Marie V: Einsatz in Berlin
Von Diana Wolfbach
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Über dieses E-Book
Die Erzählung ist in sich abgeschlossen. Einiges wird allerdings klarer, wenn man die ersten vier Bände gelesen hat.
Diana Wolfbach
Die Autorin war fast 40 Jahre im Schuldienst tätig. Sie hat bisher einen Ratgeber, fünf Bücher für Erwachsene und sieben interaktive Märchen veröffentlicht.
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Buchvorschau
Marie V - Diana Wolfbach
Vorwort
Marie und Diana haben gemeinsam bereits eine Menge Abenteuer erlebt. Sie wurden in der Trilogie ‚Marie‘ und im Band Marie IV – Erpressung in Aschaffenburg - beschrieben.
Diese Erzählung ist in sich abgeschlossen. Einiges wird allerdings klarer, wenn man die ersten vier Bände gelesen hat. Am Ende des Buches können Sie deren ISBN erfahren und eine kurze Inhaltsangabe dieser Bücher lesen.
„Wir fahren nach Berlin, juchhu, wir fahren nach Berlin!" jubelte Marie.
Diana lächelte. „Ja, morgen geht es los!" Die beiden Freundinnen sahen sich nach ein paar Wochen der Trennung wieder. Diana hatte Marie am Flughafen abgeholt.
„Viele Grüße von meinem Vater soll ich dir ausrichten, sagte Marie. Sie ergriff Dianas Hand. „Das nächste Mal kommst du aber mit, ich habe dich sehr vermisst!
Die Freundin nickte. „Du hast mir auch gefehlt! Und ich will Chicago endlich wiedersehen!"
„Gut, dann wäre das geklärt! stellte Marie fest. „Jetzt kann ich meine Koffer auspacken und gleich wieder einpacken.
„Wie geht es deinem Vater?" fragte Diana.
„Soweit ganz gut. Er hat einen prima Job und wohnt südlich von Chicago mit Gretchen zusammen. Die beiden verstehen sich prima."
„Mein Koffer ist schon fertig, sagte Diana. „Wir fahren mit meinem Auto, denke ich.
„Ich bin in den USA mit dem Auto von Papa gefahren, nach Kankakee, zum State Park, wo wir damals auch waren. Die Erinnerung an das Treffen mit Ramels und Schmidt kam wieder hoch."
„Das ist vorbei, meinte Diana, „und auch der Aschaffenburger Fall ist abgeschlossen. Jetzt erholen wir uns ein paar Tage in Berlin.
„Wo werden wir schlafen?" fragte Marie.
„In der Laube der Freundin von Chrissis Tochter," teilte Diana ihr mit.
„Da waren wir auch schon, bemerkte Marie. „Ich hoffe, diesmal wird es dort ruhiger sein!
Diana lachte. „Bestimmt! Jetzt sind wir nicht auf der Flucht!"
Der Abend klang mit Gesprächen über gemeinsam Erlebtes aus.
„Morgen ist um acht Uhr wecken," sagte Diana vor dem Schlafengehen.
„Für dich mitten in der Nacht!" flachste Marie.
*
„Hast du alles?" fragte Diana.
„Ja, Koffer ist schon im Auto. Und du?" sagte Marie.
„Ja, alles verstaut. Es kann losgehen!"
Diana gab im Navi das Ziel an und startete den DS 5. „Gegen 15 Uhr werden wir da sein!"
„Fahren wir direkt zur Gartenlaube?" fragte Marie.
Diana nickte. „Chrissi will uns mit einem Barbecue empfangen. Wie es aussieht, spielt das Wetter ja mit."
„Du warst gestern doch noch länger auf," meinte Marie.
„Ja, ich hatte noch was am PC zu erledigen, Flugtickets buchen!"
Marie blickte erstaunt. „Du fliegst weg? Diana grinste. „Ja, im Mitte August.
„Wohin?" bohrte Marie nach.
„Chicago."
Marie senkte den Kopf. „Okay."
„Zwei Tickets, Mietwagen und Motel für die erste Nacht," erklärte Diana.
„Zwei?"
„Ja, für mich und eine gewisse Marie Rasch, wenn du die kennst!"
Das Auto kam leicht aus der Spur, als die junge Frau Diana umarmen wollte.
„Langsam, langsam! lachte Diana. „Diesmal komme ich mit, haben wir doch ausgemacht!
„Ja, das haben wir! strahlte Marie. „Ich freue mich!
„Wir kommen ganz schön rum – Aschaffenburg, Berlin, Chicago, stellte Marie fest. „A,B,C … was kommt dann? D?
„Düsseldorf, Dachau, Detroit … zählte Diana auf.
„Irgendwann brauchen wir mal wieder einen Fall. Berlin und Chicago ist ja mehr oder weniger Urlaub," sagte Marie.
„Mal sehen. Und du musst ja auch wieder mal an die Uni!"
„Jetzt sind Semesterferien, und August geht auch," stellte Marie fest.
„Hab ich alles mit eingerechnet."
Die Fahrt verlief ohne jeden Stau. Nach einer Pause kurz vor Leipzig näherten sie sich ihrem Ziel.
„Wir können bis vor die Laube fahren. Chrissi hat den Schlüssel zum Tor besorgt. Ich rufe an, dass wir gleich da sind!"
