Wer den Tod hintergeht
Von Daniel Hartmann
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Über dieses E-Book
Doch anstatt Ruhm und Ehre, die ersten zu sein, die den Tod ausgetrickst zu haben, werden sie mit schicksalhaften Konsequenzen konfrontiert.
Ein gefühlvoller, dennoch nicht ganz Blutarmer Horror- Thriller
Daniel Hartmann
Daniel Hartmann wurde als Andreas Laschkowski am 11.03.1980 in Dinslaken geboren. Schon in jungen jahren befasste er sich auf einer alten Gabriele 2000 mit dem Schreiben von Geschichten. Erst mit seinem ersten Computer wurden die Geschichten länger. Obwohl er sich mich anfangs überwiegend mit Psychothrillern befasste, ist er mittlerweile keinem klaren Genre mehr zuzuordnen. Mit der Zeit bewegten sich seine Geschichten um Mystery, Psycho und Dramen. "Geschichten schreiben ist wie Musik. Die Musiker die sich am längsten gehalten haben, waren die, die zwischendurch ihren Stil änderten." Mit 20 Jahren kreirrte er das Pseudonym "Daniel Hartmann". Hartmann ist der Mädchenname seiner Mutter. Daniel bedeutet so viel wie "Gott richtet". "Wenn ich eine Geschichte schreibe, agiere ich wie Gott. Ich schaffe die Figuren, und ich entscheide, was letzendlich mit ihnen geschieht"
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Buchvorschau
Wer den Tod hintergeht - Daniel Hartmann
Wer den Tod hintergeht
Wer den Tod hintergeht
Impressum
Wer den Tod hintergeht
2017: Medger Forschungslabor Deutschland
Professor Steinhoff, sie werden in Labor 12 gebraucht. Professor Steinhoff in Labor 12!!
kam es durch den Lautsprecher. Die weibliche Stimme, die Professor Steinhoff ausrief, klang kalt und streng. Kälter und strenger, als es vielleicht beabsichtigt war.
Er rieb sich die Schläfen und warf einen Blick auf die Uhr. 1.02 Uhr mitten in der Nacht. Seit ihm bewusst wurde, dass es nur noch wenige Tage sind, bis er erfahren würde, ob die letzten 45 Jahren seiner Arbeit Sinn machte oder nicht, machte er kaum ein Auge zu.
Er wird noch gut ausschlafen müssen um auf diese Nacht vorbereitet zu sein, damit er keinen Fehler macht. Wenn es scheiterte, würde es vielleicht bedeuten, das die letzten 45 Jahre für die Katz waren. Es ging ihm nicht nur um ein missglücktes oder geglücktes Experiment. In dieser Nacht würde es um alles gehen. Zumindest für ihn.
Seine anderen 3 Partner, Professor Schell, Professor Klügel sowie Professor Grosstedt, mit denen er 1972 gemeinsam das Medger Institut gegründet hatte, schienen besser schlafen zu können . Denn von ihnen hatte er das letzte Mal vor 14 Stunden etwas gehört. Doch auch sie würden im Laufe der nächsten 2 Stunden kommen.
Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Es sind nur noch 3 Tage, bis er einen Toten operieren würde.
Die Medger AG ist die deutsche Fassung der Alcor Life Extension Foundation. Die Amerikaner hatten dieses Projekt 1967 gegründet und damals den ersten toten Menschen eingefroren.
Er und seine Kollegen beschlossen 1972, nachdem sie sich mit diesem Projekt lange beschäftigt hatten, es einfach zu kopieren und Ruhm zu erlangen, indem sie schneller die Resultate liefern.
Der damals 17 jährige Aaron Weiß spendete seinen Körper. In Deutschland herrscht Friedhofspflicht, weshalb die Einfrierung des Leichnams zwar gestattet war, doch dann anschließend in die USA überführt werden musste.
In 3 Tagen würde der tiefgefrorene Leichnam hier eintreffen, und dann würde es losgehen. Der Spender war im September 1972 an einer seltenen Infektionskrankheit gestorben. 2006 hatte die Medger AG endlich ein Medikament entwickelt, um diese Krankheit zu heilen.
Diese Operation bestand aus 2 Schritten, die parallel liefen. Zum einem die Einflößung des Medikaments, zum anderen das Auftauen der Leiche. Das ganze musste durch die Erwärmung so schnell gehen, bevor die Kristallbildung einsetzt. Manchmal zweifelte er selber daran, dass es reibungslos funktionieren wird.
