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Die zehn Botschaften der Sterbenden: Was wir von Randy Pausch, Sam Berns, Steve Jobs und anderen lernen können
Die zehn Botschaften der Sterbenden: Was wir von Randy Pausch, Sam Berns, Steve Jobs und anderen lernen können
Die zehn Botschaften der Sterbenden: Was wir von Randy Pausch, Sam Berns, Steve Jobs und anderen lernen können
eBook238 Seiten2 Stunden

Die zehn Botschaften der Sterbenden: Was wir von Randy Pausch, Sam Berns, Steve Jobs und anderen lernen können

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Über dieses E-Book

Oft sind es gerade todkranke Menschen, die uns mit ihren Gedanken und ihrer Weisheit bewegen, beeindrucken und inspirieren. Denn im Angesicht des Todes ändern sich Prioritäten, man sieht vieles klarer und konzentriert sich auf das Wesentliche. Dagmar Larini hat sich auf die Spuren derjenigen begeben, die mit ihren Gedanken schon viele Menschen inspiriert haben, wie beispielsweise Randy Pausch, Steve Jobs oder Sam Berns, der kurz vor seinem Tod ein YouTube-Video veröffentlicht hat, das binnen kurzer Zeit mehr als 5 Millionen Mal angeklickt wurde. Dagmar Larini hat zusammengetragen, was sie alle verbindet und was wir von ihnen lernen können, um ein glückliches Leben zu führen und nicht erst im Angesicht des Todes zu bemerken, was wir alles verpasst haben und was wir alles bedauern.
SpracheDeutsch
Herausgebermvg Verlag
Erscheinungsdatum13. Feb. 2015
ISBN9783864157080
Die zehn Botschaften der Sterbenden: Was wir von Randy Pausch, Sam Berns, Steve Jobs und anderen lernen können

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    Buchvorschau

    Die zehn Botschaften der Sterbenden - Dagmar Larini

    Inhalt

    Vorwort

    1. Sam Berns: Lebe die Möglichkeiten

    Der Wert der letzten Worte

    2. Christoph Schlingensief: Genieße es – es ist nicht selbstverständlich

    Diesseits des Jenseits

    3. Randy Pausch: Verwirkliche deine Kindheitsträume

    Unsere wahren Wünsche

    4. Tom Attwater und Mark Weber: Wollen heißt schaffen

    Leben ist lernen

    5. Benjamin Breedlove und Jessica Joy Rees: NEGU

    Jeder kann, ich kann

    6. Steve Jobs: Hungrig bleiben, verrückt bleiben

    Die Fäden zusammenführen

    7. James K. Flanagan: Unter teuren Hüten stecken auch nur Menschen

    Nur keine Angst

    8. Janis Joplin und der Klub 27: Du bist alles, was du brauchst

    Ich bin ich – und andere

    9. Albert Schweitzer: Leben inmitten von Leben

    Mehr als ich

    10. Trisha Creekmore: Lebe!

    Es ist mein Leben

    Quellen

    Weiterführende Literatur

    Vorwort

    Dieses Buch ist voller Lebensfreude, denn es handelt vom Sterben. Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch erscheinen mag, ist auf den zweiten Blick alles andere als das.

    Von Kind auf wissen wir, dass unser Leben auf diesen unausweichlichen Schlusspunkt zusteuert, dass wir eines Tages nicht mehr sind. Der Gedanke daran macht uns Angst. So sehr, dass wir ihn am liebsten verdrängen. Stattdessen stürzen wir uns in die Arbeit, meistern unseren Alltag und leben unser Leben, so gut es eben geht. Dabei vergessen wir allerdings nur zu häufig, zu was unser Leben wirklich gut ist, was es uns alles bieten kann, sofern wir dies denn zuließen.

