Im Einklang mit dem Grossen Gebot: Elf geistige Gesetze für ein erfolgreiches Leben
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Buchvorschau
Im Einklang mit dem Grossen Gebot - Raymond Holliwell
Kapitel 1
Im Einklang mit dem Großen Gebot
„Der Herr schuf die Erde und den Himmel und jede Pflanze auf dem Feld, bevor sie in der Erde war und jedes Kraut auf dem Feld, bevor es wuchs." Genesis, Kapitel 2, 4 - 5
Die vorrangige Frage lautet heute, ob der Mensch die Fähigkeit, die Voraussetzungen und die Macht besitzt, sein Leben selbst zu gestalten.
Kann er so sein, wie er sein will, oder gleicht er einem Tropfen im großen Ozean des Lebens?
Millionen von Menschen sind von Arbeitslosigkeit, Armut und Not betroffen. Haben sie eine Chance?
Wenn wir uns die Abertausende der zerbrochenen Ehen ansehen, stellt sich die Frage, ob solche Brüche wieder geheilt werden können.
Millionen klagen über Krankheiten und Störungen der unterschiedlichsten Art.
All dies lässt uns glauben, dass wir bloße Opfer der Umstände seien, und selbst keine Kontrolle besäßen. Diese Einstellung macht uns zu Schicksalsgläubigen, statt zu Beherrschern und Lenkern unseres Lebensschiffes.
Eine fatalistische Einstellung wirkt ansteckend, und wenn sich der Mensch ihr hingibt und sich mit der scheinbaren Tatsache abfindet, dass die ihn umgebenden Umstände stärker seien als die ihm innewohnende Macht, ist seine Niederlage bereits besiegelt, bevor er zum Rennen antritt.
In der Menschheitsgeschichte gibt es eine lange Liste von Belegen dafür, dass der Mensch Umstände überwinden, und seine Probleme meistern kann. Auch die Evolution und Anthropologie liefern uns Beweise dafür, dass der Mensch für das, was er ist, selbst verantwortlich ist.
Er besitzt die Macht, seine Lebensumstände zu steuern, und indem er sich dieser Macht bedient, erschafft er neue Umstände, die für seine Weiterentwicklung notwendig sind.
Einige Menschen sind sich jedoch nicht sicher, dass wir unsere eigenen Umstände erschaffen; sie glauben an Vererbung, Karma, Umwelteinflüsse und zahlreiche weitere Fremdeinwirkungen.Ihrer Meinung nach seien dies die wahren Ursachen für Misserfolge.
Diese Menschen glauben an die natürlichen Begrenzungen des Lebens; sie leben in der Überzeugung, dass wir so zu bleiben hätten, wie wir nun mal sind, und sind überzeugt davon, dass das, was derzeit ist, auch in Zukunft so sein werde.
Der Wissenschaftler jedoch, der den Mysterien des menschlichen Lebens auf den Grund zu gehen versucht, zeigt uns eine wunderbare Welt der Macht, Möglichkeiten und Verheißungen auf. Ihm verdanken wir die Wahrheit, dass das Bewusstsein die schöpferische Ursache für alles ist, was im menschlichen Leben geschieht, und dass die persönlichen Umstände die Ergebnisse des menschlichen Verhaltens sind. Diese wiederum sind die unmittelbaren Folgen seiner Ideen.
Die Wissenschaft sagt uns, dass jeder wie auch immer gearteten Bewegung ein Vorstellungsbild oder ein Plan vorausgehe.
Diese Pläne oder Ideen sind äußerst mächtig; sie sind die Ursachen für die von ihnen ausgelösten Wirkungen. Diese Ursachen können gut, schlecht oder neutral sein; die Wirkungen entsprechen immer den Ursachen.
Der Wissenschaftler sagt uns, dass diese Ideen eine enorme Energie freigeben. Wenn wir den konstruktiven Umgang mit unserem Bewusstsein lernen, setzen wir diese verborgenen Mächte, Kräfte und Fähigkeiten richtig ein. Deshalb, so erzählt uns der Wissenschaftler, sei dies der Schlüssel zu einem erfolgreichen Leben.
Im Menschen gibt es eine wunderbare innere Welt und die Offenbarung dieser Welt ermöglicht es dem Menschen, innerhalb der Grenzen der Natur alles zu erreichen, was sein Herz begehrt.
