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S.U.P.E.R.: Mehr als ein Held
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eBook146 Seiten1 Stunde

S.U.P.E.R.: Mehr als ein Held

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Über dieses E-Book

Eine SCHWARZE Limousine taucht aus dem Nichts auf. Eine GEHEIMNISVOLLE Frau streicht durch die Straßen. Ein spektakuläres FEUER in der Nacht. GEFAHR liegt in der Luft!

Ergun und Paula entdecken neue, unglaubliche Fähigkeiten an sich. SUPERkräfte! Ergun kann plötzlich fliegen. Paula bekommt selbst beim leisesten Geräusch rasende Ohrenschmerzen.
Was passiert mit ihnen? Und warum?

Sind die beiden mit ihren neuen Fähigkeiten allein?
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum27. Okt. 2016
ISBN9783743106505
S.U.P.E.R.: Mehr als ein Held
Autor

Oliver Pautsch

Oliver Pautsch, 1965 in Hilden geboren, lernte in Solingen laufen, ging in Hilden zur Schule und studierte in Düsseldorf. Er wohnte und arbeitete lange Jahre in Köln. Heute lebt der Autor mit seiner Frau und drei Kindern wieder in Hilden. Wenn er behauptet, die Region besser als den Inhalt seiner Schreibtischschublade zu kennen, kann man ihm ruhig Glauben schenken. Der Autor hat in der Region viele Jahre lang Klaviere und Flügel transportiert. Das tut er noch heute manchmal - falls er nicht gerade an neuen Projekten arbeitet. Sein Motto lautet:"Hauptsache, es bleibt spannend!" Der Autor freut sich über einen Besuch seiner Heimseite: www.pautsch.net

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    Buchvorschau

    S.U.P.E.R. - Oliver Pautsch

    Nachwort

    1.

    Wie kann man nur an einem Montag in der ersten Stunde Sport haben?, dachte Ergun. Er seufzte in sein Kissen und konnte immer noch nicht fassen, was an diesem Morgen passiert war. Der Regen prasselte gegen das Fenster seines Zimmers. Im Kirchturm auf der anderen Straßenseite schlug die Glocke. Es war schon halb zwölf, doch statt zu schlafen, wälzte er sich todmüde im Bett herum. Ihm taten alle Knochen weh.

    Obwohl das Schuljahr fast vorüber war, hatte Ergun sich immer noch nicht daran gewöhnen können, um acht Uhr morgens in kurzen Hosen im Freien auf einem Sportplatz stehen zu müssen. An diesem Montag war es Weitsprung gewesen. Bei Nieselregen in einen nassen Sandkasten zu springen war …

    Bescheuert. Totaler Hirnriss!, dachte er.

    »Um acht Uhr morgens in einen klitschnassen Sandhaufen zu springen, ist der totale Hirnriss!!«, hatte Luis wütend gesagt, als sie auf der Tartanbahn gestanden hatten. Triefnass und mit einer ekligen Sandschicht paniert.

    Hirnriss … Das neue Wort musste er unbedingt aufschreiben. Ergun sprang aus dem Bett, knipste das Licht in dem kleinen Schrank mit der ausklappbaren Schreibtischplatte an und wühlte in seinen Heften herum. Aus dem zweiten Bett im Zimmer war ein Grunzen und Rascheln zu hören. Erguns größerer Bruder Cem drehte sich um und murmelte mit geschlossenen Augen: »Mach das Licht aus. Oder du bist tot, Alter!«

    Neuerdings sprach Cem immer öfter wie ein Rapper oder ein Gangmitglied, was Ergun total bescheuert fand. Genauso wie Cems Rapperoutfit mit Hängearschhosen und dem viel zu hohen Basecap. Lächerlich!

    Cem hat recht, es wird echt Zeit für ein eigenes Zimmer. Oder für einen neuen Bruder, dachte Ergun und seufzte wieder leise.

    »Moment. Ich will nur eben was nachsehen.«

    »Ey! Mach die fuckin’ Funzel aus!«

    »Wie schreibt man ›Hirnriss‹?«, fragte Ergun, der das richtige Heft nicht finden konnte. »Mit Doppel-S oder Eszett am Ende?«

    Cem richtete sich mit kleinen Augen im Bett auf.

    »Sag mal, bist du noch ganz dicht, Bro’?«

    »Was bedeutet ›Bro‹?«, fragte Ergun, ohne aufzusehen. Er sammelte Worte. Denn für einen Türken, der so türkisch war wie ein Leberwurstbrötchen – jedenfalls behauptete das sein bester Freund Luis –, konnte es nicht schaden, jedes, aber auch wirklich jedes Wort zu kennen, das irgendjemand sagte. In so vielen Sprachen wie möglich. Das zu sammeln, war sein Ziel. Dafür waren die verschiedenen Schulhefte, in die er alles notierte. Eins für jeden Buchstaben. Ergun sammelte die Wörter, ihre Aussprache, wo sie herkamen, einfach alles.

