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Das Silberne Dreieck und Die Dame aus Brasilien
Das Silberne Dreieck und Die Dame aus Brasilien
Das Silberne Dreieck und Die Dame aus Brasilien
eBook145 Seiten1 Stunde

Das Silberne Dreieck und Die Dame aus Brasilien

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Über dieses E-Book

George Manfred vom Silbernen Dreieck ist stinksauer. Bei der Suche nach einer verschwundenen jungen Frau und bei der geheimnisvollen, verwirrend schönen Dame aus Brasilien, kommt ihm immer wieder Inspektor Dearborn vom Scotland Yard in die Quere.
Dass diese Lady viel mehr über den Fall Elsa Monarty weiss als alle anderen, stellt sich erst heraus, als es beinahe schon zu spät ist.
SpracheDeutsch
HerausgeberARAVAIPA
Erscheinungsdatum23. Jan. 2017
ISBN9783038649052
Das Silberne Dreieck und Die Dame aus Brasilien
Autor

Edgar Wallace

Edgar Wallace (1875-1932) was a London-born writer who rose to prominence during the early twentieth century. With a background in journalism, he excelled at crime fiction with a series of detective thrillers following characters J.G. Reeder and Detective Sgt. (Inspector) Elk. Wallace is known for his extensive literary work, which has been adapted across multiple mediums, including over 160 films. His most notable contribution to cinema was the novelization and early screenplay for 1933’s King Kong.

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    Buchvorschau

    Das Silberne Dreieck und Die Dame aus Brasilien - Edgar Wallace

    Schmuck

    1. Kapitel

    Ein Mann fürs Leben

    Der einzige Mensch, dem Gary Lexfield vertrauen konnte, war ein verkrüppelter Zwerg. Monk hieß er. Das war sein Vorname und sein Familienname. Nicht einmal Monk selbst wusste, woher er kam und wer seine Eltern waren. Vielleicht Zigeuner. Vielleicht Einsiedler vom Romney Marsh, einem abgelegenen Sumpfgebiet hundert Kilometer südöstlich von London und hart an der Küste zur Meerenge von Dover.

    Irgendwann als Kind war Monk krank geworden. Seine Knochen hatten sich zu immer größer werdenden Verwachsungen gebogen. Nichts an ihm stimmte. Alles war krumm, voller Buckel und mit knorpeligen Wülsten. Ein Auge war ziemlich zugeschwollen, das andere unnatürlich groß. Früher, als alles noch nicht so schlimm gewesen war, hatte ihn ein Mann von Jahrmarkt zu Jahrmarkt mitgenommen. Und die Leute hatten Eintritt gezahlt, um ihn zu sehen. MONK, DER ELEFANTENMENSCH! UNGLAUBLICH, ABER WAHR! EIN SHILLING EINTRITT! KINDER DIE HÄLFTE!

    Es war alles schlimmer geworden seither.

    Monk wagte sich nicht mehr aus dem Haus. Wenigstens nicht bei Tageslicht. Nachts ging er ab und zu in den Wald, trieb sich herum mit den Füchsen, und Leute im Dorf behaupteten, dass bei Vollmond ein einzelner Werwolf zu beobachten wäre, jenseits des Flusses im großen Forst.

    Die Leute verboten den Kindern, dorthin zu gehen, und einmal, im letzten Winter, als Bobby Allison von der Schule nicht nach Hause kam, holten die Männer vom Dorf ihre Büchsen hervor und veranstalteten eine Hetzjagd durch den Forst. Später fand man Bobby am Fluss. Er war ertrunken. Im Eis eingebrochen und ertrunken. Und irgendwo hatte er Wunden, wie man später behauptete, als Bobby längst begraben war. Wunden von Zähnen und Krallen.

    Monk zeigte sich nie jemandem. Er blieb im Haus auf dem Maple Hill, und er machte nie Licht an, wenn er alleine war. Das eine Auge, das er noch hatte, war ein gutes Auge. Er konnte nachts damit so gut sehen wie eine Katze. So verrichtete Monk die Arbeiten im großen Park draußen, wenn es dunkel war, und tagsüber verkroch er sich im Kellergewölbe des alten Hauses, in einer geheimen Gruft, die er zufällig entdeckt hatte.

    Außer ihm wusste niemand von der Gruft. Auch nicht der Mann, dem Monk das Leben verdankte. Gary Lexfield, den die Leute vom Dorf Lord Lexfield nannten, obwohl er selbst Adelstitel zu seiner Person nie in den Mund nahm, so dass die Dorfleute nicht sicher waren, ob er überhaupt ein richtiger Lord war.