Mittlerweile interessierte ihn der Ruhm nicht mehr. Er war nun 65 Jahre alt, was sollte er noch erreichen? Sein Motiv war ein anderes. Die ganze Lebenszeit und die Mühe, die er in dieses Projekt investiert hatte.
Von Beginn an spezialisierte sich das Medger institut, das seit 2007 eine Aktiengesellschaft ist, auf die Entwicklung von Medikamenten gegen bisher unheilbare Krankheiten. Genauso wie alle anderen Institute waren sie bei einem finden von Mitteln gegen Krebs und Aids gescheitert, doch als Erfolg konnten sie seit Beginn 2 erfolgreiche Medikamente gegen tödliche Infektionskrankheiten entdecken.
Professor Steinhoff betrat das Labor 12. Es würde das folgen, was sie nun schon seit 10 Monaten taten. Den Prozess des Auftauens simulieren. Der japanische Hersteller Tsubashi Lt. entwickelte eine Maschine, mit der eine schnelle Erwärmung möglich sein soll. Keiner der Professoren verstand die Technologie, die dahinter saß, doch in den Tests sprachen die Ergebnisse für sich.
Alle 2 Tage tauten sie nun schon seit längerem tote Tiere auf und untersuchten anschließend den Kadaver auf Kristallbildung. Diese Tests verliefen mehr als positiv. Doch diese Tiere durften im Gegensatz zu dem Patienten
in 3 Tagen, tot bleiben, weshalb die zufriedenstellenden Ergebnisse nicht die Nervosität nahm.
Zeitgleich während des Auftauvorgangs soll das Medikament injiziert werden, was bei lebendigen Körpern wunderbar wirkte, aber noch nie an einem Körper getestet wurde, der nun seit 45 Jahren tot war.
Sie mussten das Ganze auf Funktionalität regelmäßig testen, damit in 3 Tagen nichts schief geht.
Nachdem der Test geglückt war, ging er wieder zurück in sein Büro. Wie jedes Mal nach einem dieser Test holte er die Akte von Aaron Weiß aus der Schublade und las sie sich durch. Mittlerweile kannte er sie in und auswendig, doch es half ihm psychologisch, sich auf seinen Patienten vorzubereiten.
In der Akte war ein Foto eines gut gebauten jungen Mannes mit einer Elvis Presley ähnlichen Frisur und einem zuversichtlichem Lächeln. Selbst als Heterosexueller musste Steinhoff zugeben, das Aaron Weiß ein gutaussehender junger Mann gewesen ist.
Als er starb, ließ er seine Eltern und eine schwangere Freundin zurück. Niemand wusste, woher er genau diese infektion hatte. Einige vermuteten, dass es diese Infektion durch Touristen aus Afrika nach Deutschland gekommen ist, doch diese infektion hatte laut den Forschungsergebnissen nie den Ursprung in Afrika gehabt.
Würde es ihm und seinen Partnern tatsächlich gelingen, einen Toten nach 45 Jahren wieder zum Leben zu erwecken? Würde dieser junge Mann von dem Foto in wenigen Tagen lebendig vor ihm stehen?
Kopfschüttelnd über sich selber, 45 Jahren dieser Illusion sich hingegeben zu haben und es immer noch zu tun, schloß er die Akte wieder und legte sie zurück in seine Schublade.
Es war ein anstrengender Tag und erschöpft machte er sich auf den Weg zu seinem Wagen. Schon in 10 Stunden müsste er wieder zurück sein. Denn Aarons Enkelin, Sophia Gruber, musste ihm noch einige Dokumente unterschreiben. Gesetzlich wurde Aaron Weiss nicht als Toter, sondern als Patient gehandelt und seine Enkelin war im Besitz der Patientenverfügung.
Er hatte schon 2 mal mit ihr telefoniert und machte auf ihn einen netten Eindruck. Unklar war ihm, ob bei Sophia Gruber Profitgier dahinter steckt oder die Neugier auf ihren Großvater. Als Aaron starb, war ihre Großmutter, Annabel Gruber, schließlich gerade mal mit ihrer Mutter schwanger.
Diese Familie, die nie eine wurde ,verbindet ein tragischer Lebenslauf.
Nachdem Aaron starb, blieb seine Verlobte, Annabel Gruber, schwanger zurück. 3 Monate nach seinem Tod hatte sie entbunden und Julia zur Welt gebracht.
Im zarten Alter von 12 Jahren wurde Julia dann zur Vollwaise, als ihre Mutter am Bankschalter kurz vor dem einkaufen Geld abheben wollte. Gerade als sie an der Reihe war, stürmten 2 Bankräuber die Bank. Es kam zu einer Geiselnahme, bei der Annabel erschossen wurde.