    Was aber, wenn wir nicht mehr versuchen, das Unvermeidliche auszublenden? Wenn wir uns stattdessen sagen: Ja, ich werde sterben. Irgendwann. Bis dahin aber nehme ich mir das Recht zu leben, so wie ich es wirklich will. Die Vorstellung ist verlockend, und die meisten von uns haben irgendwann schon einmal darüber nachgedacht. Doch wir alle wissen: Das ist nicht so leicht. Jeder Mensch ist fest verwoben mit einem Umfeld, wir haben unsere Verpflichtungen, die es zu erfüllen gilt. Vor allem aber fehlt es uns an der Zeit, solche Gedanken weiterzuspinnen und sie dann auch in die Tat umzusetzen. Wenn wir es doch wagen, begleiten uns ebenfalls ängstliche Gedanken. Weil wir gar nicht mehr so recht wissen, was das Leben tatsächlich zu bieten hat, wenn wir von unseren Gewohnheiten und scheinbar Vertrautem loslassen.

    Was also tun? Die Antwort ist einfach: Wir sollten auf diejenigen hören, denen die Angst vor der Ungewissheit genommen wurde. Auf jene Menschen also, die statt mit der Ungewissheit mit der Gewissheit leben, dass sie bald sterben werden. Das Erstaunliche daran ist nämlich, dass sie nicht mit ihrem Schicksal hadern. Sie verbringen ihre letzten Tage oder auch Monate nicht damit, sich zu beklagen. Sie versinken nicht in Tränen oder Depressionen. Vielmehr ist häufig etwas gänzlich anderes zu beobachten. Sterbende Menschen wirken, als wären sie von einer neuen Klarheit erfasst. Sie haben keine Angst mehr, weil sie nun wissen, dass es definitiv zu Ende geht. Eine Erkenntnis, die nicht zuletzt befreiend wirkt. Denn das Abfallen der Angst lässt sie einen neuen und eben klareren Blick auf das Leben werfen.

    Was all die Jahre zuvor so wichtig erschien, spielt nur noch eine Nebenrolle. Was sollen die Nachbarn von mir denken? Wie mache ich mich beim Chef beliebt? Vollkommen egal. In den Fokus rücken nun die wirklich elementaren Dinge des Lebens. Die Frage etwa, wer ich bin und ob ich so gelebt habe, wie es für mich selbst und nicht in den Augen der anderen richtig war. Was macht das Leben wirklich aus? Und was bedeutet die Antwort darauf für mich?

    Vor allem aber ist bei vielen Sterbenden zu beobachten, dass sie ihre neue und freiere Sicht der Dinge nicht allein dafür nutzen, den letzten Abschnitt ihres Lebens einfach nur zu absolvieren. Die Sterbenden haben vielmehr etwas mitzuteilen: Sie wollen uns sagen, was wir mit unserem Leben machen sollen, um es trotz unserer steten Unsicherheit auskosten zu können. Sie wollen uns helfen, den Weg zu einem erfüllten und glücklichen Leben zu finden. Und sie wollen uns davor warnen, wie uns die vielen scheinbaren Selbstverständlichkeiten des zivilisierten Daseins genau davon abhalten.

    Wer den Sterbenden aufmerksam zuhört, der wird von ihnen Weisheiten mit auf den weiteren Lebensweg bekommen, die vieles verändern. Zum Positiven und für immer. Wer zuhört, muss allerdings darauf gefasst sein, dass manches Lebensziel kaum etwas mit dem zu tun hat, das wirklich zu Glück und Erfüllung führt. Keiner von denen, die auf der anderen Seite der Schwelle der Angst stehen, wird uns raten, von jetzt an noch mehr Überstunden zu machen, um möglichst zügig eine weitere Sprosse der Karriereleiter zu erklimmen. Keiner von ihnen fordert uns auf, bis zum Lebensende möglichst viele Reichtümer anzuhäufen oder uns, auf welche Weise auch immer, ein eigenes Denkmal zu schaffen.

    Aber: Die Sterbenden sind auch schlau genug, uns nicht zu raten, schlicht alles hinzuwerfen und etwa ein völlig neues Leben auf einer idyllischen Südseeinsel anzufangen. Was sie uns mit auf den Weg geben, ist ein Wissen, das unser Leben bereichert, ohne es von Grund auf umzukrempeln. Es geht um viele kleine und sachte Hinweise, die zusammen jedoch ein mächtiges Werkzeug ergeben. Die Sterbenden eröffnen uns neue Blickwinkel, indem sie vielleicht danach fragen, was aus unseren Kindheitsträumen geworden ist und wie wir sie auch jetzt noch einlösen können. Sie regen uns an zu überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist, dass wir immer nur bedauern, was wir nicht haben – oder ob es nicht wesentlich Erfolg versprechender wäre, all das wirklich und umfassend zu nutzen, was uns gegeben ist.