    Auf jeden Fall war Gary Lexfield der Besitzer des Herrschaftshauses auf dem Maple Hill, das fast hundert Jahre lang leer gestanden hatte, weil die ehemaligen Besitzer keinen Käufer finden konnten. Das Haus zwischen den mächtigen alten Bäumen und dem ineinander verwachsenen Buschwerk sah düster und verboten aus. Die Mauern, aus Granit-Quadersteinen errichtet, waren mit Moos und Efeu bewachsen. Das Haus hatte viele Erker und Zinnen, so dass es fast wie ein Schloss aussah, schmale Fenster, die vergittert waren, und eine hohe Mauer darum herum.

    Von der Ebene herauf führte ein alter Karrenweg in zwei Kehren zum großen Tor, das immer zugesperrt war. Die Leute im Dorf wussten wenig über Lexfield, waren aber stolz darauf, ihren eigenen Lord zu haben. Und sie wagten es nicht, zum Haus auf dem Hügel hinaufzugehen, auch wenn sie noch so von der Neugier geplagt wurden. Auf dem Haus laste ein Fluch, wurde hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, denn in diesem alten Gemäuer hatten vor mehr als hundert Jahren fünf Menschen einen grausamen Tod gefunden. Im Dorf gab es zwar keine Leute mehr, die damals schon am Leben gewesen waren, nicht einmal der alte Joe Hatch, aber in der Kirchenchronik war alles nachzulesen, was damals passiert war. Und so wussten es die Leute, so als ob sie es selbst erlebt hätten, auch die Kinder.

    Reverend Walsh warnte oft vor dem Haus. Er selbst war einmal oben gewesen. Während eines Gewitters hatte er bei der Mauer Schutz gesucht, und beinahe war er vom Blitz erschlagen worden. Seither hatte er ein Brandmal an der linken Hand, eine schrumpelige Narbe. Seither fürchteten sich die Leute noch mehr als je zuvor.

    Es war September, als Gary Lexfield wieder einmal ein Wochenende im Haus auf dem Hügel verbrachte.

    Ein strahlender blauer Himmel wölbte sich über dem Land. Der Forst leuchtete in bunter Herbstpracht, mit blutrotem Ahorn, mit goldenen Pappeln und dunkelgrünen Nadelbäumen. Die Luft war so klar, dass man vom Ostflügel des Hauses aus London hätte sehen können, wenn über der Stadt nicht eine Dunstwolke gehangen hätte.

    Lexfield hatte eine junge, hübsche Frau mitgebracht. Sie war so schön, dass Monk erst glaubte, sie wäre ein Engel, den sich Lord Lexfield vom Himmel geangelt hatte. Langes blondes Haar fiel ihr in sanften Wellen über die Schultern, und umrahmte ein schmales, liebliches Gesicht mit großen blauen Augen. Monk wollte sich ihr nicht zeigen, aber Lord Lexfield lachte, legte ihm eine Hand auf die Schulter und erklärte, dass er nichts zu fürchten hätte, denn bei der jungen Frau handle es sich um einen außergewöhnlich liebenswerten Menschen.

    Am Abend, als im Speisesaal auf dem Tisch Kerzen brannten und im Kamin ein Feuer knisterte, führte Mr. Lexfield Monk herein und stellte ihn der jungen Dame vor. »Das ist mein persönlicher Diener und der gute Geist hier im Haus, meine Liebe«, sagte er. »Monk ist sein Name.«

    Der Lichtschein des Kaminfeuers tanzte über dem verwüsteten Gesicht Monks. Sein Mund, ein Loch zwischen höckerigen Wülsten, verzog sich etwas. Krumm auf seinen Stock gestützt, verbeugte er sich mühsam und streckte der jungen Dame seine linke Hand hin, die von der Krankheit noch nicht so stark befallen war.

    Wenn er erwartet hatte, dass die junge Dame zurückfahren oder gar einen Schrei des Entsetzens ausstoßen würde, sah er sich getäuscht. Sie ergriff seine Hand und drückte sie fest, während sie ihm ohne Scheu ins Gesicht sah.

    »Ich freue mich, dich wohlauf zu sehen, Monk«, sagte sie mit einer hellen, freundlichen Stimme. »Mr. Lexfield hat mir viel von dir erzählt.«

    »Willkommen auf Maple Hill«, sagte Monk, und man musste genau hinhören, um seine Worte zu verstehen, denn sie bestanden aus krächzenden Lauten, die tief aus seinem Inneren zu kommen schienen.

