Marie IV: Erpressung in Aschaffenburg
Von Diana Wolfbach
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Über dieses E-Book
Nun sind ein paar Jahre ins Land gegangen. Marie und Diana haben ein Detektivbüro eröffnet und hoffen auf viele Aufträge. Ihr erster Fall mit Entführung, Erpressung, Mord und anderen Bedrohungen spielt in und um Aschaffenburg.
Diese Erzählung ist in sich abgeschlossen. Einiges wird allerdings klarer, wenn man die ersten drei Bände gelesen hat.
Diana Wolfbach
Die Autorin war fast 40 Jahre im Schuldienst tätig. Sie hat bisher einen Ratgeber, fünf Bücher für Erwachsene und sieben interaktive Märchen veröffentlicht.
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Buchvorschau
Marie IV - Diana Wolfbach
Vorwort
Marie und Diana haben gemeinsam bereits eine Menge Abenteuer erlebt. Sie wurden in der Trilogie ‚Marie‘ beschrieben.
Nun sind ein paar Jahre ins Land gegangen. Marie und Diana haben ein Detektivbüro eröffnet und hoffen auf viele Aufträge.
Diese Erzählung ist in sich abgeschlossen. Einiges wird allerdings klarer, wenn man die ersten drei Bände gelesen hat. Auf der letzten Seite finden Sie die jeweilige ISBN und eine kurze Inhaltsangabe dieser Bücher.
Ich bedanke mich für die vielen Ermunterungen, die Geschichten von Marie und Diana fortzusetzen.
Der Titel Marie bekommt den Index IV, weil er in gewisser Weise schon eine Fortsetzung der Trilogie ‚Marie‘ mit den Bänden I, II und III darstellt.
„Alles Gute zum Geburtstag, liebe Marie!" Der Zeiger der Uhr war gerade auf null Uhr eins gesprungen.
Diana nahm das Mädchen in den Arm und drückte es fest. „Jetzt bist du volljährig! Marie nickte. „Ich weiß noch wie ich damals trotzig verkündete: ‚Ich bin schon zwölfeinhalb‘!‘
Diana öffnete eine Flasche Sekt und füllte zwei Gläser. Die beiden Frauen stießen an.
„Eine gute Idee aufzubleiben," sagte Marie.
„Das finde ich auch, dann kann ich die erste sein, die dir gratuliert," stimmte Diana zu.
„Warte, ich hole etwas!" sagte Marie und verschwand in ihrem Zimmer. Kurze Zeit später kehrte sie mit einem Umschlag zurück.
„Jetzt kann ich den Brief von meiner Mutter öffnen."
Mit zitternden Händen nahm Marie einen Bogen Papier aus dem Couvert. Er war eng beschrieben.
Nachdenklich beobachtete Diana ihre Freundin, als diese den Brief las. Erinnerungen stiegen auf: Die gemeinsamen Besuche am Grab von Maries Mutter, die Aufdeckung der schrecklichen Wahrheit über ihren Tod …
Marie ließ den Brief sinken. Tränen rannen über ihre Wangen. Diana nahm ihre Hand und drückte sie ganz fest.
„Magst du lesen?" fragte Marie.
„Wenn ich darf, gerne," antwortete Diana.
‚Meine liebe Marie, meine allerliebste Tochter!
Ich weiß, es wird schwer sein, dass ich von dir verlange diesen Brief erst zu lesen, wenn du 18 bist. Aber ich will dich nicht früher mit dem belasten, was ich dir jetzt sagen muss.
Es ist eine schwere Zeit für mich. Ich weiß nicht wie es weitergehen soll. Hoffentlich kann ich noch lange für dich da sein, dich behüten und beschützen. Aber eine unheimliche Angst hat mich erfasst.
Dein Vater ist zurück nach Amerika gegangen, wir haben uns aus den Augen verloren. Ich liebe ihn noch immer. Wenn er nur hier sein könnte!
Er heißt Martin Dunn, war in Deutschland als Soldat. Mit ihm habe ich eine wunderbare Zeit verbracht.
Marie, es geschehen leider schlimme Dinge in diesem Haus! Ich hoffe, ich kann sie vor dir geheim halten, denn du bist zu jung um damit fertig zu werden.
Aber ich will dir sagen: Dein Onkel Ansfred ist sehr böser Mensch! Unbedingt will ich mit dir vor ihm fliehen.
Meine geliebte Tochter, ich wünsche dir alles Gute für dein Leben! Am schönsten wäre es natürlich, wenn wir gemeinsam deinen 18. Geburtstag feiern könnten! Was aber auch geschieht – ich bin immer bei dir!
Deine Mama‘
Jetzt weinte auch Diana heftig.
Stumm verweilten beide eine ganze Zeit bis Marie das Schweigen brach. „Wenigstens haben wir ihren Tod gerächt! Und sie hat ein wunderschönes Grab."
Sie blickte Diana an. „Ohne dich hätte ich die schwere Zeit damals nicht überstanden. Dafür werde ich dir immer dankbar sein!"
Sichtlich verlegen senkte die Freundin den Kopf. Sie wusste, dass jetzt eine Ablenkung nötig war.
„Ich habe ein Geschenk für dich, Marie!" Sie griff hinter die Couch und förderte einen flachen Karton hervor, etwa 60 mal 40 cm groß.
Marie löste die Klebestreifen und entfernte die Verpackung. Bald schon erkannte sie, was in dem Paket war.
„Ein Bild!" rief sie. Sie hielt ein Gemälde mit gestreckten Armen in die Höhe.