    Es gibt durchaus Fälle, in denen ein todkrankes Kind uns Weisheiten auf den Weg gibt, die so reif und erwachsen sind, dass wir uns nur wundern, warum wir nicht selbst darauf gekommen sind. Andererseits überraschen uns weltbekannte, erfolgreiche und überaus wohlhabende Menschen mit Erkenntnissen, die auf reiner Menschlichkeit beruhen.

    Eines kann ich Ihnen versichern: Was Sie in diesem Buch von den Sterbenden erfahren, wird Sie berühren. Es wird Sie manchmal vielleicht sogar zu Tränen rühren. Am Ende aber werden Sie voller Hoffnung sein. Und Sie werden alles in der Hand haben, um ein erfülltes Leben zu führen. Ein Leben voller Lebensfreude, das Ihnen garantiert die Angst vor der Ungewissheit nimmt.

    1. Sam Berns: Lebe die Möglichkeiten

    Sampson Gordon »Sam« Berns war nicht einmal zwei Jahre alt, als klar wurde, dass er diese Welt bald schon wieder verlassen sollte. Seine Lebenserwartung wurde auf bestenfalls vierzehn Jahre geschätzt, am Ende sollten es allen Voraussagen zum Trotz immerhin siebzehn Jahre sein, die Sam auf dieser Erde verbrachte. Eine sehr kurze Zeit, aber doch lang genug, um aus Sam Berns einen Menschen zu machen, der Millionen berührte – und dessen Weisheit und Lebensmut wir niemals vergessen dürfen.

    Man kann es fast schon als eine Ironie des Schicksals betrachten, dass Sam als Sohn zweier Kinderärzte geboren wurde und an einer der seltensten Kinderkrankheiten überhaupt litt. Zunächst schien Sam Berns ein vollkommen gesundes Baby zu sein, doch bald schon stellten sich Symptome ein, die beunruhigten. Die Diagnose war nichts anderes als ein Todesurteil: Progerie. Die wenigsten werden davon je gehört haben oder wissen, was sich hinter diesem Namen verbirgt. Fast jeder wird aber schon mal irgendwo ein Bild eines jungen Menschen gesehen haben, der unter Progerie leidet. Denn die Auswirkungen der Krankheit sind deutlich sichtbar.

    Hergeleitet ist der Begriff aus dem Altgriechischen und er steht für früh- oder vorzeitiges Altern. Was allerdings immer noch eine sehr zurückhaltende Beschreibung dessen ist, was in dem Körper eines der weltweit kaum mehr als einhundert Betroffenen vor sich geht. Denn Progerie führt dazu, dass ein Mensch vier- bis zehnmal schneller altert, als es normalerweise der Fall ist. Die ersten Anzeichen treten meist schon im ersten Lebensjahr auf. Sie reichen von Haarausfall über Arterienverkalkung und Knochenschwund bis hin zu Kleinwuchs, der ebenfalls für diese Patienten typisch ist.

    Im Klartext: Sam Berns lebte bereits als Teenager im Körper eines sehr alten Mannes, eines Greises. Er war winzig klein und mager, sein kahler Kopf wirkte unverhältnismäßig groß.

    Kein gesunder Mensch vermag sich annähernd vorzustellen, was diese Krankheit für ein Kind bedeutet. Unbeschwertes Herumtollen war für Sam unmöglich, und immer war da auch dieses Wissen, dass er nur ein kurzes Gastspiel im Reich der Lebenden geben würde. Doch Sam wäre nicht der gewesen, der er war, hätte er sich davon unterkriegen lassen. Stattdessen ließ er die Menschen an seinem Leben teilhaben und bereicherte damit wiederum deren Leben.

