschen,

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