Julia hatte schwer daran zu knacken und brauchte bis zu ihrem 18.Lebensjahr psychologische Betreuung. Mit 19 lernte sie dann ihren Lebensgefährten Klaus kennen und brachte schon 1 Jahr später Sophia zur Welt. Doch auch dieses Familienglück hielt nicht lange an. Julia hatte den Vorfall mit ihrer Mutter nicht so gut verarbeitet wie gedacht und wurde wieder depressiv. Ausgerechnet an Sophias 12. Geburtstag beging Julia Selbstmord. Kurz und Schmerzlos setzte sie sich mit dem Föhn in die Badewanne.
Sophias Vater blieb ihr noch 4 Jahre erhalten. Doch als sie 16 war kam er bei einem Autounfall ums Leben. Sophia, zu dieser Zeit noch Schülerin, kam bei einer Pflegefamilie unter. Mit 18 begann sie, Ahnenforschung zu betreiben, da sie ihres Wissens nach die letzte Überlebende ihrer Familie war. Dabei hatte sie widersprüchliche Informationen zum Verbleib ihres Großvaters erhalten. Einige Quellen sagten ihr das er in jungen Jahren verstorben ist, doch wiederum bekam sie auch die Information, das er noch leben würde, denen sie nachging. Dabei fand sie dann heraus, das ihr Großvater Kopfüber als Leiche in einem Container in Amerika auf seine Wiederauferstehung wartet. Die Pflegefamilie war zu Sophias Glück gut betucht und ihr Ziehvater finanzierte ihr einen Anwalt, mit dem sie die Patientenverfügung erlangte.
Sie war nun mit in dem Boot, und so wie Edgar Steinhoff es heraushörte, wollte Sophia am liebsten bei der Auferstehung dabei sein, was natürlich nicht ginge. Doch sie war neugierig auf den letzten vielleicht überlebenden ihrer Familie.
1972
Es war abends, als Aaron vor dem Fernseher saß und hineinstierte. Er war wütend und frustriert, da seine Freundin vorhin komisch war. Sie wollte nicht mit ihm schlafen und es war allgemein schwer überhaupt eine Unterhaltung mit ihr zu führen. Er hasste es, wenn sie abblockte. Auch die Aufzeichnung eines Konzerts von seinem Idol, Elvis Presley, das sie gerade im Fernsehen ausstrahlten, heiterte ihn nicht auf.
Seine Laune steigerte sich erst wieder, als sein Vater ins Wohnzimmer kam, um im Bescheid zu sagen das Annabel am Telefon war und ihn sprechen wollte.
„Schatz?" meldete er sich fragend am Telefon.
„Aaron? Können wir uns gleich treffen? Wir müssen dringend reden." Annabels Stimme zitterte.
„Was ist los?" hinterfragte Aaron.
„Wir müssen uns gleich noch sehen..Wir müssen reden!" drängelte sie.
Aaron schaute auf die Uhr. Es war fast 22 Uhr.
„Darfst du denn jetzt noch raus?" fragte er irritiert, denn normalerweise machte ihr Vater schon einen Aufstand wenn er sie um 20.15 Uhr statt 20.00 Uhr nach Hause brachte.
„Das ist jetzt egal..mir ist alles egal…ich muss dich gleich sehen." Ließ seine Freundin nicht locker.
Seine Eltern mochten es auch nicht, wenn er so spät noch raus geht, doch sie war in der Hinsicht nicht so anstrengend wie Annabels Eltern.
„Ich hol dich gleich ab." Sagte er ihr nach kurzem Überlegen zu.
Aaron kam gar nicht bis zur Tür, denn schon 20 Meter bevor er am Eingang ankam, öffnete sich die Haustür und Annabel kam ihm entgegen.
Aaron freute sich, das es doch noch zu einem Gespräch kommen würde. Er hasste es, das Gefühl zu haben, das etwas zwischen ihnen liegen könnte.
„Was ist los, Baby?" fragte er und gab ihr dabei zur Begrüßung einen Kuss. Besorgt schaute er sie an.
„Gehen wir ein Stück." Annabel zog ihm sanft am Arm um ihm zu deuten mit ihr zu laufen, ohne seine Frage zu beantworten.
„Sagt dein Vater nichts dass du dich jetzt noch mit mir triffst?" stellte er die nächste Frage, nachdem sie sich einige Meter weiter von ihrem Elternhaus entfernt hatten.