    Bekannt beziehungsweise berühmt wurde Sam in seinem letzten Lebensjahr. Vier Jahre hatte der amerikanische Fernsehsender HBO sein Leben begleitet und eine Dokumentation mit dem Titel Life According to Sam über ihn gedreht, die 2013 veröffentlicht wurde. Gegen Ende jenes Jahres absolvierte Sam Berns noch einen öffentlichen Auftritt im Rahmen einer Tagung, was ihn endgültig zu einer weltweiten Berühmtheit machen sollte – wenige Monate bevor er starb.

    Im Rahmen der sogenannten TEDx Midatlantic saß Sam Berns auf einer riesigen Bühne allein auf einem Stuhl vor dem Publikum. Wer ihn nicht kannte, mochte ihn für ein bedauernswertes Wesen halten. Sein zu großes blaues Hemd konnte nicht verbergen, wie zerbrechlich sein Körper wirkte. Sein Kopf war haarlos und er blickte durch dicke Brillengläser auf die Zuschauer. Als wollte er die Diskrepanz zwischen seinem Erscheinungsbild und seiner Jugend noch verdeutlichen, begann er seine Rede mit den Worten: »Ich bin Sam und ich bin gerade 17 Jahre alt geworden.«

    Wer nun erwartete, dass der greise Teenager die Welt über sein Leid aufklären wollte, erfuhr allerdings schnell, dass es genau darum nicht ging. Denn der Auftritt stand unter einem unerwarteten Motto: Sam Berns sprach über seine Philosophie für ein glückliches Leben. Und er tat es mit einer Klarheit und Weisheit, wie sie selbst für einen doppelt so alten Menschen ungewöhnlich wäre.

    Seine Erzählung begann mit einem zunächst sehr überraschenden oder fast schon abwegig wirkenden Beispiel. Vor einigen Jahren, so erzählte Sam, hatte er den dringenden Wunsch, Trommel in einer Marching Band zu spielen. Also in einem der vor allem in den USA verbreiteten Orchester, die nicht nur musizieren, sondern dabei auch marschieren. Der Haken an der Sache: Während des Marschierens werden die Trommeln mit einer Art Gurtgeschirr am Körper getragen. Eine Kombination, die in Sams Fall ein Gewicht von rund 20 Kilogramm ausmachte. Er selbst jedoch war durch die Progerie inzwischen auf ein Gewicht von 25 Kilogramm abgemagert. Niemand dürfte daran zweifeln, dass es ihm eigentlich vollkommen unmöglich war, ein derartiges Gewicht am Körper zu tragen, dabei noch die Trommel zu schlagen und im Takt zu marschieren. Ganz zu schweigen von der typischen Uniform, die zusätzliches Gewicht bedeutete.

    Die naheliegende Schussfolgerung lautete daher: Dieser Traum ist unmöglich, manche Dinge sind nicht zu realisieren und damit muss man sich abfinden. Doch genau das war nicht die Haltung von Sam Berns. Er wollte sich auch nicht damit abfinden, dass man ihm anbot, doch zum Beispiel Bongos zu spielen – die musste er nicht tragen und er musste mit ihnen auch nicht marschieren. Sam aber wollte marschieren und er wollte trommeln.

    Zunächst noch niedergeschlagen von der Aussichtslosigkeit seines Wunsches, rappelte sich Sam Berns schnell wieder auf: Er setzte sich mit seiner Familie zusammen, man holte einen Techniker hinzu und nach einiger Entwicklungsarbeit fand man tatsächlich eine Lösung. Am Ende entstand eine neu konstruierte Kombination aus Tragegeschwirr und Trommel, die zusammen auf nicht mehr als drei Kilogramm Gewicht kam und zudem auch noch angenehmer zu tragen war.