„Das bin ja ich," staunte sie.
„Ja, mit zwölfeinhalb!" lächelte Diana.
„Das ist wunderschön! Vielen Dank! Sie überlegte kurz. „Wer hat das gemalt?
„Die Freundin deiner Mutter, Michaela Schneider. Den Entwurf habe ich gezeichnet. Fast hättest du den damals entdeckt!"
Marie küsste Diana auf die Wange. „Das ist wirklich eine wunderbare Überraschung!
Das Bild bekommt einen Ehrenplatz in meinem Zimmer!"
Sie stellte das Bild auf die Couch und griff nach ihrem Glas. „Danke, Diana!"
„Ich freue mich, dass es dir gefällt! Auf dein Wohl, Frau Marie Rasch!"
Entspannt saßen die beiden Freundinnen noch eine ganze Weile nebeneinander. Das Gespräch drehte sich überwiegend um die gemeinsamen Abenteuer, die hinter Ihnen lagen. Schließlich wünschten sie sich eine gute Nacht.
*
„Meinst du, wir sollen das Büro anmieten?" fragte Diana skeptisch.
„Ich bin mir da auch nicht sicher," antwortete Marie.
Unschlüssig schritten die beiden wieder und wieder durch die beiden Räume in der Obertorstraße.
„Ich denke mal, wir brauchen das nicht!" verkündete Diana schließlich.
„Laufkundschaft werden wir wohl kaum haben, und ein Büro können wir auch in meinem Haus einrichten, was meinst du?"
Marie nickte zustimmend. „Und dort haben wir auch keine Probleme mit Parkplätzen!"
„Gut, dann sagen wir dem Vermieter, dass wir die Räume nicht nehmen werden!" sagte Diana.
Kurze Zeit später waren beide wieder in dem Haus, das Diana gekauft hatte, etwas außerhalb von Schlüchtern.
„Das wird unser Büro! meinte Diana. „Es ist groß genug, Möbel sind auch schon drin, fehlt nur noch ein Telefon, aber das ist kein Problem.
Im Untergeschoss war bald darauf das Detektivbüro eingerichtet.
„Sollen wir draußen ein Schild anbringen?" fragte Marie.
„Ich denke vorerst mal nicht, antwortete Diana. „Nur eine Klingel werden wir für unsere Firma installieren und einen Aufkleber für den Briefkasten. Ich habe bereits eine Telefonnummer für unser Detektivbüro beantragt. Du bekommst auch noch einen eigenen Anschluss in deinem Zimmer.
Beide gingen in das große Wohnzimmer und setzten sich an den massiven Holztisch.
Sie genossen ihren Kaffee.
„Ich werde in Frankfurt studieren, begann Marie. „Heute kam die Zusage.
„Das ist sehr gut, denn unser neues Unternehmen wirft sicher nicht so viel ab, zumindest am Anfang," meinte Diana. Sie fragte nicht, für welches Fach sich Marie eingetragen hatte. Stattdessen nahm sie einen Zettel, der auf dem Tisch lag und reichte ihn Marie.
„Was? Du hast mich bei einer Fahrschule angemeldet!" rief Marie ungläubig.
„Klar! Wir wohnen hier zwar sehr schön, aber ohne Auto kommt man schlecht irgendwohin! schmunzelte Diana. „Und ein kleiner Wagen für dich ist auch sicher noch drin!
Marie umarmte ihre Freundin, sodass fast die Tassen vom Tisch fielen.
Vorsicht, junge Frau!
lachte Diana. Sie war sehr froh, dass die Zeit viele Wunden geheilt hatte. Marie war in den letzten Jahren sehr viel selbstsicherer und aufgeschlossener geworden. Wie es allerdings in ihrem Innersten aussah, das wusste nur sie selber.
Diana öffnete einen Brief, der auch noch auf dem Tisch lag. „Unser Detektivbüro steht jetzt auch im Telefonbuch und in den gelben Seiten! Jetzt können die Kunden anrufen!" teilte sie ihrer Gesprächspartnerin mit.
*
„Der Anrufbeantworter blinkt!" sagte Marie.
„Dann hören wir doch mal ab, wer was von uns will!" erklärte Diana und drückte die Abfragetaste.
‚Sie haben zwei neue Nachrichten.
Nachricht 1, Montag null Uhr dreißig: Hallo ihr beiden Schnepfen, kann ich euch buchen? Ich bin ein ganz böser Junge, hihi … Ihr habt doch Handschellen? Meine Handynummer …‘
Diana unterbrach die Wiedergabe. „So ein Blödmann!"
Marie fügte hinzu: „Was soll der Quatsch?
Will uns jemand auf den Arm nehmen?"
„Vergiss es, damit müssen wir leben, dass solche Idioten anrufen. Hören wir uns mal die zweite Nachricht an!"
‚Nachricht 2, Montag sieben Uhr dreizehn:
Guten Morgen, ich suche sofort dringend einen Privatdetektiv in einer Familienangelegenheit. Rufen Sie mich bitte an unter der Nummer 06021 ……‘
„Hm, das klingt schon besser. Oder ist das auch nur ein Witz?" fragte Marie.
Diana suchte am PC nach der Vorwahl und der Rufnummer.
„06021 – das ist Aschaffenburg! Zur Rufnummer gibt es leider keinen Eintrag."
„Sollen wir da anrufen?" fragte Marie.
Diana nickte und wählte die Nummer. Es dauerte eine ganze Weile bis sich ein Anrufbeantworter meldete. Sie sprach eine kurze Nachricht