    Aber jetzt konnte er das Heft für »H« nicht finden, es war weg. Verdammt!

    »Nach dem langen Vokal Eszett, nach dem kurzen immer Doppel-S«, erklärte Cem und schmatzte verschlafen. »Du hast echt ‘n Schaden, Kleiner, weißt du das?«

    »Noch mal«, sagte Ergun, der Heft »H« endlich gefunden hatte und nun nach dem richtigen Stift suchte. Der schwarze Kuli war für Deutsch.

    »Was soll dieser Streberkram mitten in der Nacht?«, fragte Cem und gähnte.

    »Du kennst doch die Eszett-Regel, wer ist hier der Streber?«, grinste Ergun.

    »Aber erzähl’s nicht in der Hood, Bro’«, sagte Cem.

    »Was?«

    »›Hood‹ heißt Nachbarschaft, ›Neighborhood‹ abgekürzt auf englisch … und Bro’ ist die Abkürzung für Brother.«

    »Englisch?«

    »Jepp.«

    »Ist ›jepp‹ auch Englisch?«

    »Mann, du nervst vielleicht, Kleiner. Außerdem, wenn der Doc rauskriegt, dass du mitten in der Nacht in deinen Heftchen rumkritzelst, bekommen wir beide Ärger.«

    Der »Doc« war Doktor Serdal Dervis. Vater von Cem und Ergun, außerdem Arzt mit einer Praxis auf der anderen Seite der Kirche, keine hundert Meter Luftlinie entfernt. Der Doc war meist abwesend, oft in Gedanken, aber liebevoll im Umgang mit den Jungs. Er wurde nur streng, wenn es im Haushalt oder Praxis nicht nach seinen Regeln lief. Und davon gab es einige.

    Ergun hörte nicht auf die Warnung seines Bruder. Er schrieb mit Schwarz das Wort vom Sportplatz auf, bezeichnete »Hirnriss« als Fluch »so ähnlich wie ›Quatsch‹« und suchte dann nach dem roten Stift für die englischen Begriffe »Hood« und »Bro’«. Das waren zusammen mit »Amortisationsphase« und der zweiten Bedeutung des Wortes »Gummi« immerhin viereinhalb. Vier neue Wörter und eine neue Bedeutung.

    Nicht schlecht für diesen mäßigen Montag, dachte Ergun. Er knipste das Licht aus, als er alles aufgeschrieben hatte, kroch unter seine Decke und merkte erst jetzt, dass seine nackten Füße und die Beine eiskalt waren.

    Tja, die Beine, dachte Ergun unter der Decke, als er immer noch nicht schlafen konnte.

    »Cem?«

    Keine Reaktion.

    »Cehemmmm?«

    Stille.

    »Cemmi! …Cemmilein?« Das half immer. Sein drei Jahre älterer Bruder hasste diese beiden Spitznamen, die ihm seine Mutter verpasst hatte.

    »Was?!?«, hörte Ergun aus der Dunkelheit.

    »Wie weit kannst du springen?«

    »Schlaf jetzt, oder ich …«

    »Ich meine Weitsprung«, unterbrach Ergun. Er bemühte sich, die nun folgende Frage ganz normal klingen zu lassen. »Schaffst du neun Meter?«

    »Hast du sie noch alle? Kein Mensch springt neun Meter weit«, sagte Cem aus der Dunkelheit. Für ihn war Sport, egal welcher Art, das Größte.

    »Weltrekord im Weitsprung der Männer ist acht Meter noch was. Neun Meter schafft niemand. Jedenfalls nicht ohne Doping. Und jetzt schlaf endlich!« Cem drehte sich absichtlich geräuschvoll im Bett um und nahm seinem kleineren Bruder den Mut, zu berichten, was ihm am Morgen passiert war.

    Komisch, dachte Ergun. Zwischen »beichten« und »berichten« ist der einzige Unterschied das kleine »r«. Obwohl die beiden Wörter eine völlig unterschiedliche Bedeutung haben. Berichten wäre, wenn ich Cem oder Luis einfach erzählen würde, was im Sportunterricht passiert ist. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass bei der Sache etwas nicht stimmt. Also wäre es wohl eher beichten, wenn ich meinem Bruder oder meinem besten Freund erklären würde, dass mit mir irgendetwas nicht stimmt.