Meiner Meinung nach ist der Grund, warum das berühmte englische Literaturgenie William Shakespeare weltweit der führende Dramatiker ist, genau hier zu suchen. Die griechischen Dramatiker sahen die Ursachen immer in einem äußeren Schicksal oder Los, das ihren Figuren den Niedergang brachte, doch Shakespeare hatte erkannt, dass etwas im Menschen für seine Erfolge beziehungsweise Misserfolge verantwortlich war.
„Nicht durch die Schuld der Sterne, lieber Brutus, durch eigene Schuld sind wir Schwächlinge."
Wir sehen Hamlet, wie er mit seiner widerspenstigen und unentschlossenen Seele ringt. Macbeth wird von seinem Ehrgeiz angespornt.
Othello wird durch seine Eifersucht hin- und hergerissen und verunsichert. Immer handelt es sich um einen Kampf mit dem inneren Selbst, so als möchte uns der Dramatiker sagen: „Ihr selbst seid die Meister eurer Umstände. Ruft eure eigene Kraft und Initiative auf und nehmt die Zügel selbst in die Hand! Das Schicksal liegt in euren eigenen Händen!"
Doch von welcher Kraft ist hier die Rede?
Wie erkennen wir sie?
Falls alle äußeren Bedingungen die Ergebnisse von Handlungen sind, und alle Handlungen die Folge unserer inneren Vorstellungsbilder sind, müssen unsere Vorstellungen die Bedingungen unseres täglichen Lebens verursachen.
Eine Vorstellung ist ein Gedanke oder eine Gruppe von Gedanken.
Eine Vorstellung ist ein geistiges Bild.
Hinter jeder Leistung, Errungenschaft oder Erfindung muss es eine Idee gegeben haben. Dies ist von Anfang an der Schöpferplan.
Im ersten Buch der Bibel können wir nachlesen, dass der große Architekt, Gott, eine fertige Gestalt oder eine Idee sah, bevor sie wuchs. Im Bewusstsein des Schöpfers gab es zunächst ein geistiges Bild; erst dann gelangte es im Außen in Form einer Schöpfung zur Verwirklichung.
„Der Herr schuf die Erde und den Himmel und jede Pflanze auf dem Feld, bevor sie in der Erde war und jedes Kraut auf dem Feld, BEVOR es wuchs."
Jeder Architekt und Bauherr richtet sich nach einem Plan. Dies gilt für die Errichtung eines Hauses, einer Brücke, einer Institution oder des eigenen Lebens.
Jeder Mensch ist sein eigener Konstrukteur und Baumeister. Wie der Schöpfer, erstellt auch er zunächst eine innere Vorgabe, die sich dann im Außen zeigt.
Alle Ängste vor Krankheit, Armut und Alter sind lange, bevor sie schmerzliche Realität werden, als Eindrücke, Ideen und geistige Bilder vorhanden. Jede Idee und jedes geistige Bild muss nach seiner Art gedeihen; ob das vorgegebene Bild gut oder schlecht war, ist unerheblich. Das Große Gebot sorgt dafür, dass es sich verwirklicht.
Die Beschaffenheit und Ausprägung des Bildes wird vom Großen Gebot nicht infrage gestellt oder hinterfragt. Es kennt nur das, was ihm vorgelegt oder eingepflanzt wird und schickt sich dann an, es in sichtbare Form umzusetzen.
Manche Menschen können sich zwar große technische Leistungen vorstellen, sie wissen aber nicht, dass sie auf demselben Wege auch ihre Krankheiten und Sorgen überwinden, und die ersehnte Gesundheit und sonstige Segnungen erhalten können. Doch in beiden Fällen hängt das Ergebnis von der schöpferischen Intelligenz ab.
Die geistige Fotografie produziert ebenso wie die mechanische Fotografie genau das, was sie sieht. Die fotografische Aufnahme einer hausbackenen Person mit einem Allerweltsgesicht wird niemals die der Gewinnerin eines Schönheitswettbewerbs sein. Die Aufnahme eines schwarzen Gegenstands wird niemals weiß erscheinen.