    In aller Heimlichkeit und wann immer sich ihm die Gelegenheit bot, beobachtete Monk an diesem Abend die junge Dame, die fast noch ein Mädchen war. Und später, als es still war im Haus, ging er hinunter in die Gruft, wo er im Dunkeln saß und grübelte. Er fürchtete um die junge Dame. Und er fürchtete, dass Mr. Lexfield von ihm verlangen würde, sie umzubringen, denn sein Herr und Meister hatte seine dunklen Seiten, die er Monk als einziger kannte.

    Dieser schreckliche Gedanke plagte ihn die ganze Nacht hindurch. Er konnte nicht einschlafen. Ruhelos wanderte er in der Gruft umher, hockte sich auf die alten Steinsärge und raufte sein borstiges Haar. Warum nur vertraute dieses edle und sicherlich auch intelligente Geschöpf einem Mann wie Mr. Lexfield? Hatte sie denn die Gefahr in der sie sich hier befand tatsächlich nicht erkannt? Oder konnte es sein, dass sie mit ihm ihr eigenes Spiel trieb und ihre eigenen Ziele verfolgte. Wie gefährlich das für sie werden konnte, wusste sie bestimmt nicht, und so wünschte sich Monk es nie mehr Tag werden, doch irgendwann drang ein bisschen Licht durch eine Spalte in die Gruft hinein, und Monk ging nach draußen, wusch sich in einem Quelltümpel bevor er sich zurück ins Haus begab, um das Frühstück zu machen.

    Er war in der Küche, als Mr. Lexfield hereinkam. Lexfield trug seinen samtenen Morgenmantel mit dem goldenen Monogramm kunstvoll auf die Brusttasche gestickt. Er sah munter aus, so als hätte er gut geschlafen. Sein Haar war wie immer sorgfältig gescheitelt und gekämmt. Er war frisch rasiert und roch nach Rasierwasser.

    »Elsa wird hierbleiben«, sagte er, während er zum Fenster hinausblickte.

    Monk fröstelte.

    »Ich weiß nicht, wann ich wieder hierher komme, Monk«, sagte Lexfield vom Fenster her. »Es kann einige Wochen dauern, zwei oder drei.«

    Monk sagte nichts. Er setzte Tee auf.

    »Wir haben einen neuen wunderschönen Buntsprecht im Garten«, sagte Mr. Lexfield plötzlich. »Ist er dir schon aufgefallen, Monk?«

    Monk nickte, und jetzt drehte sich Lexfield vom Fenster weg. Er lächelte und kam herüber.

    »Ich kann mich auf dich verlassen, nicht wahr, Monk?«, fragte er und legte ihm den Arm um die Schultern. Monk konnte nicht verhindern, dass er zusammenzuckte und am ganzen Körper zu zittern anfing.

    »Ist dir nicht gut?«, fragte Lexfield. »Mein Freund, du zitterst ja.«

    Monk schüttelte den Kopf. »Es ist gut, Sir«, presste er hervor. »Ich habe in dieser Nacht wenig geschlafen.«

    Irgendwo im Haus ertönte die helle Stimme von Elsa. Sie rief nach Mr. Lexfield, der die Küche sofort verließ. Wenig später sah Monk die beiden vom Fenster aus, wie sie durch den Park schlenderten, über die Wiese, die mit einem bunten Teppich von Herbstblättern bedeckt war. Elsa hakte sich bei Mr. Lexfield ein und hüpfte wie ein junges fröhliches Mädchen neben ihm her. Und Monk hörte sie lachen und sah Mr. Lexfield zum Fluss hinunter zeigen, wo sich ein ganzer Schwarm von Wildenten aus dem Wasser flatterte und dicht über ein Stoppelfeld hinweg flog.

    Es war ein schöner Sonntagmorgen, und Elsa hatte keine Ahnung, dass es ihr letzter sein sollte.

    Raymond Poiccart hatte auf dem Blumenmarkt eine einzige wunderschöne Orchidee von zartem Lila gekauft. Und irgendwo im Haus in einem Schrank, dessen Geheimnisse nur ihm vertraut waren, fand er die dazu passende, äußerst elegante Vase mit schlankem Hals. Er tauschte sie gegen die chinesische Vase aus, die sonst auf dem kleinen Marmortisch im Salon stand, drehte

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