Über die Freisprechanlage hatten sie bald Verbindung.
„Alles klar, ich schließe das Tor auf, meldete sich Chrissi. „Ihr wisst, wo ihr hinmüsst?
„Natürlich, wir waren ja schon mal dort, erklärte Diana. „Bis gleich!
Über den schmalen Weg fuhren sie wenig später zum Eingang der Kleingartenkolonie. Wie vereinbart wartete Chrissi am offenen Tor. Sie stieg ein und fuhr mit den beiden bis fast vor die Laube. Sie trugen das Gepäck in das kleine Häuschen.
„Jetzt lasst euch erst mal ordentlich begrüßen!" strahlte die Krankenschwester. Herzliche Umarmungen folgten der Ankündigung.
„Ich muss den Wagen aber wieder rausfahren!" sagte Diana.
Das war bald erledigt, und die drei Frauen saßen gemütlich am Tisch. Der Grill sandte bereits leichte Rauchwölkchen in die Luft.
„Willkommen in Berlin!" prostete Chrissi den Gästen zu. Sie genehmigten sich einen Schluck kühlen Sekt.
„Meine Tochter und ihre Freundin kommen nachher auch vorbei," sagte Chrissi.
Ausgiebig erzählten Diana und Marie von ihren letzten Abenteuern.
„Das war ja wieder sehr aufregend, in Aschaffenburg und drum rum, stellte Chrissi fest. „Aber jetzt macht euch ein paar erholsame Tage in Berlin!
„Das haben wir vor, entgegnete Diana. „Kein Auftrag, kein Stress, keine Flucht!
Der Abend verlief sehr harmonisch. Die fünf Frauen – inzwischen waren auch Sanni, die Tochter von Chrissi und ihre Freundin Dani eingetroffen - genossen das herrliche Wetter und das ausgezeichnete Essen.
„Die Bratwürste, die ihr mitgebracht habt, sind wieder oberlecker!" stellte Chrissi fest.
Es war schon lange dunkel, als sich die anderen verabschiedeten. „Bis morgen dann! Wir treffen uns um 12 Uhr zum Billard!"
„Ich hab‘ noch nie Billard gespielt!" jammerte Marie.
„Das macht nichts, ich bin auch kein Profi, meinte Diana. „Hauptsache wir haben Spaß!
Marie ergriff wieder mal Dianas Hand.
„Ich freu mich, dass du mit mir nach Amerika fliegst."
Diana lächelte. „Ich auch. Marie!"
*
„Was ist das für ein Krach?" rief Marie.
Sie war gerade aus der Dusche gekommen und wollte sich zu Diana auf die Schlafcouch legen.
„Keine Ahnung, antwortete Diana. „Hört sich so an, als wenn sich jemand fürchterlich streiten würde.
Beide traten vor die Laube. Es war nicht leicht herauszufinden, woher der Lärm kam. Es war ziemlich dunkel. Nur aus einer Laube schräg gegenüber fiel schwacher Lichtschein durch ein Fenster.
Schemenhaft waren zwei Gestalten zu erkennen, offensichtlich ein Mann und eine Frau. Dann erlosch das Licht, und es wurde still.
„Komm, lass uns schlafen gehen! sagte Diana. „Die haben sich anscheinend beruhigt.
„Ja, sieht so aus," bemerkte Marie.
Trotz der Störung schliefen beide bald ein.
*
„Hast du die Adresse vom Billardsalon?" fragte Marie.
„Ja, habe ich," antwortete Diana.
Die beiden waren nach dem Frühstück auf dem Weg zum Auto, das vor dem Kleingartengelände parkte. Vor ihnen ging eine Frau, die aus der Laube gekommen war, in der am Abend zuvor der Lärm zu hören war.
„Irgendwas stimmt da nicht!" murmelte Marie. In der Tat wankte die dunkelhaarige Frau, die ein braunes Kleid trug, hin und her. Schließlich blieb sie stehen und hielt sich an einem Zaun fest.
„Ist wohl nicht ganz nüchtern!" vermutete Diana. Als sie schon an der Frau vorbeigehen wollten, sackte diese zusammen und fiel auf den Weg.
Diana und Marie wollten ihr helfen und traten zu der Gestürzten. Jetzt bemerkten sie ein geschwollenes Auge. Auf der Vorderseite des Kleides war ein Blutfleck zu sehen.
„Was ist passiert? fragte Diana. Die Frau presste die Hände auf ihren Bauch und stammelte in gebrochenem Deutsch: „Alles gut, gefallen!
„Sie brauchen einen Arzt, sie sind verletzt!" sprach Marie mit Nachdruck.
„Nein, nix schlimm! Kein Arzt, keine Polizei!"
Verwundert schauten sich Marie und Diana an. Von der Polizei hatten sie nichts erwähnt.
Mühsam rappelte sich die Verletzte auf und machte Anstalten weiter zu laufen.
„Ruf einen Krankenwagen! rief Diana. „Und am besten auch die Polizei!
Die Frau schrie: „Nix Polizei! Alles gut!"
Unschlüssig verharrten die beiden Freundinnen einen Moment. Die Fremde hatte sich inzwischen ein paar Schritte entfernt und fast das eiserne Eingangstor zur Kolonie erreicht.
Marie hatte ihr Handy gezückt und wählte die Notrufnummer. Sie erklärte von der Begegnung mit