Ebenso wenig können negative und zersetzende Ideen aufbauende und positive Ergebnisse erbringen. Eine negative Idee wird auch negative Ergebnisse bringen.
Ich kannte eine Frau, die in einem Vorort ein herrliches und komfortabel ausgestattetes Haus bewohnte. Es war ein ziemlich verwinkeltes großes Haus, das an einem prächtigen See lag; zum See hinunter verliefen seitlich grüne Terrassen. Es gab mehrere tadellos gepflegte Blumengärten. Die Dame hatte viele Bedienstete, deren Hilfe sie sich bedienen konnte und von Außen betrachtet, führte sie ein traumhaftes Leben.
Doch trotz all dieses materiellen Wohlstands und der Schönheit konnte man von ihren Freundinnen hören, dass sie nur auf den Tag warte, an dem sie von diesem großen Haus mit seinen Problemen entbunden würde und in einem Baumstamm leben könne.
Sie wünschte sich ein Zimmer für sich selbst, und nicht eine Suite weiterer Räume, die sie abzustauben und sauberzuhalten habe.
Ein paar Jahre später verstarb ihr Gatte, und hinterließ ihr das Anwesen. Sie verkaufte es mit Verlust. Infolge unkluger Investitionen und Übergaben verlor ihr übriger Besitz derart an Wert, dass ihr nur noch ein geringes Einkommen blieb.
Sie zog bei ihrer Schwester ein und hatte dann, wie von ihr gewünscht, im dritten Obergeschoss ein Zimmerchen zur Verfügung, in dem sie praktisch wie in einem Baustamm lebt. Ob sie jetzt glücklicher ist, weiß ich nicht, wage es aber zu bezweifeln.
Eines jedoch weiß ich gewiss: Sie selbst hatte sich nach und nach in dieses kleine Zimmer hineingewünscht, als ihr Bewusstsein anfing, klein und begrenzt zu denken. Unbewusst bediente sie sich des schöpferischen Prinzips, und versorgte es mit Ideen der Kleinheit und Entbehrung, die sich dann in wenigen Jahren verwirklichten.
Wenn wir solche Ideen oder geistigen Bilder übernehmen, üben wir wissentlich oder unwissentlich eine Macht aus, um sie zu erzeugen. Dieser schöpferische Prozess geht Tag und Nacht so lange weiter, bis die Idee verwirklicht ist.
Wir können uns keine Bilder von Armut, Misserfolgen, Krankheiten oder Zweifeln vorstellen und dann davon ausgehen, dass wir in Wohlstand, Erfolg, Gesundheit und Zuversicht leben würden. Dies ist ebenso unmöglich, wie ein Fotograf kein schönes Bild von etwas Hässlichem machen kann.
Dieses schöpferische Prinzip kommt in einem Satz bei den Sprüchen zum Ausdruck:
„Wie der Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er."
Sie werden diesen Satz bereits früher gelesen haben.
Er wurde von den Philosophen aller Zeiten immer wieder gelehrt und erläutert.
Vielleicht haben Sie versucht, sich von allen negativen Gedanken zu befreien, da dies jedoch einen Kraftakt bedeutete, haben Sie letztendlich wieder aufgegeben. Dann fielen Sie wieder in das alte Fahrwasser zurück, und alles wurde nur noch schlimmer.
Andere haben diese Aussage ebenfalls gehört, doch er machte keinen Eindruck auf sie; sie konnten nicht akzeptieren, dass alles Unharmonische im Leben das Ergebnis ihrer eigenen geistigen Einstellung sein soll oder dass ihr bisheriges Denken zu diesen Einstellungen geführt habe. Sie zogen es vor, die Schuld anderen anzulasten. Auch Gott blieb dabei nicht verschont.
Wieder andere glauben, dass sich mit der Zeit schon alles richten werde, doch dem ist nicht so. Diese Menschen schielen auf einen künftigen Himmel, der jedoch ebenso gut auch jetzt erlangt werden kann. Schließlich ist er ja ein geistiger Zustand. Wenn er nicht im Hier und Jetzt erlangt wird, wird er auch in der Zukunft nicht erreichbar sein.
An irgendeinem Punkt in seinem Leben wird der Mensch auf dieses schöpferische Prinzip gestoßen. Daran geht kein Weg vorbei.