    2.

    »Acht Meter neunundneunzig.«

    »Nee, das kann nicht sein«, sagte Scheffler. Er rümpfte seine nasse Nase.

    »Doch«, beharrte Henri, dessen Brille vom Nieselregen gesprenkelt war. Er nahm das sandige Maßband hoch, als wäre das der Beweis. »Hier steht es!«

    »Red keinen Quatsch, Henri«, sagte der Sportlehrer. »Das war schließlich Weitsprung, kein Dreisprung!« Er hatte aber bei Erguns Sprung nicht aufgepasst, weil Luis und zwei andere hinter ihm Unsinn mit den Speeren gemacht hatten, die neben der Bahn lagen.

    Laserschwertkampf, so ein Blödsinn! So weit kommt es noch, dass die Kids sich hier mit den Sportgeräten die Augen ausstechen, während ich Aufsicht habe, dachte Scheffler. Er suchte im Sandkasten nach Fußabdrücken. Doch in dem nachlässig wieder glatt geharkten Sand waren keine Spuren zu erkennen. Also keine Anzeichen dafür, dass Ergun gelaufen statt gesprungen war.

    Dieser verdammte Regen, dachte Scheffler frustriert. Alles war nass. Die Sportkleidung, die Gerätschaften, seine Tasche – Scheffler hasste solche Regentage auf dem Platz. Wieso konnte man die Leichtathletik nicht komplett in die Halle verlegen? Er seufzte, winkte Ergun »die Krücke«, wie er ihn insgeheim nannte heran und sagte: »Du sollst nicht über den Sand laufen, Ergun. Du sollst springen! Von da aus. Verstehst du?« Scheffler deutete auf den Absprungpunkt am Anfang des Sandkastens. »Nutze die Amortisationsphase!«

    »Sie meinen den Übergang vom Anlauf zum Absprung, richtig?«, fragte Ergun ernsthaft.

    »Jajaja, mach’s einfach noch mal.« Scheffler gab sich nicht die Mühe, dem Jungen weitere technische Einzelheiten zu erklären. Seiner Ansicht nach würde aus Ergun Dervis nie eine Sportskanone. Da konnte der Junge noch so neugierig sein.

    »Selbst wenn du weißt, was Amortisationsphase bedeutet, oder wie man das verdammte Wort schreibt, wirst du nicht viel mehr herausholen«, murmelte Scheffler, während Ergun zum Startpunkt trottete. Hinter ihm machten die Jungs weiter Blödsinn und platschten lachend in den Pfützen herum. Aber dieses Mal konzentrierte Scheffler sich auf Ergun.

    Er läuft wie ein Mädchen, dachte er, als Ergun gestartet war. Erst im letzten Drittel gab Ergun auf Zurufen des Sportlehrers etwas mehr Gas, richtete seinen Oberkörper in den letzten fünf Schritten vor dem Absprung auf und setzte das Sprungbein gar nicht schlecht ein, wie Scheffler fand.

    Was dann folgte, sah aus, als hätte jemand am Sehvermögen des Sportlehrers die »Vorspulen«-Taste gedrückt. Der kleine Junge schoss mit rudernden Armen und vorgestreckten Beinen fast über den Sandkasten hinaus!

    »Das kann doch nicht sein«, murmelte Scheffler und rieb sich die Augen. Sein Puls raste auf einmal. Obwohl sich ansonsten niemand zu wundern schien. Die nasse Klasse kümmerte sich eh nicht um den Jungen, der sich mit angeekelter Grimasse vom klebrigen Sand zu befreien versuchte.

    »Neun Meter siebzehn«, meldete Henri und stapfte mit dem Maßband aus dem matschigen Sand der Sprunggrube.

    Das kann nicht sein! Das geht überhaupt nicht! Aber ich habe es doch eben selbst gesehen, dachte der Lehrer verwirrt und schniefte. Seine Aufregung stieg. Mein lieber Schwan, hier passiert gerade etwas richtig Großes. Genau in diesem Moment!

    Ergun hatte den aktuellen Weltrekord erwachsener männlicher Hochleistungssportler gebrochen. Um mehr als zwanzig Zentimeter!

    »Äh … Ergun? Mach das noch mal! Bitte«, rief Scheffler dem Jungen zu. »Und ihr anderen geht schon in die Umkleide, duschen und umziehen.«

    Das musste er der Klasse nicht zweimal sagen. Nur der blonde Henri stand unschlüssig mit dem gelben Maßband in der Hand herum, bis Scheffler ihm zuwinkte: »Henri, du auch. Ich messe selbst. Zisch ab!«

    Dann wandte er

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