Die Geheimnisse der Kindesentwicklung: Wie aus Ihrem Neugeborenen ein gut entwickeltes und dadurch gesundes und lernfähiges Kind wird

Von Valbona Ava Levin

Lernen Sie die Geheimnisse der Kindesentwicklung kennen!
Dieses Buch bringt verständlich auf den Punkt, was Sie tun können, damit es Ihrem Kind gut geht.
Sie werden sehen, die wichtigsten Tipps für das erste Lebensjahr sind verblüffend einfach.
Auch als CD erhältlich: www.goja.de

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Books on Demand
• Erscheinungsdatum: 6. Dez. 2017
• ISBN: 9783746084305

Valbona Ava Levin

Valbona Ava Levin, 1973 in Hamburg geboren. Studium der Germanistik und Geschichtswissenschaft in Hamburg. Ausbildung zur Logopädin sowie zur Entwicklungs- und Lerntherapeutin. Praxis für Kindesentwicklung. Begründerin und Dozentin der GOJA®-Therapie, die sensomotorische und kognitiv-sprachliche Entwicklungsaspekte mit manueller Therapie vereint.

Buchvorschau

Literaturempfehlungen

1. Was sollte ich über die Entwicklung meines Kindes wissen?

Wenn Sie das Wissen über die frühen Entwicklungsschritte anwenden, gibt es eine gute Nachricht: Ihrem gesunden Kind wird es gut gehen! Wenn Sie wissen, was Sie tun oder besser lassen sollten, wird Ihr gesundes Kind sich gut entwickeln. Es hat dann gute Chancen langfristig gesund zu bleiben. Ihr Kind wird die Entwicklungsschritte der ersten Lebensjahre normal durchlaufen und Sie und Ihre Familie können sich den vielen wichtigen und schönen Themen der Kindheit widmen.

Das Wissen über die Kindesentwicklung erstaunt dadurch, dass Sie viel weniger tun müssen, als Sie vielleicht angenommen haben. Das Geheimnis der Kindesentwicklung liegt nämlich darin, dass ein gesundes Kind einem inneren Programm folgt. Je weniger wir dieses Programm stören, desto besser entwickelt sich Ihr Kind. Die Neugier eines gesunden Kindes und der biologische Fahrplan der Kindesentwicklung führen Ihr Kind sicher durchs erste Lebensjahr. Es wird sich, wenn die richtigen Angebote vorliegen und es nicht gestört wird, in Rücken- und Bauchlage stabilisieren und stundenlang spielen; es wird sich drehen, die eigenen Hände und Füße entdecken und mit beiden Augen dreidimensional die Welt erblicken; es wird ins elegante wie anstrengungslose Sitzen und Krabbeln kommen und Laute nachsprechen. Und am Ende des ersten Lebensjahres wird es stabil stehen, zuerst seitlich gehen, dann vorwärts. Die Abfolge dieses Fahrplans muss Ihr Kind nicht erfinden, es hat ihn in sich. Dieser Weg wird mit Hilfe der sorgenden und liebenden Umgebung umgesetzt. Fahrplanänderungen, Abkürzungen und Umwege sind ebenso unerwünscht wie zu schnelles oder zu langsames „Fahren".

Da die Bewegungsentwicklung in den ersten Lebensjahren aufs Engste mit der Entwicklung der Wahrnehmung und des Denkens verbunden ist, spricht die Wissenschaft von „sensomotorischer Entwicklung". Das Wissen über die sensomotorische Entwicklung ist ein offenes Geheimnis. Manchmal bringt es uns in Konflikte mit unseren Interessen als Eltern. Ich selbst kann mich nur zu gut an meine eigenen Erschütterungen und inneren Konflikt erinnern, als ich begann, mich intensiver mit der sensomotorischen Entwicklung zu befassen. Hatte ich doch schon zwanzig Jahre pädagogisch und zehn Jahre therapeutisch mit Kindern gearbeitet; zudem selbst ein Kind bekommen, und viele Fragen gestellt. Viele Antworten waren hilfreich, manche beruhigend. Aber für die Antworten auf der Basis der sensomotorischen Entwicklung war ich nicht gewappnet. Sie haben mich sowohl als Mutter als auch als Therapeutin irritiert.

Erschüttert hat mich und andere Mütter die Erkenntnis, dass unser wohlmeinendes Tun unseren Kindern Probleme bereiten kann. Wie kann es sein, dass das von vielen so gepriesene Tragen im Tragetuch die Entwicklung meines Kindes behindert? Warum ist das Mitnehmen auf dem Fahrrad schlecht für mein Kind und warum entstehen daraus sprachliche, motorische und sogar Verhaltensprobleme? Manche Eltern, die solche Aussagen zum ersten Mal hören, haben das Gefühl, einem geheimen, verborgenen Wissen zu begegnen. Tatsächlich sind das weder gewagte Behauptungen noch sind sie besonders neu. Unser Wissen über die Bedeutung und Auswirkung der sensomotorischen Entwicklung hat sich über die letzten hundert Jahre angesammelt und wurde in vielen neueren Untersuchungen bestätigt.

Ich begann, selbst die Entwicklung der Kinder über die ersten Lebensjahre hinweg zu beobachten. Und tatsächlich: Säuglinge, die zu viel getragen wurden, hatten oft große Probleme, in Bauch- und Rückenlage bequem zu liegen und zu spielen. Da ihnen diese Entwicklungsschritte nicht möglich waren, übersprangen sie oft Zwischenschritte und kamen zu früh oder