Dem Großen Gebot unterliegt ausnahmslos jeder, ob er dies weiß oder nicht.
Eventuell ist dies auch die Vorstellung, die manche vom Gebet haben. Diese Menschen denken, dass es Gottes Versäumnis, Wille oder Wunsch sei, dass sie das Erflehte nicht erhalten. Wenn sie sich etwas nicht erklären können, muss Gott als Sündenbock, Prügelknabe und Ausrede herhalten.
Eine der am wenigsten verstandenen Aussagen lautet „Gottes Wille geschehe".
Für einige ist dies eine Krücke, auf die sie sich stützen können, doch in Wirklichkeit handelt es sich um eine tragfähige Brücke, auf der der Mensch die tiefsten Abgründe und Mysterien überschreiten kann.
Falls ein Gebet unerhört bleibt,
liegt der Fehler beim Menschen.
Das schöpferische Gesetz ist immer bereit, die Antwort zu geben. Es kann gar nicht anders, wenn es richtig und weise angesprochen wird.
Sobald der Mensch mit dem Großen Gebot Kontakt aufnimmt, und es erkennt, wird er Nutznießer dieses Gesetzes. Die Erkenntnis des Großen Gebotes in Aktion entscheidet über die Erhörung.
So würde es zum Beispiel keinem Elektriker einfallen, zu beten, und darauf zu warten, dass sich der elektrische Strom endlich dazu entscheiden möge, ihm zu Diensten zu sein. Er erlernt zuerst die elektrotechnischen Grundlagen, beschäftigt sich mit der Leitfähigkeit und der Übertragung elektrischer Energie, und findet auf diese Weise heraus, wie er mit dem „Gesetz, das die elektrische Energie regelt" zusammenarbeiten kann.
Nachdem er sich dieses Fachwissen angeeignet hat, kann er ein Gerät entwickeln, das die Kraft erzeugt und lenkt. In dieses Gerät kann er einen Schalter einbauen und riesige Maschinen bedienen, zahlreiche weitere Vorrichtungen in Betrieb setzen oder einen Raum beleuchten. Dies kann er nicht nur ein oder zwei Mal tun, sondern so oft er will, jedoch immer unter der Voraussetzung, dass er die Mechanik nicht stört oder nicht gegen das Gesetz, dem die Energie unterliegt, verstößt.
Dasselbe Prinzip gilt für alle anderen wissenschaftlichen Bereiche und auch für die Wissenschaft des Bewusstseins.
Bei allem gibt es eine wissenschaftliche Art des Denkens, eine richtige Vorgehensweise, die die unnötige Vergeudung geistige Energie verhindert und bei jeder Gelegenheit die gewünschten Ergebnisse erbringt.
Wie bereits erläutert, handelt es sich bei allen Dingen und Ereignissen, bei allen Erlebnissen und Lebensbedingungen, um Ergebnisse. Alle Ergebnisse variieren jedoch qualitativ und quantitativ entsprechend dem Kenntnisstand und der eingebrachten geistigen Aktivität.
Die vom einzelnen Denker erzeugte Qualität der Ergebnisse kann gut, schlecht oder neutral ausfallen, je nachdem, welche bewusste Lenkung und Auswahl eingebracht oder nicht eingebracht wurde. Einige Ergebnisse können harmonisch und günstig ausfallen, während andere disharmonisch und ungünstig sind. Es kann auch zu einer Art Mischergebnis kommen.
Es ist absolut unabdingbar, die schöpferischen Mächte des Bewusstseins intelligent anzuweisen und zu lenken! Nur so können optimale Ergebnisse erreicht werden!
Deshalb ist es äußerst wichtig, dass wir das Bewusstsein und seine Wirkungsweise verstehen, und auch lernen, wie wir es kultivieren und solche Denkprozesse entwickeln, die es uns ermöglichen, das Leben und seine Bedingungen zu beherrschen.
Das Denken ist ein ununterbrochener Vorgang. Es ist eine schöpferische Funktion des Lebens, welche ohne Unterlass vor sich geht. Wir erzeugen stündlich und täglich ein Leben lang Ergebnisse irgendwelcher Art und merken an uns selbst, wie sich unser Denken auswirkt.
Zwar können wir das Denken nicht