    Was Sam Berns damit sagen wollte, war eindeutig: Nur weil etwas unmöglich erscheint, muss es noch lange nicht unmöglich sein. Wir alle stehen in unserem Leben immer wieder vor Problemen, deren Lösungswege wir nicht kennen. Manchmal kämpfen wir uns an solchen Problemen ab, doch sie bestehen weiter, weil wir mit üblichen Methoden an sie herangehen. Manchmal versuchen wir uns des Problems zu entledigen, indem wir uns von ihm abwenden, es zu vergessen versuchen und an anderer Stelle so weitermachen, als wäre nichts gewesen – was natürlich das Problem auch nicht aus der Welt schafft. Sam Berns’ Rat für derartige Lebenssituationen lautet hingegen: Wenn es ein unüberwindbares Problem gibt, nicht aufgeben oder in Panik verfallen. Stattdessen sollten wir das Ganze aus allen erdenklichen Blickwinkeln betrachten, ruhig bleiben und die Sache genau analysieren. Vermutlich findet sich dann ein neuer Weg, der das Hindernis doch noch aus der Welt schafft.

    Dass wir schwierige Situationen jedoch häufig mit wenig Erfolg versprechenden Methoden angehen, dafür gibt es einen ganz bestimmten Grund: Wir gehen davon aus, dass uns genügend Zeit bleibt. Wenn etwas gerade nicht lösbar erscheint, dann verschieben wir die Arbeit daran auf einen späteren Zeitpunkt. Die Zeit heilt ja bekanntlich alle Wunden, da wird sie doch auch ein Problem aus dem Weg schaffen können.

    Sam Berns aber hatte keine Zeit. Was er hatte, das war ein Traum beziehungsweise der ganz große Wunsch, in der Band zu trommeln. Also setzte er alles daran, dies Realität werden zu lassen.

    Für einen gesunden Menschen ist es vielleicht schwierig, sich einzubilden, er habe keine Zeit zu verlieren und müsse wie Sam möglichst schnell handeln. Was wir aber von Sam Berns lernen können, das ist die schlichte Wahrheit, dass es sich lohnt, für seine Wünsche und Träume wirklich zu kämpfen. Dass wir uns nicht einfach nur passiv anhören sollten, dass unser Traum ein Ding der Unmöglichkeit sei, sondern dass wir so lange daran arbeiten sollten, bis er wahr wird.

    Doch damit war Sam Berns noch lange nicht am Ende seiner Rede. Er berichtete, dass er einmal im Radio interviewt wurde und man ihm dabei die Frage stellte, was denn das Wichtigste sei, das die Menschen über ihn wissen sollten. Sams Antwort darauf war ebenso einfach wie überraschend: nämlich dass er ein sehr glückliches Leben führe.

    Was wieder den Bogen zu Sams Philosophie, wie man ein glückliches Leben führt, spannt. Diese Philosophie setzt sich aus drei Aspekten beziehungsweise Facetten zusammen. Die erste stammt dabei gar nicht mal von Sam Berns selbst. Er hat sie vielmehr einer Highschoolkomödie aus dem Jahr 1986 entnommen. Genauer gesagt handelte es sich um ein Zitat von Ferris Bueller, der von Matthew Broderick gespielten Hauptfigur in Ferris macht blau.

    Der sagt an einer Stelle des Films: »Das Leben bewegt sich sehr, sehr schnell. Wenn du nicht gelegentlich anhältst und dich umschaust, könntest du es verpassen.« Ein sterbenskranker Junge wählt also ein Zitat aus einem eher zweitklassigen Hollywoodstreifen, um uns klarzumachen, wie auch wir ein glückliches Leben haben können? Macht das Sinn? Auf den ersten Blick nein – auf den zweiten Blick dagegen sehr wohl. Denn was Sam vermitteln will, ist schließlich nichts weniger als der Hinweis auf ein typisches Problem unserer schnelllebigen Zeit. Wir sind es gewohnt, immer nur nach vorne zu schauen. Einfach weil wir denken, dass wir sonst etwas verpassen oder dass die anderen uns überholen. Wenn wir aber ständig nur nach vorne schauen, dann ignorieren wir das Jetzt. Doch dieses Jetzt ist unser Leben, der Augenblick, den wir eigentlich auskosten sollten. Wenn wir die Gegenwart nicht genießen, dann können wir auch in der Zukunft nicht glücklich und zufrieden sein.

    Dass wir aber ständig nach vorne blicken, das hängt auch damit zusammen, dass wir etwas erreichen wollen. Dass wir immer mehr wollen, weil es doch so

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